Auch wenn das Thema in Einzelfällen schon besprochen wurde, so fällt mir dennoch eine äußerst unschöne Tendenz aus: Waren noch letzte Saison Spiele mit einer Roten Karte die Ausnahme, so hat sich das in dieser Saison leider verdreht. Auch wenn ich das statistisch nicht untermauern kann, so habe ich doch in dieser Saison nach 3 Monaten schon mindestens so viele Feldverweise auf Dauer verteilt wie in der ganzen letzten Saison zusammen. Noch bedrückender ist, dass ich aus den Gesprächen mit Kollegen entnehme, dass sich das bei denen ähnlich darstellt ... Was ist bloß auf den Sportplätzen los?
Was ist bloß auf den Sportplätzen los?
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Ich kann das ja nur aus der Zeitung bei uns entnehmen, da ich seit vier Monaten nicht mehr pfeife.
So im ersten Überblick stimme ich Manfred zu.
Ich nehme an, dass das an zwei Ursachen liegen könnte: zum einen will man ja am Anfang der Saison gut dastehen und zum anderen sind wir Schiedsrichter auch immer wieder angehalten worden etws konsequenter durchzugreifen. -
Aus unserer heutigen Tagespresse zum Spitzenspiel auf Kreisebene vom Wochenende:
ZitatDamit ging ein hart geführtes und auch für das Schiedsrichterkollektiv unangenehmes Spiel zu Ende,
in dem dieses zwölf Verwarnungen und drei Platzverweise aussprechen musste. -
Bei mir ist die Tendenz eher rückläufig, ich kann das also nicht unterstützen. Vielleicht hat man auch einfach "Pech" mit den Ansetzungen.
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Das ist bei mir genau so und ich würde es auch nicht pauschal unterschreiben, dass auf den Sportplätzen mehr los ist.
Ich hatte diese Saison bisher 9 Spiele, dabei keine rote, eine gelb-rote und 2,3 gelbe Karten im Durchschnitt.
Klingt nicht nach sehr viel Ärger, oder?
Vielleicht sind die Menschen im Kreis Rhein-Ahr aber auch einfach nur sehr brav! -
Ich finde durchaus, dass der Ton und das Verhalten auf dem Spielfeld und !!! am Rand wesentlich rauer geworden sind. Da wird dem Spielleiter bei einem C-Jugend Spiel Kreisliga vor dem Spiel seitens Gast-Trainer Dresche angeboten; Da streiten sich die Trainer zweier Jugend-Mannschaften lautstark über Foul oder kein Foul, Zweikampf oder nicht, Charakterzüge des jeweils anderen ...; Da geht der Heranwachsende, welcher eben mit bestraft wurde, den Spielleiter fast schon körperlich an. Trainer wie Zuschauer rufen offen zu "harter" und aggressiver Spielweise auf. Eltern beschimpfen nicht nur die Spieler der Gastmannschaft, sondern mittlerweile auch die eigene, wenn die Leistung nicht so ist, wie erwartet. Das einige, gerade diejenigen, ohne "dickem Fell", mit Tränen in den Augen spielen, macht einen betroffen.
Spieler untereinander geraten aneinander. Oftmals absolut unverhältnismäßig und aus Kleinigkeiten heraus.
Nicht zuletzt hat man das Gefühl, dass viele Zuschauer ihrem, die Woche über angestauten Frust, ihrer Aggression und wer weiß was, freien Lauf lassen. Das hat mit lautstarkem Kommentieren nichts mehr zu tun, dass ist teilweise regelrechter Hass, den der Spielleiter zu ertragen hat.
Aber es gibt auch (noch in der gefühlten Mehrzahl) andere Seiten: Vereine, die den Spielleiter freundlich und offen empfangen, nicht wie ein "trojanisches Pferd". Wo in der Trainerzone Ruhe herrscht und nach dem Spiel in ruhiger Atmosphäre bestimmte Entscheidungen auf Nachfrage diskutiert werden. Wo ehrliche Kritik in vernünftigem Ton geäußert wird, positive wie negative. Kurzum Vereine, die sich auf's spielerische verlegen und auf Dampframme, BlaBla und Betrug.
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Moin.
Ist es schlimmer geworden? Ich weiss es nicht. Am letzten Sonntag hatte ich ein B-Jugend-Leistungsklasse-Spiel geleitet. Da ging es von Anfang an richtig zur Sache. Ich habe dem entsprechend durchgegriffen, nach etwa 20 Minuten hatte sich das ganze beruhigt.
Von außen wird immer mal was reingerufen, in meinen Spielen war das diese Saison nicht mehr als sonst auch.
Meine Statistik diese Saison:
- 7 Spiele geleitet
- 2 x Gelb/Rot (in unterschiedlichen Spielen)
- keine Rote
- 34 gelbe Karten (Schnitt: 4,86 gelbe pro Spiel) -
Ich habe diese Saison inzwischen schon knapp 50 Spiele geleitet bzw assistiert, und bei mir ist ein deutlicher Anstieg an Karten zu bemerken, ABER das liegt bei mir einfach daran, das ich erst seit dieser Saison bei den Senioren eingesetzt werde, und dort wesentlich mehr Karten ziehen muss als bei Junioren. Desweiteren sind meine Spieler sehr oft recht hart geführt oder Derbys/Topspiele. Ob das auch an mir liegt kann ich schlecht beurteilen, würde ich aber zunächst nicht von ausgehen, auch aufgrund der ganzen positiven Rückmeldungen der beteiligten Teams etc. Aber eben aus den Gründen, würde ich nicht sagen, das sich sehr viel verändert hat.
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Nur mal so ne Frage: Wann beginnt denn eure Saison, dass man Anfang Oktober 50 Spiele haben kann?
B2T: 18 Spiele als SR und SRA -> 1 x FaD und 1 x G/R
Kann also in meinen Spielen keine Tendenz erkennen.
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Ich verstehe auch nicht, warum alle plötzlich für Gewalt entscheiden hatten.
Mein Saison:
11 Spiele seit 23.08
40 Gelbe Karte / 4 FaZ / 1Ich fühle mich langsam nicht mehr sicher, aber der Möglichkeit wäre, dass alle ein Streik machen.
Dann würde ich mir ein Spiel angucken, wie der Trainer oder Zuschauer pfeifen. Es wäre schlimmer.. -
In Bayern sind in den oberen Ligen nach meinem Empfinden die und zurückgegangen seit der Verband um mehr Zurückhaltung im Einsatz von Karten predigt. Die Schiedsrichter sind angehalten mehr kommunikativ auf die Spieler einzuwirken als immer gleich eine Karte zu ziehen. Dadurch werden insbesondere viele gelbrote Karten vermieden. In den unteren Klassen und besonders im Nachwuchsbereich geht es aber immer rüder zu. Da hört man immer häufiger von Auseinandersetzungen zwischen Trainern, Eltern und Spielern. Spielabbrüche wegen Tätlichkeiten gegen den Schiedsrichter sind zwar noch nicht an der Tagesordnung, kommen aber schon häufiger vor, obwohl auch hier der Verband predigt ein Spiel nur im äussersten "Notfall", also bei stärkerer körperlicher Attacke abzubrechen und nicht mehr bei einem "Schubser" gegen den Schiedsrichter. Beim versuchten Anspucken geben die Sportgerichte den Schiedsrichtern noch (?) recht, wenn sie ein Spiel abbrechen.
Für mich geht das ganze in die falsche Richtung. Durch immer mehr Kommunikation an der Spitze (mag ja dort durchaus angebracht sein) geht an der Basis einiges kaputt, weil das wie eine Einladung zum regelwidrigen Verhalten klingt. Ich plädiere für Meldungen von allen Vorkommnissen ....... und wenn es die Sportgerichte zerreisst. Man kann nicht immer so schön von Fairness predigen, man muss sie auch "erzwingen" wenn sie nicht gelebt wird.
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Es kann doch aber nicht sein, dass man die Entscheidungsgewalt des SR aufweicht, indem man den Spielern mehr "Rechte" einräumt. Das hat m.E. letztlich die Konsequenz, dass der Umgang auf / am (dem) Platz noch respektloser zu Tage tritt, als er eh oft schon ist. Man kann doch nicht denjenigen, der so schon zwischen allen Stühlen sitzt, quasi zu Freiwild erklären.
Außerdem wird die hier angesprochene Tendenz zur Folge haben, dass die Wenigen, die sich zum SR ausbilden lassen, noch weniger werden. Ich habe neulich einen Spieler nach dem Spiel gefragt, warum er keinen SR-Schein macht, wenn er so vieles besser weiß. Antwort: Ich bin doch nicht bekloppt und lasse mich für 13 Euro Woche für Woche 90 Minuten lang anschnauzen und behandeln, als wär ich ein Sonderschüler.
Man müsste für einen Spieltag mal verkehrte Welt spielen :p
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HH72 hat es, wie ich finde, sehr schön und vollständig auf einen Punkt gebracht.
Es deckt sich mit dem, was mir seit Längerem auffällt, und ich habe das bereits früher schon mal in diesem Forum angesprochen.
Aus irgendeinem Grund breitet sich hier etwas langsam wie die Pest aus. War es in den letzten zwei Wochen Berlin, so hat nun gestern oder vorgestern ein Kollege etwas über ein Spiel in Hessen berichtet.
Sicher mag es Gott sei Dank Regionen in Deutschland geben, wo es noch etwas ruhiger und gesitteter zugeht.
Doch glaube ich nicht so recht, daß die Schiedsrichter nun eine härtere Gangart einschlagen und man deswegen eine erhöhte Kartenflut erzeugt. Auch habe ich Zweifel, ob eine bessere Kommunikation mit Spielern und Trainern etwas bewirkt.
Wenn ich mal bei Letzterem anfange, so werden verbale Ansprachen meist schlichtweg ignoriert, weil sich niemand, außer der Schiedsrichter, dafür ernsthaft interessiert. Wer versucht, sachlich und argumentativ zu überzeugen, bekommt das Siegel "WEICHEI" oder gipfelt gar in dem Satz "Bist Du schwul oder warum quatschst Du mich voll?". Es zählt im Augenblick scheinbar nur eines - Siegen um absolut jeden Preis und dabei den Wochenfrust ablassen.
Neben dem allgemein umsichgreifenden Sittenverfall beobachte ich auch eine zunehmende Absenkung jedweder Hemmschwelle, besonders gegenüber dem Schiedsrichter, und das bereits vor dem Spiel oder in der Anfangsphase eines Spiels. Dabei ist es egal, um welche Altersgruppe von Spielern es sich handelt und auch gültig, um welche Altersgruppe es bei den Schiedsrichtern geht. Doch fällt mir auf, das in letzter Zeit besonders Jungschiedsrichter gezielt "abgekocht" werden.
Schiedsrichter werden zunehmend als Hassobjekt aufgebaut. Wenn sie etwas anderes pfeifen als die Zuschauer gemeint haben, zu sehen, so sind sie im "harmloseren" Fall einfach nur "blind und dumm", im schlimmsten Fall "gekauft".
Ein typischer Fall, beobachtet in der Berliner Landesliga, ist der Brüller eines Betreuers quer über den Platz in der 5. (!) Spielminute: "Wir wußten, daß es heute schwer werden wird gegen die Gelben!" - es ist wohl nicht schwer zu begreifen, wer mit den "Gelben" gemeint war.
Nicht sehr hilfreich ist auch die zunehmend negative Berichterstattung im Fernsehen. Mit Erstaunen stelle ich fest, daß sich manche Sportsendungen intensiver mit den Schiedsrichtern auseinandersetzen als mit den Spielen oder Spielern. Tausende von Zeitlupen und Standbildern aus verschiedenen Positionen für eine einzige Situation, um zu beweisen, wie insgesamt "beschissen der Schiedsrichter gepfiffen hat". Und ehemalige Bundesligaprofis, an deren Namen sich kein Mensch mehr erinnern kann, attestieren auf ihren Homepages einzelnen Bundesliga-Schiedsrichtern unverhohlen fehlende Erstliga-Tauglichkeit. Sicher hat uns der Hoyzer-Skandal und der immer noch schwelendende Fall Amerell/Kempter nicht gerade "genützt". Doch kann das wohl kaum eine Rechtfertigung sein... -
Ich habe jetzt mal spaßeshalber nachgezählt (ich führe keine Statistik): In dieser Saison 14 Spiele, davon in 7 mit , d.h. in jedem zweiten Spiel, aber die Gesamtsumme der Roten Karten ist leider schon zweistellig, Gelb-Rot (mindestens 2), FaZ (mindestens 5) und Verwarnungen (mindestens 30) nicht mitgerechnet. Alleine schon der Anblick meiner Spielnotizkarten erschreckt mich, so voll waren die sonst nie (nein, nicht auf der Tor- und Auswechselseite). Allerdings muss ich auch feststellen, dass es von außen sehr viel unruhiger geworden ist und man mir mindestens schon 3 mal völlige Regelunkenntnis bescheinigt hat, was ich aber getrost hinnehme, weil hier weitgehend unbekannte Regeln (z.B. Freistoß im eigenen Strafraum muss selbigen verlassen, bevor der Ball im Spiel ist) zur Anwendung kommen mussten.
Betrachte ich weiterhin, wie wenig Karten auf Meckern (keine einzige Rote) entfallen, dafür aber viele auf die kleinen Unsportlichkeiten (Ball wegschießen und Mauerabstand) sowie auf die heftigeren oder taktischen Fouls, die Roten dafür aber alle für grobe Foulspiele oder klassische Tätlichkeiten kamen - da vergeht wirklich kaum noch ein Wochenende ohne Sonderbericht. Irgendwas muss sich doch seit dieser Saison verändert haben ... aber die Lösung, weniger Karten zu zeigen und mehr aufzuklären kann es nicht sein, wo immer möglich (gerade beim Mauerabstand) mache ich das schon und verzichte auf die Karte, wenn es sich noch vertreten lässt, aber Pflichtverwarnungen kann ich nun einmal nicht einsparen; im übrigen betrachte ich eine solche Vorgabe als Verrat an den Idealen des Fußballs und der Aufgabe des Schiedsrichters die Regeln durchzusetzen.
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Kleiner Nachtrag:
Es gab hier im Kreis am Wochenende einen Abbruch in der A-Jugend: Beim Stand von 4:1 für Heim verlor wohl jemand von Gast die Nerven und attackierte den Schiedsrichter körperlich - so steht es jedenfalls auf der Homepage des Heimvereins. Selbst in den - allerdings nicht von offiziellen Schiedsrichtern - jungen Jugenden (also E und jünger) gab es in diesem Jahr schon wieder Abbrüche ...
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Laut Medienberichten wurde bei dem A-Jugend-Spiel in Wiesbaden der 17jährige SR nach einer Freistoßentscheidung von einem Spieler mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Als ihn weitere Spieler angriffen, floh er bis zum Eintreffen der Polizei in die SR-Kabine. Er musste sich wegen seiner Gesichtsverletzungen im Krankenhaus behandeln lassen.
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lJa gehts denn noch?
Da werden doch tatsächlich in einigen LV/Kreisen dem SR schon vor der Partie Prügel angedroht, da attackieren A-Junioren den SR mit Faustschlägen!!
Wenn mir ein Betreuer/Spieler/Offizieller oder nur ein "Fan" Prügel androhen würde, ziehe ich mich in meine Kabine zurück und lasse mir beide Mannschaftsvertreter und Spielführer kommen.
Und dann verlange ich die Namen!
Anschliessend kassiere ich meine Spesen und fahre nach Hause um einen umfassenden Sonderbericht zu fertigen!
Eine Mitteilung an SRO und an SR-Vereinigung mit Nennung der Namen wäre obligatorisch!
Und an der Sportgerichtsverhandlung wäre ich selbstversztändlich dabei!
Man muss nicht nur Ross, sondern auch die Reiter nennen!
Mögen Jugendliche noch so frustriert sein, auf dem Fussballplatz wollen wir eigentlich nur Fussball sehen! -
Eben im Radio gehört:
In Wiesbaden wurde ein 17. Jähriger Schiedsrichter in einer A-Juniorenpartie nach einer Freistoßentscheidung gegen Mannschaft Ü von dieser
zusammengeschlagen.
Der SR floh in die Kabine und musste im Krankenhaus behandelt werden. -
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Zitat von Juergen;170669
Anschliessend kassiere ich meine Spesen und [...]
Ist nicht bei euch so, dass der Spesen vor das Spiel gezahlt muss?
Bei uns wurde seit Beginn zur Saison geregelt, dass der Spesen vor das Spiel gezahlt muss.BTT:
In letzte Spiel ( Kreisliga A ) gab ein Rangelei, aber der SR wurde nicht angegriffen, aber die Spielern schlugen und andere Auswechselspielern kamen auch in das Spielfeld und schlugen mit.
Der SR konnte nicht feststellen, wer die Tätern waren und zog nur 2 an 2 Spieler von beiden Mannschaften.