Rote Karte - regelkonform oder nicht ?

  • Hallo zusammen,

    wie seht ihr den Vorgang, den ich letztens bei einem C-Jugendspiel im Südwesten mitverfolgt habe:

    ein Spieler erhielt eine 5 Minuten-Zeitstrafe, hat dann das Spielfeld wieder betreten, als der Schiedsrichter ein entsprechendes Handzeichen gegeben hat-was er aber wohl nicht so gemeint hat. Als der Spieler auf das Spielfeld gelaufen ist, kam auch keine Reaktion des Schiedsrichters, obwohl er den Spieler gesehen hat.
    Das Spiel wurde mit Anspiel nach Tor fortgesetzt. Eine Minute später unterbrach der Schiedsrichter das Spiel, zeigte dem Spieler erst die Gelbe und dann die Rote Karte...anscheinend war der Schiedsrichter der Meinung, die 5 Minuten wären doch noch nicht vorbei gewesen.
    Spielfortsetzung war dann Freistoß für die andere Mannschaft.

    Meine Frage: darf der Schiedsrichter, nachdem das Spiel nach dem Betreten des Spielers wieder fortgesetzt wurde, das Spiel unterbrechen und dem Spieler nachträglich eine Rote Karte geben ?

    Bin gespannt auf Eure Meinungen!

    VG Butragueno

  • Also nach der 5 Minuten Zeitstrafe kann es keine gelbe mehr geben, danach kann es nur noch glatt rot geben (kann natürlich anders im Verband geregelt sein, aber die Zeistrafe ist bei mehr als gelb aber weniger als rot angesiedelt, eine gelbe karte nach einer zeitstrafe ist nicht vorgesehen, allerdings eine gelbe vor einer Zeitstrafe)


    Kann natürlich sein das der Kollege seinen Irrtum erkannt hat und die gelbe zurücknahm und dann rot gezeigt hat.


    Warum das so ist, kann wohl nur der Bericht sagen. Kann ja auch was anderes vorgefallen sein.

  • Von der Schilderung her erscheint das etwas merkwürdig, aber hier wäre es geboten zu hören, was der amtierende SR gesehen hat.


    Ich erinnere mich sehr gut, dass bei mir auch mal ein Spieler nach etwa 3,5 Minuten auf das Feld kam, weil er meinte, ich hätte ihm das entsprechende Zeichen gegeben - nur galt das Zeichen nicht ihm und ich hatte gerade weniger Sekunden vorher klargemacht (der wollte das also auch missverstehen), dass seine Strafe noch etwas dauern werde (deswegen rufe ich auch laut die Nummer und stelle Blickkontakt her sobald die Zeitstrafe abgelaufen ist, wenn es denn irgendwie möglich ist).

  • Was den SR genau bewegt hat, so zu handeln, wie er es getan hat, muss er in seinen Sonderbericht schreiben. Aber allgemein kann er selbstverständlich in der Situation die Rote Karte zeigen. Entscheidend ist nämlich nicht, wann der Spieler den Platz tatsächlich betreten hat, sondern wann der SR merkt, dass da jemand ohne seine Zustimmung auf den Platz gekommen ist. Wenn mit dem Handzeichen ein anderer Spieler gemeint war, oder der SR irrtümlich gemeint hat, der Trainer wolle einen anderen Spieler einwechseln, dann kann es durchaus sein, dass der Spieler nach der Minute vor seiner Nase vorbeigelaufen ist, und er feststellte "Was macht denn der 42er hier? Der müsste doch noch seinen FaZ absitzen?" und ihn daraufhin mit FaD wieder hinauskomplimentierte. In dem Fall könnte die Gelbe Karte einfach mit aus der Tasche gezogen worden sein, oder irrtümlich als erstes gezeigt worden.


    Eine andere Möglichkeit wäre, dass der FaZ tatsächlich bereits abgelaufen war, der Spieler (wie das pubertierende Jugendliche manchmal drauf haben, gerade die Sorte, die sich überflüssige FaZ einfängt) aber das nächste Mal, als er am SR vorbeikam, eine blöde Bemerkung gemacht hat, die der SR zunächst mit Gelb quittieren wollte, nach Blick auf seine Notizkarte aber feststellte, dass jetzt nur noch Rot geht...

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Ich sehe es genauso wie Ente: Die Situation kann durchaus plausibel sein.


    Dass der Schiedsrichter vermeintlich den Spieler gesehen habe, das Spiel aber weiterlaufen ließ, ist ja möglich: Eventuell hat er den Spieler angeschaut, ihn aber nicht als denjenigen, den er per Zeitstrafe noch draußen verordnen würde, identifiziert. Erst in einer späteren Szene ist ihm dann aufgefallen, dass es sich um den Spieler handelt, der eigentlich noch die Zeitstrafe absitzen müsste. Damit handelt es sich um ein unerlaubtes Betreten des Spielfeldes nach Regel 3. Die gelb-rote Karte ist nicht sauber, der SR hätte nur "rot" zeigen müssen (vorbehaltlich verbandsspezifischer Regelung), das ist aber ein heilbarer formaler Mangel ohne weitere Auswirkungen.


    Richtig spannend wird die Frage nach der korrekten Spielfortsetzung. Hierzu siehe die Auflistung der Spielfortsetzungen der Regel 3. (Das ist ja inzwischen ein relativ komplexes Unterfangen, hier die korrekte Spielfortsetzung zu ermitteln...)


    Zum einen unterscheidet Regel 3 zwischen aktiven und des Feldes verwiesenen Spielern. Bei aktiven Spielern stellt sich die zusätzliche Frage, ob der Spieler aktiv ins Spiel eingreift oder nicht.


    Wenn der Spieler nun aktiv ins Spiel eingreift und der Schiedsrichter daraufhin das Spiel unterbricht: Handelt es sich nun um einen aktiven Spieler (dir. Freistoß, wo der Eingriff stattfand) oder aber um einen des Feldes verwiesenen Spieler (ind. Freistoß, wo der Eingriff stattfand)? Oder aber hat der Spieler gar nicht ins Spiel eingegriffen, der SR aber dennoch das Spiel unterbrochen (wegen der roten Karte als Konsequenz in meinen Augen nachvollziehbar) und verhing dann einen ind. Freistoß wo Ball bei Unterbrechung, weil er den Spieler als aktiven Spieler ohne Spieleingriff identifizierte? :confused:


    Weil eine fehlerhafte Spielfortsetzung im schlimmsten Fall die Spielwertung infrage stellen kann, eine zwar etwas komplexe, aber für die Praxis wohl nicht irrelevante Frage ... Meinungen?

  • Die Situation kann durchaus plausibel sein.

    Vor allem müssen wir dabei auch Berücksichtigen, das das was wir außerhalb des Feldes Wahrnehmen nicht immer das ist, was tatsächlich auf dem Feld entschieden wurde. Insbesondere dann, wenn man die Situation auch noch durch eine Vereinsbrille betrachtet.


    Die gelb-rote Karte ist nicht sauber, der SR hätte nur "rot" zeigen müssen (vorbehaltlich verbandsspezifischer Regelung), das ist aber ein heilbarer formaler Mangel ohne weitere Auswirkungen

    Ja, schlechte Aussenwirkung. Gesehen wird erst eine Gelbe und dann eine Rote. Was war es denn tatsächlich?


    • Gelb Rot oder
    • Die Feststellung das Gelb falsch war und statt dessen Rot gegeben wurde.


    Ohne den Bericht des SR werden wir es nie erfahren. Wenn ich aber nur einen halbwegs regelkundigen Kollegen voraussetze, dann gehe ich hier von einer Revidierung einer Disziplinatentscheidung aus. Sieht dann vielleicht unglücklich aus, kommt aber immer wieder mal vor.


    UND: Wir wissen nicht einmal was genau zu dieser Entscheidung geführt hat. War es tatsächlich ein unerlaubtes betreten des Feldes? Oder gab es irgendein anderes Vergehen welches von Aussen nicht wahrgenommen wurde.

  • Die Feststellung das Gelb falsch war und statt dessen Rot gegeben wurde.

    So etwas ähnliches ist mit schon einmal passiert: Für einen Moment den Umschalter vergessen, dass es ein Jugendspiel ist und die Ampelkarte gezeigt, zum Glück aber gleich realisiert und Ampelkarte zurückgenommen und statt dessen die Zeitstrafe verhängt - in der Außenwirkung unglücklich, regeltechnisch aber vollkommen korrekt.

    Weil eine fehlerhafte Spielfortsetzung im schlimmsten Fall die Spielwertung infrage stellen kann, eine zwar etwas komplexe, aber für die Praxis wohl nicht irrelevante Frage ... Meinungen?

    Hier zucke ich gerade - aber nicht, weil die Frage unberechtigt wäre (die finde ich hochinteressant), sondern weil ich vermeiden möchte, hier jemandem Futter (und ich kann den TE nicht einschätzen, der ist neu und beteiligt sich auch nicht an der Diskussion) für ein eventuelles sportgerichtliches Verfahren zu liefern. Da die Einspruchsfrist überlicherweise nur ein paar Tage ist, lasst uns diese Frage doch bitte bis Donnerstag vertagen.

  • Hallo.


    Kann auch reflexartig Gelb zeigen und dann merken, dass schon Zeitstrafe gegeben war sein.

    Ist mir zu dürftig der Eingangspost.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles


  • Hier zucke ich gerade - aber nicht, weil die Frage unberechtigt wäre (die finde ich hochinteressant), sondern weil ich vermeiden möchte, hier jemandem Futter (und ich kann den TE nicht einschätzen, der ist neu und beteiligt sich auch nicht an der Diskussion) für ein eventuelles sportgerichtliches Verfahren zu liefern. Da die Einspruchsfrist überlicherweise nur ein paar Tage ist, lasst uns diese Frage doch bitte bis Donnerstag vertagen.


    Wobei: Für den unwahrscheinlichen Fall, dass es hier zu einer fehlerhaften Spielfortsetzung und dann auch noch durch diesen Regelverstoß zu einer Aufwirkung auf das Ergebnis gekommen ist (dafür müsste der SR beispielsweise auf Strafstoß entschieden haben, der zum 2:1 verwandelt wurde, obwohl es nur ind. Freistoß hätte geben dürfen), wäre dem Verein eben auch ein Nachteil durch einen SR-Regelverstoß entstanden. In diesem Fall steht dem Verein auch eine entsprechende Kompensation durch das Sportgericht zu. Das ist nur fair, und ich persönlich sehe gar kein Problem darin, entsprechendes "Futter" zu liefern, indem wir abstrakte Regelfragen auf Grundlage dieses Themas diskutieren - wir beraten ja den Verein nicht, und dafür lägen uns ja auch viel zu wenige Informationen zum tatsächlichen Hergang vor.


    Zudem sollte nicht der Eindruck entstehen, dass wir Schiedsrichter Regelverstöße unter den Teppich kehren wollen. Wenn es zu einem Regelverstoß eines Schiedsrichters kommt, müssen wir auch dazu stehen und uns um weiteren fairen Umgang bemühen - finde ich.

  • Eben gerade weil wir zu wenig wissen und uns auf dürftige Angaben stützen müssen, sehe ich nicht ein, dass wir hier jemandem Futter liefern könnten (zumal sich der TE nicht mal mehr meldet) - das hat nichts damit zu tun, etwas unter den Tisch zu kehren, im Gegenteil, der Hinweis liegt ja nun vor, nur dürfte sich der Verein, wenn es denn wirklich darum gehen sollte, schon mal selbst die Arbeit machen und sich mit den Regeln beschäftigten; auf dem Silbertablett müssen wir das nicht servieren. Und ob wir das heute oder in drei Tagen diskutieren - der Lerneffekt wird für uns gleich sein.

  • Ich habe mich jetzt nochmals intensiv mit der Fragestellung auseinandergesetzt und möchte mal Kommentieren:

    ein Spieler erhielt eine 5 Minuten-Zeitstrafe, hat dann das Spielfeld wieder betreten, als der Schiedsrichter ein entsprechendes Handzeichen gegeben hat-was er aber wohl nicht so gemeint hat. Als der Spieler auf das Spielfeld gelaufen ist, kam auch keine Reaktion des Schiedsrichters, obwohl er den Spieler gesehen hat.

    Ich denke mal, das wir den Vorgang der zur Zeitstrafe geführt hat als unstrittig und somit für erledigt betrachten können.


    als der Schiedsrichter ein entsprechendes Handzeichen gegeben hat-was er aber wohl nicht so gemeint hat.

    Worauf stützt der Fragesteller diese Argumentation? Die in der Fragestellung angeführte Möglichkeit einer Kausalität zum nachfolgendem Geschehen ist lediglich eine Interpretation aus einer Zuschauerperspektive. Zumal der Fragesteller hinzufügt:

    Als der Spieler auf das Spielfeld gelaufen ist, kam auch keine Reaktion des Schiedsrichters, obwohl er den Spieler gesehen hat.

    Hier gibt es jedoch gleich mehrere Interpretationsmöglichkeiten.

    1. Der Spieler nimmt tatsächlich mit Genehmigung des SR am Spiel wieder teil (FaZ abgesessen)
    2. Einen Spieler, der auf das Spielfeld läuft wahr zu nehmen ist immer noch etwas anderes als auch zu realisieren, das es sich um einen "speziellen Spieler" handelt. Wir wissen nicht ob sich in diesem zeitlichem Zusammenhang noch ein weiterer Vorgang ereignet hat oder ereignen sollte bei dem der SR ein Betreten oder Wiederbetreten des Spielfeldes explizit zu erlauben hat. Der Fragesteller geht zwar nicht darauf ein, aber wir wissen alle, das die Coachingzonen -gerade im Jugendbereich- oftmals sehr "unorganisiert" sind und gerade die Fülle an Wechseln und Weh-Wehchen im Jugendbereich derartige Geschehnisse oft sehr Unüberischtlich für alle Beteiligten Machen.

    Ich denke aber, das wir hier (Wohlgemerkt nach der Beschreibung des Fragestellers) eher von einem "erlaubten" wieder-Betreten ausgehen dürfen (Fall 1) , zumal das Spiel zu diesem Zeitpunkt offenbar unterbrochen war.

    Weil:

    Das Spiel wurde mit Anspiel nach Tor fortgesetzt.

    Ich bin des "Südwestdeutschen" nicht mächtig, gehe aber mal davon aus das der Fragesteller kein Schiri ist und sicherlich Anstoß nach einem Torerfolg meint.

    Eine Minute später unterbrach der Schiedsrichter das Spiel, zeigte dem Spieler erst die Gelbe und dann die Rote Karte [...] Spielfortsetzung war dann Freistoß für die andere Mannschaft.

    Ich habe das Zitat mal absichtlich gekürzt und gehe auf das "Weg-gekürzte" später nochmal drauf ein. Ich möchte nur darauf hinweisen, das eine Minute in einem Fußballspiel eine verdammt Lange zeit ist, in der verdammt viel passieren kann.


    Hier unterbricht der Schiri das Spiel aus einem uns unbekanntem Grund und entscheidet auf Freistoß. Wir wissen nicht einmal ob indirekter oder direkter Freistoß gegeben wurde, die erhobene Hand wird von Zuschauer Bereich oftmals nicht wahrgenommen oder ausgeblendet (weil meist erst kurz vor der Spielfortsetzung gezeigt). Somit bleibt eigentlich ein bunter Strauß an möglichen Regelverstößen übrig.


    Wir gehen aber mal davon aus, das der Spieler gegen irgendetwas verstoßen hat, was eine Disziplinarstrafe nach sich zieht. Nehmen wir mal diese Situation auseinander, in der der Schiri -wohlgemerkt aus Zuschauersicht zunächst Gelb und dann Rot zeigt.


    1. Der Schiri zeigt erst die Gelbe Karte, bemerkt seinen Fehler, nimmt die Gelbe zurück und zeigt dann Rot. Ein Vorgang der aus dem Zuschauerbereich durchaus wie Gelb/Rot aussehen kann aber Regeltechnisch eine Glatt Rote Karte ist. Sieht halt nur unglücklich aus. Da aber das Spiel nicht fortgesetzt wurde ein erlaubtes Vorgehen.
    2. Der Kollege gibt tatsächlich Gelb/Rot. Das kommt übrigens im Jugendbereich häufiger vor als uns lieb sein sollte. Es handelt sich dann hierbei um einen Fehler (Vorsicht Tante Verbandsspezifisch) aber in diesem konkretem Fall um keinen spielentscheidenden Fehler. Der Fehler (so es sich tatsächlich um einen Fehler handelt) ist deshalb nicht Spielentscheidend, weil für den Spieler zu diesem Zeitpunkt das Spiel sowieso zu Ende, und der Unterschied zwischen Glatt Rot und Gelb/Rot für das Spiel an sich unbedeutend ist. Der Unterscheidung zwischen Glatt Rot und Gelb/rot findet dann bei der Sportgerichtsverhandlung statt, bei der sicherlich dann auch ein Sonderbericht des SR vorliegt oder der Kollege als Zeuge vernommen wird.

    anscheinend war der Schiedsrichter der Meinung, die 5 Minuten wären doch noch nicht vorbei gewesen.

    Womit wird diese Kausalverbindung begründet. Auch hier nochmal die beiden Möglichkeiten aufgeführt die für ein erneutes Vergehen in Frage kommen:

    1. Nur weil der Fragesteller kein Vergehen mitbekommen hat, bedeutet das nicht, das es Keines gegeben hat. Wir wissen alle, das gerade Zeitstrafen-Kandidaten oftmals auch Fußball mit dem Mund spielen und sich auch nach einer Zeitstrafe eher selten zurückhalten. Aber es gibt sicherlich auch noch andere Vergehen, die einem Zuschauer, der oft eine zehnfach und größere Entfernung zum Spiel als der Mann in Schwarz, nicht geschehen hat nicht unbedingt auffällt.
    2. Sollte es sich tatsächlich dann doch um ein unerlaubtes Betreten des Spielfeldes handeln. Bleibt die Entscheidung dennoch Regelkonform. Weil:

    Entscheidend ist nämlich nicht, wann der Spieler den Platz tatsächlich betreten hat, sondern wann der SR merkt, dass da jemand ohne seine Zustimmung auf den Platz gekommen ist. Wenn mit dem Handzeichen ein anderer Spieler gemeint war, oder der SR irrtümlich gemeint hat, der Trainer wolle einen anderen Spieler einwechseln, dann kann es durchaus sein, dass der Spieler nach der Minute vor seiner Nase vorbeigelaufen ist, und er feststellte "Was macht denn der 42er hier? Der müsste doch noch seinen FaZ absitzen?" und ihn daraufhin mit FaD wieder hinauskomplimentierte.

  • Hallo an alle,

    vielen Dank für Eure Meinungen und die rege Diskussion...selbstverständlich werden alle Inhalte hier im Forum bleiben und NICHT in irgendeiner Art und Weise von mir verwendet und schon gar nicht als „Futter für ein sportgerichtliches Verfahren“ genutzt werden !

    Inzwischen habe ich erfahren, dass der Spieler laut SR-Bericht die rote Karte wegen frühzeitigem Wiederbetreten nach der Zeitstrafe bekommen hat.

    Soweit wohl regelkonform...

    Rätselhaft (und im Bericht unerwähnt) bleibt weiterhin, warum der Schiedsrichter nach dem von ihm gesehenen (aber evtl. nicht wahrgenommenen?) Wiederbetreten des Spielers (nach „Anstoß nach einem Torerfolg“ ?) diesem dann später vorgeworfen hat, zu früh dran gewesen zu sein. Zumal er ja ein entsprechendes Handzeichen gegeben hatte.
    Über die korrekte Spielfortsetzung lässt sich ebenso trefflich diskutieren...für den Spielausgang war sie nicht relevant.

  • Sorry Butragueno,


    aber in den mehr als 10 Jahren, seit denen das Forum besteht, hatten wir manchen, der sich hier nur registriert hatte, sein Anliegen schilderte und wo ziemlich klar war, dass der nur darauf wartete, hier Hinweise für ein sportgerichtliches Verfahren zu bekommen - das ist aber nicht Sinn und Zweck des Forums.


    Für eine wirkliche Beurteilung des Geschehens wäre es tatsächlich erforderlich, mehr Details zu wissen und auch den Schiedsrichter anzuhören. Neben den bereits geschilderten Möglichkeiten, gibt es noch unzählige weitere Varianten, beispielsweise das Zeichen zum Wiedereintritt für einen verletzten Spieler (auch des Gegners), vielleicht wurde auch das Zeichen fehlinterpretiert und sollte "Warten" heißen und womöglich hat der Schiri aber auch die Sache korrekt wahrgenommen und zunächst Vorteil laufen lassen. Ziemlich viel "vielleicht", "wenn" und "aber" - und daher eben nicht wirklich brauchbar.

    Wenn der Spieler nun aktiv ins Spiel eingreift und der Schiedsrichter daraufhin das Spiel unterbricht: Handelt es sich nun um einen aktiven Spieler (dir. Freistoß, wo der Eingriff stattfand) oder aber um einen des Feldes verwiesenen Spieler (ind. Freistoß, wo der Eingriff stattfand)?

    Meines Erachtens handelt es sich - analog zum verletzten Spieler, der ja auch die Zustimmung des SR zum Wiedereintritt in das Spiel braucht - um einen aktiven Spieler. Zwar darf der Spieler aufgrund des FaZ nicht am Spiel teilnehmen, aber dann müsste er für diesen Zeitraum ja eigentlich auch den Innenraum verlassen. Ganz eindeutig ist das daher nicht, andererseits ist aber auch die Feststellung des Endes des FaZ eine Tatsachenentscheidung und da kommen wir meiner Ansicht nach mit der Analogie zum verletzten Spieler am ehesten hin.

  • Wenn der Spieler nun aktiv ins Spiel eingreift und der Schiedsrichter daraufhin das Spiel unterbricht: Handelt es sich nun um einen aktiven Spieler (dir. Freistoß, wo der Eingriff stattfand) oder aber um einen des Feldes verwiesenen Spieler (ind. Freistoß, wo der Eingriff stattfand)? Oder aber hat der Spieler gar nicht ins Spiel eingegriffen, der SR aber dennoch das Spiel unterbrochen (wegen der roten Karte als Konsequenz in meinen Augen nachvollziehbar) und verhing dann einen ind. Freistoß wo Ball bei Unterbrechung, weil er den Spieler als aktiven Spieler ohne Spieleingriff identifizierte?

    Diese Frage ist berechtigt, und ich habe sie irgendwie total überlesen.


    Darf man Deine Frage @zettelbox wie folgt interpretieren: Welchen Status hat ein Spieler der einen FaZ 'absitzt'?


    Das Regelwerk selbst kennt den FaZ nicht (hab gerade nochmal gesucht, ob sich nicht doch irgendwo ein Querverweis findet)

    In sofern ist auch die Frage nach dem Status des 'FaZ Spielers' berechtigt und wo sich dieser Spieler für den Zeitraum des FaZ aufzuhalten hat. Daraus ergibt sich letztlich die Spielfortsetzung bei einem Eingriff.

  • Na Sixt, noch nicht ganz ausgeschlafen? Schau mal den zweiten Teil meines Beitrages vor Deinem Text an, da habe ich mich schon mit einer Antwort versucht ...

  • Meines Erachtens handelt es sich - analog zum verletzten Spieler, der ja auch die Zustimmung des SR zum Wiedereintritt in das Spiel braucht - um einen aktiven Spieler. Zwar darf der Spieler aufgrund des FaZ nicht am Spiel teilnehmen, aber dann müsste er für diesen Zeitraum ja eigentlich auch den Innenraum verlassen. Ganz eindeutig ist das daher nicht, andererseits ist aber auch die Feststellung des Endes des FaZ eine Tatsachenentscheidung und da kommen wir meiner Ansicht nach mit der Analogie zum verletzten Spieler am ehesten hin.


    Das wäre auch meine Antwort gewesen, mit Verweis auf die Anweisung, dass "des Feldes verwiesene" Spieler den Innenraum zu verlassen haben, und der SR das Spiel vorher nicht wiederaufnehmen darf. Da sowohl die Spielfortsetzung nach unerlaubtem Betreten als auch diese Anweisung beide in Regel 3 zu finden sind, würde ich daraus schließen, dass per FaZ nur temporär des Feldes verwiesene Spieler noch zu den "aktiven Spielern" zählen.

  • Das wäre auch meine Antwort gewesen, mit Verweis auf die Anweisung, dass "des Feldes verwiesene" Spieler den Innenraum zu verlassen haben, und der SR das Spiel vorher nicht wiederaufnehmen darf. Da sowohl die Spielfortsetzung nach unerlaubtem Betreten als auch diese Anweisung beide in Regel 3 zu finden sind, würde ich daraus schließen, dass per FaZ nur temporär des Feldes verwiesene Spieler noch zu den "aktiven Spielern" zählen

    So habe ich das auch immer gehandhabt.


    ABER! Ist das Fußball Regelwerk hier überhaupt anzuwenden? (Ich stelle mal diese Frage absichtlich etwas provozierend)


    Der FaZ ist eine Landesverbandtypische Regelung, die zudem auch noch unterschiedliche gehandhabt wird (das haben wir an anderen Stellen bei "FaZ Themen" ja bereits oft genug festgestellt).

  • Natürlich ist das Regelwerk anzuwenden, soweit Tante Landesspezifisch in der Jugendordnung, in der der FaZ verankert ist, hierzu keine expliziten Aussagen trifft. Und um ganz genau zu sein: Hier greift die Grundregel, dass im Geist des Fußballs zu entscheiden und daher das Regelwerk sinngemäß anzuwenden ist, weil irgendwie müssen wir das ja standardisiert handhaben.

  • Wenn der Spieler nun aktiv ins Spiel eingreift und der Schiedsrichter daraufhin das Spiel unterbricht: Handelt es sich nun um einen aktiven Spieler (dir. Freistoß, wo der Eingriff stattfand) oder aber um einen des Feldes verwiesenen Spieler (ind. Freistoß, wo der Eingriff stattfand)?

    Bist du Dir da sicher? So steht's in den Regeln:

    Bei einer Spielunterbrechung aufgrund eines Eingriffs durch:

    • einen Teamoffiziellen, einen Auswechselspieler oder einen ausgewechselten

    oder des Feldes verwiesenen Spieler wird das Spiel mit einem direkten

    Freistoß oder Strafstoß fortgesetzt,


    Wundert mich, dass das noch niemand aufgefallen ist.