Zu viel Fingerspitzengefühl

  • Hallo Leute ich habe folgendes Problem.


    Ich bin 17 Jahre alt und komme nun in die ersten Wettkampfklassen des Erwachsenenfussballs.


    Ich merke immer wieder dass während des Spiels mit den Karten zu zögerlich bin obwohl ich genau weiß dass dies eigentlich eine Karte wäre.


    In den Beobachtungsspielen kriege ich das zwar ganz gut hin aber ich will ja nicht nur Beobachtungsspiele gut pfeifen.


    Kennt einer von euch sowas dann helft mir bitte.


  • Du weißt, wann Karten gegeben werden müssen.
    Du kannst auch selbst mit Sicherheit gut beurteilen, wie das Spiel ist, und wie die jeweilige Situation war.
    Du kannst gerade mit der ersten Karte einen Punkt setzen, damit Spieler wissen, wie weit sie gehen können. Sie werden dann schon merken, was geht und was nicht.
    Diese Probleme haben glaube ich viele, auch gerade am Anfang.


    Du kannst - musst aber nicht - das Spiel mit viel Ruhe leiten, wenn Du evtl. an der Kartenhaltung arbeitest. Überwiegend viel Karten bringen unruhe, und zu wenig Karten, oder garkeine, bringen genauso viel Unruhe. Kommt wie oben genannt, immer auf das Spiel an.


    Ist das Spiel hitzig und hart umkämpft, müssen Zeichen gesetzt werden. Ist das Spiel ruhig, und es nur bei einem Foul bleibt, dass auch gar nicht so dramatisch ist, dann kann man mit Sicherheit auch mit Worten etwas bewegen und muss nicht gleich die Karten auspacken.



    Hoffe, ich konnte dir helfen.

  • Hi,


    Dein Alter ist sicher kein Problem im Herrenbereich.
    Wenn Du sicher in der Regelkunde bist, dürftest du auch keine Probleme haben.
    Wenn du aber unsicher bist solltest du mal einen Kollegen bitten als Beobachter dir Beizustehen.
    Wenn Du die ersten Spiele hinter dir hast wird es immer leichter.
    Ich habe das damals auch bei meinem Sohn so gemacht.
    Er hat dadurch etwas Rückhalt bekommen.
    Aber Traue dich eine Karte zu geben wenn es sein muss.
    Auch bei Entscheidungen (Elfmeter, FAD), soltest du nicht zögern.
    Frage dich selbst (Regelkunde) Ja oder Nein.
    Die Spieler Aktzeptieren das, Probleme hast du nur wenn du unsicher Scheinst.


    Etwas zum üben (so habe ich das gemacht bei meinem ersten Herrenspiel).
    Bei einem heftigerem Foul (wo noch eine Ermahnung ausreicht) unterbrich dass Spiel, Sperre den Ball und lass den Spieler zu dir kommen und Sprich die Ermahnung Deutlich und Bestimmt aus.
    Du wirst Merken das die Aktzeptanz deiner Person anerkannt wird und Du kannst auch Selbsvertrauen aufbauen.


    Gruss
    Foxi

  • Zitat von Jungschiri;66441

    In den Beobachtungsspielen kriege ich das zwar ganz gut hin aber ich will ja nicht nur Beobachtungsspiele gut pfeifen.


    Und warum nur dort ?
    Gehst du hier mit einer anderen Motivation in das Spiel ?
    Was genau veranlasst dich, ein Beobachtungsspiel anders zu pfeifen ?


    Ich könnte ( nach deiner Aussage hin ) sagen, pfeife doch alle Spiele so, ale wären es Beobachtungsspiele,
    aber damit ist dir sicherlich nicht geholfen.


    Du möchtest ja eine kompetente Antwort, dazu werden aber nähere Infos benötigt.

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Also bei Elfmetern habe ich gar keine Probleme.


    Schätze dass kommt ein bisschen von dem dass ich bis her nur Jugend (da gibt es bei uns nur blau und rot) gepfiffen habe und man da mit den Karten viel sparsamer ist.
    Vielleicht is das noch immmer ein bisschen im Hinterkopf


    Mit der Motivation hat es sicher nichts zu tun da ich mir ja die Spiele eigentlich dadurch selbst etwas anzünde...

  • Hätte da mal ne Frage: Was hat denn die blaue Karte für ne Bedeutung, Zeitstrafen ? Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es bei euch in der Jugend blaue und rote Karten.

  • So trivial es klingen mag: Denke nicht zuviel!


    Warum? Mir geht es noch heute des Öfteren so, dass ich ein Foul pfeife und erst dann realisiere, dass dies im Strafraum war und zu einem Strafstoß führt, den m.E. niemand gerne verhängt.
    Was ist der Vorteil? Man handelt streng nach den Regeln ohne Rücksicht auf Faktoren, die hier nicht hingehören. Hat ein Spieler eben eine Regelübertretung begangen, die :gelbe_karte: verlangt, dann bekommt er sie eben. Nachdenken ist erst nach dem zeigen erlaubt, wenn Du notierst, wer was (und ggf. warum) gesehen hat.


    Wer zuerst an die möglichen Folgen denkt, ist potenziell geneigt, diese zu vermeiden und entscheidet nicht so, wie es sein müsste. Wenn du beobachtet wirst, geht es ja auch - weil Du sonst Folgen zu spüren bekämst, die Du nicht möchtest und Dich so gezwungen fühlst, weil Du über die Folgen für Dich nachdenkst.

  • Zitat von Frank;66510

    Hätte da mal ne Frage: Was hat denn die blaue Karte für ne Bedeutung, Zeitstrafen ? Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es bei euch in der Jugend blaue und rote Karten.



    Ja genau


    Danke an alle für eure Tipps und Antworten
    Ich glaube ich weiß jetzt wie ich an das Problem herangehen muss.


    Einfach mehr auf das Bauchgefühl hören und nicht zuviel nachdenken:top::D

  • Ich finde dass jeder SR seinen eigenen Stil hat. Einige sind eher grosszügig, andere eher kleinlich (Ich gehör dazu:D).Wenn du denkst das du zu grosszügig bist dann gib bei gewissen stritischen Situationen öfters eine Ermahnung oder :gelbe_karte: ,dann gibt es 2 Möglichkeiten.
    1.Die Spieler werden das akzeptieren ,und werden nicht mehr so einsteigen.
    2.Sie werden anfangen zu meckern. Dann kann es dir passieren das du in die Bredouille(?) bist. Denn dann muss du vllt. eine :gelbe_karte::rote_karte: also Platzverweis erteilen musst , wo du nicht immer machen würdest, dich aber unglaubwürdig machen.
    Ausserdem ist das sowieso von Spiel zu Spiel anders.