Beiträge von BayernRef

    Alles was im TV „Usus“ ist, wird im Amateurfußball gespiegelt und erwartet. Man kann zwar leider nicht verhindern, dass die von Schlagzeilen lebende Presse jede Fehlentscheidung zerlegt, allerdings kann man den Spielern bzw. Verantwortlichen einen gewissen „Maulkorb“ verpassen. Auch EX-Schiedsrichter müssen sich nicht permanent in den Vordergrund stellen und jede Entscheidung kommentieren.

    Was leider auch weh tut ist dann noch dazu, dass diese Ex-Schiedsrichter dann nicht auf dem aktuellen Stand der Regeln bzw. deren Auslegungen sind und somit auch noch falsche Sachen verbreitet werden. Und daraus entsteht dann auch manchmal gefährliches Halbwissen, das wir dann auf den Plätzen in der Region wieder zurückbekommen (obwohl wir vielleicht gar nichts falsch gemacht haben in einer beliebigen Situation).

    Spielabbruch, nachdem der Torwart erst den SR beleidigte und dann den erst 13-/14-jährigen SRA am Hals packt, nachdem dieser eine Abseitsposition nicht anzeigt und der Schiedsrichter stattdessen das Tor gibt.


    Torwart greift Linienrichter an: Spielabbruch im Rottal-Derby
    13. Spieltag in der Bezirksliga-West: Walburgskirchens Trainer Blakaj suspendiert seinen Schlussmann mit sofortiger Wirkung
    www.fupa.net


    Folge daraus war, dass der Torwart nicht mehr für den Verein aufläuft. Weitere Konsequenzen sind nicht aufgeführt.

    So gesehen fände ich die Kombination aus 25.2 und 25.3 sinnvoll und auch nötig, da ein Spiel mit dem angesetzten Schiri stattfinden sollte.

    Und ich denke, dass das den Schiedsrichter auch deswegen mit einbezieht, da man meist etwas Zeit für eine Spielleitung einplanen muss.


    Wie gesagt sehe ich den Verstoß gegen die § 25 und § 28 als schon sehr kritisch und essentiell an in diesem Beispiel.

    Wenn ich mich in einem Sportverband für den Spielbetrieb anmelde, dann unterwerfe ich mich damit der jeweils geltenden Spielordnung.


    Ich würde es rein praktisch gesehen so machen, dass ich mir den Mannschaftsverantwortlichen von Heim zu einem 4-Augen-Gespräch hole.

    Ich weise ihn auf die geltende Spielordnung hin und dass sein Verhalten ein Vergehen dagegen darstellt und ob er sich dessen bewusst ist.


    Wenn die restlichen Spieler eingetroffen sind und der Spielbericht vervollständigt wurde, prüfe ich ihn und gewähre noch eine kurze Zeit zum Aufwärmen.

    Dann pfeife ich das Spiel an und im Nachgang werde ich alle Vorkommnisse im ESB vermerken und eine Meldung bzw. einen Sonderbericht verfassen.


    Ich denke, dass natürlich der Gastverein ein Recht auf eine pünktliche Austragung des Spiels hat.

    Wenn einer zeitlichen Verschiebung nichts entgegen steht, dann werde ich das Einverständnis des Gastvereins dazu ebenfalls vermerken.


    Ungeachtet der Ereignisse vor dem Spiel werde ich diese nicht in meine Spielleitung einfließen lassen.

    Das halte ich für wenig sinnvoll und ist auch in meinen Augen nur ein Nachkarten gegen den Heimverein.

    Zunächst gibt es eine festgelegte Uhrzeit für den Spielbeginn, die maßgebend ist.


    Wenn der Heimverein bereits die 8 Spieler eingetragen hat, kann der Schiedsrichter trotzdem vorm eigentlichen Spielbeginn das Spielrecht dieser Spieler prüfen. Dann muss der Verantwortliche nur noch Torwart und Kapitän benennen. Wenn er sich weigert, ist die Aufstellung nicht vollständig.


    Da der ESB verwendet werden muss, verstößt der Verein gegen § 28 der Spielordnung ("Pflichten der Vereine") und insbesondere gegen den folgenden Satz:


    3. Von den Vereinsverantwortlichen ist der elektronische Spielberichtsbogen spätestens 30 Minuten vor Spielbeginn unter Beachtung der Satzung, Ordnungen und Richtlinien des BFV zu bearbeiten und freizugeben.


    Weiterhin verstößt der Heimverein gegen § 25 ("Spielbeginn").


    1. Zum festgesetzten Spieltermin müssen die Mannschaften mit mindestens sieben Spielern antreten. Regel 3 der Fußball-Regeln gilt entsprechend.

    Anwendung auf Beispiel: Ist erfüllt, da 8 Spieler anwesend sind.


    2. Bei einem verspäteten Antreten einer der beiden Mannschaften ist der Gegner verpflichtet, eine Verzögerung des Spielbeginns, um mindestens fünfundvierzig Minuten hinzunehmen. Nach Ablauf dieser Frist kann er die Austragung des Spiels verweigern. Die Durchführung des Spiels unter Vorbehalt ist nicht gestattet.

    Anwendung auf Beispiel: Meiner Ansicht nach nur möglich, wenn die Mindestanzahl der Spieler nicht erreicht ist. Fällt somit weg, da 8 Spieler anwesend sind.


    3. Tritt eine Mannschaft später oder mit weniger als sieben Spielern an, beginnt das Spiel nicht. Darüber ist vom Schiedsrichter eine Meldung zu verfassen. Die Spielwertung erfolgt nach § 29.

    Anwendung auf Beispiel: Da sich der Mannschaftsverantwortliche des Heimvereins weigert die Aufstellung rechtzeitig gemäß § 28 freizugeben, kann man daraus ableiten, dass man später antreten will. Wäre erfüllt.


    4. Diese Rechtsfolge tritt nicht ein, wenn der Verein nachweist, dass ihn an der Säumnis kein Verschulden trifft.

    Anwendung auf Beispiel: Der Heimverein muss nachweisen, dass die Verspätung der Spieler am Spieltag nicht in ihrer Verantwortung liegt (höhere Gewalt, Stau auf einer Straße bei der Anfahrt etc.).


    Rein von der Spielordnung würde ich also sagen, dass das Spiel nicht stattfindet und eine Spielwertung erfolgt.


    Praktisch gesehen wird man aber eher auf § 25 2. "ausweichen" und die Frist von 45 Minuten ist ja mit den 20 Minuten noch nicht erreicht worden.


    In meinen Augen würde der Schiedsrichter nur etwas falsch machen, wenn er diese Vorkommnisse nicht unter den besonderen Vorkommnissen im ESB vermerkt.


    Und tendenziell soll das Spiel ja besser ausgetragen als gewertet werden. So ist meiner Erfahrung nach eher der Tenor unter Spielleitern.


    Letztendlich muss dann der Spielleiter prüfen, ob ein Verstoß gegen die Spielordnung passiert ist.


    Vor Ort wird man in einem solchen Fall immer versuchen salomonisch zu handeln, damit das Spiel stattfindet.


    Quelle der Spielordnung: https://www.bfv.de/der-bfv/sat…bfv-satzung-und-ordnungen

    @mfs: auf welcher Grundlage soll für medizinisches Personal eine Sonderauslegung gelten? Es sind normal gemeldete Teamoffizielle und auch in der Spielordnung steht nichts hierzu (ich nehme jetzt mal Jugend aus, es geht hier um Aktive), dass die Präsenz zwingend notwendig ist. Ergo gilt für sie die normale Auslegung der Regel 12 betreffend persönlicher Strafen. Er darf zwar noch seine Behandlung abschließen, danach hat er aber nichts mehr im Innenraum zu suchen aufgrund seines Verhaltens.

    Falsch. Wenn außer dem einen medizinischen Personal kein weiteres verfügbar ist, darf dieser auch trotz FaD im Innenraum verbleiben.

    Ich hatte am vergangenen Freitag bei einem U18 Kreisklasse Spiel in der 1. Halbzeit eine Situation, in der ich auf Einwurf für den Heimverein und nicht auf Foulspiel und direkten Freistoß entschieden hatte.


    An dieser Situation haben sich die Gemüter der Trainer des Heimvereins erhitzt, wobei die Spieler des Gastvereins auf die "Das ist doch Foul" Rufe mit wohl unsportlichen Rufen reagiert hatten. Welche das waren, habe ich leider in der Hektik des Spielgeschehens nicht mitbekommen. Jedoch wurde das Spiel nach einer kurzen Unterbrechung mit dem gegebenen Einwurf fortgeführt.


    Als es aber dann einige Minuten später einen Einwurf vor der Coaching-Zone des Heimvereins gab, kam es zu einem Disput zwischen den Trainern des Heimvereins und den Spielern des Gastvereins ob dieser Situation. Dieser Disput artete in gegenseitigen Vorwürfen und Anschuldigungen aus, welche für mich unmissverständlich laut artikuliert zum besten gegeben wurden. Daher habe ich dann hier die Spielfortsetzung unterbrochen und beide Seiten (Trainer des Heimvereins und Spielführer des Gastvereins) deutlich ermahnt.


    Am Ende der Halbzeitpause, als beide Seiten wieder das Spielfeld bzw. ihre Coaching-Zone betraten, gab man sich die Hand und entschuldigte sich gegenseitig für sein eigenes Verhalten. Daran kann man erkennen, dass man in solchen Situationen mit persönlichen Ansprachen manchmal mehr bewirkt als mit Disziplinarstrafen.


    Leider musste ich dem erstgenannten Trainer des Heimvereins in der 57. Minute dann doch die :gelbe_karte: zeigen: Es kam zu einem langen Ball des Heimvereins in Richtung des Strafraums des Gastvereins, wobei der Ball eine Flugkurve nach rechts nahm und somit außerhalb des Strafraums beim Stürmer ankam. Da dieser sich ihn allerdings zu weit vorlegte, konnte der Torwart des Gastvereins den Ball aus meiner Sicht regelkonform mit dem Körper abschirmen. In Folge dessen ging der Ball ins Toraus und ich entschied auf Abstoß. Bereits während der Situation fing der Trainer laut zu schreien an und rief mehrfach, dass das doch Foul sei. Nachdem der Ball im Aus war, habe ich das Spiel unterbrochen und ihn für sein respektloses Verhalten verwarnt.

    So wie ich die Situation lese berni1 würde ich hier in jedem Fall pfeifen und das Weiterspielen unterbinden.


    Wie allerdings die Vorredner schon sagen, müsste man für eine qualifizierte Aussage (Direkter Freistoß für A oder B) die Szene in einem Video sehen.


    Aus deiner Beschreibung heraus würde ich tendenziell auf direkten Freistoß für A entscheiden.

    Aus meiner ist einerseits das Vorgehen Argentiniens, dass man die Spieler trotz zu erwartender Quarantäne einreisen lässt, schon ein ganz schöner Vorsatz rechtlich gesehen. Dann auch noch weiterhin Hinweise zu missachten und die Spieler unter Vorgabe falscher Angaben dann auch noch aufzustellen für das Spiel ist schon auch sehr risikobehaftet und fällt für mich auch unter einen gewissen Vorsatz. Andererseits finde ich das Vorgehen der brasilianischen Behörden mit dem Betreten des Platzes kurz nach Spielbeginn auch sehr seltsam und (Rest ist reiner Spekulatius) fast schon so beabsichtigt. Ist nur schade, dass man da nicht schon eher eingegriffen und erst nach Spielbeginn dann sich an den Ort des Geschehens begeben hat um eine Quarantäne-Anweisung zu vollstrecken.


    Zusätzlich zu den bereits vorgetragenen weiteren Angaben, was noch so alles rund um dieses WM-Qualifikationsspiel von der FIFA veranstaltet passiert ist, würde ich gerne noch einen weiteren Aspekt einwerfen. Diesen habe ich in den zahlreichen Beiträgen vor mir noch nicht gefunden und wollte ihn daher noch ergänzen. Auch wenn es natürlich staatliche Vorschriften hinsichtlich Gesundheitsschutz gibt, hat doch trotzdem hier der Staat Brasilien sich in sportliche Belange eingemischt und ein Fußballspiel letztendlich zum Abbruch gebracht. Mich würde es nicht wundern, wenn dies bei der (sportlichen) Bewertung des Spiels, der Ereignisse rund um das Spiel und hinsichtlich des Ergebnisses (Spielwertung pro Brasilien, Spielwertung pro Argentinien, Spielwertung gegen beide oder Neuansetzung) auch als Aspekt mit einbezogen wird. Das war doch auch schon immer die oberste Prämisse der FIFA, dass man staatliche Einmischung in sportliche Belange des Verbandes nicht duldet und zur Not eine Nationalmannschaft sperrt (ist doch mal in Afrika passiert).


    Aus meiner Sicht, wenn ich alles (was wir hier in Europa bisher wissen und nicht wissen) zusammenzähle, sehe ich Vergehen von allen Beteiligten außer der Heimmannschaft. Natürlich kann der brasilianische Verband eine Verlegung an einen anderen Spielort beantragen. Wenn man aber weiß, wo gespielt wird (war lang genug vorher bekannt), muss man sich an die Vorschriften des Landes halten, in dem gespielt wird. Die Brasilianer haben im Gegensatz zu den Argentiniern ihre Spieler, die in Quarantäne gehen hätten müssen, gar nicht erst für dieses Spiel nominiert. Somit sehe ich das Vergehen, was zu einem größeren Teil zum Spielabbruch beigetragen hat, bei den Argentiniern. Dennoch hat sich der Staat in sportliche Belange eingemischt, was auch nicht minder schwer wiegt. Somit ist die Frage, welches der zahlreichen Vergehen hier schwerer wiegt.


    Das insgesamt zu beurteilen und ein sportlich faires Ergebnis der Ermittlungen und Verhandlungen zu fällen, obliegt dann doch eher Juristen. Inwieweit die Missachtung der Vorschriften durch die Argentinier in die sportliche Bewertung dieses Spiels mit einzubeziehen ist, sehe ich als fraglich an. Dennoch hoffe ich, dass man hier ein faires Urteil fällt. Aus meiner Sicht wäre ob der zahlreichen Vergehen auf allen Seiten eigentlich eine Neu-Ansetzung des Spiels die fairste Lösung. Aber irgendwie mag ich nicht glauben, dass es dazu kommt.

    Mir persönlich war es am wichtigsten, dass doppelte bzw. überflüssige Passagen aus dem Regeltext gestrichen wurden. Und auch, dass das Regelwerk bzgl. Handspiel angepasst wurde.


    Wie Manfred sagt, wäre es sinnvoll, dass man das Regelwerk etwas auftrennt, was die Zeichen für SR, SRA und auch VAR betrifft. Die meisten Sachen für SRA und VAR sind für die SR ohne Gespann uninteressant und irrelevant.


    Insofern müsste man da weniger Speicherplatz auf dem eigenen Rechner für das Speichern und Archivieren des Regelwerks bereithalten.

    Ich persönlich rufe bei einem möglichen oder eingetretenen Vorteil immer "weiter" zu und das hat noch nie zu Verwirrung geführt. Den Begriff "Vorteil" dagegen halte ich für trügerisch, da die Situation sehr schnell ins Gegenteil umschlagen kann.


    Am besten sind halt da immer noch das ein- oder beidarmige Handzeichen, damit es neben den Spielern auch für die Trainer und Zuschauer erkennbar ist. Aber eine verbale Unterstützung des Ganzen macht immer Sinn.

    Ich habe vor etwa 2 Jahren (im August 2019) bei einem Punktspiel in der A-Klasse auch etwas erlebt, was man nicht so schnell vergisst.


    In der 62. Minute zeige ich einem Stürmer des Heimvereins wegen einem klaren Halten des Gegenspielers :gelbe_karte:. Das nächste Vergehen passiert nicht einmal 60 Sekunden später, bei dem der gleiche Spieler bei einem Zweikampf und dem weiten Schlag des Gegenspielers den Fuß darüber hält und von mir dafür :gelbe_karte: :rote_karte: kassiert. Nachdem ich mich um die Behandlung des verletzten Gegenspielers gekümmert habe, wollte ich mir die persönliche Strafe bzw. den Feldverweis notieren.


    Im gleichen Moment steht der Stürmer vor mir und beleidigt mich mit den Worten "Du Missgeburt!", "Du Hurensohn" und "Pass auf, dass ich dir nicht gleich eine aufstreiche!" (wortgetreue Übersetzung aus dem Bayerischen, was der Androhung einer Watschen bzw. Maulschelle gleichkommt). Ich habe dem Spieler, nachdem er den Platz nicht gleich verlassen wollte, mit einem leicht ironischen Unterton gesagt: "Du kannst gerne weitermachen, da ich gerade am Notieren bin." Aber der Trainer hat natürlich dafür gesorgt, dass der Spieler dann endgültig den Platz verlassen hat.


    Nach dem Spiel, in dem es insgesamt drei :gelbe_karte::rote_karte: Karten gab, kamen nacheinander erst der betroffene Spieler, dann der Trainer und anschließend ein weiterer Mannschaftsverantwortlicher zu mir, um das Gespräch zu suchen. Der Spieler wollte mich noch beeinflussen, dass ich die Meldung nicht so scharf formuliere (Stichworte: Beleidigung und Bedrohung). Ich habe ihm klar gemacht, dass ich nur das wiedergeben kann, was er auf dem Platz zu mir gesagt und angedeutet hat. Damit habe ich dann das Gespräch nach 15 Minuten mit ihm beendet. Der Trainer hat sich bei mir für das Fehlverhalten des Spielers entschuldigt und das Gespräch war wie auch mit dem Mannschaftsverantwortlicher sehr konstruktiv.


    Letztendlich habe ich dann erfahren, dass der Spieler für dieses Verhalten 4 Spiele gesperrt wurde.


    Wie seht ihr das? Ist die Sperre dem Verhalten angemessen oder hätte sie sogar noch höher ausfallen können/müssen? Wie würdet ihr in vergleichbaren Situationen reagieren? Habt ihr schon einmal Ähnliches erlebt?


    Das war aus meiner Sicht bisher das krasseste Fehlverhalten eines Spielers, was ich je erlebt habe.

    Mit einer exorbitanten Reichweite wird jedes Woche Regelschulung im Fernsehen veranstaltet:

    • Wenn der Deniz A. die Partie wegen Feuerwerk nicht abbricht, darf ich am Freitagabend am Spielfeldrand vom Dorfverein schließlich auch Zündeln. Weil der Deniz Fingerspitzengefühl gezeigt hat und der 'Kreisliga-Dennis' das auch haben sollte.
    • Wenn der Patrick I. kein Gelb zeigt weil ihm die Meute nach der Elferentscheidung hinterherhetzt, dann gehört das Jagen des Schiries zum Teil des Sports. Das muss sich der Kresiliga-Paddie dann schliesslich gefallen lasse, wofür bekommt er denn seine Aufwandsentschädigung?
    • Wenn der Marco Rose (BMG) in der Pressekonferenz öffentlich sagen darf das der Schiri mehr Fingerspitzengefühl hätte zeigen müssen anstatt ihn auf die Tribühne zu schicken ist das in der Betonliga ja erst recht erlaubt den Schiri anzupöbeln, weil es da selten eine Tribüne gibt.
    • Wenn der Frank R. vom FCB seinem Gegner den Daumen ins Auge drücken darf, ohne das es Rot gibt, dann darf der Schiri in der Kreisliga dem Frank aus der Kreisliga dafür auch kein Rot geben.
    • Wenn der Felix B. es erlaubt das der TW beim 11er Meterweit vor dem Tor den 11er hält, dann hat der Kreisliga-Felix offensichtlich bei der Regelschulung nicht aufgepasst wenn er den Strafstoß wiederholen lässt.
    • Wenn der Patrick und der Deniz und der Sacha und der Marco und der Tobias und der [trag ein wen ich noch alles vergessen habe] Freistöße generell anpfeiffen und es zulassen, das man sich erstmal vor den Ball stellt damit ja keiner auf die Idee kommt sofort zu schießen, dann will ich auch in der Betonliga höflichst aufgefordert werden den Abstand einzuhalten. Ich habe schließlich das Recht darauf das der Schiri für die Abwehr die Mauer positioniert und so lange wartet bis alles fertig ist.
    • Wenn der Neymar den Schiri aus 10cm Entfernung ins Gesicht brüllen darf und kein Gelb für bekommt dann muss Schirianbrüllen ja nach Regelwerk erlaubt sein.

    Wobei man das Wort Regelschulung in Anführungszeichen setzen sollte.


    Was halt leider noch dazu kommt, ist das gefährliche Halbwissen der Moderatoren und Kommentatoren im Fernsehen (trotz einer Regelschulung vor der Saison).


    Solange öffentliche Kritik an berechtigten (aber vielleicht nicht immer nachvollziehbaren) Entscheidungen der Schiedsrichter in der Bundesliga erlaubt ist,

    wird man auch auf den Sportplätzen in den Amateurligen immer wieder diese Diskussion mit Vereinsverantwortlichen bzw. Trainern führen müssen.


    In anderen Sportarten (vornehmlich in den USA) wird solche Kritik mit z. T. empfindlichen Strafen belegt, sodass man sich hier eher zurückhaltend äußert.


    Da man allerdings diese Art der "Regelschulung" nicht vermeiden kann, sollten wir uns trotzdem nicht von unserer Linie abbringen lassen.


    Für mich heißt das (auch ein selbst an die Nase fassen und vielleicht ein Vorsatz fürs neue Jahr bzw. die Frühjahrsrunde):


    - Einhaltung der Platzdisziplin durch einen erkennbaren Ordnungsdienst sicherstellen (auch Zuschauer im Blick zu behalten, Ordnungsdienst dahingehend zu schulen)

    - Meckern von Trainern, Offiziellen und allen in der Coaching-Zone befindlichen Personen durch Androhung und Erteilung von Disziplinarstrafen zu reduzieren

    - Dialog mit Spielern auf dem Spielfeld nur in einem geringen Maß führen (bei respektloser Tonart dementsprechende Disziplinarstrafe)

    - Klare Kommunikation und Darstellung von Disziplinarstrafen im laufenden Spiel (Verständnis für Entscheidungen erzeugen)


    Man wird nicht die Art in der Bundesliga ändern können, aber man kann selbst das Mögliche zu tun, um es nicht so weit kommen zu lassen.


    Und einem Eingriff von Zuschauern von Außen kann man auch entgegentreten, in dem man bei massiven Beleidigungen von Spielern bzw. dem Schiri das Spiel unterbricht,

    bis der Platzverein den betreffenden Zuschauer aussortiert hat. Denn wenn man nämlich mit einer Nicht-Fortsetzung des Spiels droht, ist die Wirkung auf die Spieler aus

    meiner Sicht enorm. Und es werden alle was dafür tun, dass die Spielfortsetzung gelingt. Und sei es, dass die Spieler die Zuschauer ansprechen.


    Ich kann da Gott sei Dank nicht mit Beispielen dienen, wie es möglichst nicht ablaufen sollte. Aber alleine die Spielabbrüche in anderen Regionen Deutschlands fordern mich

    gerade dazu auf, dass ich auch selbst mein Verhalten bei der Spielleitung hinterfrage und auch bei der Ordnung auf dem Platz mitdenke, wie man es besser machen kann.

    Aus meiner Sicht ist der DFB jetzt gefragt hier einzugreifen.


    In jeder unserer Einteilungen steht im Betreff "DFB SR-Ansetzung".


    Von daher muss man nun erwarten können, dass sich hier etwas ändert.


    Auch wenn ich in meinem Gebiet in Bayern sehr zufrieden bin, weil es bei uns hier einigermaßen ruhig ist und es eigentlich fast immer bei verbalen Äußerungen bleibt und nicht zu körperlichen Attacken kommt.

    Aus meiner Sicht sollte man konsequentes Pfeifen nicht immer mit einer hohen Anzahl an Disziplinarstrafen verbinden.


    Auch wenn die Strafen gerechtfertigt sind, sollte man sich als Schiedsrichter immer auch fragen, ob es nicht auch mit weniger Farbe gegangen wäre.


    Ich persönlich empfinde den Respekt, den mir die Spieler auf dem Platz entgegenbringen, als ein höheres Gut.


    Nach einem A-Jugend (U19) Spiel im Oktober 2015 wurde ich von einem Fan des Heimvereins (Rentner, aus meiner Sicht um die 70 Jahre alt), der sich als ehemaliger Spieler des Heimvereins zu erkennen gegeben hat, für meine Spielleitung gelobt, da die Jugendlichen aus seiner Sicht heutzutage viel zu wenig Respekt vor dem Schiri haben und ich eben dem entgegengewirkt habe.


    Ich bin in diesem Spiel mit einer einzigen Gelben Karte ausgekommen.

    Da ich in diesem Fall in der Region SR bin, in der sich dieser absolut abscheuliche Vorfall ereignet hat, will ich auch kurz etwas dazu sagen.


    Lasst uns doch mal zu den Fakten zurückkehren:


    Hier wurde ein Spieler begnadigt. Wir wissen nicht, ob der Aktion ein Gnadengesuch vorausging oder nicht. Fehlte dieses und erfolgte die Begnadigung von Amts wegen, so wäre das ein handfester Skandal. Lag ein Gnadengesuch vor, so kann man über den Umstand, ob diesem zwingend stattzugeben war, sicher unterschiedlicher Auffassung sein.


    Du bist mit deiner Vermutung richtig gelegen. Es hat ein Gnadengesuch gegeben und diesem kann (soweit ich das bei unserer vorletzten SR-Tagung richtig verstanden habe) alleine der BFV-Präsident stattgeben. Diese alleinige Entscheidungsbefugnis war bei dieser SR-Tagung einer der Kritikpunkte in diesem Fall :flop:. Dies sollte meiner Meinung nach in der Zukunft zur Diskussion stehen, ob da nicht besser ein ausgewähltes Gremium die Entscheidung über das Gnadengesuch trifft.

    Allgemein muss ich sagen, dass Vorfälle dieser brutalen Art (auch wenn jeder Fall einer zuviel ist) bei uns in der Region Inn/Salzach (SR-Gruppen Chiem, Inn, Ruperti) die absolute Ausnahme darstellen. Ich habe bei vielen Spielleitungen eher das Gefühl, dass wir SR uns einen gewissen Status erarbeitet haben und daher körperlich recht selten angegriffen werden.


    Ich pfeife nun seit 5 Jahren Spiele im Jugend- und Erwachsenenbereich und wurde nie körperlich angegriffen.