Freistoß-Spray

  • Sry, dass ich das hier nochmal hervor krame, aber wo genau steht das im Regelbuch, dass der Angreifer das Recht auf Sperrung des Balles genießt

    Seite 90 in den Erläuterungen des DFB. Aber tatsächlich eben keine Regel sondern nur verbandsspezifische Durchführungsbestimmung. Hatte das eher als Regel in Erinnerung.


    Von den Regeln (abeits des DFB) her fällt mir jetzt auch keine Stelle ein, die einen Angreifer dazu berechtigt den SR zu zwingen den Abstand zur Mauer zu korrigieren.

    Rein nach Regeltext wäre der SR hier nicht mal verpflichtet den Ball zu sperren (wäre aber anzuraten einfach um Ruhe auf dem Platz zu haben).

    Erst wenn Korrekturmaßnahmen erforderlich werden, sieht das Regelwerk eine automatische Ausführungssperre vor.

  • Das würde im Umkehrschluss implizieren, dass jeder nicht schnell ausgeführte Freistoß mit Mauer angepfiffen werden müsste.

    Nö, weil Mauer ist halt auch erst ab drei verteidigenden Personen die eng beieinander stehen und dann muss jeder Angreifer auch mindestens einen Meter von der Mauer Abstand halten.


    Wenn sich einfach drei +x Verteidiger zusammenstellen und schnelle Ausführung gemacht wird, dann kann der FS bei Unterschreitung der 9,15m in die Mauer gehen und Du musste entscheiden ob Du gelb gibst wg. nichteinhalten des Abstands oder ob es der schnellen Ausführung geschuldet war, dass der Ball einen verteidigenden Spieler getroffen hat.


    Wenn es so gehandhabt würde wie Du gerade sagst, dann wäre das auch entgegen dem Grundsatz den maximalen Nachteil für die foulende Mannschaft rauszuholen, denn dann könnten die Verteidiger mit der Mauer erzwingen, dass nicht schnell ausgeführt werden kann und das ginge auch gegen die Regel, dass schnell ausgeführt werden darf um sich einen taktischen Vorteil aus dem gerade erlittenen Nachteil durch das Foul zu schaffen. Wie möchten aber ja wo immer möglich den maximalen Nachteil für die unsportliche Mannschaft.

  • Im Bereich des DFB (dem der Berliner Fußball-Verband meines Wissens angehört) ist das durch die 2. DFB-Anweisung klar geregelt.

    Wer sich nicht auf 9,15m zurückzieht handelt unsportlich und ist zu verwarnen, egal, ob schnell ausgeführt oder nicht.

    Eine Mauer, die sich auf weniger als 9.15m aufstellt, zieht sich nicht zurück sondern positioniert sich dort.

  • Seite 90 in den Erläuterungen des DFB. Aber tatsächlich eben keine Regel sondern nur verbandsspezifische Durchführungsbestimmung. Hatte das eher als Regel in Erinnerung.

    Wie vorhin bereits als Antwort zum Posting von 96David96 geschrieben; hatte hier n Denkfehler drin; danke aber fürs ausführen!

  • Im Bereich des DFB (dem der Berliner Fußball-Verband meines Wissens angehört) ist das durch die 2. DFB-Anweisung klar geregelt.

    Wer sich nicht auf 9,15m zurückzieht handelt unsportlich und ist zu verwarnen, egal, ob schnell ausgeführt oder nicht.

    Eine Mauer, die sich auf weniger als 9.15m aufstellt, zieht sich nicht zurück sondern positioniert sich dort.


    "1. Fordert die zum Freistoß berechtigte Mannschaft die Einhaltung der 9,15-m-Entfernung vom Ball, soll der Schiedsrichter die Entfernung herstellen aber durch ein unmissverständliches Zeichen verhindern, dass der Freistoß vor der Freigabe des Balles ausgeführt wird. Wird der Freistoß trotzdem ausgeführt, so ist er zu wiederholen und der schuldige Spieler ist zu verwarnen.

    2. Spieler, die sich bei der Ausführung eines Freistoßes nicht auf die vorgeschriebene Entfernung zurückziehen, müssen verwarnt werden. Insbesondere sind auch Versuche, durch Entgegenlaufen die vorgeschriebene Entfernung zu verkürzen, um so die Ausführung des Freistoßes zu behindern, Unsportlichkeiten."


    Signalwort "Insbesondere" = unvollständige Aufzählung heisst aber auch, dass wenn sich die Verteidiger vom Ball wegbewegen (hier "zurückzieht") und währenddessen dann angeschossen werden weil der Angreifer unkoordiniert bzw. hektisch schießt, das KEINE Unsportlichkeit ist, genauso wenn sie sich im Abstand verschätzen, angeschossen werden, dann kann man bei geringfügig zu kleinem Abstand keine Unsportlichkeit unterstellen, wenn Ausführung überraschend, weil Täuschung im 90 Grad Winkel nach rechts auf den Flügel geht und ein Verteidiger gerade unbeteiligt da entlangläuft ohne Drang zum Ball und angeschossen wird und dabei 8,65m entfernt ist und sich dabei wegbewegt, dann würde ich auch keine Unsportlichkeit sehen usw.

    Hier ist entscheidend ob VERKÜRZT wird ODER ob sich besonders langsam wegbewegt wird, was man im Extremfall als Verzögerung der Ausführung und somit Verwarnung ansehen kann.

  • CTo Es geht doch darum, dass das reine IFAB-Regelwerk das „Freistoßmanagement“ derart schwammig regelt, dass es ohne z. B. die DFB-Erläuterungen kaum bis gar nicht zu verstehen ist. Im Endeffekt lässt es jedoch zu, dass der SR jederzeit bzw. auch nach eigenem Ermessen den Abstand überprüfen kann, was dann den Pfiff zwingend erforderlich macht.


    Interessant ist Frage, ob der SR, der per Augenmaß aus der Distanz die Mauer noch ein bis zwei Meter korrigiert, zum Pfiff verpflichtet wird. Die Mauer muss ja jetzt, die vorgeschriebene Distanz einhalten. ;)

  • Man kann das Pferd auch anders aufzäumen:
    Eine Sperre/Ein Pfiff ist dann zwingend, wenn die Regeln eine sofortige Spielfortsetzung ausschließen respektive der SR diese nicht zulässt. Sonnenklar ist das bei der "Behandlung" auf dem Spielfeld, bei Auswechslungen, wenn ein Spieler der den Freistoß ausführenden Mannschaft die Herstellung des Abstandes fordert oder wenn der SR die unmittelbare Fortsetzung nicht zulassen will, wobei dies sein kann, weil er die persönliche Strafe sofort aussprechen möchte oder schon ausgesprochen hat respektive von seinem regeltechnisch normierten Recht Gebrauch macht, das Spiel jederzeit unterbrechen zu dürfen. Für all diese Dinge finden sich dann die Voraussetzungen im Regelwerk, da bedarf es keines echten Freistoßmanagements - und ansonsten gilt der Geist der Regeln, der besagt, dass die regelübertretende Mannschaft den größtmöglichen Nachteil haben soll.

  • Interessant ist Frage, ob der SR, der per Augenmaß aus der Distanz die Mauer noch ein bis zwei Meter korrigiert, zum Pfiff verpflichtet wird. Die Mauer muss ja jetzt, die vorgeschriebene Distanz einhalten. ;)

    Ist die Antwort darauf nicht ziemlich eindeutig "Ja"?


    Es geht ja nicht um einzelne Spieler, sondern um eine Mauer - und da müsste eigentlich der Pfiff verpflichtend sein, sobald der SR deren Abstand einfordert, auch wenn dies "aus der Distanz" passiert.