Beiträge von Manfred

    In meinen Augen ist "Halt deine Fresse" keine Beleidigung.

    Wer das so sieht, darf sich hinterher nicht über ein schwer zu leitendes Spiel wundern. Es mag zwar Einzelfälle geben, in denen es genügt, so etwas mit einer Verwarnung zu ahnden, aber man sollte die Ausnahme nicht zur Regel machen, zudem ist das sicher regional unterschiedlich.


    Kevinho04

    Das Problem beginnt früher: Auch wenn man das "lustig machen" nicht als Unsportlichkeit sehen muss, ist aber mindestens eine klare Ansage erforderlich, um eine solche Eskalation zu vermeiden; ob Du die gemacht hast, geht aus Deiner Schilderung nicht hervor. Gerade in Grenzbereichen können klare Ansagen manchmal die schwerere Strafe sein, so der Schiri das rhetorisch beherrscht.

    Erstens hast du dir das Zeichen dann selbst ausgedacht,

    Erstens habe ich nie etwas anderes behauptet und zweitens haben das bisher alle verstanden - und darauf kommt es letztlich an. Auch das Zeichen für "Uhr anhalten" ist im Regelwerk des Fußballs nicht definiert, gleichwohl verstehen das die Spieler, sowohl in der Halle als auch auf dem Feld, wenn man im Sommer Trinkpausen macht.

    Schiebst du das Gewitter weg?

    Typische zettelbox-Polemik - natürlich zeige ich in Richtung Kabine, hat bisher aber auch jeder verstanden.

    Finde ich deutlich besser als irgendeinen abenteuerlichen Pfiff zu definieren

    Und schon wieder Polemik - was ist an einem Pfiff abenteuerlich? Der doppelte Pfiff zur Halbzeit hat sich unabhängig vom Regelwerk weit verbreitet, ebenso wie der dreifache Pfiff zum Spielende - ist das auch abenteuerlich? Da muss man eben etwas Gehirnschmalz investieren, denn - interessant, dass Du auf das auslösende Sachargument nicht eingehst - ein Pfiff wird zwangsläufig von jedem wahrgenommen (oder könnte dies zumindest werden), bei einem Zeichen ist das nicht unbedingt der Fall.

    Grundsätzlich möchte ich aber nicht unantastbar über das Feld schweben, sondern als einer von 25 Sportsleuten. ...

    Das geht mir ebenso, auch ich habe durchaus ein Problem, wenn man nicht mehr miteinander reden dürfte. Dazu kommt: Eine ruhige anständige Frage verdient auch eine ruhige anständige Antwort, wo ist das Problem, zumal das manchmal durchaus zum Spiel gehört, wenn etwa jemand nicht mitbekommen hat, ob der Pfiff an der Seitenlinie jetzt zum Einwurf oder zum Freistoß führt.

    Andererseits: Es bleibt irgendwie unklar, ob das Zeichen nur für den Moment oder den Rest des Spieles gelten soll ...

    Ich finde das bemerkenswert und sehr positiv. Das direkt kaputtzureden, weil einem das Zeichen nicht passt oder weil bisher Schiedsrichter zu wenige unsportliche Reklamationen sanktionieren, ist ziemlich irrational.

    Ich finde den Ansatz auch positiv, die Idee aber irrational. Es geht dabei - schon wieder Polemik nach zettelbox-Art - nicht um "unpassende" Zeichen oder den Umstand, dass das Regelwerk schon heute eine Verwarnung definiert, was aber eben viel zu selten umgesetzt wird, sondern darum, dass es schon nahezu naiv anmutet, dass eine solche Maßnahme, wie auch immer die signalisiert wird, tatsächlich eine Wirkung entfaltet - außer der, dass der Schiri am Ende doch x Spieler verwarnen muss, weil die sich nicht daran gehalten haben; oder anders: Wer sich so wenig im Griff hat, dass der wutentbrannt zu mir läuft, wird sich wohl kaum von einer solchen Anordnung beeindrucken lassen. Diese Idee ist also gut, in dieser Form aber wenig praxisgerecht, daran muss man noch feilen.

    Theoretische Idee - in der Praxis wird es wieder darauf hinaus laufen, dass es Gemecker gibt, weil man das Zeichen nicht wahrgenommen habe ... Dazu halte ich das Zeichen zudem für ungeeignet, das nutze ich heute, wenn auch natürlich selten, um zu verdeutlichen, dass wir jetzt alle den Platz verlassen (z.B. bei Gewitter), da wäre ein bestimmter Pfiff sicher besser geeignet, den kann jeder hören, auch wenn er nicht hinschaut.

    Man kann das Pferd auch anders aufzäumen:
    Eine Sperre/Ein Pfiff ist dann zwingend, wenn die Regeln eine sofortige Spielfortsetzung ausschließen respektive der SR diese nicht zulässt. Sonnenklar ist das bei der "Behandlung" auf dem Spielfeld, bei Auswechslungen, wenn ein Spieler der den Freistoß ausführenden Mannschaft die Herstellung des Abstandes fordert oder wenn der SR die unmittelbare Fortsetzung nicht zulassen will, wobei dies sein kann, weil er die persönliche Strafe sofort aussprechen möchte oder schon ausgesprochen hat respektive von seinem regeltechnisch normierten Recht Gebrauch macht, das Spiel jederzeit unterbrechen zu dürfen. Für all diese Dinge finden sich dann die Voraussetzungen im Regelwerk, da bedarf es keines echten Freistoßmanagements - und ansonsten gilt der Geist der Regeln, der besagt, dass die regelübertretende Mannschaft den größtmöglichen Nachteil haben soll.

    Hach ja, der Gaul durchgegangen.

    Sorry, aber Du belegst das gerade wunderbar. Und die Äußerungen über die Reste-Rampe finde ich unpassend, bekanntlich ist der Flaschenhals nach oben sehr eng - aktuell für Männer eben sehr viel enger als für Frauen, was aber jeder Wahrscheinlichkeit unter Berücksichtigung des Leistungsniveaus widerspricht.


    Und ich wiederhole gerne: Bekanntlich hat es mit Bibiana eine Schiedsrichterin bis nach ganz oben geschafft, eher wurde die seinerzeit durch ähnliche Vorbehalte gebremst ... Es ist an der Zeit, dass wir endlich geschlechterunabhängig nur nach der Leistung im Schiedsrichterwesen schauen, was Du aber beschreibst, erinnert mich sehr an bestimmte Modelle, die gleiche Rechte für Frauen fordern, bestehende Vorteile aber verteidigen.

    Und gleich zwei Vorfälle am letzten Wochenende im Nachbarkreis: Bericht

    Im eigenen Kreis gab es auch einen Abbruch, Details über den Grund kenne ich noch nicht, da aber die letzte Aktion davor eine Rote Karte war, gibt es eigentlich wenig Raum für harmlose Auflösungen ...

    da suchst du das berühmte Haar in der Suppe

    Sorry, ich suche das nicht, hier geht es, gerade weil es sich um einen älteren Kollegen handelt, um Vorbildcharakter, denn wenn ich solche Dinge akzeptiere, die man durchaus - und berechtigt - anders sehen kann, setze ich Maßstäbe, die womöglich dem Kollegen nächste Woche das Leben unnötig schwer machen. Unabhängig davon darf nicht übersehen werden, dass hier ja nicht der SR der (alleinige) Maßstab ist, sondern die Mannschaft, die potenziell gegen 12 Spieler in schwarz anspielt, denn die müssen das sicher unterscheiden können; und wenn da nächste Woche ein junger Kollege kommt, fällt auch dieses unterscheidende Merkmal weg.

    Bei Jugendspielen sind bei der Gastmannschaft immer mehrere Erwachsene dabei, die die Kids zu den Spielen fahren. Und beim Heimverein habe ich es auch noch nie erlebt, dass nur ein Trainer/Betreuer auf der Anlage ist.

    Einspruch - genau weil ich so etwas sogar schon mehrfach (übrigens immer beim selben Verein) erlebt habe, hat sich mir die Frage gestellt. Zwar ging es da um B-Jugendliche, rein formal ändert das aber nichts, die sind auch noch nicht volljährig - und Erwachsene des anderen Vereins nutzen da nichts, die sind ja noch unbeteiligter an der Frage als der Schiri.

    Ist es für eine Autoritätsperson (Außenwirkung!) ein gesellschaftlich angemessenes Verhalten die Kleinen dann einfach auf dem Platz stehen zu lassen wenn der zuständige Trainer abgehauen ist?

    Wäre ein solches Verhalten des Schiedsrichters nicht auch unsportlich?


    Neben den zivil- und möglicherweise sogar auch strafrechtlichen Fragen, die wir hier nicht beantworten können, erscheint mir die Sache, die Diskussion belegt das, auch sportrechtlich leider keineswegs so klar, wie das wünschenswert wäre.

    Also wenn ich den Bericht lese, wird mehr als deutlich, dass die ach so Unschuldigen keineswegs so unschuldig waren ... Klar ist die Nichtanerkennung eines Tores heftig, aber zwischen den Zeilen wird mehr als deutlich, dass die darüber und danach ziemlich viel gemeckert haben - und die glatt Roten Karten erscheinen zudem unstrittig. Am Ende hat der Schiri womöglich einen sicherlich ärgerlich, aber manchmal eben nicht vermeidbaren Fehler gemacht, das rechtfertigt aber nicht das, was danach passiert sein muss - und sehr lernfähig waren die wohl auch nicht.

    Definitiv nicht, das wird auch aus den Regeln ganz deutlich:

    Zitat

    Bei einer Verlängerung der Spielzeit ist der Strafstoß abgeschlossen, wenn sich der Ball, nachdem der Schuss ausgeführt wurde, nicht mehr bewegt, aus dem Spiel ist, von irgendeinem Spieler (einschließlich des Schützen) außer dem verteidigenden Torhüter gespielt wird oder der Schiedsrichter das Spiel wegen eines Vergehens des Schützen oder dessen Teams unterbricht.


    Regel 14.1 spricht sogar in dem besonderen Fall explizit davon, dass die "Verlängerung" endet, weil der Strafstoß abgeschlossen ist, selbst wenn der SR das Spiel - und hier macht nur die Ausführung Sinn - wegen eines Vergehen des Schützen unterbricht.
    Regel 14.2 schlägt übrigens in dieselbe Kerbe:

    Zitat

    In folgenden Fällen wird das Spiel unterbrochen und mit einem indirekten Freistoß fortgesetzt, unabhängig davon, ob ein Tor erzielt wird oder nicht:

    ...

    • Der Schütze täuscht nach dem Anlaufen einen Schuss an („Finte“ – eine Finte während des Anlaufens ist zulässig): Der Schiedsrichter verwarnt den Schützen.


    Deutlicher kann da gar nicht mehr stehen, dass es einen indirekten Freistoß gibt, ganz unabhängig davon, ob der Ball noch geschossen wird oder nicht. In der Übertreibung liegt die Wahrheit: Der Schütze läuft an, bleibt mit dem Standbein neben dem Bein stehen und hampelt im Extrem "minutenlang" herum - es sollte doch selbstverständlich sein, dass der Schiri hier die Ausführung nicht mehr abwartet, sondern gleich auf idF und Verwarnung entscheidet.


    Aber wenn das nicht reicht, sollten wir definitiv ein neues Thema dafür aufmachen.

    Die Voraussetzung, dass ein Ausführungs-Vergehen des Schützen mit idF bestraft werden kann, ist das korrekte ins Spiel Bringen mit dem Fuß, sodass sich der Ball bewegt.

    Nein, der Schiri könnte schon eingreifen, wenn der mit dem Bein neben dem Ball steht und die Ausführung verzögert, da hier bereits die Unsportlichkeit erfüllt ist - aber Strafstoß ist ein anderes Thema ...

    Wenn ich schieße und dabei den Gegner wegen Unachtsamkeit heftig treffe, gibt es doch auch keine Strafe.

    Und da liegt der große Unterschied: Ein Schuss passiert im laufenden Spiel und eben nicht als Resultat einer Spielruhe - und ein absichtliches heftiges abschießen wäre auch klar regelwidrig und zu ahnden.

    Aber wie geht das Spiel weiter?

    Kann nur direkter Freistoß oder Strafstoß sein, je nach Ort des Treffers, denn der Ball ist ja ordnungsgemäß ins Spiel gekommen, dann gilt das "Übliche" bei Tätlichkeiten (wo getroffen wurde/werden sollte); spannend ist nur, dass es selbstverständlich nur einen Einwurf für den Gegner als Spielfortsetzung geben kann, wenn der Einwurf nicht regelkonform ausgeführt wurde, aber dennoch ein heftiger Treffer vorlag.


    Letztlich möchte der Regelgeber einfach dafür sorgen, dass bei der Spielfortsetzung "Einwurf" eben besondere Sorgfalt anzuwenden ist, was bei den übrigens Spielfortsetzungen wegen des weit höheren vorgeschriebenen Abstandes eben regelmäßig nicht erforderlich ist.

    Die Fahrlässigkeit bezieht sich m.E. auf einen heftigen Wurf, nur in diesem Kontext macht die auch Sinn.

    Zitat

    Wirft ein Spieler den Ball bei der korrekten Ausführung eines Einwurfs absichtlich auf einen Gegner, um erneut in Ballbesitz zu gelangen, und hat er den Ball weder fahrlässig noch rücksichtslos noch übermäßig hart geworfen, lässt der Schiedsrichter das Spiel weiterlaufen.

    Mithin ist jeder heftige Anwurf, aus welchem Grund auch immer, regelwidrig, alle anderen Anwürfe sind erlaubt. Und es liegt immer im Eindruck des Schiedsrichters, wann etwas heftig ist - spannend, dass es da übrigens selten zu unterschiedlichen Meinungen kommt. Im konkreten Fall sehe ich übrigens keine Heftigkeit ...

    Du machst es Dir gerade zu einfach - es geht ja nicht darum, dass ich konkreten Kommunikationsbedarf habe, sondern um den Umstand, dass im Bedarfsfall die Betreuung eben nicht gewährleistet ist; und der Bedarfsfall kann jeden Moment eintreten.