Gefährliches Spiel

  • Und noch eine Frage:


    Ich hatte gestern ein paar mal die Situation, dass ein Verteidiger das gestreckte Bein ca. 0,5 - 1 Meter ausfährt, um den geschossenen Ball zu erreichen.
    Ab wann pfeift Ihr gestrecktes Bein/gefährliches Spiel? Macht Ihr das von der Entfernung zum Gegner alleine aus? Oder habt Ihr noch andere Beurteilungskriterien?
    Ich habe eigentlich meistens weiter laufen lassen. Nach dem Spiel kam ein SR-kamerad zu mir und meinte, so was sollte ich nach Möglichkeit so früh wie möglich unterbinden, nicht dass es dann noch zu einer Verletzung kommt.
    Die Frage, ab wann ich denn unterbinden soll, konnte er mir nicht beantworten. Also wohl ne Gefühlssache.

  • Ich finde auch, dass es schwierig ist das so genau zu beschreiben. Vielleicht ist es hier gut, einfach mal bei etwas erfahrerenen Kollegen zuzuschauen um zu sehen, wie diese das handeln.

  • Wenn er dem Spieler "nahe" kommt, pfeife ich. Du musst daran denken, wenn er mit gestrecktem Bein den Spieler treffen würde, kann er ihm alle Knochen brechen.

  • Das finde ich auch nach vielen Jahren der Schiedsrichtertätigkeit eine der am schwierigsten zu beurteilenden Situation; wer hält drauf, wer hat das Bein gestreckt, ab wann sollte man in welche richtung pfeifen...
    Ein Patentrezept gibt es wohl nicht...

  • Zitat von Sven;22975

    Das finde ich auch nach vielen Jahren der Schiedsrichtertätigkeit eine der am schwierigsten zu beurteilenden Situation; wer hält drauf, wer hat das Bein gestreckt, ab wann sollte man in welche richtung pfeifen...
    Ein Patentrezept gibt es wohl nicht...


    Ich denke auch, dass das reine Gefühlssache ist.

    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.

  • Eine Anmerkung noch:
    Sollte er den Spieler treffen/berühren, dann wird aus dem gefährlichen Spiel ein ein Vergehen (Sorry, aber ich weiß gerade nicht so genau, wie man das definieren kann...Treten eher nicht!), welche mit einem direktem Freistoß geahndet wird.

  • Zitat von Thomas;23047

    Eine Anmerkung noch:
    Sollte er den Spieler treffen/berühren, dann wird aus dem gefährlichen Spiel ein ein Vergehen (Sorry, aber ich weiß gerade nicht so genau, wie man das definieren kann...Treten eher nicht!), welche mit einem direktem Freistoß geahndet wird.


    Ganz einfach:
    Aus gefährlichem Spiel wird verbotenes Spiel.
    In der Spielfortsetzung dann aus idF -> dF!

  • Ich tue mich da manchmal auch schwer. Vor allen Dingen, wo verläuft die Grenze zwischen Reingrätschen, d.h. mit offener Sohle (nicht Fußspitze) und gestreckten Bein zum Ball und er nicht frontal reingrätscht, sondern von der Seite kommt! Nun trifft er den Ball, weil der ballführende Spieler aus Angst abhebt, getroffen zu werden. Wenn man pfeift, was ich schon getan hab, kommt (zu Recht?) das Argument, man hätte doch nur den Ball gespielt.


    Wie seht ihr das?

    Viele Grüße


    Thomas!


    Wir leben alle unter dem gleichen Himmel , aber nicht jeder hat den selben Horizont:rolleyes:


    :bsc:

  • Ein guter Anhaltspunkt ist, ob die Grätsche kontrolliert, d.h. am Boden erfolgt, oder ob er sein Bein in der Luft hat.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Ok, selbst wenn die Grätsche am Boden erfolgt, kann man, wenn die Grätsche sehr kraftvoll, dynamisch angesetzt wird, den Ball führenden Spieler zum Abheben veranlassen, aus Angst, getroffen zu werden.
    und dann...?:confused:
    Der eine sagt, er hätte den Ball gespielt, der andere hatte seine Gesundheit gefährdet gesehen.
    Und nun?:rolleyes:

    Viele Grüße


    Thomas!


    Wir leben alle unter dem gleichen Himmel , aber nicht jeder hat den selben Horizont:rolleyes:


    :bsc:

  • Thomas... ich verstehe deine Frage ehrlich gesagt nicht...


    Wenn du der Meinung bist, dass der Spieler gefährlich spielt, dann pfeifst du ab und gibst iFS. Ein dFS wird nur daraus, wenn ein Kontakt vorliegt. Ob er den Ball vorher trifft oder nicht, ist doch aber vollkommen irrelevant, wenn du grundsätzlich der Meinung bist, dass der Spieler fahrlässig in den Zweikampf einsteigt.

  • So verfahre ich ja auch auf dem Platz. Trotzdem hab ich ein schlechtes Gefühl dabei, wenn er wirklich nur den Ball spielt, ohne den Gegner zu berühren.
    Die Einsicht der betroffenen Spieler ist da nie vorhanden!:mad:

    Viele Grüße


    Thomas!


    Wir leben alle unter dem gleichen Himmel , aber nicht jeder hat den selben Horizont:rolleyes:


    :bsc:

  • Zitat von Thomas G.;23748


    Die Einsicht der betroffenen Spieler ist da nie vorhanden!:mad:


    Das stimmt allerdings!


    Ich sage den Kunden dann immer: "So wie Sie da reingehen, ist es vollkommen egal, ob Sie zufällig den Ball treffen".

  • Guter Spruch, aber gibst du dann auch noch gelb? Ich meine, wenn Du A sagst, ...muss gelb folgen, da eine Gesundheitsgefährdung billigend in Kauf genommen wurde!

    Viele Grüße


    Thomas!


    Wir leben alle unter dem gleichen Himmel , aber nicht jeder hat den selben Horizont:rolleyes:


    :bsc:

  • ganz nach Regelwerk:


    bei Fahrlässigkeit: keine pers. Strafe
    bei Rücksichtslosigkeit: :gelbe_karte:
    bei gewaltsamen Spiel: :rote_karte: