Spieler täuschen Verletzung vor, um Zeit zu gewinnen!

  • Hab vor kurzem ein Spiel gesehen, wo eine Mannschaft 2:0 in Führung war und dann auf Zeit spielte in dem die Spieler ständig Krämpfe und Verletzungen vorspielten. Der bis dahin sehr gut leitende Schiri unterbrach das Spiel ständig und gab 6 x Schiedsrichterball. Die zurückliegende Mannschaft beschwerte sich massiv, weil deren Angriffe und Spielaufbau ständig zerstört wurde.


    Wie soll der Schiri vorgehen, weil er ja nicht weiß, ob es sich um ernsthafte Verletzungen handelt oder nicht?


    Eines kurz Vorweg, die FIFA plant eventuell in Zukunft das bisher übliche hinausspielen des Balles bei Verletzungen und der folgenden Fairplay Einwürfe als Spielfortsetzung zu unterbinden! (gelbe Karte beim absichtlichen Hinausspielen) Die wollen, dass der Schiedsrichter hier unterbricht mit Schiriball!


    Wie geht ihr vor in solchen Fällen?

    Menschen, die sich nicht gewisse Regeln vorgesetzt haben, sind unzuverlässig. Man weiß sich oft nicht in sie zu finden, und man kann nie recht wissen, wie man mit ihnen dran ist."


    Immanuel Kant


    "Ein Sieger findet für jedes Problem eine Lösung."
    "Ein Verlierer findet in jeder Lösung ein Problem."


    Corneille

  • Das ist doch eigentlich klar geregelt:


    Der SR soll das Spiel nur dann unterbrechen, wenn er einen Spieler für ERNSTHAFT verletzt hält. Krämpfe etc. fallen für gewöhnlich nicht unter die Rubrik ernsthafte Verletzungen, allerdings lässt sich dies immer nur im konkreten Einzelfall beurteilen.


    Die Überlegungen der FIFA halte ich aber für nicht zweckdienlich, schließlich wird der Fair play-Gedanke doch grundsätzlich gefordert. Soll sich das Fair play dann darin äußern, dass zum SR-Ball nur eine Mannschaft antritt? :flop:

  • Zitat von redrefer;52887


    .....


    Eines kurz Vorweg, die FIFA plant eventuell in Zukunft das bisher übliche hinausspielen des Balles bei Verletzungen und der folgenden Fairplay Einwürfe als Spielfortsetzung zu unterbinden! (gelbe Karte beim absichtlichen Hinausspielen) Die wollen, dass der Schiedsrichter hier unterbricht mit Schiriball!


    ......


    Gibt es bei der FIFA auch sowas wie ein Sommerloch? Ich dachte das gäbe es nur bei den Politkern, wenn die mangels aktueller Ereignisse irgend einen Scheiß zusammenlabern, Hauptsache sie können überhaupt was sagen.


    Aber bei den Herren der Fifa liegt es wahrscheinlich eher an Alters-Demenz, fortgesetztem Dilirium und Alzheimer-light.


    Wenn der Ball im Spiel ist, kann der Spieler damit machen was er will.
    Ins Tor schießen, ins Aus Schießen ins eigene Tor schießen, usw. usw.......


    Nur den Schiedsrichter sollte er nicht absichtlich anschießen.


    Nun gut, wenn die Herren bei der Fifa diese Faiplay-Geste unter Strafe stellen wollen, dann wird der Ball eben nicht ins Aus geschossen, sondern in die Hand genommen. Da es zwar ein absichtliches Handspiel - aber kein unsportliches wäre, gäbe es auch keine :gelbe_karte:


    Hier gibt es nur :gelbe_karte: für die Herren der FIFA.


    Aber zum Thema.
    Ich lasse die Zeit nachspielen, solange die zurückliegende Mannschaft dadurch benachteiligt worden ist. Hierbei ist es mir egal, ob 5, 10 oder 15 Minuten.


    Dreht die benachteilgte Mannschaft das Spiel jedoch wird pünktlich abgepfiffen.

    ...so langsam sterben die letzten Opa's aus,
    die ihren Enkeln von der letzten Schalker Meisterschaft erzählen können

  • Es gibt nur ein Mittel gegen Zeitspiel durch Verletzungen. Wenn einem SR das auffällt, lässt er den behandelten Spieler einfach draußen 2 Minuten stehen. Dann kann er sich die Seele aus dem Leib schreien um wieder rein zu kommen. Danach lässt sich so schnell keiner mehr behandeln.

  • Zitat von chaotix;52892

    Hier gibt es nur :gelbe_karte: für die Herren der FIFA.


    Wohl eher die :rote_karte:, denn auf der einen Seite an den Fair Play-Gedanken appelieren und dann sowas unter Strafe stellen, dass geht ja mal gar nicht!!!


    Zitat von chaotix;52892


    Aber zum Thema.
    Ich lasse die Zeit nachspielen, solange die zurückliegende Mannschaft dadurch benachteiligt worden ist. Hierbei ist es mir egal, ob 5, 10 oder 15 Minuten.


    Dreht die benachteilgte Mannschaft das Spiel jedoch wird pünktlich abgepfiffen.


    Ja, leider macht das nicht jeder Spieler so, ich habe vergangene Woche auch ein Spiel gehabt, wo Tabellenführer gegen Tabellenvierten Spielte, der Vierte führte dann irgendwann mitte der ersten Halbzeit und fortan wurde jeder Ball weit in den benachbarten Wald geklärt, ich habe dann die Spieler irgendwann darauf hingewiesen, dass wir das Spielchen gerne solange treiben können bis es dunkel wird und dann breche ich das Spiel halt ab...
    Habe in der ersten Halbzeit dann 7 Minuten nachspielen lassen und es gab echt gar keine Beschwerde, was mich wirklich verwundert hat, der Vierte siegte im übrigen am Ende 4:1...

    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.

  • Ich bin auch der Meinung, dass man es so lassen sollte wie bisher!


    Im Großen und Ganzen gibt es da doch kaum Probleme.

    Menschen, die sich nicht gewisse Regeln vorgesetzt haben, sind unzuverlässig. Man weiß sich oft nicht in sie zu finden, und man kann nie recht wissen, wie man mit ihnen dran ist."


    Immanuel Kant


    "Ein Sieger findet für jedes Problem eine Lösung."
    "Ein Verlierer findet in jeder Lösung ein Problem."


    Corneille

  • Was soll denn der Unfug eine Fair-Play-Geste zu bestrafen? :confused::confused::confused:
    Naja, zur Not konnte ich den ball nicht richtig kontrollieren und er ist ins aus gegangen. :ironie: Kann ja dem Besten mal passieren.. und das dem nicht so war sollte mir mal einer beweisen. ;)


    Was die ständigen Verletzungen etc angeht... ich würd erstmal weiterspielen lassen. Dann kann der Angriff (also die Gegner) noch ne Aktion starten und danach kann man immer noch gucken/unterbrechen. Bei uns wird gelehrt, dass man die Aktion noch etwas laufen lassen sollte, bis der Angriff aus ner Konter- (oder anderen torgefährlichen) Situation raus ist und erst dann Unterbrechen.
    Ausnahme: Der Spieler liegt in einer Blutlache.. aber sonst wird er die paar Momente schon ohne Schaden überstehen.;)


    Bei uns hat sich das Ganze dann idR sehr schnell erledigt, weil der Spieler dann nach der abgeschlossenen Aktion in der Unterbrechung (oder schon vorher) aufgesprungen ist und wieder topfit war --> sowas find ich unsportlich und somit ist es :gelbe_karte:. (spätestens beim Zweiten mal in dichter Folge unterstelle ich das einfach..) Gibt dann kurz Proteste, aber hilft ungemein weiter :D


    Hinweis: So ist es im Handball geregelt! Ob man das bei euch so umsetzten kann, weiß ich nicht. Aber es funktioniert. :D

  • :ironie: AN


    Dann hätte Oliver Kahn in seiner Karriere den Weltrekord an gelb/roten Karten!
    70% der Rückpässe die er ins Feld schlagen will - gehen immer ins Seitenaus :D


    :ironie: AUS

    ...so langsam sterben die letzten Opa's aus,
    die ihren Enkeln von der letzten Schalker Meisterschaft erzählen können

  • Wenn ich das Gefühl habe, dass der Spieler ernsthaft verletzt ist, pfeife ich ab. Aber spätestens bei der 2. Unterbrechung sage ich auch deutlich, dass ich die Zeit nachspielen lasse. Die Spieler warten dann draußen auch etwas länger, ehe sie wieder mitmachen dürfen.

  • Und für den Fall, dass jetzt jemand mit dem Argument kommt "Aber wenn ich pfeife, steht er bald wieder auf und will nicht mehr behandelt werden":

    Wenn man unterbricht und hinläuft (und eben dieses unsportliche vermutet) winkt man den Betreuer eben rein, sobald dieser drauf ist, muss er runter. Und wie ihr schon sagt, dann wartet er!

    Wo käme man hin, wenn alle sagten:
    Wo käme man hin? und niemand ginge,
    um einmal zu schauen,
    wohin man käme, wenn man ginge

    (Kurt Marti)

  • Zitat von Graf Björn;53026

    Und für den Fall, dass jetzt jemand mit dem Argument kommt "Aber wenn ich pfeife, steht er bald wieder auf und will nicht mehr behandelt werden":

    Wenn man unterbricht und hinläuft (und eben dieses unsportliche vermutet) winkt man den Betreuer eben rein, sobald dieser drauf ist, muss er runter. Und wie ihr schon sagt, dann wartet er!


    Das ist falsch!


    Der Spieler entscheidet, ob er eine Behandlung wünscht!
    Die kannst Du als Schiedsrichter nicht anordnen.


    Winkst Du die Betreuer herein - und der Spieler will garkeine Behandlung, dann braucht er das Feld auch nicht zu verlassen.

    ...so langsam sterben die letzten Opa's aus,
    die ihren Enkeln von der letzten Schalker Meisterschaft erzählen können

  • chaotix, da irrst Du Dich:
    http://www.fussball-sr.de/showthread.php?t=2831&highlight=Betreuer


    Graf Björn hält die "Verletzung" halt für schwerwiegend. ;)


    Zitat

    Auch die neue SR-Zeitung greift dies auf:


    Ein Angreifer und ein Verteidiger bleiben verletzt am Boden liegen. Da der Schiedsrichter die Verletzungen als schwerwiegend einstuft, gibt er sofort Betreuern beider Teams ein Handzeichen, den Platz zu betreten. Während der Verteidiger behandelt werden muss, steht der Angreifer, als seine Betreuer am Ort sind, auf und nimmt keine Behandlung in Anspruch. Dürfen Betreuer ausnahmsweise ohne Befragen des Spielers auf das Feld gerufen werden? Muss der Angreifer das Spielfeld verlassen?


    Da der Schiedsrichter beide Verletzungen nach seinem Ermessen als schwerwiegend einstuft, kann er ohne Rücksprache mit den Spielern, Betreuern das Betreten des Feldes gestatten. Unwesentlich ist danach, ob die Spieler die Pflege in Anspruch nehmen. Entscheidend ist, dass Betreuer mit Zustimmung des Schiedsrichters das Feld betreten haben. Deshalb muss auch der Angreifer, der keine Pflege in Anspruch nimmt, das Feld verlassen. Das Spiel ist danach mit dem Pfiff freizugeben.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Doch, muss er.


    "Maßgeblich für Anweisung, dass der Spieler das Spielfeld verlassen muss, ist nicht die Behandlung an sich, sondern die Tatsache, dass die Betreuer gerufen wurden und das Spielfeld betreten haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Spieler eine Behandlung gewünscht hat, oder ob - wie in diesem Fall - der SR sozusagen wegen "Gefahr im Verzuge" die Betreuer gerufen hat."


    (Die Fußballregeln in Fragen und Antworten zur gleichen Situation Regel 5 - Frage 59)


    Nicht regelkonform ist dagegen das hier:


    Zitat von chaotix;52892


    Ich lasse die Zeit nachspielen, solange die zurückliegende Mannschaft dadurch benachteiligt worden ist. Hierbei ist es mir egal, ob 5, 10 oder 15 Minuten.


    Dreht die benachteilgte Mannschaft das Spiel jedoch wird pünktlich abgepfiffen.


    Aus dem Regelheft (Seite 32):
    "Der Schiedsrichter lässt die gesamte Zeit, die durch Verletzungen verloren geht, am Ende jeder Halbzeit nachspielen."


    Da es sich hier um verlorene Zeit und nicht um vergeudete handelt, muss sie nachgespielt werden. Nur bei vergeudeter Zeit darf diese Vorteilsregelung angewendet werden!