SSD SC Freiburg - Hertha BSC Berlin

  • Eine kuriose Szene spielte sich kurz vor Spielende ab.
    Es gab Eckstoß für Freiburg. Aufgrund nicht eingehaltenen Mauerabstandes verwarnte Markus Wingenbach den Berliner Spieler Ebert.
    Als Wingenbach in Position laufen wollte, wurde der Ball in seinem Rücken ins Spiel gebracht. Im TV konnte man sehr gut sehen, wie Markus versuchte das Spiel wieder zu unterbrechen, was ihm aber - wohl wegen der Lautstärke - nicht gelang.
    Wie es das Schicksal will, fällt aus diesem Eckstoß der 2:2 Ausgleich für Freiburg. Es entsteht Riesenjubel, was weiterhin verhindert, dass jemand den Pfiff von Markus Wingenbach hörte. Im TV war dann zu sehen, dass Markus sich nach den Jubelarien den Ball holte und ihn zur Wiederholung des Eckstoßes brachte.
    Sah unheimlich kurios aus, war aber die einzig richtige Entscheidung.


    Freiburgs Trainer Sorg sagte dazu: "...Aber wenn er nicht angepfiffen hat, muss man ihm für die dann getroffene Entscheidung Respekt zollen..."
    Respekt für eine solche Aussage, wenn einem hier ein (berechtigter) Nachteil entstanden ist.
    Weniger toll die Aussage seines Spielers Schuster: "..."Außer ihm hätte das im Stadion niemand gemerkt..." Ich hätte ihn gerne mal gehört, wenn dies ein Tor für Hertha gewesen wäre, der SR es anerkannte und anschließend der Beweis angetreten würde, dass es ein Fehler des SR war.


    Respekt an Markus Wingenbach :top:
    Hier hat man wieder einmal gesehen, dass der SR die ärmste Sau auf dem Platz ist.


    Das Spiel endete übrigens 2:2. Der Ausgleich fiel in der 94. Minute. Die Nachspielzeit war, wegen der o.g. Szene, so lange und beruhigte die Gemüter des SCF ein wenig.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Allerdings entschied Wingenbach nicht sofort auf Wdh., er hielt zunächst Rücksprache mit dem 4. Offiziellen und SRA Mike Pickel. Zusammen kamen sie dann auf die korrekte Entscheidung "Wiederholung, kein Tor".
    Sehr fair das Verhalten von Trainer Sorg und vorallem vom Spieler (und gleichzeitig SR) Stefan Reisinger. :top:
    Ahndungswürdig allerdings die Becher- bzw. Gegenstandswürfe auf SR Wingenbach nach dem Schlusspfiff ohne jegliches Einschreiten der Ordner.

  • Ach, warst du dabei ? Hast du gehört was da gesprochen wurde?
    Im TV war klar zu sehen, dass Markus mehrfach versucht hat das Spiel zu stoppen hat. Warum soll er dann seine SRA fragen, wie die Spielfortsetzung ist? Er wird die beiden wohl eher über die Entscheidung informiert haben, das dies über das Headset, aufgrund der Lautstärke im Stadion, nicht möglich war. SRA1 und der 4. OF stehen an den Bänken und werden in so einem Fall zwangsläufig von den Bänken bedrängt. Da ist es sicherlich hilfreich, wenn sie wissen was passiert ist.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Eine ähnliche Szene hatte ich im Spiel meiner Mannschaft gestern:
    Wechsel beim Gegner vor einem Eckstoß für diesen. Als die beiden neuen Spieler auf dem Platz waren wurde der Eckstoß ausgeführt, ohne dass der SR das Spiel angepfiffen hat, siehe da, aus diesem Eckstoß fiel ein Tor, dass der SR anerkannte. Und ich nehm mal an, so wa gehört dummerewise zu den Tatsachenentscheidungen des SR obwohl es ein Regelverstoß war.

  • Nein, das ist keine Tatsachenentscheidung. Das ist ein Regelverstoß. Wenn das Tor den Spielausgang maßgeblich beeinflusst hat, wird es zu einer Wiederholung kommen. Hierfür gab es schon mehrerer Präzendenzfälle.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • So bemerkenswert die Entscheidung letztendlich ist, wäre die ganze Aufregung doch zu verhindern gewesen, wenn der SR entweder den Ball deutlicher blockiert hätte oder sich nicht abgewandt und somit die Ausführung "verpaßt" hätte. Klarer Fall von "dumm gelaufen", denn obwohl die Entscheidung regeltechnisch richtig war, war das wohl keine angenehme Situation und taktisch besser lösbar gewesen.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Hat er tatsächlich versucht das Spiel mehrfach wieder nach Ausführung des Eckballs zu unterbrechen? Ich habe es eher so gesehen dass der Eckball im Rücken von Markus ausgeführt wurde, er dann pfiff, davon ausging dass der Ball NACH seinem Pfiff gespielt wurde und er dann erst vom 4. OF oder seinen Assistenten informiert wurde, dass der Ball VOR dem Pfiff gespielt wurde und die Ecke daher wiederholt werden muss. Zumindest hab ich das bei den Bildern von LIGA Total so gesehen und auch nicht mehrere Pfiffe von Markus zum "auf sich aufmerksam machen" vernommen. Hat ja auch über 1 Minute gedauert bis Markus den Ball wieder in Richtung Eckfahne befördert hat.

  • Ich halte das auch für die wahrscheinlichere Variante.


    Für Headset-Kommunikation und das Hören des Schiedsrichterpfiffs soll es zu laut gewesen sein, aber die Ausführung des Eckstoßes in seinem Rücken soll er gehört haben?


    Aber das spielt ja keine Rolle, weder für die Richtigkeit der Entscheidung, noch für die suboptimale Außenwirkung (im Ergebnis suboptimal - dass er daran jetzt Schuld hat, würde ich nicht mal sagen). Dass er allerdings erst das Tor gegeben haben soll, wie manche Medien schreiben, kann ich den TV-Bildern nicht entnehmen. Sein Arm bleibt doch da unten, oder?

  • In der Bundesliga wird jede Ecke gepfiffen. Also war das Spiel durch Pfiff unterbrochen, und wird erst dann fortgesetzt, wenn der SR wieder anpfeift. Da er das noch nicht getan hatte, gab es das Tor nicht. Fertig.

  • Udo, eben läuft es mir eiskalt den Rücken runter.
    Wo steht dass eine Ecke angepfiffen werden muss, selbst wenn diese durch einen Pfiff unterbrochen wurde. Was ich im übrigen noch nie gehört habe.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • In der Bundesliga sieht bzw. hört man öfter als in unteren Ligen, dass die SR pfeifen, bevor sie das Handzeichen für Eckstoß geben. Da dieser Pfiff kommt, wenn der Ball schon im "Toraus" ist, unterbricht der Pfiff das Spiel nicht, sondern er dient nur dazu, die Aufmerksamkeit der Spieler auf das nachfolgende Handzeichen des SR zu lenken. Somit ist grundsätzlich ein Eckstoß nicht anzupfeifen, in Freiburg war er nur aufgrund der vorhergehenden Verwarnung zwingend.
    Persönlich pfeife ich nur bei knappen Abstoß/Eckstoß-Entscheidungen, d.h. wenn der Ball nur leicht abgefälscht wurde und dies demzufolge viele Spieler gar nicht mitbekommen habne, bevor ich das Handzeichen gebe.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Also ich habe mir die Szene eben nochmals komplett und mehrmals angesehen.


    Zuerst gibt’s gelb wegen des unsp. Verhaltens. Dann läuft Wingenbach mit Blick zum Strafraum (also Rücken zur Ecke) weg und der Eckball wird ausgeführt. Als der Ball etwa 1 Sekunde im Spiel und knapp 10 m gerollt ist, hört man Wingenbachs Pfiff. Er dreht sich um, schaut etwas unschlüssig und pfeift nicht nochmal (wartet die Wirkung ab). Das Tor fällt. Dann begibt er sich zum 4. Off und seinem SRA1. Gemeinsam besprechen sie 2 Minuten die Lage (Wingenbach hatte ja nicht gesehen, wann der Eckball ausgeführt wurde) dann lässt sich Wingenbach den Ball geben und läuft Richtung Eckfahne. Sofort wird er von mehreren Freiburgern umzingelt, ihm wird der Ball aus der Hand gerissen. Ern pfeift rein, lässt sich den Ball wieder geben und bahnt sich energisch einen Weg zur Eckfahne. Dort legt er den Ball hin (und neben ihm landet der Inhalt zweier Bierbecher). Mehrmals hat er zu Freiburgern auf seine Pfeife gezeigt. Jetzt will er abschließen, droht mit eienr Karte. Der letzte geht weg, das Spiel wird mit Pfiff freigegeben.


    Auch wnns komisch aussah, regeltechnisch absolut korrekt – Respekt an Wingenbach&Co für diese Entscheidung:top:

  • Ich werf mal nen Aspekt rein, für den ich wahrscheinlich zunächst zerfleischt werde ;)


    Rein regeltechnisch gesehen hätte Wingenberg das Spiel garnicht anpfeifen müssen, nach der Verwarnung!
    Warum?
    Die Verwarnung wurde wegen einer Unsportlichkeit (Abstandsverkürzung) ausgesprochen.
    Vom Regelwerk her (FIFA-Anweisung, S.40) ist das Spiel allerdings nur bei persönlichen Strafen wegen Foulspieles (!) mit Pfiff freizugeben. Die weitläufig verbreitete Meinung, nach jeder Karte anpfeifen zu müssen ist demnach auch falsch.


    Mal sehen, was der DFB dazu sagt...

  • Genau so steht es jedenfalls auch beim DFB in den Regeln:


    zur Wiederaufnahme des Spiels nach einer Spielunterbrechung wegen
    – einer Gelben oder Roten Karte wegen Foulspiels
    – einer Verletzung
    – einer Auswechslung


    Da es die gelbe Karte aber nicht wegen Foulspiel gegeben hat, sollte spätestens zur nächsten Schiedsrichterzeitung etwas darüber zu lesen sein.

  • ....so, jetzt bin ich mit Erbsen zählen fertig!
    Es ist doch wohl unerheblich, ob die :gelbe_karte:wegen Foul, Handspiel, reklamieren, in der Nase bohren oder sonstwas gegeben wurde. Uns wurde gelehrt, nach einer pers. Strafe ist das Spiel durch Pfiff freizugeben!

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Hier stößt das Regelwerk ohnehin ins Leere. Nach einer Verwarnung muss ich selbige ohnehin notieren - und damit ich das tun kann, muss ich als SR den Ball sperren, sonst stehe ich mit Notizkarte und Kuli in der Hand da, schaue auf die Karte und merke gar nicht, was sich da rund um mich herum tut. Eine Ballsperre wiederum kann ich nur per Pfiff auflösen und schon beißt sich die Katze in den Schwanz.


    In der fraglichen Situation liegt der Hase ohnehin andernorts begraben: Der Freistoß wird ausgeführt und dann kommt der (Freigabe)Pfiff. Da der Ball zum Zeitpunkt des Pfiffes aber bereits im Spiel ist (gut, regeltechnisch ist er nicht im Spiel), kann ein danach erzieltes Tor keinesfalls anerkannt werden. Und für die Regelpäpste: Streng genommen müsste sogar eine Verwarnung für den Ausführenden des Eckstoßes erfolgen.

  • Ich nehme an im FIFA Text steht da "Foul Play"? Da wär ich mir nicht so sicher dass da nur das gemeint ist was wir als Foulspiel bezeichnen, sondern kann mir durchaus vorstellen dass da auch Sonstiges reinfällt was eine Karte nach sich zieht.

  • Ihr könnt die Worte - vorallem Übersetzungen - hin und herschieben. Es gibt die klare Anweisung innerhalb des DFB nach jeder Verwarnung das Spiel mit Pfiff freigeben zu müssen. Daran haben wir uns zu halten und daran hat sich Markus Wingenbach gehalten.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Zitat von Manfred;174915

    Verwarnung für den Ausführenden des Eckstoßes erfolgen.


    Ich meine, die Verwarnung ist nur vorgeschrieben, wenn bei einem Freistoß die Herstellung des Mauerabstandes verlangt wurde und dann vor Freigabe ausgeführt wird.


    Das schließt eine Unsportlichkeit in anderen Fällen der Ausführung vor Freigabe natürlich nicht aus, aber eine Pflichtverwarnung ist das nicht und eine Unsportlichkeit vermag ich im konkreten Fall auch nicht zu erkennen.