Tor oder nicht?

  • Hallo zusammen!
    Gestern ist es bei unserem Spiel zu einem Zwischenfall gekommen. Ich wollte mal wissen, ob der Schiedsrichter regelkonform entschieden hat, oder nicht.


    Folgendes ist passiert:
    Unsere Mannschaft hat ein Tor geschossen. Der Schiedsrichter hat daraufhin zum Mittelpunkt gezeigt. Daraufhin ist die gegnerische Mannschaft auf den Schiedsrichter losgestürmt und hat diesen bedrängt. Die Gegner meinten, dass der Ball vorher im Toraus gewesen ist.
    Der Schiedsrichter hat sich daraufhin bedroht gefühlt und hat das Spiel unterbrochen und ist in seine Kabine gegangen. Nach etwa 5 Minuten kam er wieder und hat einen Zuschauer gefragt, ob der Ball im aus war. Der Zuschauer hat daraufhin bestätigt, dass der Ball im Aus gewesen ist. Das Spiel wurde mit Abstoß fortgeführt.


    Darf der Schiedsrichter einen unbeteiligten Zuschauer um Rat fragen oder macht es Sinn Protest einzulegen?

  • Nein, darf er natürlich nicht.
    Je nach Spielstand macht ein Protest Sinn.
    Das Verhalten des SR sollte, wenn wirklich so vorgefallen auch der spielleitenden Stelle gemeldet werden.

  • Hallo,


    sein erstes Verhalten das Spiel zu "unterbrechen" war richtig, wenn er sich zu bedroht fühlt. Jedoch das was er danach getan hat, war nicht korrekt. Er darf nicht zu einem Zuschauer gehen und ihn fragen ob der Ball im Aus war :flop:


    Schließe mich der Meinung an, es macht Sinn Protest einzulegen!

    Manchmal zeigt das Fernsehen Dinge, die niemand auf dem Platz gesehen hat, aber manchmal zeigt das Fernsehen auch Dinge nicht, die man selbst schon gesehen hat.


    Pier-Luigi Collina (Ehem. italienischer FIFA - Schiedsrichter)

  • Woher weißt Du, dass es ein Zuschauer war? Und woher, was der Schiedsrichter gefragt hat?


    Ab und zu sollen am Rand auch Beobachter, andere unbeteiligte Schiedsrichter etc. stehen; deren Befragung ist zwar in der Regel nicht vorgesehen, aber auch nicht verboten, schließlich entscheidet auch bei offiziellen Assistenten ausschließlich der Schiedsrichter. Das Verhalten mag zwar taktisch ungeschickt sein, einen Regelverstoß bedeutet es nicht, ebenso muss die getroffene Entscheidung deshalb nicht falsch gewesen sein.

  • Es handelte sich definitiv um einen Zuschauer, da der Zuschauer Vereinsmitglied von uns ist. Er hat anschließend bestätigt, dass der Schiedsrichter ihn gefragt

  • Solange das Spiel noch nicht fortgesetzt wurde, kann er seine Entscheidung immer noch ändern, wenn er seinen Irrtum bemerkt.
    Dies hat gemacht.
    Seine Entscheidung jedoch auf eine Zuschaueraussage zu stützen, vor allen Dingen wenn jeder es mitbekommt ist natürlich unklug.
    Aber eine Regelverletzung liegt doch hier nicht vor, oder irre ich mich da?

  • Wenn Euer eigenes Vereinsmitglied einräumt, dass der Ball voher im Toraus war, dann wird es 1. stimmen und 2. ist das ja fast so, als hätte einer Eurer Spieler bestätigt, dass der Ball im Toraus war. Insofern finde ich das Szenario zwar kurios, aber letztlich nicht protestwürdig, nicht einmal wirklich kritikwürdig. Anders wäre es, wenn der Zuschauer der gegnerischen Mannschaft zuzurechnen gewesen wäre.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Du findest das Verhalten nicht kritikwürdig?
    Also ich bitte Dich.
    Es kann doch nicht über jede Entscheidung eine Abstimmung geben.
    Ich gehe nächstes Mal, wenn ich mir nicht sicher bin und bedrängt werde auch erstmal fünf Minuten in die Kabine, trinke nen Kaffee und bespreche mich dann mit den Zuschauern.

  • Es war die einzige Möglichkeit, seine objektiv wohl falsche Torentscheidung auf einer handfesten Grundlage (Zeuge: Mitglied des torerzielenden Vereins) zu korrigieren. Das finde ich besser, als an der Torentscheidung trotz sehr begründeter Zweifel festzuhalten. Spannend wird höchstens sein, ob der Zeuge seine Wahrnehmung und seine Aussage ggf. vor dem Sportgericht bestätigen wird. Aber so oder so hat letztlich der SR eine Tatsachenentscheidung getroffen: Abstoß statt Tor, Anstoß.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Fakt ist doch nun mal, dass der Zuschauer von eurem Verein ist, oder? Und wie meine Vorredner schon angedeutet haben, darf ein SR seine Entscheidung korrigieren, solange das Spiel noch nicht fortgesetzt wurde. Und wenn ein Zuschauer aus den eigenen Reihen so ehrlich ist und gibt zu, dass der Ball vorher im Aus war, dann lasst es gut sein.


    Und dazu noch ein Zitat von Kin Hubbard:



    Ehrlichkeit macht sich bezahlt, aber vielen Menschen scheint diese Bezahlung nicht auszureichen.




    Unumstritten ist jedoch, dass er normalerweise keinen Zuschauer hätte fragen dürfen, aber dass ist ein anderes Thema.

    FSK 6 Es gibt kein richtiges Mädchen
    FSK12 Der Held bekommt das Mädchen
    FSK16 Der Böse bekommt das Mädchen
    FSK 18 Alle bekommen das Mädchen

  • Moderatorenhinweis


    Mit Ausnahme des Themenerstellers war niemand vor Ort und kann beurteilen, wie sich die Sache zugetragen hat - und eine Grundregel besagt, dass man vor einem Urteil immer beide Seiten hören soll; dies wird im konkreten Fall wohl nicht gelingen.


    Es steht jedem Verein offen, gegen eine Spielwertung Protest einzulegen - und über den Ausgang des Verfahrens sollten wir hier grundsätzlich keine Prognosen abgeben. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass sogar ein Zuschauer des eigenen Vereines eingeräumt hat, dass der Ball vorher das Spielfeld verlassen hatte.


    Da nicht davon auszugehen ist, dass der betroffene Kollege sich hier äußern wird oder neutrale Beobachter des Spieles sich hier melden werden, schließe ich das Thema bis auf Weiteres.