Strafstoß oder Rot

  • Und trotzdem kann das mit der Sanktion nicht so gemeint sein, dass sich die "Schwere des Vergehens" zuerst nach der Spielfortsetzung richtet. Auch wenn sich das in der Passage so liest, wenn man "Sanktion" mit "persönliche Strafe" gleichsetzt.


    Ich habe das Beispiel obenstehend schon ähnlich gebracht: Verteidiger berührt gleichzeitig innerhalb des Strafraums den Angreifer am Fuß (fahrlässiges Foulspiel) und schlägt ihm außerhalb des Strafraums mit der Faust ins Gesicht. Die Spielfortsetzung bemisst sich nach der Schwere des Vergehens. Nimmt man die persönliche Strafe dafür als Maßstab, wäre der Faustschlag ein schwereres Vergehen als das fahrlässige Foul. Wir sind uns aber einig, dass für die Spielfortsetzung stattdessen tatsächlich der Fußkontakt das schwerere Vergehen (im Sinne der Regel) ist und es deswegen den Strafstoß gibt. (Und natürlich den FaD, das ist klar.)

  • Es geht um Statistik und nicht den konkreten Einzelfall

    Eben nicht:
    Es geht um die Regeln und wie die zu verstehen sind - hätte der Regelgeber tatsächlich gewollt, dass die Statistik berücksichtigt wird, dann hätte der beschrieben, dass es bis zu 65. Minute Rot und Freistoß statt Gelb und Strafstoß gibt ...

  • Eben nicht:
    Es geht um die Regeln und wie die zu verstehen sind - hätte der Regelgeber tatsächlich gewollt, dass die Statistik berücksichtigt wird, dann hätte der beschrieben, dass es bis zu 65. Minute Rot und Freistoß statt Gelb und Strafstoß gibt ...

    Das habe ich doch längst bestätigt, dass der Regelgeber sicherlich immer die Aufrechterhaltung der klaren Torchance sehen will. Trotzdem bleibt Statistik, Statistik und auch im Einzelfall, insbesondere am Anfang des Spiels, ist die Rote Karte die härteste Strafe als die Wiederherstellung oder Beibehaltung einer klaren Torchance. :)


    Letztendlich entscheidet der Schiedsrichter so, wie er es wahrgenommen hat und offensichtlich hat der VAR ausschließlich ein Foul außerhalb wahrgenommen, sonst hätte er gar nicht eingreifen dürfen.

  • Im konkreten Fall hat das Sportgericht nur ein Spiel Sperre verhängt, nicht zwei wie vorgesehen und vom Kontrollausschuss gefordert. Das ist äußerst ungewöhnlich und lässt weiteren Raum für Spekulation zu, dass man sich bei der Bewertung der Situation auch innerhalb des DFB absolut uneinig ist und das offenbar nicht zulasten des Spielers gehen lassen will. Interessanterweise hat man diese Entscheidung bei Gjasula anders getroffen.


    Hummels-Sperre: DFB-Gericht grätscht den VAR ab
    Dass Dortmunds Mats Hummels nur für eine Partie gesperrt wurde, verwundert viele. Und sorgt hinter den Kulissen für Diskussionen.
    www.kicker.de

  • Ein Spiel reicht doch auch. Wenn man bedenkt, dass er ja schon 75 Minuten gesperrt war, ist das für eine ballotierende Notbremse und Niederlage ausreichend.


    Ich könnt in so einem Fall auch ohne Sperre leben, wenn man bedenkt, dass bei Strafstoß ja nur Gelb (statistisch 18 Minuten Sperre) gibt.