Frage zum 9. Dezember

  • Mir fehlt dort in der Frage aber ein Schlüsselwort dafür, dass der Schlag gesundheitsgefährdend, übermäßig hart oder brutal ausgeführt wird.

    Die Gedanken habe ich mir auch gemacht.

    Aber dazu muss man sich die Situation visualisieren.


    Der Trikotzieher will einen "durchgehenden" Gegner festhalten.

    Er befindet sich mithin hinter seinem Gegner.

    Der Gegner schlägt mit dem Ellenbogen nach hinten und daraus leite ich die Gesundheitsgefährdung ab.

    Wer ohne zu wissen wohin einfach irgendwo hin schlägt, gefährdet immer die Gesundheit.


    Das "Reizwort" bei mir ist "Schlag". Ein Schlag ist für mich etwas anderes als ein Befreiungsversuch unter Zuhilfenahme der Arme.

    In Regel 15 finde ich nur den Satz "Der Ball ist im Spiel, wenn er sich innerhalb des Spielfelds befindet" zu dem Thema und diese Bedingung ist ja erfüllt.

    Das war auch mein Grund hier auf Vorteil zu entscheiden.

    Das ist genauso wie die Situation, dass bei einem Freistoß der Verteidiger zu früh reinläuft und der Ball trotzdem ins Tor geht. Die Ausführungsbestimmungen der Spielfortsetzung waren zwar nicht eingehalten, dennoch wird im Rahmen der Vorteilsbestimmung auf "Ball im Spiel" entschieden.

  • Das ist genauso wie die Situation, dass bei einem Freistoß der Verteidiger zu früh reinläuft und der Ball trotzdem ins Tor geht.

    Falsche Analogie, denn im Vorliegendem Fall macht der ausführende Einwerfer den Fehler. Was zum Einwurf des Gegners führt und es daher keine Vorteilsanwendung geben darf weil Ball immernoch im Aus mangels korrekter Spielfortsetzung.


    Der Gegner schlägt mit dem Ellenbogen nach hinten und daraus leite ich die Gesundheitsgefährdung ab.

    Wer ohne zu wissen wohin einfach irgendwo hin schlägt, gefährdet immer die Gesundheit.

    Mach es Dir einfacher:

    Ich habe mal die Eselsbrücke

    Waffe - Werkzeug - Weiterspielen


    für die Bewertung des Ellenbogeneinsatzes gelernt.


    1.) Wenn es eine aus der Körperbewegung resultierende, typische Bewegung ist, dann Wetiterspielen (ist nicht zu 100% Richtig aber hilft im Rahmen des Pareto Prinzips)

    Für alle anderen VBorgänge gilt:

    2.) Wenn Einsatz als Waffe dann dF und :rote_karte: (ein Schlag ist per Definition kein Einsatz als Werkzeug sondern als Waffe) Übrigens ist auch versuchtes Schlagen als Tätlichkeit zu werten

    3.) Wenn Einsatz als Werkzeug dann dF und :gelbe_karte: (keinj Schlag, sondern bspw. hebeln, wegdrücken im Zweikampf) Bedarf aber immer der "Gezielten" (blöde Wortwahl) Anwendung des Ellenbogens.


    Ergebnis: Wenn der Ellenbogeneinsatz abgepfiffen wird ist es immer eine Karte (verzögerte Karte berücksichtigen)

  • Der Ball war aber im Spiel.

    Regel: Der Ball ist im Spiel, wenn er sich innerhalb des Spielfelds befindet.


    Dass der Spieler zu weit im Feld stand ist ein Vergehen.

    Für jedes Vergehen kann soll die Vorteilsregel zur Anwendung kommen.

    Und (der Vollständigkeit halber) dass sich aus der Situation ein aussichtsreicher Angiff entwickelt, ist ein größerer Vorteil als die reguläre Sanktion für das Vergehen des Einwerfers.

  • Stopp Koz, es ist anerkannte Lehrmeinung, dass nach einem nicht korrekt ausgeführten Einwurf der Ball eben nicht im Spiel ist, gleiches gilt auch, wenn bei einem Abstoß oder Freistoß der Ball nicht ruht.

  • es ist anerkannte Lehrmeinung

    Anerkannte Lehrmeinung ist keine Ressuorce, die Element der Menge "ausschließlich Regelbuch und dessen Erläuterungen des DFB" enthalten ist.

    Auf dem Platz gebe ich dir Recht, Nach Lehrmeinung Einwurf durch Gegner, aber die Regel (ohne Lehrmeinung) verbietet meiner Meinung nach eine Vorteilsauslegung nicht.

  • Aber beim Weihnachtsrätsel gilt doch gemäß der allgemeinen Infos "es gelten ausschließlich die Dinge aus dem Regelbuch des DFB" - und somit keine Lehrmeinungen, oder?

    Ich glaube, dass es jedem klar sein sollte, dass es Manfred primär darum geht, dass keine regionalen, unterhalb der DFB-Ebene geltenden Regelvarianten bei den Lösungen zu Grunde gelegt werden sollen. Selbstverständlich sind damit natürlich offizielle DFB-Lehrmeinungen zugelassen, damit eben keine der Lehrmeinung abweichenden oder gar abstrusen Lösungen aus dem reinen Text abgeleitet werden. Das Weihnachtsrätsel soll auch einen pädagogischen Zweck insbesondere für Schiedsrichter erfüllen und nicht fpr angehende Juristen oder den DFB.


    Leider hat sich Manfred beim FaZ wahrscheinlich verrannt, da dieser m. W. ausschließlich auf regionaler bis kreislicher Ebene geregelt wird.

  • Der Ball war aber im Spiel.

    Regel: Der Ball ist im Spiel, wenn er sich innerhalb des Spielfelds befindet.

    Der Ball war eben nicht im Spiel, weil die Voraussetzung für einen korrekten Einwurf, durch das im Feld stehen mit einem Fuß, nicht erfüllt wurden.

  • Da stand früher aber "Der Ball ist im Spiel, wenn er den Strafraum verlassen hat" und nicht wie beim Einwurf aktuell "Der Ball ist im Spiel, wenn er im Spielfeld ist".


    Die Sanktionen decken übrigens meine Meinung auch ab.

    Wenn der Verteidiger beispielsweise einen Abstandsverstoß begeht, dann wird der Einwurf eben nicht wiederholt (weil Ball nicht im Spiel) sondern es gibt einen idF für den Angreifer.

    Ich warte übrigens immer noch auf die Regelpassage, die die Vorteilsregelung bei einer fehlerhaft ausgeführten Spielfortsetzung aussetzt.

  • Ich warte übrigens immer noch auf die Regelpassage, die die Vorteilsregelung bei einer fehlerhaft ausgeführten Spielfortsetzung aussetzt.

    Habe hier mal nach einer kurzen Google Recherche was gefunden, s. S. 12 im Anhang, erster Aufzählungspunkt.

    --> genügt das KozKalanndok ? ;)

  • Zu meinen Karten:

    worauf ein Gegner beherzt nach seinem Trikot greift und den festhält.

    Der Trikotgrabscher zieht nicht einfach am Trikot, sondern hält damit den Gegner fest. Demnach muss er da mit einiger Vehemenz und Penetranz ziehen. Dafür gibt es unabhängig von aussichtsreichen Angriffen eine Verwarnung.

    Der Spieler kann sich aber durch einen Ellenbogenschlag befreien

    Schlagen gehört zu den klassischen Gründen für einen FaD, oder nicht? Egal ob mit Faust, offener Hand, Arm, Ellenbogen, Regenschirmen, Eckfahnen und was sonst so griffbereit ist...

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Aber für das Weihnachtsrätsel ist das eine unzulässige Informationsquelle.

    Ach KozKalanndok. Am Ende muss das Ergebnis so lauten, wie die Zigtausend Schiedsrichter auf DFB zu entscheiden haben.


    Wie wäre es, wenn du das Osterrätsel organisierst ganz nach deinen Regeln. Dann kannst du dir lauter Fragen ausdenken, wo der reine wortwörtliche Regeltext und Ostereier ins Nest legt. 8o

  • Ich dachte eigentlich die gesetzten Regeln sind "ausschließlich Regelbuch".

    Nach meinem Verständnis bedeutet das "das was im Regelbuch steht und sonst nichts".


    Und das Dokument vom Kreisschiedsrichter VGG Darmstadt konnte ich trotz intensiver Suche nicht in besagtem Regelbuch finden.

    Wo steht das?

  • Weihnachtsrätsel hin oder her, das Problem ist doch Folgendes:

    Wenn ich mich als Schiedsrichter (oder interessierter Spieler/Trainer/Zuschauer) frage: "Kann ich bei einem falschen Einwurf eigentlich Vorteil geben?"

    Dann schaue ich ins Regelbuch und finde nichts, was dagegen spricht, sondern nur, dass es ein Vergehen ist und bei Vergehen grundsätzlich die Vorteilsbestimmung gilt.

    Viele würden an der Stelle schon davon ausgehen, dass die Frage zu bejahen ist.

    Wenn ich dann trotzdem noch danach google, finde ich in der Tat diverse Quellen, die behaupten, dass es keinen Vorteil geben kann. Aber auch nach etwas genauerer Suche finde ich dazu nichts Verbindliches, d.h. etwas das vom DFB kommt.

    Denn mit Verlaub kann in einer Präsentation eines einzelnen KSA durchaus auch mal Unsinn stehen. Jedenfalls würde ich ungern in eine Diskussion (oder im Extremfall in ein Sportgerichtsverfahren) gehen mit: "Im Regeltext steht zwar A, aber die KSVgg Darmstadt sagt B, deshalb habe ich auf B entschieden."


    Und dann frage ich hier im Forum nach und die Antwort ist mehr oder weniger "Ist so (weil Ball nicht im Spiel)" ohne dass selbst auf Nachfrage jemand dies sauber mit dem Regeltext begründen oder eine DFB-Quelle nennen kann...

  • Und dann frage ich hier im Forum nach und die Antwort ist mehr oder weniger "Ist so (weil Ball nicht im Spiel)" ohne dass selbst auf Nachfrage jemand dies sauber mit dem Regeltext begründen oder eine DFB-Quelle nennen kann...

    Die Stelle im Regelheft. Bitte schön:


    Beim Einwurf muss der einwerfende Spieler:

    stehen und das Gesicht dem Spielfeld zuwenden,

    mit einem Teil jedes Fußes die Seitenlinie oder den Boden außerhalb der

    Seitenlinie berühren,

    den Ball mit beiden Händen von hinten über den Kopf an der Stelle

    einwerfen, an der der Ball das Spielfeld verlassen hat.


    Das bedeutet, dass jedes dieser 3 Kriterien erfüllt sein muss, damit der Ball korrekt im Spiel ist. Wird eins dieser Kriterien nicht erfüllt, ist der Ball nicht im Spiel und es kann demzufolge auch keinen Vorteil für irgendwas geben.

  • Da halte ich immer noch dagegen, denn ein paar Zeilen weiter steht:

    Der Ball ist im Spiel, wenn er sich innerhalb des Spielfelds befindet.


    Das bedeutet, dass der Ball im Spiel ist, sobald er im Spielfeld ist und wenn man es sich in Zeitlupe ansieht, dann ist das sogar noch der Fall, bevor der Spieler den Ball losgelassen hat.

    Der Verstoß gegen die Ausführungsbestimmungen ist ein Vergehen und Vergehen zugunsten des Gegners dürfen sollen aufgrund der Vorteilsregelung nicht geahndet werden.