Beiträge von Der Pfeifer


    Nein, nicht unter besondere Vorkommnisse, sondern in der eigenen Rubrik "Spieler, die nicht auf der Spielberechtigungsliste stehen" und mit Rückennummer, Nachname, Vorname und Geburtsdatum. In den besonderen Vorkommnissen wird dann nur noch ergänzt, ob und ggf. wie sich der Spieler ausgewiesen hat (Spielerpass mit Nummer, Personalausweis etc.).

    Ja. Ist mir letzten Sonntag aufgefallen, als ich im Kreis Limburg-Weilburg gepfiffen habe, dass es im hessischen Verband diese Rubrik gibt. Muss ich am Wochenende mal drauf achten, ob es das bei uns auch gibt. :confused:

    Nach Spielende "Aufstellung korrigieren" klicken, den Spieler mit seiner Nummer als Ersatzspieler eintragen, unter "besondere Vorkommnisse" "Nr x war zu Spielbeginn nicht auf dem Spielberichtsbogen eingetragen, wurde zur Halbzeit angemeldet und eingewechselt, nach Spielende von mir in den Spielbericht Online nachgetragen."


    Alles korrekt gemeldet, um den Rest kann sich die zuständige Stelle kümmern, nicht unser Brei.

    Genau so. Und sollte der Spieler in der Spielerliste nicht zu finden sein, was auch vorkommt, dann werden seine Daten ( Name, Verein, Geburtsdatum und PaßNr. ) im Feld “besondere Vorkommnisse“ eingetragen, damit der Klassenleiter sofort erkennen kann, dass hier etwas nicht korrekt gelaufen ist. Damit bist du als SR aus dem Schneider. Der Rest ist Sache der Instanzen.
    Im Übrigen stehen solche Dinge i.d.R. in den Durchführungbestimmungen der Landesverbände. Die Spielordnung ist da wohl zu allgemein gehalten, weshalb ja diese Durchführungbestimmungen erstellt wurden.

    Damit dürfte die Sache ja nun klar sein. Aber eine interessante Beobachtung habe ich bei mir selbst gemacht. Gut, man könnte jetzt sagen, hinterher kann man das leicht behaupten, ist aber nicht so.


    Als ich die Eingangsfrage zum ersten Mal gelesen habe, war mein erster Gedanke für die Antwort: IF dort wo der Spieler das Spielfeld wieder betreten hat, also auf der Linie und Verwarnung.


    Dann habe ich die ersten Antworten gelesen und gedacht, ja, klar, ist ja logisch und habe mich der allgemeinen Auffassung angeschlossen ohne weiter zu hinterfragen. Dennoch blieben mir Restzweifel.


    Und als Pfeifekopp dann die offizielle Lehrmeinung seines VSL gepostet hat, die meinen ersten Gedanken ja bestätigt hat, ist mir klar geworden, wie schnell man sich doch verunsichern läßt, wenn plötzlich andere Meinungen und Gedanken auftauchen, als die eigenen.


    Mein Fazit für mich: Nach mittlerweile 31 Jahren Schiritätigkeit kann ich mich auf meinen Instinkt, auf mein Wissen und meine Erfahrungen voll verlassen und es bestätigt sich für mich mal wieder, dass der erste Gedanke doch meistens der richtige ist. Das heißt nicht, dass ich alle Regel und Ausführungsanweisungen parat habe aber es zeigt mir, dass ich und ich glaube wir alle, während dem Spiel vieles, wenn nicht sogar das meiste, richtig bewerten und entscheiden ohne uns dessen wirklich bewußt zu sein. Wir machen es einfach.


    Insofern war und ist diese Diskussion, zumindest für mich, sehr aufschlußreich aber auch lehrreich. Und das der ein oder andere mal ein bißchen "angefressen" reagiert, kommt schon mal vor, wenn´s hitzig wird. Solange sich alle wieder einkriegen und auf die Sachebene zurück kehren ist doch alles gut :saufbrüder:


    Ich für meinen Teil werde künftig noch mehr darauf achten, mich nicht verunsichern zu lassen, wenn andere ihre Meinung äußern und ich vom Gegenteil überzeugt bin. Schon gar nicht von Spielern. Denn eines ist auch klar. Wir alle haben auf dem Sportplatz einen großen Wissensvorsprung und den müssen wir auch nutzen. ( Außer es spielen die eigenen Kollegen mit, wie bei mir kürzlich in einem Spiel, das ich zu leiten hatte - aber das ist ein anderes Thema ). :D :D

    Also ich denke, ich hab's verstanden. Der Regeltext ist ja eindeutig. Bei mir sieht das dann in der Praxis so aus, dass ich ihm quasi durch Stillschweigen den Wiedereintritt erlaube. Sollte ich mit dem Wiedereintritt nicht einverstanden sein, wird er das sofort mitbekommen. Nämlich Pfiff und :gelbe_karte: . Weil er sich dann nämlich diesen unsportl. Vorteil nehmen wollte.
    Verhält er sich aber fair und kommt erst wieder aufs Spielfeld, wenn er sich keinen unmittelbaren Vorteil mehr erschleichen kann, dann nehme ich lediglich zur Kenntnis, dass er wieder da ist und gut ist's.

    Manfred
    Gut, dass du es richtig gestellt hast. Ich hatte schon meinen Einspruch formuliert.


    Aber eine Frage zur Eingangsfrage:
    Dass es mit iF weitergeht ist klar. Aber wofür wird der iF verhängt. Der Spieler entzieht sich zunächst der Abseitsstellung durch Verlassen d. Spielfeldes, was ja erlaubt ist. Dann kommt er wieder aufs Spielfeld, was auch erlaubt ist, und greift ins Spielgeschehen ein, als der Ball in seine Richtung gespielt wird.
    Ich meine bei einer Belehrung gehört zu haben, dass in diesem Fall die Abseitsposition, der er sich ja entziehen wollte, jetzt zum Tragen kommt und es somit lediglich den Freistoss wg Abseits gibt und damit die Verwarnung entfällt. Denn bekanntermaßen gibt es ja für Abseits stehen kein Gelb.
    Bitte korrigiert mich, wenn ich völlig daneben liege. Wie gesagt, es ist eine Frage. Ich bin mir nämlich selbst nicht sicher. ?(

    Ich bin auch der Meinung, genau wie Pfeifekopp, dass hier zu viel dramatisiert wird. Hier werden z.T. haarsträubende Situationen konstruiert, die nachher in der Praxis so gut wie nicht ins Gewicht fallen. Wie Pfeifekopp schon erwähnte, wird bei jeder Neuerung -erstmal- gejammert und gemeckert. 8| Das ist für mich nicht neu. Als der Platzverweis bei “Notbremse“ eingeführt wurde, habe ich die ersten 4-5 Wochen ein bis zwei roten Karten -in jedem Spiel wohlgemerkt- (und das ist nicht übertrieben), gehabt. Danach war es plötzlich gut. Dann hatten es die meisten kapiert.
    Eines ist für mich klar. Diskussionen über Abseits hat es immer gegeben und wird es auch künftig immer geben. Aber in einem haben viele von euch Recht. Wir sind die Fachleute auf dem Platz und müssen die Regeln beherrschen und auch verstanden haben, denn nur dann können wir auch sicher auftreten. Ich behaupte von mir, dass mir das in den letzten dreißig Jahren ganz gut gelungen ist, nicht immer aber meistens, sonst wäre ich wohl auch schon lange nicht mehr dabei.

    Ich habe mir jetzt diese Anweisungen zur Abseitsregel nochmal gaaanz langsam und Wort für Wort durchgelesen und ich bleibe bei meiner Meinung, dass wir am besten fahren, wenn wir auf dem Platz gar nichts verändern. Bis auf eines vielleicht und so verstehe ich das auch. Noch mehr und besser darauf achten, wo sich ein im Abseits stehender Spieler befindet.
    Im Übrigen kann ich immer noch nicht erkennen, was man hier eigentlich von uns will. Ich habe nichts gefunden, was ich in der Vergangenheit großartig anders gemacht hätte. Wenn eine Angreifer, beispielsweise direkt aufs Tor schießt und dabei einen ein paar Meter vor ihm stehenden Abwehrspieler anschießt und von diesem der Ball so abgelenkt wird ( also unabsichtlich ), dass er zu einem bereits vor dem Schuß im Abseits stehenden Angreifer gelangt, dann war das bisher strafbares Abseits und ist es wohl doch auch nach der neuen Auslegung. Oder bin ich total daneben :confused: .
    Wir haben in zwei Wochen Belehrung und ich fürchte, das wird ein langer und diskussionsreicher Abend. Ich hoffe, dass ich dann klarer sehe. Bisher sehe ich die Gefahr, dass, solange nicht alle Belehrungen durch die KSL stattgefunden haben, sich jeder seine eigene Interpretation zurechtlegt.
    Im Übrigen muss ich noch klar stellen, dass niemand zu Regelverstößen aufgefordert wurde. Es ist schon so, wie BRiT gesagt hat: Es geht nicht um uns, sondern um die vielen sogen. Experten rund ums Spielfeld, die uns, die wir spätestens nach den Belehrungen auf einem einheitlichen Wissensstand sind, mit ihrem gefährlichen Halbwissen, was sie irgendwo mal aufgeschnappt haben, dad Leben schwer machen und sich dann auch noch im Recht wähnen. Die Diskussionen auf den Plätzen werden kommen und die Vorwürfe auch, egal was wir machen. Letztlich sind und bleiben diese Entscheidungen um die es hier geht, die Auslegungen von uns Schiris und die sind nun einmal unterschiedlich, weil wir alle unterschiedliche Menschen sind.

    Wenn jetzt jede absichtliche Berührung (Ausnahme siehe oben) eines Abwehrspielers dazu führt, dass die eine Abseitsposition eines Angreifers nicht mehr strafbar ist- ja darf der TW den Ball dann in Analogie nicht auch mit der Hand aufnehmen, nachdem ein Angreifer den Ball absichtlich berührt hat? Wäre nur logisch.

    Ja natürlich darf er das. Das ist aber doch nichts Neues. Wenn der Angreifer den Ball zuletzt berührt hat -egal ob absichtlich oder unabsichtlich- dann darf der TW den Ball immer mit den Händen aufnehmen. Wenn der TW dies tut und der Angreifer stand bei seiner Ballberührung im strafbaren Abseits, dann bringen wir die Vorteilsregel zur Anwendung und lassen das Spiel laufen.

    Es wird gefragt, ob die Entscheidung, hier weiterspielen zu lassen, regeltechnisch vertretbar war. Meiner Meinung nach ja. Der gefoulte Spieler hat sich, so wie es beschrieben wird, offensichtlich unsportlich verhalten und zwar gleich zweimal. Die erste besteht daran, dass er die faire Geste des shake hands seines Gegners ausschlägt. So etwas tut man nicht. Die zweite Unsportlichkeit besteht darin, dass er die Verdutztheit seines Gegners ausnutzte und den Ball schnell so hinlegte um sofort weiterzuspielen, dass er unweigerlich den Gegner anschießen musste, um sich dann durch einen vorwurfsvollen Blick Richtung Schiri nonverbal zu beschweren und den Gegner einer erneuten Regelwidrigkeit zu bezichtigen. Dem war aber nicht so, vorausgesetzt, der Gegner hat tatsächlich nur dort gestanden und nicht versucht, die schnelle Ausführung zu verhindern. Niemand wird ja gezwungen, einen Freistoß schnell auszuführen und wenn er es doch tut und dabei seinen Gegner anschießt, dann hat er eben Pech gehabt. Im Übrigen ist hier eine Freigabe des Balles nicht erforderlich, es sei denn, der SR hat ihn vorher klar blockiert oder es wurde eine pers. Strafe ausgesprochen. Dann ist die Freigabe durch Pfiff zwingend.
    Persönliche Strafe? In diesem Fall: Nein. Der gefoulte Spieler hat sich durch die überhastete Spielfortsetzung selbst um seinen Vorteil gebracht und sich damit auch selbst bestraft. Wir sollten nicht auf jede Kleinigkeit sofort mit Karten reagieren. Ein kleiner Hinweis, dass er auch hätte warten können, reicht meist aus. Ich gehe bei solchen Dingen nach dem Motto: Kleine Sünden bestraft der Liebe Gott sofort. In diesem Fall eben durch den Verlust des Vorteils.

    In Berlin gibt einige gute SR-Kabinen, aber viele Kabinen ist wirklich nicht gepflegt und sauber.
    Irgendwie werden wir einfach in einen Abstellkammer abgestellt, weil wir nicht meckern

    Und da liegt das Problem. Bei uns im Verband sind die Schiris angehalten, solche Zustände zu melden. Die Vereine werden dann aufgefordert, diese Zustände abzustellen und gleichzeitig mit einer Geldstrafe belegt.

    Die Betonung liegt auf angemessen . Ein Klo als Umkleide anzubieten ist ganz sicher nicht angemessen. Darüber hinaus verstößt m.A. nach jeder, der einem so etwas anbietet gg §1 des Grundgesetzes. Gibt es einen Rechtsanspruch auf eine Umkleide Möglichkeit? Ja, aus sportrechtlicher Sicht. Aus juristischer Sicht wahrscheinlich nicht. Da wir und auch die Vereine uns aber innerhalb der Sportgerichtsbarkeit unserer Kreise und Verbände bewegen und deren Spielordnungen und Satzungen anerkannt haben, haben auch alle Beteiligten das Recht auf deren Einhaltung zu bestehen. Im konkreten Fall heißt dies, dass wir Schiris sehr wohl ein Anrecht auf eine angemessene und abschließbare Umkleidekabine haben. Dies steht auch so in unserer Spielordnung. Sollte ein Verein dem nicht nachkommen oder die Kabine ist total verdreckt, dann wird dies von der Spruchkammer empfindlich sanktioniert, sofern der SR eine Meldung gemacht hat. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich deswegen ein Spiel ausfallen lassen darf. Das könnte Ärger mit der KSK geben. Es gibt ja auch noch die Möglichkeit, sich in der Kabine der Heimmannschaft umzuziehen - natürlich alleine. Wo die sich dann umziehen, ist nicht mein Problem.

    Nach längerer Abstinenz melde ich auch mal wieder zu Wort. Es wird hier immer von Regeländerung gesprochen. Dem widerspreche ich. Die Abseitsregel ist nach wie vor unverändert. Was hier wohl geändert wurde, sind die Anweisungen zur Auslegung und Anwendung dieser Regel. Und da fängt das Problem an. Es versteht niemand. Vor ein paar Tagen hat mir ein Spieler aus einer 1.Mannschaft erzählt, er habe sich das mehrfach durchgelesen und nichts verstanden. Ein befreundeter Bundesligaschiri, der auch bei diesem Gespräch anwesend war, sagte, selbst er und seine Kollegen hätten Probleme zu verstehen, was die FIFA hier eigentlich will. Sein Rat an mich und die Kollegen in den Kreisligen: Gar nichts machen, einfach so weiter pfeifen, wie bisher denn die Diskussionen wird es sowieso geben. Das gleiche wurde übrigens den Nachwuchsschiris aus dem Förderpool bei ihrem Lehrgang vom letzten Wochenende von Verbandsseite mit auf den Weg gegeben.

    Ricardo


    Sehr beeindruckend, dieser Bericht. Glückwunsch. Ich habe großen Respekt vor Deiner Leistung, Deinem Mut und Deiner Willenskraft.



    Du scheinst ja richtig gut klar zu kommen. Wenn die Verantwortlichen um Dich herum von Dir und Deiner Leistung so angetan sind, dann wird es doch langsam mal Zeit, die ersten Erfahrungen bei den Senioren zu sammeln oder :?: . Immerhin hast Du, wenn ich es richtig gelesen habe, schon an die 80 Spiele im oberen Jugendbereich gut hinter Dich gebracht. Und dieses eine Spiel, wo es mal richtig hektisch zuging, mit roten Karten und so, gehört mit zu den Erfahrungen, die jeder Schiri -egal ob hörend oder nicht- machen muß und auch macht. Glaub´mir, solche Spiele haben -vor allem die älteren Kollegen- hier im Forum alle schon gehabt. Kein Grund, den Kopf hängen zu lassen, immer weiter machen. Wenn Deine Leistung und Deine Persönlichkeit auf dem Platz stimmt, dann werden sie Dich akzeptieren, unabhängig davon, ob Du sie hören kannst oder nicht.


    Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg. Schön, daß Du hier im Forum bist.

    Aus welcher Regel zieht ihr, dass die Nachspielzeit eine Nettospielzeit ist? Die Nachspielzeit muss genauso gehandhabt werden, wie die reguläre Spielzeit auch. Bei Strafstößen und persönlichen Strafen gibt es nunmal eine gewisse Verzögerung, die gehört aber zum Spiel dazu und muss nicht nachgespielt werden.


    Ich habe jetzt nicht die Zeit / Lust in den Regeln zu blättern. Die bei uns gängige Lerhmeinung ist die, daß wir bei Nachspielzeiten von der effektiven Nachspielzeit reden. Es kann doch auch gar nicht anders sein. Sonst würde die Mannschaft, die es darauf anlegt, eine Auswechslung durchführen und diese so in die Länge ziehen, daß es die Hälfte der Nachspielzeit kostet. Oder es liegen ständig Spieler mit vermeintlichen schweren Verletzungen am Boden und schreien nach dem Wunderheiler.


    Natürlich gibt es bei Strafstößen u. pers. Str. Verzögerungen. Es ist dann aber die Frage, ob es sich im normalen Rahmen bewegt oder ob das alles künstlich in die Länge gezogen wird. Würde ich so verfahren, wie Flitzpiepe schildert, würde bei einer Unterbrechung und absichtlichen Verzögerung in der Nachspielzeit die Spielzeit munter runterlaufen und es würde pünktlich abgepfiffen werden, obwohl die Hälfte der Zeit Stillstand herrschte. Das kann es nicht sein.


    Ich bin ganz anderer Meinung. Die Nachspielzeiten sind meiner Meinung nach eher zu kurz. Es geht im Laufe des Spieles so viel Zeit verloren, die selten 1:1 nachgespielt wird. Natürlich ist darauf zu achten, wer ist der Verursacher und wie ist der Spielstand. Ich meine, je knapper ein Spiel ist, um so kleinlicher sollte man auf die Nachspielzeit achten. Auch ich weiß, daß vergeudete Spielzeit nicht nachgespielt werden muß aber sie kann nachgespielt werden immer unter Berücksichtigung des Verursachers. Und ich denke, daß auch Verzögerungen innerhalb der Nachspielzeit nachgespielt werden sollen. Wie schon gesagt, wir reden von Spielminuten, nicht von Zeitminuten. Und eine Spielminute dauert eben nicht immer nur 60 Sekunden.

    Nein. Der SR war nicht Schuld an der Niederlage. Aber für ein EM-Halbfinale war seine Leistung eben auch nicht gerade höchstes Niveau. Das mit dem Strafstoß und der damit verbundenen Zeitschinderei sehe ich genauso wie die meisten anderen hier. Diese Zeit hätte er dranhängen müssen. Es ist immer das Gleiche in den Schlußphasen. Da wird auf Teufel komm raus Zeit vergeudet und wir SR haben nicht den Mumm, diese hinten dran zu hängen. Ich glaube, da kann sich keiner von uns frei sprechen. Wir reden doch bei der Nachspielzeit von effektiver Nachspielzeit, das heißt doch nicht, daß von vier angezeigten Minuten, zwei nur rum gestanden wird und dann dennoch abgepfiffen wird, wenn die Uhr 4 Minuten anzeigt. Ich habe das für mich bei meinen Spielleitungen in den letzten Jahren geändert. So kommen bei 3 angezeigten Spielminuten ganz schnell auch mal 5 Zeitminuten zusammen. Dafür mußte ich mir hin und wieder auch schon mal etwas anhören, besonders dann, wenn in dieser Phase auch der Siegtreffer gefallen ist. Damit kann ich aber leben.


    Unsere Mannschaft ist ausgeschieden, weil die Italiener zwar nicht besser aber konsequenter waren. Ich habe heute morgen auf HR-Info einen sehr guten Kommentar eines Sportreporters gehört, der u. a. die Frage in den Raum stellte: "Wir und der DFB sollten uns mal fragen, was wir eigentlich wollen. Wollen wir immer von anderen für unser schönes Spiel gelobt werden und regelmäßig im HF ausscheiden, oder wollen wir Titel gewinnen und dafür aber mal nicht immer bis in den Himmel gelobt werden, wenn wir ein schlechtes Spiel gewonnen haben." Und weiter: " Der Mannschaft fehlte der letzte Biss. Sie war viel zu brav. Es hat in den 90 Minuten ganze 13 Freistöße gg Deutschland gegeben, 13 Fouls in 90 Minuten und das in einem EM-HF. Das ist doch ein Witz und drückt die ganze Harmlosigkeit der Mannschaft aus."


    Ich gehe mit dieser Meinung konform. Es soll ja nicht wild getreten werden aber deutlich mehr Härte im Zweikampfverhalten und mehr Körpereinsatz muß einfach erwarten können. Wir haben den gleichen Fehler gemacht, wie vor zwei Jahren. Ich glaube, wenn man die beiden Spiele nebeneinander legen würde, könnte man fast keinen Unterschied sehen. Bis zum Strafraum sah das alles ganz ordentlich aus und im Strafraum war kampffreie Zone. Natürlich war auch Pech dabei. Wenn die beiden Großchancen in den ersten 15 Minuten reingehen, haben wir ein anders Spiel. Aber ich glaube, die Italiener hätten sich auch dadurch nicht aus der Ruhe bringen lassen.


    Zum Schluß: Gratulation und Kompliment an die Italiener. Wer so abgezockt spielt wird Europameister und zwar verdient.


    Italien wird wohl auch für die nächsten 50Jahre unser Trauma bleiben. ;(

    Ich bin, wie die meisten hier, auch der Meinung, daß das Projekt "Torrichter" nach dieser Aktion gestorben ist. Die Technikanhänger werden sich hier letztlich durchsetzen, zumindest in Bezug auf Torentscheidungen. Die Fifa wird sich über kurz oder lang dem öffentl. internationalen Druck beugen müssen. Ich muß sagen, daß ich im Grunde auch dafür bin allerdings mit ein paar Einschränkungen:


    Die Technik ( Chip od. Torkamera ) nur und ausschl. für die Entscheidung Ball im Tor oder nicht.


    Über ein akustisches Signal wird der SR u.das Team informiert, das der Ball hinter der Linie war, so dass niemand sonst mitbekommt, ob er das jetzt gesehen hat oder ihm die Technik dabei half.


    Und der Einsatz dieser Hilfsmittel sollte nur im Profibereich sein. Warum? Nun, ein bekannter DFB-Lehrwart hat einmal sinngemäß gesagt: Es gibt die Bundesliga und es gibt Fußball. Heute reden wir über Fußball... Ich denke, im Amateurfußball ist das schlichtweg nicht praktikabel u. zu teuer.


    Was die Entscheidung des Torrichters im Ukrainespiel betrifft, so bin ich auch der Meinung, daß er das einfach sehen muß. Wenn er richtig steht. Und genau das ist der Knackpunkt. Hat eigentlich mal jemand darauf geachtet, wie und vor allem wo der Kollege in diesem Moment gestanden hat. Im TV ist deutlich zu erkennen, daß er innerhalb des Spielfeldes steht, als der Ball in der Luft die Torlinie überschreitet. Aus dieser Perspektive ist es unmöglich, zu erkennen, ob der Ball hinter der Linie war. Ich frage mich, was hat der Kollege da zu suchen? Sein Bereich war doch hauptsächlich der zwischen Torlinie und Netz. Wenn er außerhalb des Feldes steht und an dem Torpfosten vorbei schauen kann und der Ball taucht dann in seinem Blickfeld auf, kann er doch zu 99,9% sicher sein, daß der Ball hinter der Torlinie war, weil es logisch ist. Steht er direkt auf der Linie, kann es sein, daß er durch den Torpfosten in seiner Sicht behindert wird. Steht er aber, wie in diesem Fall mit einem Bein und dem Oberkörper im Spielfeld, ist es pure Glückssache, wenn er es richtig erkennt.


    Ich hätte noch mehr Gedanken, aber dann wird´s zu lang...

    Ich habe eine klare Meinung zu den Tapes: Verbieten!


    Kann mir mal jemand erklären, wofür diese Dinger eigentlich gut sein sollen ?( ?( ? Ich habe kürzlich ein A-Jun. Bezirksligaspiel gepfiffen, da habe ich bei der Paßkontrolle bei einer Mannschaft nicht weniger als vier verschiedene Farben an den Beinen entdeckt. Grundfarbe der Stutzen war dunkelblau. Mich hat das so genervt, daß ich kurzerhand angeordnet habe, alle Tapes, egal welche Farbe, zu entfernen. Auch die, die so eine ähnliche Farbe wie die Stutzen hatten. Ich halte von diesem Kram gar nichts und finde es einfach nur affig. Die haben zwar gemault aber letztlich sind sie meiner Anordnung doch gefolgt. Ich habe behauptet, dass es nicht zulässig ist und fertig. Können sich ja hinterher beschweren ;) .


    Das Argument mit der Abseitsentscheidung ist auch einleuchtend. Auch in den unteren Ligen, wo mit Gespann gepfiffen wird, könnten diese Bänder um die Waden für den Assi ein irritierendes Problem werden.


    Zu dem SR-Ball: Kann mir nicht vorstellen, wie das in der Praxis aussehen soll. Hier kommen mit Sicherheit wieder irgendwelche Anweisungen zur Regelauslegung hinterher.