Nein, es geht jetzt nicht darum, ob Du mit Bus, Straßenbahn, Zug, Fahrrad, Auto o.ä. kommst, na ja, wenigstens nur zu einem ganz geringen Anteil, dazu gleich noch mehr. Gemeint ist alles ab dem Moment, ab dem Du den Sportplatz betrittst.
1. Rechtzeitig
Und damit meine ich nicht pünktlich zu Spielbeginn fertig angezogen aus dem Auto springen, sondern mit ausreichendem Zeitvorlauf.
Erstens muss man "ankommen", um das Spiel mit voller Konzentration leiten zu können - wer gehetzt ist, macht definitiv mehr Fehler.
Zweitens braucht man u.U. Zeit, um Mängel beheben zu können: Ab und an sind Tornetze zu flicken, Kleinfeldtore wegzuräumen, Markierungen auszubessern, aber auch bei einer Mannschaft die Stutzen wegen Farbgeleichheit zu wechseln oder Leibchen zu besorgen - von Passkontrollen und was da noch alles sein kann mal ganz zu schweigen.
Drittens vermeidet das Stress: Was machst Du, wenn wegen einer Baustelle oder eines Staus die Anfahrt länger dauert? Du wegen einer geänderten Straßenführung nicht mehr wie gewohnt zum Platz kommst? Wegen einer anderen Veranstaltung kein Parkplatz zu finden ist?
Viertens gibst Du ein Signal "Ich nehme das Spiel ernst.". Versetze Dich in die Rolle der Verantwortlichen der Vereine, wenn Minuten vor Anpfiff noch kein Schiri da ist? Die fangen schon an zu überlegen, wer denn statt Deiner das Spiel pfeifen kann/soll/muss.
2. Ausgeschlafen und nüchtern
Nichts sieht so schlimm aus wie ein Schiedsrichter, der einen übermüdeten/unausgeschlafenen Eindruck macht oder der eine Fahne zieht. Bei der ersten (vermeintlichen) Fehlentscheidung heißt es sofort, der ist zu müde das zu sehen respektive der ist so blau, der bekommt nichts mit. Nicht nur, dass Dir das womöglich ein Sportgerichtsverfahren oder mehr einbringt, es wirft auch kein gutes Bild auf die Schiedsrichtergilde.
3. Sauber und ordentlich
Es versteht sich von selbst, dass Du in sauberen und intakten Klamotten erscheinst. Ausnahmen, weil Du beispielsweise als Maler direkt von der Arbeit kommst, sind natürlich möglich, sollten aber mit einem Satz erklärt werden. Hier kommen wir übrigens noch einmal zurück zur Einleitung: Ob eine Anreise mit dem Fahrrad möglich ist, hängt schon davon ab, ob Du dann auch noch entsprechend ankommst und nicht klatschnass geschwitzt bist etc.
4. Höflich und zurückhaltend
Auch wenn Du eine Aufgabe hast, bist Du Gast, also benimm Dich auch so. Selbst wenn Kritik zu äußern ist - Kabine schmutzig, Platzmängel etc. -, kann man dies ruhig, sachlich und nett schildern. Ein Auftritt wie ein Django kommt nicht wirklich gut an und wird Deine Spielleitung negativ beeinflussen.
5. Unvoreingenommen
Selbst wenn Du einen Verein oder eine Mannschaft kennst, hast Du neutral zu sein. Natürlich erwarte ich nicht, dass Du Deine Vorerfahrungen gänzlich ausblendest und es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Du Dir den Oberhacker schneller zur Brust nimmst als Du das sonst tun würdest, aber tue dies nicht prophylaktisch, Du musst schon abwarten, ob der wieder so spielt. Das gilt natürlich auch für alle anderen Erwartungshaltungen, gleich ob Nationalität oder was auch sonst. Auch ich fahre zu bestimmten Vereinen viel lieber als zu anderen Vereinen, dennoch haben die das Recht auf eine unvoreingenommene und neutrale Spielleitung.
Dass Deine Ausrüstung vollständig und sauber sein sollte, bedarf hoffentlich keiner Erwähnung.
Denke daran: Der erste Eindruck ist schwer zu revidieren. Mache Dir selbst das Leben nicht unnötig schwer und beachte diese Hinweise.