Gegenspieler haelt Mindestabstand bei Einwurf nicht ein.

  • Ein Gegenspieler verkuerzt beim Einwurf den Mindestabstand von 2m zum Einwerfer. Wir hatten hier bis jetzt immer indirekten Freistoss beim verfehlenden Spieler und Verwarnung.


    Galt das nicht bei euch in Deutschland auch?


    Musste heute leider peinlich zur Kenntnis nehmen, das die FIFA hier Wiederholung sehen will. Als Begruendung wird der Vergleich mit einem Freistoss gebracht. Hier wird ja auch wiederholt, wenn die Spieler aus der Mauer laufen und der Spieler bekommt die gelbe Karte.

    Menschen, die sich nicht gewisse Regeln vorgesetzt haben, sind unzuverlässig. Man weiß sich oft nicht in sie zu finden, und man kann nie recht wissen, wie man mit ihnen dran ist."


    Immanuel Kant


    "Ein Sieger findet für jedes Problem eine Lösung."
    "Ein Verlierer findet in jeder Lösung ein Problem."


    Corneille

  • Mein Wissensstand war Verwarnung und Wiederholung (natürlich unter Beachtung der Vorteilsbestimmung).

  • Jubel Trubel Heiterkeit: Ich wusste was was ein Fifa-Schiri nicht wusste :)


    Lalalalalalalalaaa^^



    Also ich hab das auch so gelernt wie es Manfred gerade beschrieben hat.
    Ermahnung und dann Gelb wenn es nicht reicht.



    Regel15:Blauer Abschnitt


    "Die Schiedsrichter werden daran erinnert, dass alle Gegenspieler einen Mindest -abstand von 2 m zum einwerfenden Spieler einhalten müssen. Hält ein Spieler diesen Mindestabstand nicht ein, wird er vom Schiedsrichter vor Ausführung des Einwurfs ermahnt. Hält sich der Spieler weiter nicht an den Mindestabstand,wird er verwarnt. Die Partie wird mit einem Einwurf fortgesetzt."

  • Ich kannte bisher auch nur die Spielfortsetzung des indirekten Freistoßes - Voraussetzung war allerdings, dass der Spieler den Einwerfernden beir der Ausführung des Einwurfs durch den zu kurzen Absstand behindert.

    :ironie: "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.":ironie:
    Christian Morgenstern

  • Wir haben das leider so in unseren Anweisungen mit der Begründung, dass der Ball ja Regelrecht ins Spiel gebracht wurde.

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    Corneille

  • Konfusion bis in höchste Kreise - das tut mal richtig gut. ;) Ich dachte bisher immer, wir würden uns das Leben nur durch kreative Landesverbände schwer machen, die alle etwas eigenes machen wollen.

  • Ich würde sagen ,dass man das mit dem Abstand beim Einwurf gleich zu handhaben ist ,wie beim Freistoß oder Eckstoß. Wobei ich sofort ab pfeiffen würde und nicht den Vorteil wirken lassen halt wie beim Freistoß.

  • Bei uns wurde bis vor kurzem zumindest noch gelehrt, dass es nach der Ausführung des Einwurfes ind. FS und Verwarnung gibt.


    Gibt es eine allgemein zugängliche Quelle für den Anweisungswechsel der FIFA, redrefer?

  • Also in unserem österreichischem Irrglauben stehen wir offensichtlich nicht alleine. Ich hab es gerade auch im bayerischen blauen Buch gefunden:


    "Bei Vergehen gegen die Einhaltung des Mindestabstandes ist der Spieler zu verwarnen (Unsportlichkeit). Befand sich der Ball bereits im Spiel, so ist das Spiel mit einem indirekten Freistoß fortzusetzen."


    Eine schriftliche Quelle habe ich leider nicht. Die mündliche Aussage habe ich von einem FIFA Debriefing von Jose Maria Garcia Aranda (Direktor der FIFA Schiedsrichterabteilung), bzw. Esse Barhamast (FIFA Instruktor). Wie ich oben schon geschrieben habe, wird es mit dem Vergleich zum Freistoß und dem vorzeitigen Mauerherauslaufen begründet.


    Also von nun an Wiederholung des Einwurfes. Man lernt ja nie aus, bzw. gibts immer was Neues.

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    Corneille

  • Hängt es nicht damit zusammen, ob der Ball seitens des Werfers richtig ins Spiel gebracht wurde ??


    Zitat

    "Die Schiedsrichter werden daran erinnert, dass alle Gegenspieler einen Mindest -abstand von 2 m zum einwerfenden Spieler einhalten müssen. Hält ein Spieler diesen Mindestabstand nicht ein, wird er vom Schiedsrichter vor Ausführung des Einwurfs ermahnt. Hält sich der Spieler weiter nicht an den Mindestabstand,wird er verwarnt. Die Partie wird mit einem Einwurf fortgesetzt."


    In diesem Fall wurde der Ball noch nicht ins Spiel gebracht, somit Wiederholung !!



    Indirekter Freistoß kann es m.M.n. nur geben, wenn der Ball korrekt ins Spiel gebracht wurde, jedoch durch den kurzen Abstand des Gegners dieser ein Vorteil erzielte !


    Zitat

    Befand sich der Ball bereits im Spiel, so ist das Spiel mit einem indirekten Freistoß fortzusetzen."

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Nein, wenn der Ball noch nicht ins Spiel gebracht wurde, kann man doch nicht von Wiederholung sprechen!


    Ausserdem betraf die Situation eindeutig eine Ausführung, bei der die Gegenspieler danach den Abstand von 2m verkürzt hatten. Spielfortsetzung war dann richtigerweise Wiederholung und gelbe Karte.


    Ich kann leider immer noch kein Flashvideo aus dem Netz rippen, zumindest dieses nicht.

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    Corneille

  • Ich muss diesen Thread hier mal ausgraben.


    Was gilt denn nun?


    Wir hatten die Frage als Regelfrage beim Lehrabend, erwartete Antwort war idF (und Verwarnung, aber die ist ja unstrittig).


    Ich kann dem Regelheft diese Lösung nicht entnehmen. Ein idF ist da nicht vorgesehen, sondern die Spielfortsetzung durch Einwurf (wenngleich das Regelheft überhaupt nur den Fall behandelt, dass man den Abstand "vor Ausführung" beanstandet).


    Einerseits kann ich die Parallele zum Abstandsverstoß beim dF verstehen. Andererseits: Beim Abstandsverstoß beim dF dann idF zu geben, würde der ausführenden Mannschaft einen Vorteil nehmen - das Argument zieht beim Einwurf freilich nicht.

  • Ich sehe das so: Ist der Einwurf noch nicht ausgeführt und es hampelt einer innerhalb der zwei Meter Grenze herum und den Einwerfenden stört dies, so wird ermahnt, wenn dies nichts hilft verwarnt und der Einwurf wird ausgeführt. Solange der Ball nicht im Spiel ist kann es keinen indirekten Freistoß geben. Wurde bereits korrekt ausgeführt, dann ist der Ball im Spiel, wenn nun ein Gegner den Abstand verkürzt hat und dadurch der Erfolg des Einwurfs nicht eintritt, dann gibt es eine Verwarnung und einen indirekten Freistoß.

  • Die Situation, wenn man vor Ausführung korrigiert bzw. gelb zeigen muss, ist ja klar - sie steht im Regelheft.


    Wenn ich diesen Thread hier richtig verstehe, ist die FIFA der Ansicht, dass auch dann, wenn die Abstandsverkürzung erst nach Ausführung gepfiffen wird, das Spiel mit der Wiederholung des Einwurfs fortzusetzen ist, oder? Weil auch der dF in dem Fall wiederholt wird?


    Die Anweisung im DFB-Gebiet ist aber nach wie vor idF? Weil der Ball im Spiel war?

  • Habe gestern nochmal bei Bernd Domurat nachgefragt, der die aktuelle (in Deutschland geltende) Regelauslegung des DFB zum Einwurf so darstellt:


    "a) bei nicht korrekten Abstand vor Einwurfausführung soll der SR den Abstand herstellen wenn dieser gefordert wird oder der SR ihn für nötig hält
    b) kommt der Spieler der Aufforderung nicht nach, ist er zu verwarnen, Spielfortsetzung bleibt natürlich der Einwurf
    c) in den meinsten Fällen erübrigt sich dies, da der Einwurf meist ohne Behinderung ausgeführt werden kann
    c) insofern besteht auch bei nicht vorgeschreibenen Abstand meist kein Handlungsbedarf (Vorteil)
    d) verkürzt der Spieler den zuvor korrekten Abstand vor Ausführung des Einwurfes wird ein indirekter Freistoß verhängt
    e) Verkürzung des Abstandes wird als Unsportlichkeit gewertet, Spielfortsetzung also dort, wo diese geschah (wo Spieler stand)
    f) Verwarnung ist in einem solchen Fall zwingend"


    Bernd Domurat ist Lehrwart im NFV und beim DFB u.a. für die Erstellung der Lehrpräsentationen zuständig.


    Wäre super, wenn man von der FIFA mal was Schriftliches zum Thema fände.