78.617 Schiedsrichter in den DFB-Landesverbänden aktiv

  • Zitat

    Da bist du aber fehlinformiert. DU musst von deinen Spesen nichts abgeben.



    Zitat

    zum Thema Fahrtkostenerstattung


    Wer lesen kann ist klar im Vorteil ;)




    :ironie:

  • Tja, denke auch, dass sich das der DFB aber auch die Gruppe/Kreise/Verbände selbst zuzuschreiben haben...


    1. Der Umgang mit den SR. Natürlich ist daran vor allem die Presse schuld, aber naja. Ich denke, das sollte endlich mal unterlassen werden, das ist unfair, Leute zu kritisieren, die das Fußballspielen (was die Deutschen ja bekanntlich so lieben) erst ermöglichen. Natürlich macht es uns Spaß, aber irgendwo sollte man dankbar für solche sein, die sich quasi jedes Wochenende zum "Deppen" machen...


    2. Die Behandlung der Jung-SR ist das nächste Problem. Ich bin selbst Jung-SR (15 Jahre, 2 Jahre jetzt dabei). Ich könnte SR verstehen, die nach ein zwei Spielen sagen, ihnen reichts, bei den Beschimpfungen die man sich anhören muss. Wir haben Betreuer bei unseren ersten 5-6 Spielen dabei, die sagen uns, was wir gut gemacht haben, was wir schlecht gemacht haben und geben uns Tipps. Zu laute Trainer werden von denen auch "abgeschaltet".
    Ausserdem muss sich jeder Trainer, der zu laut meckert und unsportlich wird, vor unserem Jugendeinteiler fürchten, der setzt sich stark für uns ein und kann in solchen Belangen richtig ungemütlich werden...


    3. Viele wissen gar nicht, welche Vorteile man durch das Pfeifen hat. Wenn jemand hört, dass wir überhaupt Geld bekommen, sind einige schon erstaunt. Und wenn man sich überlegt, dass das Pfeifen im Vergleich zu Prospekte austragen um einiges rentabler ist, eig, muss man überlegen, ob man die Spesen nicht erst mal etwas mehr "an die Große Glocke hängt". Ob man sie erhöhen sollte, wär ein anderer Gedanke... Auch, dass man in Bundesligaspiele für vielleicht 50 cent reinkommt, ist kaum bekannt.


    4. Fehlende Betreuung der Jung-SR. Wie ich vorher bereits gesagt habe, dass die Jung-SR kaum betreut werden, ist ein Problem,da man ins "kalte Wasser geworfen wird". Wenn man bei den ersten Spielen niemanden hat, der einem hilft, Tipps gibt, usw ist man richtig überrumpelt, denn es ist mit Hilfe schon schwer genug. Auch wenn man gleich mal Betreuuer erwischt, die einen gar nicht mehr in Ruhe lassen.


    5. Auch die allgemeine Regelkenntnis bei den Zuschauern ist ein Problem. Manchmal fragt man sich ja selbst bei den Regeln, was das soll, aber wie sollen es dann die Zuschauer verstehen, vor allem wenn es negativ für ihren Verein ist?



    Ich denke nicht, dass man die Regeltests einfachher machen sollte. Ich denke nur, dass die Vorbereitung verbessert werden sollte. Auch sollte man mehr Öffentlichkeitsarbeit, z.B. in Schulen machen (nicht über Plakate, sondern über SR die das Hobby vorstellen). Die Anhebung der Spesen und der Vorteile (war ja schon mal iwie in Planung) wäre ein weiteres Mittel. Und auch alle SR können was dazu beitragen, indem sie soviele wie möglich werben.


    So, jetzt hab ich euch alle zugetextet :D:D:D

  • Ich wüsste nicht viel, was den von Markus geposteten Beitrag noch vervollständigen könnte...
    Kann man so in jedem Sportlerheim aufhängen...

  • Man muss aber auch bedenken, dass so mancher nicht-SR Leute nicht gegen Reaklamierungen oder Anschiss an ihnen nicht ertragen können, weil die dafür keine Nerven haben.


    Mich hat damals auch jmd im Verein gefragt, ob ich denn Schriri sein möchte, da er gesehen hat wie sehr ich mich für das Recht interessiere und immer gerne mal aus Hobby das BGB-Buch aufschlage, um bestimmte Fälle von Kaufverträgen zu lösen.


    Für ein Jura-Studium haba ich leider nicht die passende Vorraussetzung gehabt. Da hat mir ein Kumpel ausm Verein mir einfach empfohlen als Unparteischer aufzutreten.


    Für mich kam es mir zunächst komich vor, da ich nicht wußte, ob ich mögliche Beschimpfungen der Spieler/Betreuer in meinem Hals umstecken kann.


    Habe es mir relativ lange Zeit durch den Kopf gehen lassen und mich doch letztendlich dazu entschieden es doch durchzuziehen, da ich an andere Vorteile gedacht habe, die mich letztendlich den Anstoß zur Anmeldung an einem Neulingslehrgang getrieben hat.


    Vorteile bei mir:


    1. Man bewegt sich regelmäßig => Körperliches Training!
    2. Eine hohe zielgerichtete Aufmerksamkeit => Konzentrationstraining!
    3. Ein hohes Maß an Verantwortlichkeit => Umgang bei Stressituationen!


    Seit ich die ersten Spiele gepfiffen habe, habe ich mir gedacht, warum ich mich denn nicht schon früher dort entschieden habe. Ist wirklich das schönste Hobby, dass ich in meinem Leben je hatte, dass wirklich alles an Tätigkeiten fordert.


    Sollen mir die Betreuer/Spieler/Zuschauer von mir aus den Hals drehen. Mich kriegt man nicht mehr aus der Pfeife weg. :top:


    Nur leider verstehen es die meisten Leute nicht denen ich es so mitteile. Sie lachen jmd aus, der Schiri ist, aber Fußball spielen tun die sehr gern.


    Was würden die nur machen, wenns die Idioten mit der Pfeife auf dem Platz niemals mehr geben würde?! ;)

  • Zitat von fussirichter;53208


    Nur leider verstehen es die meisten Leute nicht denen ich es so mitteile. Sie lachen jmd aus, der Schiri ist,


    Das kenne ich; das habe ich bei zwei Dingen:
    Bei meinem zuerst erlernten Beruf (Altenpfleger) und bei der Schiedsrichterei sagen die Leute, denen man das erzählt immer: "Das könnte ich aber nicht"

  • Zitat von Markus;53197


    3. Viele wissen gar nicht, welche Vorteile man durch das Pfeifen hat. Wenn jemand hört, dass wir überhaupt Geld bekommen, sind einige schon erstaunt. Und wenn man sich überlegt, dass das Pfeifen im Vergleich zu Prospekte austragen um einiges rentabler ist, eig, muss man überlegen, ob man die Spesen nicht erst mal etwas mehr "an die Große Glocke hängt". Ob man sie erhöhen sollte, wär ein anderer Gedanke... Auch, dass man in Bundesligaspiele für vielleicht 50 cent reinkommt, ist kaum bekannt.


    Ui Ui Ui, ich glaub nicht, dass das der Grund sein sollte, weshalb Jugendliche anfangen als Schiri zu "arbeiten". Das wäre genau der falsche Ansporn. Ich selbst hatte jemanden in meinem Schirilehrgang, der es wahrscheinlich hauptsächlich darauf abgesehen hat. Klar ist es gut zu wissen, dass es nicht unverdient bleibt, aber es gibt genug Jugendliche die ihren Schein machen, nie pfeifen, dafür aber 1 Jahr gratis in BL-Spiele reinkommen. Ich glaub nicht, dass das der Sinn dieser Sache ist ;)


    Mit dem Rest hast du allerdings Recht :D

  • Zitat von Markus;53197

    3. Viele wissen gar nicht, welche Vorteile man durch das Pfeifen hat. Wenn jemand hört, dass wir überhaupt Geld bekommen, sind einige schon erstaunt. Und wenn man sich überlegt, dass das Pfeifen im Vergleich zu Prospekte austragen um einiges rentabler ist, eig, muss man überlegen, ob man die Spesen nicht erst mal etwas mehr "an die Große Glocke hängt". Ob man sie erhöhen sollte, wär ein anderer Gedanke... Auch, dass man in Bundesligaspiele für vielleicht 50 cent reinkommt, ist kaum bekannt.


    Da stecken aber gleich eine ganze Menge an Aussagen drin, die so nicht richtig sind.


    Ja, man bekommt Spesen für ein Spiel - aber rentabler als das Austragen von Prospekten ist das nicht unbedingt, schließlich darfst Du nicht vergessen, dass Du auch die Zeiten mitrechnen musst, die Du für An- und Abreise benötigst, die Zeit, die Du vor dem Spiel eintreffen musst, die Pflichtsitzungen/-belehrungen, die ja meist auch monatlich stattfinden. Wenn Du jetzt alle Zeiten addierst und dann noch einmal gegen die Spesen rechnest, ist der Stundenlohn wahrlich nicht mehr berauschend, bei Jugendspielen sogar erbärmlich (Zeitaufwand nur unwesentlich geringer, Spesen aber nahezu lächerlich); Prospekte können da lohnender sein.


    Auch der Zugang zu BL-Spielen ist nur bedingt richtig - Du darfst nämlich keine Ansetzung haben, dummerweise finden viele Spiele im Jugendbereich aber genau am Samstagnachmittag statt, die meisten jungen SR pfeifen also genau dann. Schon mutiert die tolle Gelegenheit zu einer rein theoretischen Chance - oder Du hast Glück und einen verständnisvollen Ansetzer, der Dir wenigstens ab und an mal freigibt, wobei dies wiederum an Heimspieltagen sein muss. Ich habe es in meiner aktiven Laufbahn jedenfalls nie ins Stadion geschafft.


    Nebenbei: Für wen derartige Aspekte entscheidend sind, der ist wahrscheinlich ohnehin fehl auf dem Platze.

  • Also das man die Schiedsrichterei finanziell nicht mit einem Aushilfejob vergleichen kann, darüber müssten wir uns eigentlich alle einig sein. Die Spesen werden nicht gezahlt als eine Art Lohn, sondern es gilt als eine Aufwandsentschädigung für deine investierte Zeit und Fahrt, die du für die Mannschaften verbringst.


    Daher definiert man die Tätigkeit als Schiedsrichter als ehrenamtliche Tätigkeit. Sie wirkt besonders auch einen positiven Aspekt, wenn man dies auf seinem Lebenslauf bei seiner Bewerbung um einen Job erwähnt. Das ist deswegen so, weil der Arbeitgeber über dich weiß, dass du übers Wochenende teamfähig, bewglich bist und ehrenamtliche Tätigkeiten durchführst.