Schiedsrichter sehen rot

Zitat von almiko;77827

Von daher sehe ich grundsätzlich keinen Hinderungsgrund, warum das Jugendsportgericht jetzt dem Junioren-Trainer nicht die Auflage erteilen sollte, mir Schadenersatz zu leisten.

Das ist das Sportgericht für dieses Delikt nicht der/die zuständige Ansprechpartner/Behörde. In den Satzungen und Ordnungen deines Verbands ist sicherlich nirgends ein Schadenersatzanspruch geregelt.

Dies ist im BGB gefasst und bei dem o.g. Delikt handelt es sich um einen Rechtsstreit zwischen Bürger und Bürger. Demnach muss das Zivilgericht zuständig sein.

Du kannst eventuell dem Tainer beim Sportgericht moralisch dazu fordern deinen entstandenen Schaden zu entschädigen. Weigert er sich, muss halt gegen ihn von dir oder von deinem vertretenden Rechtsanwalt eine zivilrechtliche Klage folgen.

Das Sportgericht kann sicher kein vollstreckbares Urteil bezüglich des Schadenersatzes erlassen. Es kann aber sehr wohl in seinem Urteil auf die Leistung des Schadenersatzes referenzieren, in dem das beispielsweise als Bewährungsauflage aufgegeben. Folgt der Trainer dem nicht, hat das zwar nur sportrechtliche Konsequenzen und almiko müsste zunächst vor dem Zivilgericht ein Urteil und anschließend einen vollstreckbaren Titel erwirken sowie diesen vollstrecken lassen, oft reicht aber der sportgerichtliche Beschluss, da dessen Nichtbeachtung unmittelbar weitere Folgen nach sich zieht.

Die Frage nach dem Regress von Arbeitgeber und Krankenkasse ist eine andere Baustelle.

Zitat von mfs67227;77854

Wenn man wegen so einer Sache 3 Tage krank geschrieben ist, gibt es ja unverrückbare Tatsachen.
Und auch der Arbeitgeber bzw. die KK haben ja Kosten, die sie sich eventuell irgendwoher zurückholen wollen.

Ich bin beruflich selbständig und privat krankenversichert, d.h. den Verdienstausfall und die Arztrechnung habe ich unmittelbar zu tragen, somit bin ich derjenige, der den Schaden und den -ersatzanspruch hat.

Die du nur zivilrechtlich durchsetzen kannst! Da hat fussirichter schon recht.
Du kannst Anzeige bei der Polizei erstatten, die verfolgen mit der Staatsanwaltschaft aber nur die Straftat, sprich, sie werden nach den Ermittlungen ggf. eine Anklage erheben und dann wird der Richter den Täter verurteilen oder freisprechend oder oder oder. Aber Geld bekommst du nur auf zivilrechtlichem Wege.
Sportrechtlich glaube ich kaum, dass das möglich ist!

Die Jugendsportgerichtsverhandlung soll heute in 1 Woche stattfinden.
Ich halte Euch auf dem laufenden.

Der Verhandlungstermin wurde gestern per Telefax bestätigt: 27.11.08, 19:00 Uhr. Der Ladung beigefügt waren die Stellungnahmen der beiden Trainer der Gastmannschaft. Hierzu enthalte ich mich mal lieber jeglichen Kommentars.

Dann wünsche ich dir viel Erfolg und auf einen hoffentlich guten und gerechten Ausgang für dich.

Das Urteil lautet:
Sperre für den fraglichen Trainer ab sofort bis 15.04.2009, zusätzlich 100€ Geldstrafe plus Verfahrenskosten.

Soweit so gut, aber...
- Der 2. Gästetrainer, der mich auch beleidigt hatte, bekam keinerlei Strafe, nicht mal einen Verweis.
- Zeitweilig wurde ich von den maßgeblichen Sportkameraden, d.h. dem Vorsitzendes des Jugendsportgerichts, dem anwesenden Jugendausschuss-Vorsitzenden sowie dem anwesenden Geschäftsführer unseres Kreisfachverbandes so in die Mangel genommen und angegriffen, dass ich mich zwischenzeitlich fühlte, als sei ich der Angeklagte und nicht der Schiedsrichter/Zeuge.
- Der 2. Gästetrainer hat sich als Zeuge so positioniert, dass ich im Falle einer Strafanzeige bzw. einer Geltendmachung von Schmerzensgeld/Schadenersatz praktisch keine Chance hätte, da er den Sachverhalt so dargestellt hat, dass nach der übereinstimmenden - natürlich erlogenen - Version beider Gästetrainer eine Verletzung meiner Hand gar nicht bei der Auseinandersetzung entstanden sein könnte.
- Der bestrafte Trainer wurde nicht beauflagt, mir Schadenersatz zu leisten. Auch wurde mein im Vorfeld gestellter Antrag abgelehnt, mir eine Ausfertigung des Urteils zukommen zu lassen, wodurch meine Geltendmachung von Schadenersatz zusätzlich unnötig erschwert wird. Ich könnte zwar mit der Brechstange arbeiten, d.h. per Rechtsanwalt Akteneinsicht durchsetzen, aber dann bekomme ich in diesem Kreis keinen Fuß mehr auf die Erde...:(

Bin mal auf die Notdienst-Arztrechnung gespannt, die darf ich jetzt ja auch selbst zahlen...

Also was bei Euch so Sportgerichtsmäßig los ist, da kann man nur den Kopf schütteln! Habt Ihr eine andere RVO als der Rest von Deutschland??

RVO? Reichsversicherungsordnung?

Rechts und Verfahrens Ordnung !!:D

Also die Urteile die zurzeit gefällt werden, die sind einfach besch*****.
Man könnte meinen wir SR wären Freiwild.

Sind wir auch für die Meisten, wie viel % der Zuschauer und Betreuer auf einem Sportplatz respektieren dich und deine Arbeit, die du freiwillig machst?

War das nicht mal in England, als ein SR, der dauernd kritisiert wurde, einfach gepfiffen hat und das Spiel für beendet erklärt hat?

almiko

Das Verhalten des Jugendsportgerichts stellt sich natürlich sehr unverschämt dar. Dass die deinem Wunsch/Forderung dem Trainer zu Schadensersatz zu veranlagen nicht nachgehen, war natürlich zu erwarten.

Man hätte dir aber zumindest auf eine zivilrechtliche Klage hinweisen können. Ich finde, dass man sowas von einem Sportrichter, der ja eigentlich hauptberuflich Jurist sein sollte, erwarten kann.

Bei uns sind die Sportrichter regelmäßig keine Juristen, sondern meist ehemalige oder aktive Schiedsrichter (was einem z.B. in meinem Fall auch zu denken geben sollte). Der zivilrechtliche Weg ist mir bekannt, das wusste auch das Gericht, also wäre ein Hinweis überflüssig gewesen.
Praktisch ist mir der zivil- und strafrechtliche Weg aber abgeschnitten:
Ich könnte ja nur gegen den tätlichen Trainer vorgehen. Der streitet die Tätlichkeit gegen mich ab, also stünde Aussage gegen Aussage. Dann würde man als Augenzeugen seinen Co-Trainer befragen und der würde sicher - wie vor dem Sportgericht - die Version seines Trainers bestätigen. Strafrechtlich käme da garantiert "im Zweifel für den Angeklagten" raus und zivilrechtlich habe ich die Beweislast, bin also auch der Angeschmierte. Ich werde also nicht auch noch Anwaltskosten vergeblich aufwenden. Außerdem ist bei einer Strafanzeige ja sogar das Risiko gegeben, dass die Trainer zum Gegenangriff übergehen und mich z.B. wegen falscher Verdächtigung, Verleumdung o.ä. anzeigen.
Da ziehe ich für mich persönlich lieber andere Konsequenzen.

Du denkst jetzt aber nicht, man sieht sich immer 2 mal im Leben...???:D

Nein, vielmehr lasse ich mich nicht mehr bei Junioren-Spielen auf Kreisebene ansetzen.
Ich pfeife lediglich beim Verein meines Sohnes gelegentlich Heimspiele, für die aufgrund der Altersklasse kein SR angesetzt wird, da mir das lieber ist, als wenn ein ungeprüfter SR pfeift. Gerade bei so einem Spiel ist das kleine Drama jetzt passiert, aber ich lasse mich von solchen Leuten auch nicht in die Flucht schlagen.

Zitat von almiko;79409

Das Urteil lautet:
Sperre für den fraglichen Trainer ab sofort bis 15.04.2009, zusätzlich 100€ Geldstrafe plus Verfahrenskosten.

Wie ich heute aus zuverlässiger Quelle erfahren habe, wollte das Jugendsportgericht den Trainer bis Oktober 2009 sperren, aber zwei bei der Urteilsberatung anwesende Mitglieder des Kreisvorstands haben dagegen interveniert, so dass nur nur eine Sperre bis April rauskam.

Ab morgen pfeife ich auf eigenen Wunsch auch wieder Junioren auf Kreisebene, da ich in den letzten Wochen erfahren musste, dass es auch in anderen Ansetzungsbereichen Mißstände zu Lasten der SR gibt. Angesichts der Alternativen, aufgrund der Mißstände ganz aufzuhören oder erst einmal voll, d.h. auch im Juniorenbereich, dagegen zu halten, habe ich mich für letzteres entschieden...