Gelbe Karte gegen das knapp führende Team

Zunächst einmal: Wer nach den Regeln pfeift und eine einheitliche Regelauslegung in seiner Spieleitung praktiziert, macht sich nicht wichtig.

Das ist dann dummes Gerede von Ahnungslosen!

In Bremen haben wir die gleiche Problematik wie bei Euch in S/H, mit Einführung des Online-Spielberichtes könnte mittelfristig zumindest ein Spiel Pause nach gelb-Rot irgendwann mal erfolgen.

Sicherlich gibt es Spieler, die wissen, ab der 80. Minute kann ich mir eine erlauben, und ich komme mir meist auch etwas doof vor, in der 89. Spielminute gelb-rot zu zeigen.

Jedoch liegt es bei Dir zu versuchen, jedem Spieler gleichermaßen gerecht zu werden, und das kannst Du nur, wenn Du gleiche Vergehen gleich bestrafst bzw. berechenbar bleibst. Bedenke, dass Du die Mannschaft vielleicht später einmal wieder haben wirst, und wenn die merken, Du pfeifst einheitlich, bleibt dies im Unterbewusstsein hängen!

Die einheitliche Regelauslegung geht klar vor, versuche, Deine Bedenken in den Hintergrund zu stellen und ziehe "Dein Ding" durch.

Und es gibt ja noch die Nachspielzeit, die in Deinem Ermessen steht...

Ich muss dir ehrlich sagen, dass ich mein Spiel versuche über 90+X Minuten durchzuziehen. Was klar ist: Gelbe Karten wegen Unsportlichkeiten sind für mich vergeudete Zeit

Was du höchstens machen kannst: Versuche mit Vorteilen zu arbeiten. Wenn dich einer während des laufenden Spiels anmeckert und die anderen halbwegs ne Chance haben, lass laufen und klatsch ihm das Dingen später unter die Nase.

Wenn eine Mannschaft Zeit schindet, wird die verloren gegangene Zeit eben nachgespielt! Das kann soweit gehen, dass aus einem 0:4 ein 3:4 wird und von dem schindenden Verein noch 2 mit oder vorher schluss haben! Bei mir hat das mal 10 Min. gedauert!:o
Wie sagt Ansgar immer so schön, die Kundschaft möchte bedient werden!

Auch wenn eine keine Sperrstrafe für den Spieler nach sich zieht (jedenfalls in den meisten LV) so spielt dessen Mannschaft trotzdem in Unterzahl. Dies kann ja durchaus Einfluss auf den Spielausgang haben. Laut Regel hat der SR sich die Zeit zu nehmen um sich entsprechende Notizen zu machen. Diese Zeit würde ich nachspielen lassen. Wie Refereebremen schon schrieb, sollte die einheitliche Regelauslegung und Berechenbarkeit das Ziel sein.
Zu einigen Punkten der Umfrage : Ich würde es unterlassen, persönliche Strafen anzukündigen - damit setzt man sich nur unter Zugzwang. Dass Zeit nachgespielt wird, kann man den Spielern ruhig mitteilen.

Ich habe schon einmal in einem Spiel Not gegen Elend beim Stand von 3:0 in der 89. Minute eine Verwarnung wegen andauernden Meckerns ausgesprochen - und das auch noch gegen die Mannschaft im Rückstand. Und ich empfehle jedem, es mir gleich zu tun, auch wenn es keine weiteren Auswirkungen hat: Erstens freut sich der Kollege im nächsten Spiel, wenn man ihm keine Baustellen hinterlässt, zweitens trifft man sich irgendwann auf dem Platz wieder und da habe ich keine Lust, dass sich das wiederholt und drittens - besonders wichtig! - sind Verwarnungen bei uns zwar folgenlos, aber zu vermerken und ein wichtiger Hinweis für den Ansetzer, wo ein Spiel schwieriger werden könnte und man besser keine Neulinge oder unsichere Schiedsrichter ansetzen sollte.

Ich spreche jetzt insbesondere als Beoachter: Natürlich ist es wichtig, dass der SR von der ersten bis zur letzten Minute konsequent seine Linie durchzieht und das er berechenbar bleibt. Die Spielruhe ist die Zeit des SR, und man kann alles nachspielen lassen. Gegen die Unterbrechung des Spielrhythmus kann man als SR nur wenig tun, wenn die knapp führende Mannschaft versucht, das Aufbauspiel der Gegener konsequent mit Regelübertretungen zu unterbinden.

Aber ich habe schon so manches Spiel in den letzten Minuten kippen sehen, wenn das führende Team plötzlich in Unterzahl spielen mußte und die taktische Grundordnung komplett verloren ging. Da kann sich der SR auch mal das ein- oder andere Zehntel dazu verdienen !

Im SWFV gibt es von der C-Klasse bis zur Verbandsliga einen Fairness-Cup mit nicht unerheblichen Geldbeträgen, die von den lokalen Sparkassen zur Verfügung gestellt werden. Für die Mannschaftskassen der kleinen Vereine oftmals ein warmer Regen, dafür lohnt es sich, auch mal den Mund zu halten oder auf die Textilbremse zu verzichten.

Zudem gibt es manchmal auch mannschaftsinterne Kassen, wo bei unnötigen Gelben karten reingezahlt wird. Mir als Assi mal passiert: Vor dem Spiel im Kabinengang den Aushang gelesen. Rote Karten wegen Beleidigung => 40 Euro Strafe.

Im Spiel hab ich dann den Trainer der Mannschaft keeren lassen. Nach dem Spiel (die mannschaft hatte gewonnen) meinte mein SR dann zum Spielführer: Achte drauf, dass euer Trainer auch ja seine 40 € löhnt. Der hat nur gegrinst und meinte: Keine Sorge, da pass ich schon auf.

Kleine Anekdote, aber für uns natürlich nicht relevant (bevor da wieder Belehrungen kommen...)

Selbst wenn man 89.Minuten ohne VW ausgekommen ist und das Spiel entschieden ist, muss man für ein unauslegbares verwarnungswürdiges Vergehen auch noch die Karte auspacken. Selbst wenn das Spiel gelaufen ist(vom Ergebnis) kann man da nicht drauf verzichten. Es geht um Konsequenz und Glaubwürdigkeit. Stell dir vor, eine der Mannschaften hast du 3 Wochen erneut und das selbe Ding passiert dir nach 25 Minuten. Wenn du dann die VW zeigst, kannste denen ja mal erklären, warum du dass vor 3 Wochen nicht gemacht hast. Jede Nachlässigkeit die man zulässt, kann sich rächen. Danken wird es dir jedenfalls niemand. Und wenn du unter Beobachtung stehst, dann erst recht gute Nacht

Regel ist Regel, da ist mir persönlich die Spielminute total egal.

Ich muss immer schmunzeln, wenn es heisst, ein SR muss berechenbar sein! Was soll das heissen, berechenbar? Wenn ich einem Spieler 2x sage, er soll zu reklamieren aufhören, oder fairer spielen, sage ich dem das kein drittesmal, sonst sieht er oder geht! Was hat das mit Berechenbarkeit zu tun? Ich habe da immer das Gefühl, ein Spieler kann 3x Foul machen, danach sieht er , weitere 3x, dann und das ist dann berechenbar! Ich hatte kürzlich eine nach 14. Min., dass war das erste Foul, aber auch das letzte in diesem Spiel, da war ich nicht berechenbar! Genauso ist es beim beobachten, ein SR kann 89 Min. gut leiten und gibt in der letzten Min. eine klare Karte nicht, ist er dann berechenbar oder nicht? Bei mir bekommt er Abzug, zeigt er aber die Karte, ist das ein plus!

Da kann ich ja froh sein, dass ich in Sachsen-Anhalt pfeife. In unserem Landesverband ist nach der 5.Gelben Karte für den Spieler ein
Spiel Pause, gleichermaßen nach einer gelb-roten Karte. So stellt sich dieses Problem bei uns nicht.

Ich schließe mich Hallenser vollinhaltlich an, mit der Ergänzung, dass dies bei uns auch im Juniorenbereich gilt.

Gott sei Dank ist das auch bei uns in Brandenburg so. Aber wir wiederholen uns damit.

Fakt ist, dass der Spieler eine sieht, wenn er dauernd Zeit schindet und dadurch seine Mannschaft gewinnen soll. Dazu gibt es ja auch die Handhabe in Regel 12. Und natürlich wird die vergeudete Zeit nachgespielt, damit die führende Mannschaft weiß: "Es bringt nichts, die Zeit wird sowieso nachgespielt".

Aber vielleicht kommt ja mit Hilfe des SB-Online endlich einheitlich die Sperre bei 5. und . Dann hat auch endlich die eine höhere Bedeutung. Geschweige denn die 2. , die zur führt.

Zitat von kanarien3;125431

Was soll das heissen, berechenbar?

Also für mich bedeutet Berechenbarkeit, dass man als SR seine Linie im Spiel konsequent bis zum Schlußpfiff durchzieht. Wenn man bis in die Schlußphase hinein seiner Linie treu bleibt hat man hintenraus eigentlich keine Probleme, auch wenn der Spielstand recht knapp ist.
Eine sichere Spielleitung überträgt sich meistens auch auf die Spieler und nimmt einiges an Hektik gegen Spielende raus.

Zeitspiel und so ein unfairer Blödsinn wird konsequent geahndet und fröhlich mit in die Nachspielzeit addiert. Spätestens beim nächsten Spiel unter meiner Leitung unterlassen es die Sportskameraden dann meistens. Der unbelehrbare Rest wird eben konsequent verwarnt, bzw. fachgerecht entsorgt.

Also bei mir ist es so, wenn jemand bettelt, dann bekommt er auch die Karte. Und das kann ganz schnell kippen, wenn er in der 89. die wegen meckern bekommt und dann in der 91. für ein Foulspiell und es gibt 5 min Nachspielzeit. Dann hat die Mannschaft, die knapp in Unterzahl spielt, für 4 min mit einem Spieler mehr auf dem Platz ist kanns ganz schnell zu einem Tor kommen. Dannach werden sich die Spieler das doppelt überlegen eine in der Schlussphase zu bekommen.

Sehe es auch wie Oscar.
Kundschaft muss bedient werden.

Was sagte mal ein Trainer nach dem Spiel zu mir:
"Wegen deiner gelb/roten Karte in der 92.minute können wir jetzt den (von mfs67227 genannten) Fair-Play-Preis knicken."
Meine Antwort: " Bedankt euch beim Spieler Nr.11 und zieht es ihm von der Antrittsprämie ab ":p

Meine Meinung: Nicht nachlassen, gerade nicht in der Schlussphase eines Spiels!
Ein paar Argumente für die Gelbe Karte:
1. Unsportlichkeiten bleiben Unsportlichkeiten, egal ob sie in der 8. Minute vorkommen oder in der 88.
2. In der Schlussphase muss ich das Spiel im Griff behalten. Spielverzögerungen provozieren - wenn ich sie durchgehen lasse und es kommt dann z. B. zur Rangelei um den Ball, habe ich den Schwarzen Peter.
3. Der Spieler mit Gelb wird sich überlegen, ob er Gelb/Rot riskiert. Und wenn er sich's nicht überlegt, auch recht und tschüss.
4. Wenn ich es einem Spieler gegen Spielende durchgehen lasse, wird er es beim nächsten Spiel von Anfang an versuchen.
5. Wenn ich es ihm durchgehen lasse, wird er meinen Kollegen beim nächsten Mal auch damit ärgern.
6. Wenn ich es geschafft habe, im ganzen Spiel mit meinen persönlichen Strafen ernst genommen zu werden, dann werde ich auch mit einer Gelben Karte kurz vor Schluss ernst genommen.
7. Ich habe keine Lust, mich den ganzen Sonntagabend darüber zu ärgern, dass ich nicht gezogen habe.

Wenn eine Mannschaft knapp führt und meint das mit unlauteren Mitteln über Zeit schaukeln zu wollen, wird das bei mir konsequent nachgespielt.
Bei uns ist es sogar so, dass beliebig oft hin-und hergewechselt werden darf. Ich hatte einmal ein Spiel, wo der Gast mit 1:0 führte und der Trainer meinte, ab der 88. Minute im 30-Skunden-Takt zu wechseln. Als er den 4 Wechsel machen wollte habe ich zu ihm gesagt, dass ich für jeden Wechsel 1 Minute drauf gebe. Wenn er also heute nichts weiter vor hat, können wir das gerne so weitermachen. Er hat daraufhin nicht weiter gewechselt.

Kurzum: wenn sich rumgesprochen hat, das Zeitspiel bei Euch eher ins Geneteil wirkt, lässt das ganz schnell nach. Also lautet meine Empfehlung, auch kurz vor Schluß ganz konsequent nach Regeln pfeifen und ggf. das Spiel entsprechend zu verlängern. Wir können doch alles nachspielen lassen.

Man kann Vergehen in der 1. Minute nicht anders ahnen, als Vergehen in der 60. oder in der 94. Minute.

Bei uns sind gelbe Karten auch nicht wirklich relevant, jedoch ist das mir auf dem Platz doch egal. Wer ein verwarnungswürdiges Vergehen begeht, der muss dementsprechend bestraft werden, sonst würde mich doch jeder Beobachter auseinander nehmen?!