Was ist bloß auf den Sportplätzen los?

  • Und da haben wir sie wieder, die Quelle unserer Probleme:


    Wer sich ein "Was pfeifst Du für 'nen Scheiß" gefallen lässt, muss sich nicht wundern. Man kann das konsequent ahnden und die meisten Spieler kapieren sogar schon bevor der Satz überhaupt fällt, dass das heute nicht geht - übrigens hat das nichts damit zu tun, dass ich so etwas rhetorisch nicht kontern könnte, es gilt "Wehret den Anfängen". Nur mal als Denkanstoß: Das ist der erste Schritt zur Tätlichkeit, weil wenn der Schiri sich das gefallen lässt, ist die erste Hemmschwelle schon gefallen.


  • Wer sich ein "Was pfeifst Du für 'nen Scheiß" gefallen lässt, muss sich nicht wundern.

    Womit wir aber auch mal wieder beim Thema Bundesliga und Vorbild sind.
    Irgendwie ist die Vorgabe von Anfang des Jahres wieder verloren gegangen. Jedenfall fühlte sich das so an.


    Bei den Geisterspielen konnte man manchmal gut hören was die Spieler sich dort so alles erlauben können ohne dafür bestraft zu werden. Lippenlesen war aber auch manchmal einfach möglich.
    Da war so viel dabei wo ich in der Kreisliga mal mindestens gelb für bekommen würde.

    Leider haben die BL-SR das nicht konsequent durchgezogen. Manche hätten allein schon weges ihres agressiven Gesichtsaudrucks zum SR eine Karte verdient gehabt.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Ein Unterschied unserer Beton-Spielklassen zur Bundesliga besteht darin, dass sich in den Profiligen viele Spieler und Schiedsrichter oft schon seit mehreren Spielzeiten, manchmal schon >10 Jahre kennen. Wenn mir ein Spieler, den ich seit 10 Jahren kenne, ein "was pfeifst Du für 'nen Scheiß" zuraunt so werde ich anders reagieren als bei einem mir fremden Spieler.

    Ein weiterer Unterschied ist der, dass ab den Spielklassen, wo Geld eine große Rolle spielt und mit ziemlicher Sicherheit Videomaterial angefertigt wird, kein Schiedsrichter in Deutschland Angst um seine körperliche Unversehrtheit haben muss. Eine Tätlichkeit gegen einen SR hätte zu schwerwiegende Folgen für Täter und Verein.

    Somit finde ich Vergleiche zwischen Bundesliga und den Betonspielklassen wenig hilfreich.

  • Natürlich ist das ein Aspekt.. aber meinst du das stört den Kreisliga-Ronaldo am Sonntag auf dem Asche platz?
    Der meckert genau so wie er's im TV sieht und wenn er dann dafür im Zweifel Rot bekommt, versteht er die Welt nicht mehr und der SR ist Schuld und bekommt im Zweifel auf's Maul.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • der SR ist Schuld und bekommt im Zweifel auf's Maul

    Wobei er aber genau das nicht in der Bundesliga gesehen hat; an Tätlichkeiten gegen den SR in einer deutschen Bundesliga kann ich mich nicht erinnern - und ich bin bekanntlich nicht mehr der Jüngste ...

  • Ergänzen könnte man auch noch die Tätlichkeit von Sebastian Kehl an Jürgen Aust. War zwar nicht Bundesliga sondern Supercup aber das sollte egal sein. War auf jeden Fall ein Livespiel Anfang der 2000er.

  • Gut- ihr habt jetzt 2 Beispiele aus 20 Jahren herausgekramt- verglichen mit der Anzahl der Tätlichkeiten gg Schiedsrichter im Breitensport nahezu null. Und die Hertha-Geschichte aus der Relegation sollte besser niemand zitieren- ein Skandal was damals passiert ist- vergleichbar mit den Eisenstangen-Würfen aufs Spielfeld im Relegationsspiel 1860 vs Jahn Regensburg im Jahr 2017.

  • Ja.. aber das ist der Punkt warum viele Fußballer in der Kreisliga eben auch da spielen.
    Viel weniger Selbstkontrolle.


    Es fehlt halt nicht so viel von den Schiri Bedrängen.. bis ihn dann schubsen oder schlimmer.

    Spätestens wenn der Spieler sich halt ungerecht behandelt fühlt, weil in der Bundesliga gibt es dafür ja nicht mal gelb, dann tickt der halt aus.

    Es ist halt sehr viel Hass jeden Sonntag auf den Sportplätzen unterwegs.


    Ich bin immer noch der Meinung, das wir in der Bundesliga damit anfangen müssen (bzw da weitermachen wo wir vor Corona waren).
    Erst wenn da die SR mal respektiert werden, wird es dazu kommen, dass auch in der Kreisliga die SR respektiert werden.

    Die Bundesliga ist und bleibt nun mal Vorbild für vieles was in den unteren Ligen und der Jugend passiert.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D

  • Da bin ich mitlerweile eisenhart - wird ( zuviel ) gemeckert, gibt es gelb.
    Ich sage immer: Meine Karten sind lebende,atmende Wesen, die mindestens einmal pro Spiel an die frische Luft müssen. Und Gelegenheit gibt es von der Kreisliga bis zur Landesliga reichlich.
    Zur Corona-Zeit hab ich das mal bei meiner Frau probiert... waren 3 unbequeme Nächte auf der Couch ;)
    Es dauert, aber nach einiger Zeit erarbeitet man sich einen Ruf. Der mag nicht der beste sein, aber die Ruhe auf dem Platz bestätigt mich doch immer wieder.
    Viel zu viele Spieler und Trainer betteln geradezu nach Aufmerksamkeit und man muss ihnen klar machen, dass meine Aufmerksamkeit nicht immer wirklich gut ist.
    Natürlich kann ich auch ganz anders. So wie man mit mir umgeht, so gehe ich mit den Teams um.
    Trotzdem bleibt ein Foul, ein Foul und da ist die BuLi nicht wirklich hilfreich.
    Man nehme zum Beispiel die 6-Sekunden-Regel... In der Bundesliga schon lange ad absurdum geführt. 15...20 sekunden wird der Ball mit der Hand kontrolliert und niemanden juckt es.
    Probiert es aus - ich zähle bis zehn ( hab die Sekundenzählerei geübt ) und bei spätestens 12 wird gepfiffen. Es ist immer wieder lustig zu sehen, wie auch erfahrene Torhüter reagieren. Oder wie hektisch die
    Trainer werden, wenn ich bei 8 anfange die Pfeife langsam zum Mund zu führen.
    Meiner Meinung nach haben wir gar keine andere Wahl, als das, was falsch läuft knallhart zu ahnden. Ob meckern oder Rudelbildung. Da muss konsequent gehandelt werden.
    Am Ende bleibt das unparteiische noch immer der wichtigste Aspekt unserer Arbeit

  • ich zähle bis zehn ( hab die Sekundenzählerei geübt ) und bei spätestens 12 wird gepfiffen.

    Damit bist du aber meiner Meinung nach nicht besser als die, die gar nicht pfeifen.

    Konsequent wäre tatsächlich bei SECHS zu pfeifen (wann Du anfängst zu zählen...da kann man natürlich wieder die persönliche Wahrnehmung ins Spiel bringen).

  • Der letzte Beitrag ist hier schon über ein Jahr alt und niemand hat offensichtlich dazu gelernt


    ntv berichtet im Newsticker hier ist keine sinnvolle Verlinkung möglich daher das Zitat in Copy and Paste

    Zitat von Newsticker von n-tv

    Polizei und Krankenhaus: Heftige Prügeleien sorgen für Abbrüche im Amateurfußball

    Amateursport brutal: Bei zwei Fußballspielen in Bayern ist am Wochenende auf dem Platz die Gewalt eskaliert. Bei einer heftigen Prügelei in einem Derby der A-Klasse wurden in Zusamaltheim zwei junge Männer verletzt. Gegen Ende der zweiten Halbzeit seien jeweils zwei Spieler des VfL Zusamaltheim II und des SV Roggden II aufeinander losgegangen, teilte die Polizei mit, die von "einer massiven körperlichen Auseinandersetzung" sprach. Die Verletzten mussten in eine Klinik, der Schiedsrichter brach das Spiel ab.

    Im Krankenhaus endete ein Fußballspiel auch für einen 14-Jährigen in Leiblfing bei Straubing, wo ebenfalls am Samstag ein Jugendfußballspiel aus dem Ruder lief. Zuschauer gingen schließlich dazwischen, um die Kontrahenten zu trennen.

    vielleicht hat ja jemand auf dem BFV etwas sinnvollere Informationen dazu


    Tante Edit: Hier ist der aktuellste Link vom 28.09.2021 zum Artikel der jedoch keine zusätzlichen Informationen liefert Danke Trotzdem @max_hb

  • ..leider hat es nun auch bei uns im Bezirk einen Spielabbruch in der Bezirksliga aufgr. einer Tätlichkeit am SR (verursacht durch eine Mannschaft aus unserem Kreis) gegeben:

    Das Spiel der Tabellennachbarn war ausgeglichen, verlief in fairen Bahnen. Beim Stande von 1:1 drückten beide Seiten auf den Ausgleich. Dann ahndete der Referee ein Foulspiel von Zela an Nils Klindworth und zeigte ihm die gelbe Karte. Was folgte, war eine weitere Unsportlichkeit der Nummer acht der Rot-Weißen, der daraufhin die Ampelkarte sah. Doch damit nicht genug: Als der Schiedsrichter sich vom Tatort entfernte, folgte ihm der Spieler erbost und gab ihm einen Schlag in den Rücken. „Das geht natürlich gar nicht und dafür gibt es auch keine Ausreden“, sagte Fikret Karaca aus dem RW-Trainerstab.


    „Wenn ein Schiedsrichter von hinten attackiert wird und sich nicht mehr sicher fühlt, muss er das Spiel abbrechen“, sagte Mats Baur. Der Vorsitzende des Kreis-Schiedsrichterausschusses agierte als Beobachter und sah die Szene, die zum Abbruch führte. Dass sich die Gäste-Kicker zu solch unsportlichen Dingen hinreißen lassen, ist total unverständlich. Denn fußballerisch spielen die Achimer Kicker auf einem hohen Niveau in der Bezirksliga.

  • Das hätte ich wohl nicht gekonnt. Ich hoffe, er kommt damit einigermaßen klar... Traurig.

    Kuba16 selbst wenn man nach einem tätlichem Angriff noch zu Ende pfeifen kann, sollte man hier abbrechen, allein schon um ein Zeichen zu setzen!!


    SO EIN FUCKING TRITT WIE HIER KOTZT EINEN AN :mad::mad::mad:

    Leider wusste ich schon vor zu Ende lesen des Artikels, von welcher beteiligten Mannschaft der tätliche Angriff ausgehen würde.. X/

  • Kuba16

    Ich halte es auch für einen - sogar gravierenden - fehler, dass der Kollege das Spiel nicht abgebrochen hat.


    max_hb

    Von solchen pauschalen Vorurteilen halte ich hingegen wenig. Ich stimme zwar zu, dass so etwas - gefühlt!!! - häufiger in solchen Mannschaften vorkommt, objektiv ist das aber nicht, dafür bräuchte es klare Statistiken - und unabhängig davon geht die größte Zahl der Spiele auch mit solchen Vereinen vollkommen problemlos über die Bühne; wir müssen uns davor hüten, durch solche Einstellungen gewissermaßen für die Erfüllung von Prophezeiungen zu sorgen.

  • Ach Max, dennoch geht es darum, selbsterfüllende Prophezeiungen zu vermeiden - wenn ich mit dieser Erwartungshaltung auf den Platz gehe, ist die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas geschieht, einfach größer, weil man das - gewollt und/oder ungewollt - ausstrahlt.