Mein erstes Spiel

  • Hallo zusammen,
    ich habe mich in den Faschingsferien hier im Forum eingelesen und muss erstmal ein großes Lob aussprechen! Für (fast) jede Frage finde ich hier eine Antwort, das freut mich und muntert mich auch auf nach meinem "bescheidenen" ersten Spiel als SR im vergangenen Herbst. Ich weiß, ist schon etwas länger her, aber ich muss das jetzt doch noch aufarbeiten, weil in zwei Wochen das zweite Spiel draußen ansteht.


    Mein erstes Spiel:


    Es war an einem Samstagmittag im Oktober letzten Jahres. Ich war morgens schon total aufgeregt, zum Glück war der Spielort im Nachbardorf, sodass ich mit dem Fahrrad hinfahren konnte und bereits 45min vor Spielbeginn da war. Mir war vom Verband eigentlich ein Betreuer zugesichert worden, der am Eingang eine dreiviertel Stunde vor Spielbeginn auf mich warten sollte, aber dort stand keiner. Das war natürlich schon einmal ein super beginn...jetzt war ich noch nervöser und ganz auf mich alleine gestellt - und das bei meinem ersten Spiel. Ich ging also in das Clubhaus des Heimvereins und - da war natürlich niemand. Auf die Rasenplätze kommt man nur durch das Clubhaus, die Tür nach außen hin war aber abgeschlossen...! Ich war total verunsichert und super nervös, ich dachte ich bin zu spät, falsch, etc. ... :confused: . Zum Glück kam dann etwas später ein Betreuer der Heimmannschaft, dem ich mich vorstellte und der mich mich skeptischen Augen anschaute (so nach dem Motto: oh mein Gott, was will denn ein Mädchen hier (wohlgemerkt: er war selbst Trainer einer Mädchenmannschaft)...) Er schloss mir die Kabine auf und meinte, wenn ich fertig bin solle ich einfach rauskommen (die Tür nach draußen hatte er mittlerweile aufgeschlossen). Ich zog mich also um und als ich aus der Kabine kam, wartete auch schon mein "Betreuer", der endlich auch angekommen war, auf mich. Gemeinsam gingen wir nach draußen, ich kontrollierte die Netze und das Spielfeld. Alles in Ordnung. Also gingen wir zusammen wieder rein und ich führte die Passkontrolle durch. (Ich habe zunächst in meiner Kabine auf die Spieler gewartet, weil wir das im Lehrgang so gelernt hatten und mein Betreuer auch nichts anderes gesagt hatte. Daraufhin kamen dann irgendwann zwei ganz genervte Trainer zu mir, wo ich denn bleibe, ich wollte doch schließlich die Pässe sehen. Ich habe mich entschuldigt und die Passkontrolle in der Umkleidekabine durchgeführt bzw. mein Betreuer hat sie durchgeführt, der konnte mich nämlich nichts alleine machen lassen hatte ich das Gefühl.


    Danach ging es auf den Platz. Als wir uns an der Mittellinie aufgestellt hatten, habe ich die Platzwahl durchgeführt und das anschließende Händeschütteln verlief total chaotisch, weil ich nicht wusste, wie das abzulaufen hat und auch die Spielerinnen waren verwirrt.


    Egal, es ging los. Ich pfiff das Spiel an. Es spielte der Tabellenerste gegen den letzten. Es geschah mir natürlich schon wieder ein Missgeschick – ich hatte vergessen zu Beginn die Uhr zu drücken. Ich habe das aber relativ schnell bemerkt und so die nicht gezählte Zeit auf etwa eine Minute geschätzt. Zunächst verlief alles eigentlich ganz gut – ich war zwar noch etwas unsicher und auch die Laufwege beschränkten sich eher auf ein I an der Seitenlinie statt eines Z über das Spielfeld. Aber so konnte ich einfach besser den Überblick behalten, hatte ich das Gefühl. Dann stand es auch schon 1:0 für die Gastmannschaft, den Tabellenletzten. Der Trainer konnte es kaum glauben...! Ich hatte eigentlich einen guten Eindruck von ihm, er erschien mir im Gegensatz zu den anderen beiden Trainern der Heimmannschaft sehr geduldig und verständnisvoll - zumindest anfangs. Das änderte sich dann aber schnell, als die andere Mannschaft – also der Tabellenerste – ins Spiel gefunden hatte und schnell mit 6:1 in Führung ging. Es folgte das 7:1, 8:1 bis schließlich zum Halbzeitstand 9:1. Trotz des eigentlich eindeutigen Spiels fühlte ich mich total überfordert :S . Abseits habe ich kein einziges Mal erkannt und gepfiffen, ich konnte mich darauf auch gar nicht konzentrieren hatte ich das Gefühl. Ich war viel zu sehr beschäftigt damit zu laufen und gleichzeitig zu sehen, was die Spielerinnen machen, wo der Ball grad ist, wer jetzt Einwurf hat, etc.. Glücklicherweise entstand aus einer Abseitsposition nie ein Tor, sodass meine Fehler in dieser Hinsicht nicht „dokumentiert“ sind. Allerdings war der Trainer der Gastmannschaft auf 180. Denn immer stand die Heimmannschaft im Abseits und somit erhielt seine Mannschaft einen Nachteil. Das tut mir auch wirklich leid, aber so wie der an der Linie getobt hat...unglaublich und das bei einem Spielstand von 9:1...! Ich bin dann nach dem Halbzeitpfiff völlig verunsichert und deprimiert in die Kabine gegangen, wo auch schon mein Betreuer auf mich gewartet hat. Der konnte mir dann aber auch keine richtigen Tipps geben, „empfahl“ mir aber die Z-Laufweise.


    OK, also wieder zurück aufs Spielfeld. Anpfiff...alles ging genau so weiter wie vorher :wacko: . Ich habe dann nach ein paar Minuten die Spielführerin der Gastmannschaft gebeten, zu ihrem Trainer zu gehen und ihm zu sagen, dass ich hier der Schiri bin und entscheide. Und wenn ich einen Fehler mache, dann ist das eben so. Ich gebe mein bestes, aber Fehler passieren. Er soll doch jetzt endlich aufhören so rumzuschreien. Im Nachhinein denke ich, dass es vielleicht besser gewesen wäre, wenn ich selbst zum Trainer hingegangen wäre und ihn zurechtgewiesen hätte...aber im Lehrgang habe ich gelernt, mich nie selbst mit einem Trainer „anzulegen“. Das Rumgeschreie wurde ein wenig besser...und so habe ich dann noch den Rest der zweiten Halbzeit versucht, das Spiel gut zu leiten. Das Z-Laufen hat finde ich viel zu viel Zeit gekostet...bis ich da immer war wo ich hinwollte/sein sollte. Der Rest war dann aber auch o.k., was aber weniger an meiner Leistung als am fairen und foulfreien Spielverhalten der Spielerinnen lag...! Abpfiff...geschafft!! Endstand: 16:1 für die Heimmannschaft.


    Ich bin in die Kabine, habe mein Geld bekommen, geduscht und bin nach Hause. Ich fand das Spiel eine Katastrophe, es hätte glaube ich gar nicht schlimmer laufen können... ;( !


    Was meint ihr dazu?


    Meine nächsten Spiele hatte ich in der Halle, das finde ich persönlich einfacher. Jetzt geht aber die Runde draußen wieder los. Ich freue mich einerseits schon total. Mir macht das Pfeifen großen Spaß und ich mache es sehr gerne. Andererseits, wenn ich an mein letztes(=erstes) Spiel draußen denke, relativiert sich die Vorfreude... :S !



    So, das war jetzt ein ziemlich langer Text. Aber vielleicht macht sich ja doch jemand die Mühe ihn zu lesen und kann mir dann vielleicht ein paar Tipps geben, damit mein nächstes Spiel nicht so eine Katastrophe wird... :S !!

  • Herzlich Willkommen in unserer gemütlichen Runde. :thumbup:


    Zuerst einmal Gratulation zur Premiere, auch wenn du sie als ziemliche Katastrophe empfunden hast. Solche Berichte zeugen von einer gewissen Kritikfähigkeit der eigenen Leistung gegenüber, was für einen SR eine sehr gute Eigenschaft ist.


    Im ersten Spiel ist man oftmals mit so vielen Dingen auf einmal beschäftigt (Laufwege, Zweikampfbeurteilung, Abseits, Einflüsse von Außen,...), da müssen sich erst einmal gewisse Automatismen einspielen und das kommt mit der Zeit. Allerdings hätte dir ein guter SR-Pate (so werden SR-Betreuer bei uns genannt) sicherlich in der Halbzeit einige Tipps geben können, wenn nicht sogar müssen. Für sowas sind SR-Paten schließlich da, und nicht für die Durchführung der Passkontrolle! Das hätte er dir überlassen müssen. Solche Paten helfen einem Neuling sicherlich kaum weiter, vielleicht bekommst du ja im nächsten Spiel einen besseren SR-Paten an die Seite gestellt.


    Bei der Passkontrolle könntest Du ja beim nächsten Mal die Trainer darauf hinweisen, wann und wo du die Passkontrolle durchführen möchtest, das warten auf die Spieler bringt nämlich ohne Vorankündigung der Kontrolle meistens gar nichts. Einfach vor dem Aufwärmen der Mannschaften kurz den Trainern sagen wann die Passkontrolle durchgeführt wird. Dann wissen die Trainer Bescheid und können das mit ihren Teams arrangieren.


    Na ja und bei der Konstellation des Spiels, Primus gegen Fallobst, da macht man als SR leider oftmals eine undankbare Figur: Das Spielgeschehen spielt sich meistens in einer Spielhälfte ab, der Platz für die Spieler wird weniger und die Anzahl der Zweikämpfe nehmen zu, in denen die unterlegene Mannschaft meistens häufiger die Regeln übertritt. Solche Spiele sind undankbar, weil man auf engem Raum viel mehr Zweikämpfe beurteilen muss, gleichzeitig aber das Spiel vom Ergebnis her so eindeutig wird, dass man irgendwann auch Konzentrationsprobleme bekommt. Noch schlimmer wird die Sache, wenn draußen an der Linie selbsternannte "Welttrainer" ihr Unwesen treiben, und ihr oftmals völlig fehlendes Fachwissen mit Bölkerei und Verbalattacken auf den SR zu kaschieren versuchen. Man muss den Trainern Emotionen zugestehen, aber irgendwann muss man auch einfach da als SR dazwischen hauen. Wann dieser Punkt erreicht ist kann ich pauschal nicht sagen, jeder SR hat in diesem Punkt eine eigene Schmerzgrenze. Ob man dann persönlich rausgeht und die Trainer zur Ordnung ruft oder man den Spielführer schickt, dass bleibt jedem selbst überlassen. Ich persönlich lasse mir sowas nicht nehmen und mache das immer selbst, wenn man allerdings nicht über soviel Selbstvertrauen, Erfahrung, oder rhetorische Fähigkeiten wie mancher Kollege hier verfügt, dann sollte man das über den Spielführer machen. Eine Diskussion mit Trainern, bei denen der SR für Außenstehende der Unterlegene ist, führt zu einem Autoritätsverlust gegenüber den Spielern und man wird nicht mehr für voll genommen.


    Also: Entweder den Spielführer mit ner klaren und kurzen Anweisung zum Trainer schicken, oder Luft holen, Kreuz durchstrecken, und selbst hinausgehen, allerdings nur wenn man sich das zutraut. Bei sowas sollte man auch immer einen etwaigen Altersunterschied bedenken: Wäre ich Trainer, dann würde ich eine Ansage von z.B. SCHIRI-FT ganz anders annehmen, als eine Aussage von "irgendeinem 16-jährigen".


    Du hast dein Spiel in Ruhe analysiert und wahrscheinlich schon Rückschlüsse für die Zukunft gezogen. Nun hake es ab und freue dich auf dein nächstes Spiel.


    Spiele, in denen du mit beiden Händen in die Scheiße greifst, kommen unabhängig vom Alter oder der Erfahrung vor. Das ist das "GEZ-Problem": Eigentlich will das keiner, kommt aber trotzdem vor. :D

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • Hallo erst mal.


    Also bei einem Spiel das 16:1 ausgeht, kannst du als Schiedsrichter gar nicht so viel falsch machen :rolleyes:
    Es ist ganz normal im ersten Spiel unsicher zu sein und wir sollten uns immer hinterfragen.


    Weitermachen und Erfahrung sammeln und das Gehör auf Durchzug stellen.
    Denke daran ein Trainer der 16 Tore mit seiner Mannschaft eingeschenk bekommt ist einfach Gefrustet.
    Denn darfst du nicht als Maßstab nehmen.
    Wenn du große Fehler gemacht hättest, hätte es dir sicher dein Pate mitgeteilt.


    Gruß
    Foxi

  • Erstmal möchte ich die Aussagen von Falko 1:1 unterschreiben, weil es nämlich genau so ist.


    Ein paar kleine Punkte sind da noch zu erwähnen:


    1. Abseits:
    Das ist, da sind wir uns wahrscheinlich alle einig, mit die undankbarste und eine der schwierigsten Aufgabe in unseren Job. Vorweg: Es wird immer zu Fehlern kommen in der Bewertung solcher Szenen, das hast du selbst ja auch erkannt. Grade am Anfang ist das auch unheimlich schwierig, weil man so viele Dinge gleichzeitig beachten muss.
    Ich persönlich bin froh, meine Laufbahn auf dem Kleinfeld begonnen zu haben, wo bei uns die Abseitsregel aufgehoben ist. Ich hatte dort genug Zeit, mich um die Grundlagen (Zweikampfbewertung, Umgang mit Spielern, Einwurf, Ab-/Eckstoß) zu kümmern und erst später kam das leidige Thema Abseits auf mich zu. Ich weiß nicht genau, wie es bei euch geregelt ist, aber natürlich hast du es schwer, wenn du in den Juniorinnenbereich kommst, die es erst in Altersklassen mit Abseitsregel gibt.
    Was also die Laufwege angeht: Das kommt mit der Zeit und der Erfahrung. Ich kann dir nur empfehlen, einmal Spiele von Kollegen anzuschauen, evtl. sogar höherklassige, die ohne SRA pfeifen, um dir ein bisschen was von den Laufwegen anzuschauen (vielleicht nicht gerade von Ü60ern, das wird dir wahrscheinlich nicht viel helfen ;)). Dazu natürlich auch das bekannte Sprichwort: "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nichts". Es ist einfach eine spezielle Anforderung, die ganze Zeit zu laufen, ein gutes Stellungsspiel zu haben und dabei im Kopf fit und aktiv zu bleiben. Auch das muss man sich antrainieren!


    2. Trainer:
    Wie Falko sagte, erstmal muss man den Trainer auch Trainer sein lassen. Eine direkte Konfrontation zum frühen Zeitpunkt ist häufig nicht zielführend. Ich selbst war da lange Zeit sehr schüchtern und zurückhaltend, meine etwas offensivere Haltung und entsprechender Umgang kam mit der Zeit. Klar, so wie ich jetzt mit 21 Jahren auftrete und mich gegenüber den Trainern verhalte, das hätte ich mit 16 Jahren nicht verkaufen können. Trotzdem, das ist eben so eine Sache: Man muss einen gewissen Mut entwickeln, um sich mit diesen Leuten anzulegen, die ja im Jugendbereich deutlich älter sind als man selbst und somit die "größte Gefahr" auf dem Sportplatz darstellen. Früher oder später wird der Moment kommen, an dem auch der Spielführer als Mittelsmann (oder -frau) nichts mehr nützt und du selbst ranmusst. Aber mach dir deswegen mal keine Sorgen, du bist der Schiedsrichter, deine Wahrnehmung und deine Entscheidungen sind maßgebend, das hat jeder zu akzeptieren!


    3. Neues Spiel, neues Glück:
    Lass dich auf gar keinen Fall entmutigen! Das erste Spiel mag für dich nicht so positiv gewesen sein, aber du hast mittlerweile Praxiserfahrung in der Halle gesammelt, bist dir deiner fehlenden Erfahrung bewusst und hast jetzt einen groben Eindruck, auf was du achten musst. Das sind doch alles positive Punkte! Freu dich auf dein nächstes Spiel und gib dein bestes, darauf kommt es an. Kein Schiedsrichter kommt auf die Welt und pfeift gleich auf FIFA-Niveau. Aller Anfang ist schwer, aber wenn du Spaß an diesem Hobby hast, dann wirst du dich da auch durchbeißen!

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

  • Auch von mir ein Hallo. Das du immer noch dabei bist ist ja schon mal ein gutes Zeichen ;). Vieles hat Falko ja schon vieles gesagt, aber ich schildere dir auch noch mal meine Sicht.


    Also was das 1. Spiel angeht, da hab ich auch ähnliche Erfahrungen gemacht, mein SR-Pate kam 5 Minuten vorher. Also musste ich alles alleine erledigen, allerdings gab es Tipps in der Halbzeit und er wirkte beruhigend auf die Trainer ein. Einen Tipp, den ich mich für mich sehr wichtig fand und immer noch finde, laut pfeifen. Meine erste Halbzeit war nicht immer von den besten Laufwegen geprägt und auch die Pfiffe wurden nicht immer gehört. Wie du siehst, ist aller Anfang schwer. Ich möcht allerdings auch sagen, dass es für eine weibliche SRin immer schwerer sein wird. Mit mir hat auch eine SRin angefangen, die auch relativ früh ziemlich angeschrien wurde von einem großen muskelösen Trainer. Das man sich hier nicht immer wohlfühlt ist wohl klar, aber von Spiel zu Spiel kommt die Erfahrung und man sieht auch kleinere Sachen. Lass dich von den Trainern nicht verunsichern und wenn du meinst es ist genug, lass ihn des Innenraumes verweisen. Ich muss sagen, gerade am Anfang, wenn man noch nicht alles sieht, hab ich öfters die Trainer des Innenraumes verwiesen, wenn zu viel aufkam. Aus heutiger Sicht, nach einem Jahr, würd ich auch einiges mehr überhören, denn ich muss sagen, dass mit der Zeit auch das Selbstbewusstsein deutlich steigt. Und auch wie Foxi gesagt hat, bei 16 Toren ist der Trainer einfach nicht unbedingt zufrieden und auch mal eher gegen dich.


    Achja, am Anfang musste ich mir auch immer sagen, wer jetzt einwirft. Aber durch die Zeit und mit einigen Tipps hier aus dem Forum und von anderen SR entwickelt man eine Art Routine. Dennoch hab ich und brauch ich vor jedem Spiel dieses gewisse Gefühl, so eine Mischung aus Freude, Nervosität und Aufregung, welches direkt mit dem Anpfiff verfliegt. So lange du dich also nicht unter Druck setzt und alles aus einer nahen Sicht entscheidest, sollte es schon funktionieren. Viel Erfolg weiterhin und bleib dabei. :)

  • Zunächst auch von mir ein "Herzlich willkommen" im Forum. Und lasse Dir wegen des ersten Spiels keine grauen Haare wachsen, Du bist schließlich in der Lernphase.


    Wichtig ist, dass Du die Dinge ausmerzt, die schief gelaufen sind. Du solltest mittlerweile wissen oder umgehend klären, wie das bei Euch mit der Passkontrolle gehandhabt wird. Gleiches gilt für die Prozedur des Hände schüttelns vor dem Spiel. Ganz nebenbei wirst Du so auch von Trainern und Spielern weit besser akzeptiert, weil die eben nicht gleich merken, dass Du neu im Geschäft bist.


    Beim Anpfiff ist es immer ratsam, die Uhr vor dem Anpfiff zu starten. Dennoch kann ich Dir eine Rückfalllösung empfehlen: Notiere Dir vor dem Anpfiff, wer die Seitenwahl gewonnen hat (musst Du nach der Halbzeit ja ohnehin wissen, es gibt immer Spieler, die danach fragen) und schreibe Dir bei der Gelegenheit auch gleich die aktuelle Uhrzeit auf. Du kannst dann weit besser schätzen, wieviel Zeit vergangen ist, wenn Dir der Fehler noch einmal unterlaufen sollte, außerdem bist Du abgesichert, falls die Uhr ein Problem machen sollte - vom Totalausfall (dann zur Not eine Uhr von einem Trainer leihen, die Spielzeit kannst Du so trotzdem ziemlich genau erfassen) bis hin zu ungewollten Dingen wie etwa dem versehentlichen Ausstellen des Zeitmodus.


    Du wirst feststellen, dass nicht nur Abseits, sondern auch Fouls und vor allem gefährliches Spiel einfach eine Zeit brauchen, bis man die "intus" hat, das kommt mit zunehmender Erfahrung. Im übrigen schließe ich mich meinen Vorrednern an: Wer selber erkennt, wo es klemmt, hat beste Voraussetzungen, diese Probleme in den Griff zu bekommen. Von daher bin ich auf den Bericht über Dein zweites Spiel gespannt.

  • es hätte glaube ich gar nicht schlimmer laufen können... !




    Na ja, bei mir ist es schlimmer gelaufen:




    Ich war so aufgeregt, dass ich das Einlaufen vergessen hatte, was, wie du dir sicher vorstellen kannst, was dem Respekt der (größtenteils 1-2 Jahre älteren) Spieler gegenüber mir nicht gerade gut tat :o Das restliche Spiel hab ich dann auch noch "verpfiffen", sodass ich dann ziemlich geknickt nach Hause kam.






    Was ich damit eigentlich sagen will ist, dass das erste Spiel meistens nicht so gut von Statten geht. Man ist mit der neuen Situation und Autorität, die einem das Amt verleiht überfordert (sry für die geschwollene Ausdrucksweise :D ). Aber deiner Beschreibung nach ist es ja gar nicht mal so schlecht gelaufen. Bis auf ein paar kleine Anfangsfehler (Abseits, Diagonale, etc.)hast du dein erstes Spiel anscheinend ganz gut gemeistert. Ich, zum Beispiel, hätte mich bei meinem 1. Spiel nie getraut die Spielführerin auf das hysterische Kreischen des Trainers aufmerksam zu machen. Hut ab! Dazu gehört meiner Meinung nach viel Mut und Selbstbewusstsein!

    :blauweis: ! 4ever KSC ! :blauweis:


    Alle Spiele sind gleich, nur manche sind eben gleicher als andere! (Pierluigi Collina, Meine Regeln des Spiels)

  • Das erste Spiel, ist meistens immer das schwerste. Man ist ziemlich nervös, strahlt dies nach außen hin.


    In den folgenden Spielen sollte sich dies aber rasch lindern. :)


    Viel Erfolg noch bei deinen Spielleitungen.