Spieler droht mit "Konsequenzen" - welche Konsequenzen sollte das haben?

  • Hallo Kameraden,


    vor Ostern hatte ich einen speziellen Fall von Meckern:


    Nach einer Entscheidung (Elfer oder nicht) kam ein Spieler zu mir gelaufen, und sprach:


    "Schiri....blablubb...Elfmeter....das wird für sie Konsequenzen haben...."


    Ich habe ihn verwarnt- das Ganze als Schiedsrichterkritik gewertet. Wenn ich jetzt aber so drüber nachdenke, hat dieser Spieler mich bedroht. Die "Konsequenzen" wurden nicht detailliert benannt, aber egal, ob er den Spiegel meines Autos, meine Nase, oder "nur" ein Gemecker bei irgendeinem Bekannten im Kreis meinte, hat er mich bedroht.
    Nach dem Spiel habe ich den Vorfall an den Trainer des entsprechenden Spielers gemeldet, und der wirkte not amused.


    Wie seht Ihr das? Gelb? Rot? Irgendwelche anderen Ideen oder Maßnahmen?


    LG Stefan

  • Ich hätte ihm auch Gelb für das Gemecker gezeigt, wenn er mir genug auf die Nerven geht, und dann mal freundlich nachgefragt, was er mit den Konsequenzen meint. Falls er sich bei meinem Ansetzer beschweren wollte, hätte er sogar recht. Dann hätte mich mein Ansetzer nämlich gefragt, ob ich dem Herrn selbst Manieren beibringen oder vorerst von ihm verschont bleiben will. Damit hätte es als Konsequenz für mich entweder mehrere Spiele bei dieser Mannschaft zum nächstmöglichen Zeitpunkt oder gar keine Spiele mehr dort gegeben... :muhaha:

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • (...) und dann mal freundlich nachgefragt, was er mit den Konsequenzen meint.


    Das würde ich tunlichst unterlassen, denn wenn sich der Spieler provoziert fühlt und weiter vom Leder zieht ist der FaD wegen SR-Beleidigung nicht mehr weit. Besser ist: gar nicht auf die Äußerung eingehen.


    Situationsbedingt bin ich wohl auch bei "Gelb", alternativ: "Überhören" oder Ermahnung: "Bitte sind Sie still sonst muss ich Sie verwarnen". Wie gesagt, das hängt dann von den weiteren Umständen ab.


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    "Jetzt wechselt Jamaika den Torhüter aus!"
    (Gerd Rubenbauer, als der FIFA-Beauftragte am Spielfeldrand eine Minute Nachspielzeit anzeigte)

  • Ich habe ihn verwarnt- das Ganze als Schiedsrichterkritik gewertet.

    Das gibt es nach den Fußballregeln nicht. Wenn Du Deine VW (die je nach Situation durchaus angebracht ist) begründen willst, so solltest Du Begriffe aus dem Regelwerk verwenden.


    Da die angedrohten "Konsequenzen" derart unklar sind, würde ich hier versuchen wegzuhören. Schließlich hat alles im Leben Konsequenzen- da muss ich mich nicht mit einem aufgeregteten Fußballspieler im Spiel darüber unterhalten. Das kann zu nichts führen. Außer, dass ich mich blamiere, weil ich ein Fass aufmache, wo keines ist. Oder es kommt zu G/R oder zu glatt ROT- beides muss ich nicht auch provozieren. Also 5 Schritte wegggehen und weghören. Kommt der Spieler hinterher und/oder widerholt er seine Kommentare, muss ich einschreiten. Sonst eher nicht.

  • Ich sehe das nicht als so harmlos an. Das Wort "droht" sagt alles aus.
    Überhören wir schon Drohungen? Die VW ist das Mindeste.
    Und dann hake ich schon bei dem Spieler in ruhiger Stimmlage nach, was er damit meint.
    Dann blamiere ich mich mit Sicherheit nicht, sondern eher der Spieler.

  • "Schiri....blablubb...Elfmeter....das wird für sie Konsequenzen haben...."

    Günter Linn hat immer gepredigt. "Alles sehen, wenig hören !" - je nach Grundstimmung im Spiel einfach weghören, mehr als eine GK kannst Du eh nicht geben.


    Konsequenz kann alles mögliche sein, kaltes Wasser zum Duschen, es gibt kein Freigetränk nach dem Spiel, .... Oftmals rutscht dem Spieler auch mal was Unüberlegtes raus und in 99,9% der Fälle beruhigen sich die Spieler nach dem Schlusspfiff es sofort wieder und freuen sich auf die Kiste Bier in der Kabine.

  • Ermahnung: "Bitte sind Sie still sonst muss ich Sie verwarnen".


    Sorry, aber eine Bitte werde ich hier nicht äußern. Entweder bekommt er ein klares Zeichen (Klassiker wäre der Finger auf dem - natürlich eigenen - Mund), eine klare Ansage, die je nach Situation von "Das habe ich jetzt wohl besser nicht gehört." bis zu einem simplen "Ruhe." reicht oder direkt den Karton - und welche Farbe der hat, hängt von der konkreten Situation, dem Tonfall etc. ab, denn im Einzelfall kann das sicher eine Drohung darstellen, besonders dankbar ist es aber, wenn das die Ampelkarte ist.

  • "Zitat von »Stefan L.«
    Ich habe ihn verwarnt- das Ganze als Schiedsrichterkritik gewertet.
    "


    Das gibt es nach den Fußballregeln nicht. Wenn Du Deine VW (die je nach Situation durchaus angebracht ist) begründen willst, so solltest Du Begriffe aus dem Regelwerk verwenden.


    Na, es gibt die nie angewendete Nonsens-Anweisung, dass jeder Spieler, der gegen eine SR-Entscheidung protestiert, verwarnt wird. Dass kann man schon unter SR-Kritik zusammenfassen...

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.