Beiträge von Stefan

    Bei Strafstößen handelt es sich immer um Einzelentscheidungen. Wenn es generelle Probleme bei der Zweikampfbeurteilung gäbe, dann würden die auch im Mittelfeld zum Vorschein kommen.


    Daher sehe ich keinen Anlass zum selbstkritischen Nachdenken. Der wäre wenn überhaupt im umgekehrten Fall gegeben - wenn dem SR bspw. der Mut fehlt, bei wahrgenommenen Regelwidrigkeiten auf den Punkt zu zeigen.

    Ich kann mir kaum vorstellen, dass es im WFV keine regelmäßigen Schulungen gibt. Bei uns finden die monatlich statt und die Teilnahme ist für jeden SR verpflichtend. SR, die nicht eine gewisse Zahl an Schulungen im Jahr besuchen, werden sogar von der Liste gestrichen.

    DieMacke, deine Einlassungen bringen an dieser Stelle überhaupt nichts. Er will weder auf der DFB- noch auf der FIFA-Liste pfeifen, sondern für den anstehenden Test des Berliner Fußballverbandes zur Qualifikation für die Bezirksliga trainieren.


    Zum Thema:

    Ich weiß, dass es MP3s für die Tests gibt, kann aber nicht sagen, ob das für alle Abwandlungen (auch im FLVW variieren die Zeiten für unterschiedliche Leistungsklassen) der Fall ist. Vielleicht fragst du mal bei den für dich zuständigen Verantwortlichen nach oder du schnippelst es dir halt wirklich selbst zusammen.

    Vielleicht muss man die "Grundeinstellung" zur Abseitsregel ändern. Wie handhabt Ihr das? Ist für Euch die Grundeinstellung "Abseits", es sei denn, Ihr seid Euch sicher, dass es passiv war? Oder ist bei Euch die Grundeinstellung "kein Abseits", es sei denn, Ihr seid Euch sicher, dass es aktiv war? Ich als Gewohnheitstier bin immer noch bei der ersten Variante, die früher sicher auch die bessere war.

    Eine sehr interessante Frage. Wenn ich Anwärter ausbilde, schule ich die Regel 11 immer nach folgendem Schema:


    1. Liegt eine Abseitsstellung vor (gegnerische Hälfte UND Ball vom Mitspieler UND näher zur gegnerischen Torlinie als der Ball und der vorletzte Gegenspieler; Ausnahmen beachten)?

    Wenn nein => Weiterspielen

    Wenn ja => Frage 2


    2. Ist die vorliegende Abseitsstellung strafbar (direkter Eingriff ODER Gegnerbeeinflussung ODER aus seiner Position einen Vorteil ziehen)?

    Wenn nein => Weiterspielen

    Wenn ja => ind. Freistoß


    Hört sich zwar etwas algorithmisch an, aber ich bin ja schließlich Informatiker. ;)


    Um deine Frage zu beantworten, ist das wohl Variante 2.

    Deine Begründung lässt sich nicht mit der Regellage vereinbaren. Sofern hier kein Gegenspieler beeinflusst wird, und das nehme ich nach deiner Beschreibung stark an, ist die Abseitsstellung beim Durchlassen des Balles nicht strafbar.

    Das ist zwar ein netter Versuch, allerdings sagt das Regelwerk auf Seite 88 doch ganz klar, dass bei gleichzeitigen Vergehen von TW und Schütze der Strafstoß zu wiederholen ist, sofern kein Tor erzielt wurde. Somit kann die Aussage "Schütze: ind. FS (immer)" nicht richtig sein.

    Pauschal kann man das nicht beantworten, hängt das doch von den unterschiedlichsten Faktoren wie Spielcharakter, Spielertypen und auch der Persönlichkeit des SR ab. Oberste Prämisse sollte immer sein, dass die Spielkontrolle erhalten bleibt. Jungen SR rate ich, lieber einen Spieler mehr zu verwarnen als sich auf der Nase herumtanzen zu lassen. Von einem erfahrenen SR erwartet man, dass er die Spieler grundsätzlich auch mittels seiner Persönlichkeit in den Griff bekommt. Bei einem notorischen Meckerer, der zuvor bereits deutlich ermahnt worden ist, wird das ganze Sportplatzumfeld eine Verwarnung nachvollziehen können. Rot muss auf jeden Fall bei unauslegbaren Beleidigungen kommen, unabhängig vom bisherigen Spielverlauf.


    Darüber hinaus gilt natürlich die alte Weisheit, der gute SR sieht mehr als er hört und in diesem Zusammenhang auch schön: "Nur Außenwirkung muss mit Außenwirkung bekämpft werden."

    Woher weißt du das denn dann schon?
    Hättest dann ja auch nicht pfeifen brauchen, dann hätte auch keiner gemeckert... ausser der dann halt "nicht-gefoulte" Spieler vielleicht ;)

    Mit ein wenig Erfahrung merkt man meist recht schnell anhand der Spielerreaktionen, ob eine Entscheidung goldrichtig, vertretbar oder grottenfalsch war. Und dann gibt es ja auch noch die Fälle, wo man zu schnell einen Vorteil wegpfeift oder anderweitig unglücklich agiert und auch das merkt man sofort selbst.


    Gestern schrie übrigens der TW in nicht tolerierbarer Lautstärke mich bzw. meinen SRA aufgrund einer zuvor nicht geahndeten vermeintlichen Abseitsstellung an. Der Ball befand sich zu dem Zeitpunkt im Bereich der Seitenlinie und das Erstaunen war groß, dass es den ind. Freistoß plötzlich am Ort des TW im Strafraum gab. Da der Freistoß auch noch zum Torerfolg führte, kann man wohl davon ausgehen, dass der TW das nie wieder macht... ;)

    dennosius, dein Denkfehler war, dass du davon ausgegangen bist, dass für jedes "taktische Foul" im Strafraum die Verwarnung entfällt. Dem ist aber nur bei ballorientierter Spielweise so, wie von Nr.23 auch richtig angemerkt. Außerdem wird die Abwehr eines Torschusses durch absichtliches Handspiel immer als Unterbindung eines aussichtsreichen Angriffs gewertet (sofern nicht sogar eine Torverhinderung vorliegt).

    Ein Junioren-Bundesliga-SR aus meinem Kreis erzählte mir, bei einem DFB-Lehrgang sei gesagt worden, den Ausdruck "Vergrößerung der Körperfläche" sollten sie ganz schnell aus ihrem Wortlaut streichen. Nun hat das ja bekanntermaßen wörtlich so nie im Regelheft gestanden und konnte ja auch lediglich als Kriterium für ein absichtliches Handspiel dienen.


    Aber war es denn nicht der DFB selbst, der diese Formulierung eingeführt hat? In meiner Erinnerung müsste das so ca. drei Jahre her sein und ich meine mich auch zu erinnern, das aus dem Mund von Hellmut Krug gehört zu haben. Kann sich zufällig noch jemand an die Einführung der "Vergrößerung der Körperfläche" erinnern oder kann sogar schriftliche Quellen nennen?

    Ich habe das Thema mal in das richtige Forum verschoben.


    Eigentlich ging es ja hier um eine Frage zur Abseitsauslegung. Diese konnte schnell und eindeutig beantwortet werden.


    Zum Stellungsspiel beim Eckstoß gibt es sicher vielfache Meinungen und "Anweisungen". Ich vertrete auch die Auffassung, dass die Position etwas eingerückt vom Strafraumeck auf der Seite des Eckstoßes die beste Variante ist. Dennoch würde ich abweichende Meinungen nicht pauschal als Quatsch abtun.

    Ich finde die Antwort deines Landeslehrwartes etwas dünn, da überhaupt nicht begründet. Aus den Anwärterbögen, die ja vom DFB vorgegeben werden und daher bundesweit identisch sein sollten, ist mir eine solche Regelfrage nicht bekannt. Im Gegenteil, ich lese die Frage zum ersten Mal und finde sie sehr interessant.


    Die Argumentation von Mark überzeugt mich aktuell am ehesten. Der SR kann nicht mit Sicherheit sagen, wann der Spieler das Spielfeld betreten hat (vor, während oder nach der HZ-Pause). Außerdem entbindet die Regel 3 den Verein nicht, den SR auch in der HZ-Pause über eine Auswechslung in Kenntnis zu setzen. Sie schreibt lediglich vor, dass bei einem Versäumnis keine Strafen auszusprechen sind. Auch hier bin ich bei Mark, die Zustimmung zum Wechsel gilt nicht als vorausgesetzt, sondern wird nachträglich nach Bemerken des Wechsels erteilt.

    Innerhalb des Strafraums gibt es für die Unterbindung eines aussichtsreichen Angriffs durch Halten ebenfalls gelb. Auf die Verwarnung wird nur bei ballorientierter Spielweise verzichtet, analog zu Notbremsensituationen, wo es dann statt rot nur gelb gibt.

    Interessante Situation. Wichtig für die Beurteilung wäre mir hier, ob B bei seinem Kreuzen den TW in der Bewegungsfreiheit und somit am Erreichen von Spieler A bzw. des Balles hindert. Ein reines Irritieren durch das unerwartete Kreuzen wäre mir zu wenig.


    Ein Abspiel ist im übrigen nicht gefordert, die Regel 11 spricht vom "Zeitpunkt, zu dem der Ball von einem Mitspieler gespielt oder berührt wird".