o.k. einer der beteiligten Stürmer war tatsächlich noch im Strafraum.
Somit in diesen Fall wohl doch kein Tor.
Aber es geht mir um die grundsätzliche Regelauslegung.
Wenn jetzt beide an der Aktion beteiligten Stürmer nicht mehr im Strafraum gewesen wären, sondern nur noch weitere Stürmer die nicht in das Spielgeschehen eingegriffen hätten, dann hätte das Tor gezählt.
Abstoß – Spieler noch im Strafraum
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Das hat ja auch niemand bezweifelt ...
Übrigens: Beide - und nicht nur ein beteiligter - Stürmer befanden sich zum Zeitpunkt des Abstoßes noch im Strafraum!
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Doch, ich zweifle das an!
ZitatIn der Regelauslegung des DFB bzw. BFV 1.16 Seite 2 steht doch ganz klar,
der Abstoß kann unter Anwendung der Vorteilsbestimmung ausgeführt werden, wenn sich noch Angreifer im Strafraum befinden. Greift jedoch ein Angreifer, der sich noch im Strafraum aufhielt oder diesen wieder betrat, bevor der Ball den Strafraum verlassen hatte, ins Spiel ein, muss der Abstoss wiederholt werden.
Der Abstoß kann (!) unter Anwendung der Vorteilsbestimmung ausgeführt werden. Das heißt, wenn er zwar eigentlich falsch ausgeführt ist, die Mannschaft aber dennoch gut weiterspielen kann. Dies ist hier nicht gegeben.
Danach ändert auch der nachgestellte Satz der Auslegung des BFV (im übrigen lese ich nicht bayrische Hefte, ehe ich meine Meinung zu einer Regelfrage kundtue) nichts. -
Genau draum geht es mir, da ist etwas genau geregelt und trotzdem wird die Regel von manchen Usern irgendwie anders ausgelegt.
ich frag mich warum ? -
Zitat von machee;165413
ich frag mich warum ?
Weil für die Vorteilsüberlegung m.E. nur Raum ist, wenn ein Gegenspieler sich fahrlässig nicht aus dem Strafraum entfernt bzw. diesen zu früh betritt.
Ist er einfach noch dort, weil er nicht so schnell herausgekommen ist, wie der Torwart (oder sonstige Verteidiger) den Abstoß ausführt, liegt kein Vergehen vor. Dann muss m.E. das gleiche gelten wie bei einer schnellen Freistoßausführung: Der Ausführende trägt das Risiko der schnellen Ausführung, und wird der Ball abgefangen, geht es weiter.
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Es ist aber doch nun mal so, dass nach der aktuellen Regelauslegung, was die geposteten Regelfragen
ja auch klar belegen, der Abstoß zu wiederholen ist.
Diese Regelfrage ist somit klar und eindeutig geklärt. Ich verstehe nicht, warum wir uns da immer wieder im
Kreis drehen müssen. Es geht nicht darum, was der Einzelne darüber denkt, sondern wie die Vorgaben sind.
Ob uns diese passen oder nicht, spielt keine Rolle -
Es geht doch darum, dass der Abstoß nur wiederholt wird, wenn die im STrafraum befindlichen Spieler auch tatsächlich in das Spiel eingreifen.
Klar, der Spieler der den Ball abgefangen hat, der stand im Strafraum bei der Abstoßausführung und deshalb Wiederholung.
Aber wenn die beiden an der Aktion beteiligten Stürmer nicht im Strafraum gestanden wären, sondern nur die anderen vom Torwart aus gesehen linken Spieler, dann hätte das Tor gezählt. Weil diese Spieler nicht in das Spiel eingegriffen haben. -
Mit welcher Begründung?
Die Handhabung bei der schnellen Freistoßausführung kann man nicht einfach so auf diese übertragen.
Die Anweisungen sprechen da schließlich explizit von der Freistoßausführung und nicht vom Abstoß.
Im Zweifelsfall halte ich mich lieber an die Regeln als an eigene Interpretationen und das Übertragen von bestimmten Anweisungen auf andere Situationen.Dieses Zitat:
ZitatDer Abstoß kann unter Anwendung der Vorteilsbestimmung ausgeführt werden, wenn sich noch Angreifer im Strafraum befinden.
D.h. der TW oder ein anderer Spieler kann den Ball spielen, wenn sich daraus ein Vorteil ergibt, obwohl die Gegner noch im Strafraum sind.
Das "Vergehen" begehen schließlich die Angreifer, indem sie noch im Strafraum sind. Die Vorteilsauslegung ist deshalb zugunsten der Verteidiger auszulegen.
In dem geposteten Video ergibt sich aber kein Vorteil. Selbst wenn doch, bliebe es nach diesem Zitat immer noch Ermessenssache des SR ob er den Verteidigern diesen Vorteil gewährt oder doch lieber zurückpfeift und dern Abstoß wiederholen lässt.ZitatGreift jedoch ein Angreifer, der sich noch im Strafraum aufhielt oder diesen wieder betrat, bevor der Ball den Strafraum verlassen hatte, ins Spiel ein, muss der Abstoss wiederholt werden.
Punkt. Nur weil es hier nicht erwähnt ist bedeutet das aber nicht, dass der Abstoß nicht auch in anderen Situationen wiederholt werden muss/kann. -
In der Regelauslegung steht doch ganz klar, dass der Angreifer ins Spiel eingreifen muss. Also, sollte der Angreifer nicht ins Spiel eingreifen, so gibt es auch keine Wiederholung.
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Nein, dies steht dort eben nicht (im übrigen ist es eine Auslegung des BFV, keine des DFB).
Dort steht, dass der wiederholt werden muss, wenn der Stürmer angreift.
Wie zu handeln ist, wenn er nicht eingreift, ist nicht erwähnt und würde ich daraus auch nicht ableiten. -
Der letzte Satz der Regel 16 lautet:
ZitatBei jedem anderen Verstoß gegen diese Regel wird der Abstoß wiederholt.
Somit ist m.E. klar geregelt, dass - wenn sich durch Weiterspielen kein Vorteil für die verteidigende Mannschaft ergibt -
auch dann wiederholt wird, wenn der beim Abstoß im Strafraum befindliche Angreifer nicht ins Spiel eingreift. -
Zitat von Pfeifekopp;165434
Diese Regelfrage ist somit klar und eindeutig geklärt. Ich verstehe nicht, warum wir uns da immer wieder im
Kreis drehen müssen. Es geht nicht darum, was der Einzelne darüber denkt, sondern wie die Vorgaben sind.
Ob uns diese passen oder nicht, spielt keine RolleWenn Dich inhaltliche Diskussionen über Fußballregeln nicht interessieren, dann klink' Dich doch einfach aus, anstatt sie den anderen madig zu machen. Das hier ist ja ein Diskussionsforum und keine Regelfragen-Datenbank. Für mich fängt der Sinn einer Diskussion überhaupt erst dort an, aber das ist natürlich nur subjektiv.
Zu der Frage zum Handspiel außerhalb des Spielfelds haben einige gesagt, der DFB-Kollege, der da geantwortet hat, habe wohl nicht gründlich genug nachgedacht. Warum glauben denn die z.T. gleichen Personen, dass bei jeder veröffentlichten Regelfrage gründlich genug nachgedacht worden ist?
Zum Thema:
"Wenn ein Spieler einen Freistoß schnell ausführen will und ein Gegner, der sich näher als 9,15m beim Ball befindet, den Ball abfängt, lässt der Schiedsrichter die Partie weiterlaufen."
Das steht bei den Freistößen.
Wer bei der gleichen Situation bei einem Abstoß das nicht anwenden will, müsste erklären, warum die ausführende Mannschaft dann bei einem Freistoß - also einer Spielstrafe, bei der ein Vergehen des Gegners kompensiert werden soll - das Risiko der schnellen ausführung tragen soll, beim Abstoß - also einer neutralen Spielfortsetzung - aber nicht? Mit anderen Worten: Freistöße sollen der ausführenden Mannschaft ja den Vorteil zurückbringen, den das Vergehen sie gekostet hat, und den Gegner bestrafen. Mit o.g. Regel wird trotzdem das Risiko der schnellen Ausführung der ausführenden Mannschaft auferlegt. Logisch wäre daher, es erst Recht bei einem Abstoß der ausführenden Mannschaft aufzuerlegen, der ja den Gegner nicht bestrafen, sondern nur das Spiel fortsetzen soll.
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Wo ich mich ausklinke wirst du mir überlassen müssen.
In diesem Board "Fragen zur Regelauslegung" werden Regelfragen gestellt und irgendwann sollte die richtige Antwort gepostet werden.
Sinn und Geist von Regeln und deren Interpretationen können gerne an anderer Stelle geführt werden.
Hier lesen Junge SR mit, welche eine Regelfrage lesen und am Ende eine falsche Antwort welche gepostet wird, weil man sich hier 10x im Kreis dreht.
Das ist nicht Sinn dieses Boards ! -
Almiko hat Dir doch in seinem letzten Post die Erklärung gebracht - die von Dir zitierte Regelauslegung beim Freitoß auch auf den Abstoß auszulegen ist meiner Meinung nicht richtig. Begründung hierfür hat Linus gebracht :
ZitatLinus Mit welcher Begründung?
Die Handhabung bei der schnellen Freistoßausführung kann man nicht einfach so auf diese übertragen.
Die Anweisungen sprechen da schließlich explizit von der Freistoßausführung und nicht vom Abstoß.
Im Zweifelsfall halte ich mich lieber an die Regeln als an eigene Interpretationen und das Übertragen von bestimmten Anweisungen auf andere Situationen.Edit : Dieser Beitrag ist auf Post#32 bezogen, Pfeifekopp war etwas schneller mit seiner Antwort
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@ dennosius:
Also ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum du a) die Antwort auf die gepostete Regelfrage nicht akzeptieren willst und b) versuchst, aus "irgendwelchen" anderen Regelpassagen eine passende Ableitung für diese Situation zusammenzubauen. Ich finde, es stiftet - gerade für junge SR - Verwirrung.
Um diese Diskussion vielleicht ein bisschen aufzulockern gibt es meiner Meinung nach 2 Möglichkeiten:1. Wir "glauben" (eigentlich ist es ja klar definiert) dem Lehrwart (bzw. dem Regelbuch) oder
2. jemand fragt beim DFB nach.Ab es ergibt mMn keinen Sinn, hier aus anderen Regelpassagen irgendetwas auf dieses Thema zu übertragen, was nicht im Regelbuch erwähnt ist.
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Dies hier ist - nach meinem subjektiven Verständnis (!) - ein Board zur praktischen Regelauslegung, das heißt wie Situationen regeltechnisch richtig (!) zu lösen sind. Die Entwicklung von neuen Regeln und deren Auslegung überlasse ich lieber anderen
Im Zweifelsfall halte ich mich da lieber an die eindeutigen Regeln (Regel 16 -Abstoß), anstatt mir etwas zweifelhaftere Möglichkeiten mit anderen Regeln zurechtzulegen.In Regel 16 heißt es:
ZitatSämtliche Gegenspieler bleiben außerhalb des Strafraums, bis der Ball im Spiel ist.
ZitatBei jedem [anderen] Verstoß gegen diese Regel wird der Abstoß wiederholt.
(Fußballregeln 10/11)Dem gegenüber steht nun die Aussage, dass es weitergehen kann, wenn sich für die verteidigende Mannschaft daraus ein Vorteil ergibt (Argumentation machee nach einer Auslegung des BFV). Dies ist hier nicht gegeben.
Der Regelauszug mit dem Risiko der schnellen Ausführung steht ja nicht aus Zufall nur beim Freistoß. Einfach übertragen kann man ihn ohne eine entsprechende Aufforderung "von oben" nicht (wie du es versuchst)."Besser" wäre möglicherweise deine Möglichkeit. Ich halte sie aber nicht für richtig. Du kannst das ja praktisch gerne so handhaben, falls du eine ähnliche Szene mal erlebst. Deine Meinung hier aber als die richtige durchboxen zu wollen finde ich tatsächlich - angesichts von Mitlesern - riskant.
Ich bin mir recht sicher, wie nahezu alle Lehrwarte auf die Szene reagieren würden: Sie würden sich an die gängige Regelauslegung (s. Regelfrage) und die Regeln halten und nicht andere Varianten herbeiphantasieren. -
Zitat von Linus;165627
Der Regelauszug mit dem Risiko der schnellen Ausführung steht ja nicht aus Zufall nur beim Freistoß.
Das ist genau die Frage. Wenn man das nicht für Zufall hält, müsste man eine Ratio (einen Sinn) hinter der Unterscheidung erkennen können. Ich erkenne den (bislang) nicht.
Zitat von Schiriassi;165625Also ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum du a) die Antwort auf die gepostete Regelfrage nicht akzeptieren willst
Ich bin nicht im BFV und muss sie nicht akzeptieren Im Ernst: Es geht mir gar nicht darum, herauszufinden, was man in einem Regeltest ankreuzen müsste. Die Frage ist hier im Thread doch längst geklärt.
Ob sich Jungschiedsrichter von Überlegungen über den Sinn hinter einer Regel beeinflussen lassen, weiß ich nicht. Ich bin allerdings fest überzeugt davon, dass junge Menschen Dinge generell (nicht nur im SR-Wesen) besser lernen, wenn sie sie verstanden haben und sich damit auseinandersetzen, als wenn sie sie einfach stumpf auswendig lernen (zum "Verstehen" kann im Einzelfall die Erkenntnis gehören, dass es mangels Regellogik nichts zu verstehen gibt, aber dass das auf Fußballregeln schlechterdings insgesamt zutrifft, kann man nun wirklich nicht sagen).
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Vielleicht mal ganz grundsätzlich: Die Fußballregeln sind weder immer gerecht noch logisch! Dies einzusehen hat auch bei mir eine ganze Weile gedauert und führt auch auf dem Feld immer wieder zu Missverständnissen und Problemen. Als Beispiele seien die "regelkonforme" Verhinderung eines Tores durch einen auf das Feld laufenden Auswechselspieler (gibt nur idF und Verwarnung) oder die Maßgabe des ersten Regelverstoßes (Spieler begeht gefährliches Spiel, Gegenspieler foult ihn danach nicht verwarnungswürdig, gibt idF für den Gegner, obwohl alle Welt nur das anschließende Foul wirklich registriert hat).
Lerne zu akzeptieren, dass manche Regel eben ist wie sie ist - und im konkreten Fall gilt das nicht nur für Bayern.
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Zitat von Manfred;165645
Lerne zu akzeptieren, dass manche Regel eben ist wie sie ist - und im konkreten Fall gilt das nicht nur für Bayern.
Die Antwort darauf glaubte ich, in meinem letzten Klammerzusatz gegeben zu haben. Fußballregeln sind nicht immer logisch, aber dass sie es nie wären (oder sein sollten), stimmt eben auch nicht - meistens sind sie es nämlich sehrwohl, bauen auf abstrakten Prinzipien auf und sind in sich schlüssig. Nicht überall, aber überwiegend. Und wo die Regeln nicht logisch sind, hilft - und das sage ich mit einigen Jahren didaktischer Erfahrung bei der Wissensvermittlung an junge Erwachsene in einem anderen von "Regeln" durchsetzten Bereich - auch diese Erkenntnis dabei, sie besser lernen zu können.
Übrigens dann wieder on topic:
"Unter Anwendung der Vorteilsbestimmung kann der SR das Spiel laufen lassen, wenn der Ball in einer solchen Situation außerhalb des Strafraumes zu einem Spieler des verteidigenden Teams kommt" (DFB SR-Handbuch, S. 207).
Damit es nicht heißt, ich hätte nicht zur regeltestgemäßen Aufklärung auch außerhalb Bayerns beigetragen Bei meiner inhaltlichen Kritik daran bleibe ich erstmal - kann ja aber (wie stets) sein, dass mich noch jemand überzeugt.