Aufstiegsmöglichkeiten

  • Da ich in allem was ich mache ziemlich ehrgeizig bin, habe ich folgende Frage. Wie sehen denn die Aufstiegschancen bei mir als Jungschiedsrichter aus? Also wann und wie steige ich in höhere Ligen auf, darf ich auch schon Herren pfeifen? Erzählt einfach ein bisschen über dass was ihr wisst. Zur Info: Ich bin 16 werde bald 17 und habe 8 Spiele gehabt das höchste war B-Jugend Bezirksliga.

  • ..ob und wann du Herren pfeifen kannst, können wir dir hier ohne Glaskugel schwierig sagen :D
    Erst mal zählt ja das Leistungsprinzip und natürlich gehört auch ein wenig Glück dazu!
    Aber dein Ehrgeiz in allen Ehren, mach erst mal ne zweistellige Anzahl Spiele :flieh:

  • Du wirst als Jungschiri sicherlich einen Paten bei deinen ersten Spielen dabei gehabt haben, oder? Der wird dann schon weitergeben, wie Du deine Spiele leitest.


    Sammle einfach mal Erfahrung bei den Spielen, die Du bekommst. Sei dem Einteiler gegenüber nicht nervig, sondern gib ihm zu erkennen, dass Du immer bereit bist, ein Spiel zu übernehmen. Dann wirst Du bald auch mal ein Herrenspiel bekommen. Habe ein wenig Geduld, wenn Du Talent hast geht das manchmal ganz schnell.

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Denke die Möglichkeiten sind in allen Verbänden sehr unterschiedlich. Es kann mitunter sehr schnell gehen, dass du in die Seniorenklassen kommst, dort dann vom Kreis beobachtet wirst und bei entsprechender Befähigung zum Nachwuchskader gemeldet wirst, in dem du dich dann für den überkreislichen Aufstieg empfehlen kannst. Also so kenne ich das aus unserem Kreis hier im FV Rheinland. In diesem Nachwuchskader wirst du dann 3x von Verbandsbeobachtern beobachtet und wenn du den nötigen Schnitt erreichst, kannst du, bei uns, in die Bezirksliga aufsteigen. Hier folgen dann 5 Beobachtungen von Verbandsbeobachtern usw...


    Du bist noch sehr jung und hast entsprechend viel Zeit dich zu entwickeln. Sicherlich ist es von Vorteil in jungen Jahren aufzusteigen, um ambitionierte Ziele wie Oberliga, Regionalliga usw zu erreichen. Aber "jung" allein reicht eben auch nicht aus und sorgt nicht selten dafür, dass Schiedsrichter sich selber zu sehr unter Druck setzen. Nimm dir die Zeit gerade in den Anfangsjahren, um deine Persönlichkeit auf dem Platz zu finden und dir Sicherheit in deinen Spielleitungen zu holen. Nimm aktiv an den Lehrabenden teil, vielleicht gibt es bei euch auch Jungschiedsrichterbelehrungen. Zeige dich hier aktiv und interessiert, dann wird man auf dich aufmerksam. Nimm deinen "Job" jederzeit ernst, präsentiere dich motiviert und engagiert. Setze dich reflektierend mit deinen Leistungen auseinander und versuche auch bei schlechten Spielen nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern richte den Blick immer nach vorne! Alles andere kommt dann von alleine.

  • Du bist motiviert und pfeife weiter, wie du so machst. Bei uns darf der SR (Voraussetzung 18 Jahre alt) in Herrenbereich die Spiele leiten. Bei mir hat nach zwei Jahre gedauert, bis ich im Herrenbereich "gelandet" bin. Dank die Erfahrungen im Jugendbereich konnte ich mich gut entwickeln.


    Also pfeife weiter - viel Erfolg! :top:

    Ich habe keine Ablenkung durch die Geräuschkulisse.
    Ich bin komplett konzentriert auf das, was ich sehe


    Gehörloser Schiedsrichter -
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  • Also als erstes wenn man einen Führerschein gemacht hat, sollte man nicht mit der Formel 1 anfangen. :clown:


    Fang langsam an und warte ab und Tipps aus deinem Bezirk, irgendwann im Gespann mit gehen und dann lass es langsam auf dich zukommen!


    Wichtig lass nicht den Kopf hängen, wenn es nicht gleich läuft. Mit Geduld und Beharrlichkeit kommt man auch weiter!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Möchte diesbezüglich nicht ein neues Thema aufmachen, da mein Problem sich auch teilweise auf den Titel bezieht.


    Kurzer Rückblick:
    Ich pfeife nun seit 3 Jahren und bin 18 Jahre jung. Nachdem ich in meiner ersten Saison Jugendspiele, hauptsächlich D- und C-Jugend, gepfiffen und als Assistent in der Bezirksliga gewunken habe, wurde mir seitens der Vorstandschaft vom Kreis nahe gelegt, mit dem Fußballspielen aufzuhören und mich auch das Pfeifen zu konzentrieren, da ich durch das Spielen nicht so flexibel sei (jedoch hatte ich in dieser Saison schon 60 Spiele gepfiffen/gewunken). Dies habe ich getan.


    Zeitgleich wurde ich aber auch von meinem Jugendleiter überredet, das Traineramt einer C-Jugend zu übernehmen, was ich dann auch schließlich gemacht habe. Als ich dies der Vorstandschaft mitteilte, war man natürlich nicht so erfreut und mir wurde mitgeteilt, dass ich eine Saison verlieren werde. Ich antwortete darauf, dass das Pfeifen für mich die höhere Priorität habe und ich auch die Spiele meiner Mannschaft immer so verlegen würde, dass ich nachmittags noch ein Spiel pfeifen könnte. Dies geschah dann auch recht häufig und ich absolvierte in dieser Saison um die 80 Spiele, 40 davon als Assistent in der Bezirks- und, etwas seltener, in der Landesliga. Außerdem hatte ich in dieser Saison meine Premiere in der C-Klasse, wo ich dann bis zum Ende der Saison 11 Spiele absolvierte (die restlichen Pfeifspiele waren jedoch meist "nur" C- und D-Jugend). Des Weiteren besuchte ich zweimal den zentralen Fortbildungslehrgang des Verbandes, den ich jeweils immer als Lehrgangsbester abschloss.


    Nun ging es dann auf in die diesige Saison, die dritte. Ich ließ das Traineramt ruhen und suchte abermals das Gespräch mit der Vorstand, bei welchem ich dies mitteilte und auch zeitgleich sagte, dass ich gerne mehr Spiele pfeifen als winken würde, gerne auch in höheren Klassen. Mir wurde gesagt, dass man dies berücksichtigten würde. Nachdem daraufhin drei Monate vergangen waren, zog ich erste Bilanz: Deutlich mehr Winkspiele als Pfeifspiel, die Spielklassen hatten sich seit meiner ersten Saison kaum verändert. Dies war jedoch nicht das, was ich mir für mein "Opfer" erhofft hatte. Enttäuscht suchte ich erneut das Gespräch und verwies auf meine Einsatzbereitschaft (bis zum heutigen Zeitpunkt 51 Spiele), die sehr guten Ergebnisse bei Lehrgängen und die Spontanität für kurzfristige Spielansetzungen. Mir wurde gesagt, dass ich Geduld haben müsse und ich durch das Nichtvorhandensein meines Führerscheins nicht so flexibel sei - für mich keine nachvollziehbaren Argumente, zumal ich auch Spielorte mit 20km einfach mit dem Rad angefahren habe und per ÖPNV jeder Spielort erreichbar ist. Kurz darauf besuchte ich wieder den zentralen Fortbildungslehrgang und versuchte abermals ein Zeichen zu setzen - erneut gehörte ich zu den Lehrgangsbesten.


    Nun warte ich schon seit einen Monat darauf, dass sich seit dem Gespräch etwas ändert. Ich bin momentan richtig enttäuscht, da dies eben kein gegenseitiges Nehmen und Geben ist und ich für das Pfeifen das Traineramt geopfert habe, was mir sehr viel Spaß bereitet hat. Erfahre ich von den Ansetzungen anderer Schiedsrichterkollegen in meinem Alter, die noch keinen Führerschein haben, die eben noch auf keinem Fortbildungslehrgang waren und die immer nur mittelmäßig bei Leistungsprüfungen abgeschnitten oder gar nicht bestanden haben, beschleicht mich das Gefühl, in die Irre geführt zu werden.
    Ich leiste und fordere und trotzdem kommt keiner der Vorstandschaft vorbei und schaut mal bei mir zu. Die Spielklassen haben sich außerdem seit meiner 2. Saison nicht mehr verändert. Andere Schiedsrichter, die in anderen Kreisen und teilweise jünger als ich sind, bekommen, nachdem sie den Lehrgang "nur" bestehen, Spiele in den Jugend Verbandsligen. Ich dagegen hatte in meiner Laufbahn noch keins. Mein Ziel ist es in der folgenden Saison Bezirksliga zu pfeifen und dafür gebe ich alles. Nun warte ich schon seit zwei Jahren auf die nächsten Schritte, aber diese kommen einfach nicht.


    Was würdet ihr denn an meiner Stelle machen? Ich hoffe, dass dies jetzt doch nicht zu viel Text war und bedanke mich schon im Voraus für das Lesen und euren Rat.


    Resignierte Grüße,
    Whistle

  • Nichtvorhandensein meines Führerscheins nicht so flexibel sei - für mich keine nachvollziehbaren Argumente, zumal ich auch Spielorte mit 20km einfach mit dem Rad angefahren habe und per ÖPNV jeder Spielort erreichbar ist


    Dieses Argument würde ich nicht so einfach zur Seite schieben wollen. Je höherklassig Du pfeifst, desto weiter werden in der Regel die Wege - und obwohl ich im Rhein-Main-Gebiet mit verhältnismäßig gutem ÖPNV-Angebot wohne und "nur" Betonliga pfeife, hatte ich schon Spiele, die ich ohne Auto nicht hätte annehmen können - allemal am Wochenende oder am Abend sind die Verkehrsverbindungen dann doch nicht mehr so gut, 20 Kilometer Entfernung bei einem Herrenspiel aber eher eine kurze Distanz (trotz Betonliga und Ballungsraum).

  • Mehr Spiele leiten zu wollen als man bekommt (bei mir ca 30/Jahr)- das kenne ich. Bei mir liegt es daran, dass ich eher selten kurzfristig einspringen kann- ich brauche meist 1-2 Wochen Vorlauf.


    Mein Tipp: Immer am Ball bleiben und weiterhin in den Regeltests und Laufprüfungen durch deutlich überdurchschnittliche Leistungen auf sich aufmerksam machen. Dass viele "Winken" unterschätze nicht- Du kannst Dir viel abgucken und man kennt und schätzt Dich als zuverlässigen SRA. So kann man sich auch einen Namen machen! Zieh das durch und biete Dich weiterhin freundlich an. Und last but not least: 1 Monat ist gar nichts. Frage freundlich immer mal wieder nach- ohne die Grenze zum Nerven zu überschreiten.

  • So ist es BRiT! Zu meiner Anfangszeit wusste ich gar nicht, dass man aufsteigen kann. Nach einem Umzug in eine Marktgemeinde lernte ich einen Verbandsliga- SR kennen, der mich dann zu einigen Freundschaftsspielen an die Linie stellte. Er sah sofort, dass ich das konnte, nur in der Verbandsliga als KK SR ging auch damals nicht. So wurde ich plötzlich beobachtet, bekam super Spiele und schon war ich in der KL! Dort hatte ich dann gleich 13 :rote_karte: , worauf ich nicht stolz bin, aber alle waren berechtigt und schon war ich in der BZL! Natürlich weiterhin an der Linie und das mitlerweile bei 2 BL- SR, die mich bei ihren Bayernligaspielen, die meist irgendwelche Derbys waren, mit genommen haben.
    Dabei kann man nur lernen!
    Also, nur Geduld!

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Na ja, ich würde mir da auch ziemlich verarscht vorkommen, wenn das alles so stimmt wie es dargestellt wurde ( davon gehe ich aber fest aus).
    Da braucht man sich nicht wundern, wenn junge, engagierte Kollegen aufgrund solcher Geschehnisse die Pfeife wieder an den Nagel hängen.