Strafstoß Ja O, Nein O, Vielleicht O

  • Folgende Situation bei mir am Sonntag in einem B-Junioren-Spiel.


    Stürmer nimmt im seitlich Strafraum den Ball mit dem Rücken zum Tor an. Dreht sich Richtung Tor, kommt aber aufgrund des nassen Rasens ins Rutschen.
    Von außerhalb des Strafraums kommt der Verteidiger herangerannt.
    Als der Stürmer am Straucheln ist, läuft der Verteidiger im Rücken des Stürmers auf und drückt ihn zu Boden. Der Stürmer hat immer noch den Ball vor sich und liegt dann auf dem Ball.


    Ich habe mich für Strafstoß entschieden, auch wenn der Verteidiger meinte: "Kann ich doch nix dafür, wenn der so plötzlich bremst"

  • klingt für mich völlig richtig, da er den ballführenden Spieler regelwidrig am ballspielen hindert.

  • @ Gebi "Kann ich doch nix dafür, wenn der so plötzlich bremst." Das lernt man am Angfang in der Fahrschule, dass man Abstand halten soll! :knall:


    So wie Du schreibst, ein klarer Strafstoss!

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Klar kann er nichts dafür - aber er räumt implizit damit ein, dass er den Kontakt in Kauf genommen hat, denn unabhängig vom Ausrutscher muss der Stürmer ja nicht weiter laufen. Ergo kann es nur Strafstoß geben, alles richtig gemacht!

  • kommt aber aufgrund des nassen Rasens ins Rutschen.

    Aha. Da beginnt also jemand ohne Fremdeinwirkung hinzufallen.

    Als der Stürmer am Straucheln ist, läuft der Verteidiger im Rücken des Stürmers auf und drückt ihn zu Boden.

    Das könnte man auch als Rempeln des Ballführenden interpretieren. Dass der Angreifer hinfällt ist nichts neues- das hat er vorher schon eigenständig begonnen. Dass der Verteidiger den Angreifer "zu Boden drückt" könnte auch eine Schutzbewegung sein, um den mittlerweile fast liegenden Angreifer nicht mit dem Knie z.B. übel im Gesicht zu treffen.


    So gesehen ein klarer Fall von Weiterspielen (gebi hätte hier nicht gefragt, wenn es eindeutig gewesen wäre- deswegen hier meine "Gegenüberlegung").

  • Kleiner Denkfehler BRiT: Es steht ausdrücklich "drückt" in der Beschreibung. Das ist eine aktive Tat und eine Regelbestimmung, dass so etwas zum Schutz vor Verletzungen o.ä. zulässig wäre (ob sinnhaft und praktikabel dürfen wir hier unbeantwortet lassen), gibt es nicht. Dieses drücken ist definitiv nicht regelkonform und meinetwegen entscheiden wir dann wegen Dummheit auf Strafstoß, aber gerade wenn der andere Spieler schon fällt, lasse ich definitiv meine Finger da weg.

  • Sorry wenn mir im Zweikampf jemand direkt vor die Füße fällt dann trete ich den nicht einfach um sondern halte mir den Mann zur Not mit den Händen vom Leib. Das ist dann zwar absichtlich aber darauf kommt es beim Foul bekanntlich nicht an.
    Einen Abwehrspieler für ein erst regelkonformes und dann verletzungsminderndes Verhalten zu bestrafen - da gehe ich nicht mit.
    Aber das muss man am Ende gesehen haben.

  • So sehe ich das auch

    [...]Aber das muss man am Ende gesehen haben.

    drückt ihn zu BodenDies ist nämlich bereits eine Bewertung des Vorgangs die der Verteidiger ausführt.
    Durch eine Aktive Handlung (drücken ist eine aktive Handlung) wird der Spieler zu Boden gebracht.


    Man kann es auch wie BestRefinTown sehen


    "Da beginnt also jemand ohne Fremdeinwirkung hinzufallen"


    Dann kommt der Zusammenstoss vermutlich gerade weil der Stürmer am straucheln ist zustande.


    Meine Antwort:


    Wie gebi es beschreibt muss es Strafstoss geben (wegen der aktiven Aktion des drückens).
    Aber das weis er auch selber.


    Er ist sich vermutlich unsicher darüber wo man die Grenze zwischen

    • unabsichlichem Auflaufen und Abstützung zur Verletzungsverhinderung,
    • dem nachhelfen beim Bauchklatscher
    • oder dem absichtlichen Foulspiel ziehen soll.


    Ich denke, da wird Dir keiner hier wirklich helfen können. Die Situation muss man meines erachtens selber gesehen haben um sie zu Bewerten. Ich glaube kaum, das man eine solche Situation mit Worten beschreiben kann, ohne bereits eine Wertung vorweg zu nehmen.


    Ich denke, gebi hat richtig gehandelt. Er hat eine Tatsache festgestellt und nach Regelwerk entschieden. (Was auch immer dabei rausgekommen ist und was auch immer im Anschluss daran diskutiert wurde.)