Foul oder kein Foul Videosequenz

  • Seht euch bitte dieses Videobeispiel an. Ist das für euch ein Foul oder nicht?


    a) weiterspielen
    b) Strafstoß, keine Karte
    c) Strafstoß, gelbe Karte
    d) Strafstoß, rote Karte


    http://www.youtube.com/watch?v=XyfsxFD6hac

    Menschen, die sich nicht gewisse Regeln vorgesetzt haben, sind unzuverlässig. Man weiß sich oft nicht in sie zu finden, und man kann nie recht wissen, wie man mit ihnen dran ist."


    Immanuel Kant


    "Ein Sieger findet für jedes Problem eine Lösung."
    "Ein Verlierer findet in jeder Lösung ein Problem."


    Corneille

  • Also ich würde da mal auf Strafstoß und Verwarnung gegen den Verteidiger entscheiden. Also (C)

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt. (Dieter Hildebrandt)

  • Ich würde Strafstoß und Feldverweis geben. Denn er haut dem Gegner wohl bewusst den Ellenbogen ins Gesicht.

  • Also Strafstoß würde ich hier wohl pfeifen, allerdings bin ich mir bei der persönlichen Strafe nicht so ganz sicher.
    Einerseits versucht Arkadiusz Bak nicht einmal den Ball zu spielen und geht klar in den Gegner, andererseits schaut er aber nicht wo der Gegner steht bevor er den Ellenbogen ansetzt.
    Möchte ich so eigentlich nicht beurteilen, würde es wahrscheinlich von der allgemeinen Gangart in dem Spiel abhängig machen.

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • Also, aus der Perspektive ist das für mich ein klarer Strafstoß und eine klare rote Karte...
    Allerdings scheint der Angreifer auch nicht zu protestieren oder sonstiges?.

  • Aus der Perspektive sieht man ein Hochziehen des Ellenbogens in Richtung des hinter dem Angreifer stehenden Gegners. Die Bewegung ist aus der Situation heraus nicht anders als gegen den Gegner gerichtet zu interpretieren, denn sie kann weder mit Halten der Balance (etwa beim Stolpern) noch mit einer Ausholbewegung beim Sprung erklärt werden. Dann kann sie nur noch als Schlagen ausgelegt werden, wobei es dann weder für die Spielstrafe noch für die persönliche Strafe darauf ankommt, ob der Gegner wirklich getroffen wird.


    Folge: Strafstoß, Feldverweis.

    "Weißt du, Fußball ist das Einfachste, das es gibt. Wenn nur nicht das ganze Drumherum wäre." (Sebastian Deisler)

  • Ich schließe mich schirifan an.
    Antwort d) : Strafstoß FAD

  • Ganz klar Strafstoß und :rote_karte:! Wenn er einmal so reingehen kann, kann er das auch zweimal. In die Kabine nämlich.

  • Für mich klar d). Der Verteidiger setzt den Ellenbogen erst ein, als er den Stürmer hinter sich spürt.
    In einem Bundesligaspiel wäre der Stürmer allerdings blitzartig zu Boden gegangen, hätte sich beide Hände vor das Gesicht gehalten und sich hin und her gewälzt. ;)

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Ganz schwer. Richtig klar ist hier keine Entscheidung. Nur eine Variante geht für mich gar nicht: Elfer und Gelb.


    Wenn ich es hart auslege, ist es eine Tätlichkeit, weil ein angedeuteter Ellenbogenschlag zu erkennen sein könnte. Dann also Strafstoß und Feldverweis.
    Wenn ich den Ellenbogen als halbwegs normale unabsichtliche Bewegung werte (er nimmt den Arm hoch, um zu blocken und schnell wieder runter als er sieht, dass der der Stürmer ohnehin nicht zum Ball kommt, das ähnelt dann der Schlagbewegung, muss aber keine sein), dann ist es vielleicht auch noch ein Foul, weil mit Körpereinsatz geblockt wird, ohne dass der Spieler den Ball spielen kann/will. In diesem Fall dann ein Pillepalle-Foul, also Elfer ohne persönliche Strafe.
    Ich würde aber zu weiterspielen tendieren, weil die Ellenbogenbewegung meiner Meinung nach keine Schlagabsicht beinhaltet und der körperliche Einsatz einfach auch der besseren Position des Abwehrspielers geschuldet ist und im Strafraum eines Profimatches durchaus Normalität ist. Die Reaktion des Angreifers untermauert eigentlich diese Sichtweise zusätzlich.


    Und wenn ein SRA diese Situation winkt, muss er SEHR selbstbewusst sein ;)

  • Für mich ist :rote_karte: und Strafstoß richtig. Allerdings macht die Spielerreaktion (bzw. nicht Reaktion) die Sache etwas schwierig, wenn keiner das Ding haben will, dann muss man sich überlegen, ob man da reagiert.
    Eine ähnliche Sache ist mir als SRA auch schon mal in der Junioren-BL passiert. Bei einem Eckstoß kommt es zu einem ähnlichen aber verdeckteren Ellenbogenvergehen. Gedanklich habe ich mir schon ausgemalt was passiert. Fahnenzeichen - Info an SR - FaD - dir.FS für Verteidiger - Sonderbericht(bei allen FV bei DFB-Spielen vorgeschrieben)... Doch dann, keine Reaktion der Spieler, keine Proteste, alle machen weiter als wenn nichts passiert wäre. Deshalb habe ich mir die Fahne gekniffen und keiner wollte was.

  • Ich gestehe, dass ich nach der ersten Betrachtung des Videos auf weiterspielen entschieden hätte - irgendwie wartete ich noch auf das Foulspiel, aber da kam nichts mehr. Also im zweiten Durchlauf auf andere Details geachtet und siehe da, auch wenn der Angreifer nicht protestiert und auch nicht heftig getroffen wird, so geht der Ellenbogen doch höher als es einer normalen Körperhaltung entspricht. Und genau diese Abweichung ändert die Folge von weiterspielen auf Strafstoß und FaD. Der Fairness halber sollte aber angemerkt werden, dass ich hier einem Schiedsrichter keinen Vorwurf machen möchte, wenn das übersehen wird, der kann die Situation nur einmal sehen und so auffällig ist der Ellenbogen dann auch nicht.

  • In diesem Fall hat der Assistent eine Entscheidung getroffen.


    Die nun folgende Diskussion gibt es hier zu lesen:


    http://sport.orf.at/100315-906/index.html


    Für mich persönlich ist der Strafstoß ok und würde ich auch gelbe Karte geben wie dieses Team, weil ich den Ellenbogenschlag in dieser Form (gerade noch nicht) hart genug sehe. Lehrwarte reden hier immer vom Einsatz des Arms als Waffe. Das war es für mich noch nicht.


    Der Assistent bekäme von mir Bonuspunkte für seine Aufmerksamkeit! :top:

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    Immanuel Kant


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    Corneille

  • Wenn der Assi das gesehen und angezeigt hat, so gebührt ihm tatsächlich ein Lob für große Aufmerksamkeit. Über die Konsequenzen im Bereich der persönlichen Strafe kann man sicher streiten, der Strafstoß ist aber unter uns wohl unstrittig.


    Nicht gefallen hat mir vor allem folgende Aussage:
    "Selbst Johann Hantschk, als Chef der Bundesliga-Schiedsrichter zu Gast im Hanappi-Stadion, musste zugeben, dass "dieser Elfer nicht zu geben war"."


    Du solltest ihn mal hierauf verweisen. Die Situation war nun wahrlich nicht leicht zu beurteilen, seine Aussage kann man aber nur als leichtfertig bezeichnen.

  • Danke Manfred, genau das wollte ich gerade auch sagen. Ich finde diese Aussage sehr, sehr unglücklich. Damit stellst man das SR-Gespann bloß. Das die Herrschaften diese Aktion als eine umstrittende Entscheidung abtun, zeigt mal wieder ihre Regelkenntnis. Der Assistent ist wirklich zu loben. Und selbst wenn der SR 10 Meter, der SRA 30 vom Tatort weg war, der SR kann es zum Beispiel nicht sehen, wenn jemand vor ihm steht und die Situation verdeckt. Da ist es dann gut, wenn man das Vergehen aus der Seitenansicht sehen kann und auch 100 % sicher ist, dass es ein Verstoß ist. Aber wie gesagt, das scheinen einige nicht zu kapieren.

  • Als ich denk Artikel im Orf gelesen habe, bekam ich fast einen Herzstillstand! :mad:


    Ich kann mir da nur vorstellen, dass da wer falsch zitiert wurde. Eine offizielle Stellungnahme war da sicher nie und nimmer. Es stimmt schon, diese Entscheidungen trifft nicht jeder Assistent, aber genau das bräuchte es ja im Fußball.

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    Corneille

  • Interessant ist nicht nur, dass der betreffende Schiedsrichterassistent und sein Beobachter einander selbst nach dem Videostudium noch widersprechen, sondern mich persönlich wundert neuerdings auch, wer in der österreichischen Bundesliga wen beobachtet.


    Gehört der Beobachter nicht dem gleichen Landesverband an wie das betreffende Schiedsrichtergespann? Und ist das gleiche Phänomen (mit einem anderen Schiedsrichter und einem anderen Beobachter) nicht bereits eine Runde davor ebenfalls einmal aufgetreten?


    Zum Thema selbst:
    Ich halte die getroffene Entscheidung ebenfalls für die angemessenste.

  • Ich beobachte solche Dinge nicht, könnte man aber auf der Homepage der Bundesliga nachlesen.


    Normalerweise kommt es eher selten vor, dass Beobachter des selben Landesverbandes ihre eigenen Leute anschauen. Ich denke dass hier vielleicht eine Ausnahme gemacht wird, wenn die Beobachter aus der Kommision kommen. Die müssen ja ihre eigenen Leute auch mal live sehen. Vielleicht war er ja auch privat im Stadion?

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