Trainer oder Spieler?

Hatten wir das Thema nicht neulich schon mal in einem anderen Thread besprochen?

Dazu müsste doch eigentlich etwas in der Spielordnung eures Landesverbandes stehen, wenn die Wechselregularien bei euch so festgelegt sind.

Zitat von kuhartm;48289

Hatten wir das Thema nicht neulich schon mal in einem anderen Thread besprochen?

Neulich ist es sicher nicht. Es war bei mir gewesen, wo ich einen Spielertrainer mit der Roten Karte des Feldes verwiesen habe. Er war auch Auswechselspieler.

Das Problem bei euch ist nun aber, dass er nicht auf den Spielbericht steht. Obwohl, wenn er sich warm macht, könnte das ein Anzeichen sein.

Man sollte wirklich immer vor dem Spiel auch die Auswechselspieler eintragen, damit man weiß, wer so alles als Auswechselspieler dabei ist und ob es auch der Trainer ist.

Zitat von Max;48286

Der Trainer trägt einen Trainingsanzug und Stollenschuhe ist etwa 40 Jahre alt .
Ab der 75 Min. (seine Mannschaft liegt 0:1 hinten) beginnt der Trainer an der Außenlinie leicht zu laufen und dehnt sich an der Bande.
Man könnte also vermuten, dass er sich warmmacht.
Nach einer Entscheidung gegen seine Mannschaft, beschimpft er nun lautstark den SR als "blinder Anfänger".
Der SR sagt daraufhin, ..., er habe schließlich seinen Spielerpass in der Passmappe gesehen.

Bin gespannt wie das Sportgericht da entscheidet.
War er noch Trainer, oder schon Einwechselspieler?
Was meint ihr?

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Wenn der SR in seinem Sonderbericht die Fakten aus dem 1. Block meines o.g. Zitats vorträgt sowie die Tatsache, daß er als SR festgestellt hat, daß die Person, die "blinder Anfänger" zu ihm sagte, zum Zeitpunkt dieser Aussage ein Auswechselspieler war, würde ihn unser Sportgericht m.E. gem. Rechts- und Verfahrensordnung des FSA als Spieler bestrafen. Ich nehme daher an, daß unsere Staffelleiter auch so handeln würden.

Solche Fragen würden sich gar nicht stellen, wenn schon vorher die Wechselspieler eingetragen werden.
Ich würd da mal in die Spielordnung schauen.

Die stehen bei uns auch nicht auf dem SB. Finde ich aber auch uninteressant, wenn ich den Trainer vom Spiel ausschließe, ist er automatisch als Spieler auch gesperrt.

Uns wurde erklärt im Zweifel auf eine zu verzichten und den Trainer über den Spielführer aus dem Innenraum zu verweisen.
Sollte er dann zur Auswechselung kommen, ist dem Spielführer mitzuteilen, dass der Innenraumverweis einer gleichkommt und er damit nicht mehr am Spiel teilnehmen kann.

Ich hatte mal einen ähnlichen Fall, als der Trainer dauernd reklamierte und ich dem SF nahegelegt habe, seinen Trainer von der Bank zu entfernen, was der SF dann auch tat! Der Trainer, hoch Intelligent, zog sich um und wechselte sich ein! Dreimal dürft Ihr raten, wie lang der auf dem Platz war.....?!!

Im SWFV ist ganz klar geregelt, dass alle potentiellen Ersatzspieler vor dem Spielbeginn auf dem Bogen zu vermerken sind. Und in dem Moment wird auch der Spielertrainer zum Spieler und entsprechend mit oder bestraft.

Diese Regelung, dass Spieler nachgemeldet werden dürfen bzw. sich bei der Einwechslung erst mit dem Spielerpass ausweisen, öffnet den Unsportlichkeiten natürlich Tür und Tor.

Das ist halt wieder das leidige Thema, dass das von LV zu LV unterschiedlich gehandhabt wird!

Hab diesen Thread mal wieder ausgegraben, bei uns im Kreis gab es am vergangenen WE folgenden Fall :

Spielertrainer (Gastmannschaft) spielt in der 1. Hz mit, keine besonderen Vorfälle mit ihm. In der Halbzeitpause duscht er, zieht Trainingsanzug an, für ihn wird ein anderer Spieler eingewechselt. Spielertrainer geht in seine Zone und coacht sein Team. Als der SR dann in der 2. Hz auf einen Strafstoss für Heim entscheidet, fällt Spielertrainer das erste Mal verbal auf, lautstarke Proteste gegen diese Entscheidung. Der Trainer wird vom SR über den Spielführer ermahnt. Wenig später wieder Strafstoss für Heim, wieder deutliches Gemotze vom Gästecoach. Dem SR reichts, er verweist den Motzki (über den Spielführer) der Sportanlage.
Nun die Frage : War diese Entscheidung (ohne Zeigen von Karten) richtig, oder hätte der SR den Trainer für die Aktionen mit den Signalkarten verwarnen bzw. dann des Feldes verweisen müssen !? Der Protest des Trainers war jeweils lautstark und sicher unsportlich, aber ohne Beleidigungen oder Gesten. Weitere Besonderheit : In der Spielklasse können bei uns bis zu drei Spieler ein- und wieder ausgewechselt werden (ähnlich wie im Jugendbereich). Der Coach hätte sich (theoretisch) wieder umziehen können und vor dem Ausschluss auch wieder als Spieler mitwirken können.

Hier gilt für meine Begriffe ausnahmsweise "Im Zweifel gegen den Angeklagten". Wenn der Spielertrainer schon am Spiel mitgewirkt hat, ist er ohne jeden Zweifel ein ausgewechselter Spieler. Der Umstand, dass er jederzeit wieder hätte eingewechselt werden können, ist zudem geeignet, ihn erst recht im Status des Auswechselspielers zu behalten, zumal er "nur" einen (sportlichen) Trainingsanzug angehabt hat. Von daher wäre es sicher besser gewesen, den Spielertrainer mit Karten zu belegen.

Anders könnte man vielleicht die Situation werten, wenn der Spielertrainer gegenüber dem SR ausdrücklich erklärt hätte, dass er final auf die Möglichkeit der erneuten Einwechslung verzichtet, wobei selbst das auf eher dünnem Eis steht - aber das ist hier eher theoretische Philosophiererei.

Wenn der Verweis im Bericht steht, war das so wohl die taktisch bessere Variante, denn dafür muss er als Trainer eine Geldstrafe berappen - für eine gelb-rote Karte als Spieler nicht (es sei denn, das Gemecker wäre einen Sonderbericht wert gewesen - war es aber der Schilderung nach wohl nicht).

Möglich wäre aber m.E. die Behandlung als Spieler gewesen. Wenn er mitgespielt hat, ist er ausgewechselter Spieler, egal ob er sich nach der Auswechslung umzieht. Warum soll der Umstand, dass eine Wiedereinwechslung zulässig gewesen wäre, daran etwas ändern?

Der Trainer wäre durch das Zeigen der Roten Karte zu bestrafen gewesen. Er steht auf dem Spielbericht und unterliegt damit der Strafgewalt des SR, bis der SR den Platz verlässt. Das Duschen oder Umziehen eines Spielers hat damit nichts zu tun.

Wenn ich als SR sage, dass ich den Trainer im Trainingsanzug dem Spieler nicht mehr zuordnen konnte, also nicht wusste, dass es der Spieler war, dann wird es im Strafmaß keinen großen Unterschied geben. Lediglich dir Vorsperre entfällt hier.

Wieso rote Karte?

Falkao schrieb:

Zitat

Der Protest des Trainers war jeweils lautstark und sicher unsportlich, aber ohne Beleidigungen oder Gesten.

Dann kommt rot m.E. nicht in Betracht, sondern nur (im Wiederholungsfall) gelb-rot, also keine Sperre. Dann kommt der Trainer mit Innenraumverweis und Bericht schlechter weg.

Dass persönliche Strafen als Spieler zulässig gewesen wären, steht m.E. außer Frage. Spannender ist die Frage, ob das dann zwingend ist, ob also der Trainer eine Geldstrafe vor dem Sportgericht abwenden könnte, mit der Argumentation, er sei Spieler gewesen und hätte nur (kostenlos) mit gelb-rot verwiesen werden dürfen.

Aus gegebenem Anlaß erinnere ich daran, dass es in vielen Landes- bzw. Kreisverbänden für durchaus 1 Spiel Sperre gibt,
so auch bei uns. Ansonsten hat der SR im o.g. Fall m.E. einen Fehler gemacht, denn gegen einen Spieler, d.h. auch AW-Spieler und Spielertrainer, muss er seine Strafgewalt ausschöpfen. Zumindest bei unserem Sportgericht gab es aber in einem ähnlichen Fall trotz so eines Formfehlers des SR für den fehlbaren Spieler durch das Sportgericht eine Sperrstrafe.

Ein Innenraumverweis des Trainers ist mit einem Feldverweis gleichzusetzen. Der Trainer gilt als Spieler, wenn er auf dem Spielbericht steht. Somit kann er auch nur so bestraft werden. Dass er zusätzlich Trainer ist, hat uns nicht zu interessiern.

Vielleicht noch eine kurze Erinnerung.
Die Ampelkarte ist eine Matchstrafe und kann normalerweise (ich glaube in fast allen Verbänden) nur aktiven Spielern gezeigt werden. Ein ausgewechselter Spieler wird nach der gelben Karte direkt mit Rot vom Spiel ausgeschlossen.

Sorry für die Pingeligkeit.