Regelfragen

  • Bei den Fragen 3 und 9 bleibt es aufgrund der Abseitsstellung beim Versuch einer Unsportlichkeit und der ist, bis auf die im Regelwerk explizit geregelten Ausnahmen (z.B. Versuch der Torerzielung durch absichtliches Handspiel), nicht strafbar.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Also sind die Vergehen, bei denen selbst die Intension zählt (Strafstoß, Wurfvergehen, Torerzielung Handspiel etc.), deiner Meinung nach explizit geregelt und demnach Ausnahmen, die nicht übertragbar sind?

    Einmal editiert, zuletzt von DanielB () aus folgendem Grund: Grammatikalischer Fehler

  • Hier werden weiterhin munter Schlagwörter durcheinander geworfen, da sollte man jetzt wirklich mal differenzieren.


    Ein Wurfvergehen ist kein unsportliches Verhalten (immer im Sinne der Regeln), sondern eine Tätlichkeit. Hier zählt auch der Versuch, es wird ausnahmslos der FaD verhängt. Nicht vergleichbar.


    Beim Strafstoß wird die gelbe Karte ebenfalls explizit vorgeschrieben. Das ist aber auch nachvollziehbar, denn eine unsportliche Täuschung bleibt es ist unabhängig vom Ergebnis des Strafstoßes. Dabei muss man doch bedenken, dass einfache Täuschungen beim Strafstoß vom Regelwerk explizit gedeckt sind, hier sticht die Unsportlichkeit unabhängig von der Wirkung des Strafstoßes also heraus. Die Wirkung beeinflusst nur die Spielfortsetzung.


    Anders ist es beim taktischen Foulspiel und unsportlichen Handspiel, welche erst dadurch den unsportlichen Charakter erhalten, dass einem Gegenspieler eine bessere Spielsituation genommen wird. Dieser unsportliche Charakter entfällt aber, wenn dieser Gegenspieler strafbar im Abseits stand. Das ist doch einleuchtend, oder?


    Angenommen, ein ballführender Spieler wird unsportlich gehalten, kann den Ball aber dennoch zum besser postierten Mitspieler abspielen. Natürlich wird der Vorteil trotz des unsportlichen Haltens laufen gelassen. Die gelbe Karte wird hier aber ausdrücklich nicht mehr gezeigt, da die Unsportlichkeit nicht zum Tragen kam. Es geht also Mitnichten um die Intention dieser Unsportlichkeit.


    Wir müssen hier etwas differenzieren zwischen den Unsportlichkeiten "Halten", "taktisches Foulspiel" und "unsportliches Handspiel" auf der einen Seite, die nur durch die unterbundene verbesserte Spielsituation erst zu einer Unsportlichkeit werden, und unsportlichem Verhalten wie Ballwegschlagen, Meckern etc. - hier wird die gelbe in jedem Fall gezogen. Zu letzterer Gruppe gehört auch das unsportliche Täuschen beim Strafstoß.

  • Verstanden und angenommen. Wenn man die im Regelwerk explizit gehandelten Fälle als Ausnahmefälle betrachtet - was man so sicher tun muss - ergibt das alles Sinn.


    Ein Wurfvergehen ist kein unsportliches Verhalten (immer im Sinne der Regeln), sondern eine Tätlichkeit. Hier zählt auch der Versuch, es wird ausnahmslos der FaD verhängt.


    Nur hier muss ich dir widersprechen: Wenn ein Spieler einen Gegenstand oder ein anderes Objekt rücksichtslos auf einen Gegner wirft, gibt es nur die Gelbe Karte. Somit ist ein Wurfvergehen sicherlich meistens eine Tätlichkeit, jedoch nicht ausnahmslos.

  • Wieso gibt es da die :gelbe_karte: ?


    Das Vergehen an sich ändert sich doch nicht und daher doch immer noch :rote_karte: .

  • Okay. Ich habe nichts gesagt...
    Ich hätte :rote_karte: gegeben wurde aber eines besseren belehrt. :top:

  • Mir erscheint die Regel generell auch etwas abstrakt, weil ich als Schiedsrichter in einigen Situationen sicherlich schwer beurteilen kann, ob ein Wurf auf mich nur rücksichtslos oder mit übermäßiger Härte ausgeübt wurde. Deshalb würde ich mal behaupten, dass in den meisten Fällen bei Wurfvergehen die Rote Karte gezogen wird; aber auch, weil einige die von mir gepostete Passage vielleicht nicht mehr vor Augen haben.


    Wir hatten hier doch gar kein Fallbeispiel besprochen, oder? Daher frage ich mich, welchen Fall du meinst, in dem du konkret Rot gegeben hättest. :rolleyes:

  • Ersetze vielleicht "rücksichtslos" durch "unabsichtlich" oder "versehentlich", dann kommen wir Sinn und Geist der Regel näher. Wirft z.B. ein Spieler aus Frust eine Flasche, wirft zornig einen Ball blindlings in die Gegend etc., zumindest ist das meine Interpretation. Sobald ein Wurf absichtlich erfolgt, haben wir ja nur zwei Möglichkeiten: Spieler A will Spieler B einen Gegenstand aus welchen Grund auch immer zuwerfen oder Spieler A will Spieler B mit einem Gegenstand bewerfen, das ist dann meiner Meinung nach immer übermäßige Härte.


    EDIT: Pfeifekopp war mal wieder schneller, mein Post war an DanielB und MaxGF gerichtet.


    Pfeifekopp: Das wir hier nur einem User seine Regelfragen lösen sollen und es nicht um eine ernsthafte Diskussion geht, war mir schon klar, als er alle 15 auf einen Haufen hier reingeworfen hat. Trotzdem finde ich manche Aspekte dvon recht interessant :P

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

    Einmal editiert, zuletzt von benny_lu ()

  • Auch wenn mich das eigentlich weniger stört, weil uns das ganze dann hier mehr bringt, als ihm letztendlich, ist der Einwand berechtigt. Zumindest die ganzen Danksagungen würden dafürsprechen.


    EDIT: Post wurde ursprünglich als Antwort auf Pfeifekopps Beitrag geschrieben.


    Nun BTT: Rücksichtslosigkeit als unabsichtlich bzw. versehentlich auszulegen ist in diesem Fall m.E. sogar möglich. Im Hinblick auf ganz normale Foulspiele träfe sicherlich "fahrlässig" mehr als "rücksichtslos" als Umschreibung für unabsichtliche oder versehentliche Vergehen zu, denn hinter "rücksichtslos" steckt ja im Grunde genommen eine gewisse Absicht. In diesem Fall geht das jedoch sicherlich in Ordnung, da wir somit den Sinn und Geist dieser Regelpassage offengelegt hätten.

  • Ja das stimmt.
    Allerdings kann es uns ja eigentlich auch egal sein ob wir ihm jetzt irgend welche Regelfragen beantworten oder nicht.
    Am wichtigsten ist doch dass wir daraus etwas lernen.