Der den Abstoß ausführende Spieler A stolpert kurz bevor er den Ball berührt. In Erwartung der Ausführung dringt der Angreifer B bereits in den Strafraum ein, erst jetzt berührt A den Ball, der sich daraufhin auch sichtbar bewegt. Der Verteidiger C, der überhaupt nicht involviert ist und mehrere Meter vom Ball entfernt ist, wird von B auf dessen Weg in Richtung Ball gerammt. Der Schiedsrichter unterbricht daraufhin das Spiel - Entscheidungen?
Frage zum 2. Dezember
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Wiederholung Abstoss. Gelbe Karte für B.
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Auf alle Fälle Wiederholung des Abstosses. Über eine Verwarnung kann man nachdenken, je nachdem wie sich Angreifer B vorher verhalten hat.
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Gemäß Regel 11 Wiederholung Abstoss und Vw für B:
"Läuft ein Spieler in den Strafraum, bevor der Ball im Spiel ist, und foult er einen Gegner oder wird er selbst gefoult, wird der Abstoß wiederholt und der Täter je nach Art des Vergehens verwarnt oder des Feldes verwiesen."
Ein "Rammen" des Gegners ist dabei in meinem Kopfkino mit Gelb zu ahnden.
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- Der Abstoß ist zu wiederholen.
- B ist zu verwarnen.
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Abstoß
Je nach Intensität Verwarnung B, Für mich klingt Rammen nach Gelb
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Ich habe jetzt lange nach dem Haken gesucht, aber nicht gefunden. Daher Wiederholung des Abstoßes und Verwarnung für B.
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Wiederholung Abstoß, VW für den Angreifer B
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Die Frage ist eigentlich nicht regelkonform zu beantworten. Es ist nicht beschrieben, mit welchem Körperteil der Ball nach dem Stolpern gespielt wird. Und Rammen ist kein Vergehen, das laut Regel 12 zu bestrafen ist.
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Die Frage ist eigentlich nicht regelkonform zu beantworten. Es ist nicht beschrieben, mit welchem Körperteil der Ball nach dem Stolpern gespielt wird. Und Rammen ist kein Vergehen, das laut Regel 12 zu bestrafen ist.
So sehe ich das auch. Allerdings sollen diese Adventsregelfragen auch zur Diskussion anregen und dürfen somit auch kontroversen erzeugen.
Um aber trotzdem eine Antwort zu geben.
Unter Ausblendung aller Kopfkinos:
Da die Regelfrage nichts über die Art der Ballberührung des Ausführenden sagt, darf man davon ausgehen, das diese Regelkonform geschah.
- Ein Abstoß darf auch ausgeführt werden, wenn sich noch Gegenspieler im Strafraum befinden. Es ist lediglich diesen Spielern nicht erlaubt den Ball sofort zu spielen oder den Ballempfänger sofort anzugreifen.
- Der Kontakt zwischen Angrifer und Verteidiger, der in der Regelfrage als "Rammen" beschrieben wird, lässt viel Interpretationsspielraum offen. Angefangen von einem unbeabsichtigtem Zusammenprall über ein "in den Weg stellen" des Verteidigers bis hin zur absichtlichen Aktion des Angreifers.
Was bleibt, ist ein Regelkonform ausgeführter Abstoß über dessen weiteren Verlauf nichts bekannt ist und ein "Abseits des Geschehens" erfolgter Zusammenprall zweier Spieler im Strafraum über dessen Intention und Ergebnis ebenfalls nichts bekannt ist.
Folglich: Weiterspielen.
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FaD für B (rammen ist gewollt, im Gegensatz zu umrennen oder zusammenstoßen) und Wiederholung Abstoß.
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Okay, jetzt mache ich mal mein Kopfkino transparent:
Die Lösung kann nur Wiederholung - da ist definitiv ein Angreifer zu früh in den Strafraum gelaufen, das ist eindeutig - und Verwarnung lauten, Berger hat die korrekte Regelpassage schon zitiert:
ZitatLäuft ein Spieler in den Strafraum, bevor der Ball im Spiel ist, und foult er einen Gegner oder wird er selbst gefoult, wird der Abstoß wiederholt und der Täter je nach Art des Vergehens verwarnt oder des Feldes verwiesen.
Warum eine zwingende Verwarnung:
Was sagte noch einmal die Beschreibung der Situation?ZitatDer Verteidiger C, der überhaupt nicht involviert ist und mehrere Meter vom Ball entfernt ist
Damit war klar, dass hier kein Kampf um den Ball stattfindet, denn ein nicht involvierter Spieler mehrere Meter vom Ball entfernt, deutlicher kann man nicht signalisieren, dass der im wahrsten Sinne des Wortes Unbeteiligter ist. Und diesen Spieler zu rammen ist, da ein regelkonformer Zweikampf hier nicht stattfinden kann ( mfs67227 Das ist m.E. das entscheidende Detail), aus meiner Sicht ein Foul, welches hier ( Mark Da ist der gesuchte Haken, denn hier führt auch ein einfaches Foul zur Pflichtverwarnung) eben zwingend mit einer Verwarnung zu ahnden ist, auch wenn das Foul an sich womöglich nicht verwarnungswürdig ist.Wenn jemand ob des Begriffes "rammen" zur Verwarnung oder gar Roten Karte kommt, für die Punktwertung nachrangig, aber auf eine Verwarnung zu verzichten kommt aus den dargelegten Gründen m.E. nicht in Betracht. Bevor ich da aber endgültig über die Punktevergabe entscheide, stelle ich meine Lösung zur Diskussion.
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Manfred: Du bist da denke ich einem Übersetzungsfehler zum Opfer gefallen. Ich dachte hier zunächst genauso wie Du, aber der englische Text ist da klarer.
Den deutschen Text kann man so lesen, dass in einem solchen Fall eine Karte zwingend ist ("wird der Abstoß wiederholt und der Täter [...] verwarnt oder des Feldes verwiesen").
Der englische Text ist da eindeutiger in der Hinsicht, dass die Karte hierbei nicht zwingend ist ("the goal kick is retaken and the offender may be cautioned or sent-off [...]").
Die Bedeutung dieses may (bedeutet in dieser Satzkonstellation kann) fehlt in der deutschen Übersetzung komplett. Dadurch wird es in der deutschen Fassung zu einem "Gelb oder Rot", während es in der englischen Fassung zu einem "Gelb, Rot oder auch nichts" wird. Ja, man darf gerne einwenden, dass ich da einen Satzteil weggelassen habe (übrigens im englischen habe ich den gleichen Teil weggelassen), aber mir geht es hier darum zu verdeutlichen, dass der deutsche Aufbau des Satzes eine andere Bedeutung hat als der englische Aufbau. Der deutsche Text impliziert, dass der beschriebene Tatbestand für sich schon mindestens gelbwürdig ist und bestenfalls durch Rot übertrumpft werden kann.
Also Gelb ist für das zu frühe Reinlaufen mit Foul nicht unbedingt zwingend (Vorwort der Regeln: Bei Übersetzungsdifferenzen gilt Englisch), aber meine Entscheidung zu Verwarnen beruht auf der Tatsache, dass ich das "Rammen eines Gegners" (anders als "versehentliches über den Haufen rennen"), während der Ball nicht im Spiel ist, als unsportliches Betragen bewerte (dass der Regelgeber die Auflistung auf Seiten 76-77 nicht als abschließende sondern als offene Liste von möglichen Unportlichkeiten betrachtet, haben wir ja irgendwann im letzten Jahr schon festgestellt).
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Ich könnte gerade - also wieder mal einer der Fälle, die uns letztes Jahr auch schon aufgestoßen sind, in denen der deutsche und sehr eindeutige Text vom englischen Original abweicht ... Aber Hand aufs Herz: Wer liest schon den englischen Text?
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Wer liest schon den englischen Text?
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Wer liest schon den englischen Text?
Ich immer dann, wenn der deutsche Text irgendwie sinnfrei oder redundant erscheint.
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Um auch hier zur Punktevergabe zu kommen: Alle, die auf Wiederholung entschieden haben, können einen Punkt auf ihrem Konto verbuchen. Entscheidend ist, dass der Spieler vor der Ausführung in den Strafraum eindringt, damit ist nach dem Regelwerk die Wiederholung zwingend und ein weiterspielen definitiv ausgeschlossen. Die Sache mit der persönlichen Strafe lasse ich nach dem Hinweis auf den englischen Regeltext einfach unbeachtet.