Es gibt letztlich 2 Möglichkeiten: ich nehme die Regeln wörtlich oder ich nehme sie ernst.
Ich habe mein regelheft jetzt gerade nicht zur Hand, aber die Ermahnung ist doch auch keine in den Regeln festgeschriebene pers. Strafe (oder doch??)und dennoch wenden wir sie an. Gleiches muss auch für den Fair-Play-Gedanken zählen.
Keine Rote Karten, wenn das vergehen zugegeben wird?!
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Eine Ermahnung ist überhaupt keine persönliche Strafe, also auch keine in den Regeln festgeschriebene persönliche Strafe.
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Letztenendes schreibt Herr Striegel doch, der Spieler soll keine pers. Strafe erhalten - kann aber schon. Es ist also eine Empfehlung, da die genaue Handhabung nicht geregelt ist.
Ich für meinen Teil verzichte bei zugegebenem absichtlichem Handspiel auf die persönliche Strafe. Bei einer Tätlichkeit jedoch nicht.
PS: Ich werde aber kaum in eine solche Situation kommen, da ich die Spieler bei solch eklatanten Entscheidungen nicht frage. Bei Eckball oder Einwurf frage ich schon mal "Warst Du noch dran?", bei Strafstoß oder Tätlichkeit würde ich auf die Nachfrage lieber verzichten.
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Handhabe es genauso wie A_Kappi.
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Zitat von redrefer;47863
Ich bin da ausnahmsweise nicht der Meinung des Herrn Striegel!
Die rote Karte ist sehr wohl vom Regelwerk zu ziehen! Es gibt in den Fußballregeln keine Stelle, die einen Fairplaygedanken positiv belohnen sollten! Das wäre zwar eine gute Idee, nur wurde sie bis jetzt nirgens erwähnt!
Der Schiedsrichter muß also nach dem Regelwerk handeln und sehr wohl rote Karte und Strafstoß geben! Ansonsten würde daraus ein regeltechnischer Nachteil für die andere Mannschaft entstehen!
Den Spieler zeichnet auf der anderen Seite sehr wohl das verhalten aus, aber gerade das ist dann ja Fair Play!
Vor langer Zeit einmal gabs bei uns ein Spiel in der obersten Liga und der damalige Assi hat klar im Getümmel ein Handspiel gesehen. Die Spieler haben auf Hands reklamiert und als der Schiri zu seinem Assi raus sah, brachte ihm dieser ein Fahnenzeichen. Auf die Anfrage beim Assi, sagte ihm dieser er konnte bei diesem Haufen leider die schlecht lesbare Nummer des Täters nicht genau erkennen. Der Schiri ging zu den Spielern und sagte ihnen dass er jetzt den für ihn verdächtigen Spieler ausschließen wird. Im TV wird man dann ohnehin den wahren Täter erkennen und dann wird dieser zusätzlich gesperrt. Es wäre also Klug von den Spielern, den richtigen Täter gleich zu nennen, weil sonst stehen gleich 2 Spieler! Das taten die auch und nannten dem Schiri den Übeltäter, welchen er dann eliminierte! gg Ein ziemlicher Bluff!
Ich hab wirklich herzhaft lachen müssen, als er uns die Story erzählt hat!
Geile Einstellung absolut! Du kannst doch keinen bestrafen, wenn du selbst nichts gesehen hast! Wenn er es dann zugibt, kannste als höchstes Strafmaß ne Spielstrafe geben, aber das wars dann auch...
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Bin nicht dieser Meinung!
Es geht doch eher darum, was war und was nicht?
Wenn ich mir die Geschichte des Regelwerkes anschaue, kam es nie auf den Schiedsrichter darauf an, weil zu Beginn gar keiner vorhanden war und sich die das selber geregelt hatten. Es ging also immer um das was tatsächlich geschehen ist! Der Schiedsrichter griff früher nur bei Unstimmigkeiten ein!
Hier handelt es sicher aber um keine Unstimmigkeit, weil der fehlende Spieler selbst zugegeben hat, dass er mit der Hand gespielt hat!
Wenn er hier keine Karte mehr bekommen würde, wo wäre dann der Fairplay Gedanke? Dann mache ich in Zukunft ein verstecktes Handspiel und damit mir nichts passiert, gestehe ich danach gleich um Straffrei gehen zu können!
Wir sind im Fussball ja nicht beim Finanzamt!
Regelrecht ist hier eine Karte vorgeschrieben und muss sie deswegen gegeben werden, wenn man konsequent ist bin ich der Meinung.
Einige Spieler spielen an der Seitenlinie und der Ball geht ins Out. Dem Assi und dem Schiri ist gleichfalls die Sicht etwas verstellt und es geht so schnell, dass beide nicht einwandfrei wissen, wer den Ball zuletzt berührt hat. Ein Spieler der beiden hat aber Fairplay auf seiner Schulter eintätoviert und sagt, dass er es war, der den Ball zuletzt gespielt hat. Du gehst ja jetzt auch nicht her und gibst Einwurf für die andere Mannschaft oder sonst was?
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Na klar mach ich das, wenn sowohl ich und mein SRA keine Ahnung haben, wem tuts denn weh???
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Eben!
Wo wäre denn dan die Fairplay Leistung, wenn es nachher keine persönliche Strafe geben würde?
Die schwere der Tat vorher wiegt ja dann trotzdem immer noch!
Ich kann ja auch nicht in die Bank gehen, sie ausrauben und dann auf der Straße wieder angekommen sagen, he Leute ich wars, aber ich habs e nicht so gemeint! Natürlich bekomme ich da eine mildere Strafe, aber die Tat wurde nunmal begangen! gg
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Du vergisst aber eins. Es gibt nicht nur eine persönliche Strafe im Fußball sondern auch eine Spielstrafe. Und genau damit bestrafst du das Vergehen. Für die Ehrlichkeit des Spielers, der dass Handspiel beging und zugibt, wird halt auf die Karte verzichtet (persönliche Strafe), aber dafür das es trotzdem Handspiel war, gibt es dir. Freistoß oder Strafstoß.
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Fakt ist: Wenn der Spieler das Vergehen nicht zugibt, erfolgt gar keine Bestrafung, da die SR nichts gesehen haben. Gibt er es zu, gibt es eine "abgeschwächte" Bestrafung in Form der vorgesehenen Spielstrafe unter Verzicht auf die persönliche Strafe.
Außerdem hinkt Dein Vergleich, Du kannst nicht eine Straftat mit einer Torverhinderung vergleichen, da sollte man schon differenzieren.
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Ich sehe es eigentlich ähnlich wie A-Kappi. Wenn ein Spieler so ehrlich ist, ein von ihm begangenes Vergehen zuzugeben, dann verhänge ich die Spielstrafe und keine persönliche Strafe. Ausnahme ist sicherlich eine Tätlichkeit, dort wäre für mich der Feldverweis schon zwingend notwendig.
Allerdings würde ich wohl auf eine Nachfrage beim Spieler nur in allerletzter Instanz zurückgreifen, zu 95% würde ich darauf verzichten. -
Bei so einer Situation würde ich auch fragen. Und wenn er es zugibt, würde ich ihm nur Gelb zeigen. Wer sich sportlich fair verhält, der sollte auch belohnt werden.
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Udos Ding gefällt mir schon eher, weil er damit die ursprüngliche Unsportlichkeit bestraft! Es ist halt trotzdem noch so eine halbe Sache!
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Tätlichkeiten mal ausgenommen vom folgenden:
Wir zeigen bei einer regelwidrigen Torverhinderung die rote Karte. Sobald er es aber nicht mehr verhindern kann, sondern nur versucht, dann bekommt er die gelbe Karte.
Gleiche Szene, nur der SR sieht es nicht. Der Spieler gibt es aber zu und durch den folgenden Strafstoß bewirkt er doch noch eine erneute Torchance, die es nicht gäbe, hätte er es nicht zugegeben. Nun kann man meiner Meinung durchaus gelb geben bzw. auf eine pers. Strafe verzichten.
Was würden wir mit einer konsequenten und nicht regelwidrigen roten Karte bewirken? Wer in einem Beruf mit Erziehung zu tun hat (das habe ich momentan) versteht es vielleicht: Warum soll man etwas nochmal zugeben, wenn man trotzdem gleichhart bestraft wird?
Die Begründung von Kevin dachte ich zuerst auch, passt aber nicht: Wenn man begründet, man kann keine pers. Strafe geben, wenn der Spieler es zugibt, weil der SR es nicht gegeben hat, dann kann man die Spielstrafe auch nicht geben. Ich habe es schließlich nicht gesehen! Beispiel Einwurf: Man entscheidet falsch, der Gegner gibt zu: "Nein, er hat recht, ich war zuletzt dran!" Wie handhabt man das?
Ich finde diese Situation schwierig und ich gebe zu: Ich bin froh, wenn ich diese niemals haben werde! -
Zitat
Wenn er hier keine Karte mehr bekommen würde, wo wäre dann der Fairplay Gedanke? Dann mache ich in Zukunft ein verstecktes Handspiel und damit mir nichts passiert, gestehe ich danach gleich um Straffrei gehen zu können!
Wie sieht es mit dem Fairplay ggü. der anderen Mannschaft, die durch das vermeintliche Handspiel benachteiligt wurde ? Genau diese Mannschaft erwartet von dir, dass die Regeln konsequent umgesetzt werden.
Diese Vorgehensweise, Gnade vor Recht ergehen zu lassen, nehmen beide Mannschaften zum Anlass, ihre Hemmschwelle in Bezug auf Foulspiele weiter nach unten zu setzen, frei nach dem Motto : " Uns passiert eh nix "!Meine Erfahrung hat es schon gezeigt, wenn du einer bzw. beiden Mannschaften den kleinen Finger gibst, auf einmal der ganze Arm fehlt.
Spätestens nach der nächsten strittigen Situation ist das Heldenwerk nichts mehr wert und die Plärrerei geht von vorne los ! -
Da dieselbe Frage andernorts erneut aufgeworfen wurde, versuche ich mal einen Zwischenstand:
Es ist unstrittig, dass der SR, obwohl er den Sachverhalt nicht gesehen hat, die vorgesehene Spielstrafe verhängen muss.
Es ist unstrittig, dass mit der Aussage von Eugen Strigel klar ist, dass ein "Nachlass" für den reuigen Sünder vom Regelwerk nicht vorgesehen ist, der Fall im Regelwerk aber nicht abschließend geklärt ist.
Soweit der Sachstand.
Nun zur persönlichen Auffassung:
Ich stimme Graf Björn grundsätzlich zu, dass es pädagogisch sinnvoll ist, hier nicht unbedingt die persönliche Strafe zu verhängen, die notwendig wäre, wenn man das Vergehen selbst gesehen (oder vom SRA angezeigt bekommen) hätte. Wir kommen also mangels ausdrücklicher Regelung nicht umhin, nach dem Sinn der Regel zu forschen. Der FaD in diesen Fällen (ich rede jetzt vom torverhindernden Handspiel, nicht von einer Tätlichkeit) soll doch eigentlich die grobe Unsportlichkeit ahnden. Durch das Eingeständnis des Fehlverhaltens wird die grobe Unsportlichkeit m.E aber zu einer einfachen Unsportlichkeit, für die angezeigt ist - was auch gleichzeitig der Unterschied zur Tätlichkeit ist, da gibt es keine "bloß unsportliche" Variante. Wer dennoch auf entscheidet, sollte in beiden Fallkonstellationen aber keinesfalls vergessen, das Eingeständnis im Spielbericht zu vermerken, da die Sportgerichte dies mit Sicherheit positiv und damit strafmildernd bewerten. -
Ich kann mich erinnern, dass in der SR-Zeitung mal eine Regelfrage diesbezüglich so beantwortet wurde, dass man in diesem Fall den Spieler "nur" verwarnen soll.
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Das sieht natürlich dann unglücklich aus, wenn der Spieler schon verwarnt war...
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was aber dann keine Rolle spielt.
Denn Tatsache sind 2 Dinge:
1. Der Spieler raubt dem Gegner durch das Handspiel eine klare Tormöglichkeit, was aber vom Schiedsrichter nicht gesehen wird
2. Der Spieler ist insoweit fair, dass er das Vergehen zugibt und somit eine weitere klare Tormöglichkeit des Gegner ermöglicht.Wir sind uns alle einig, dass es Strafstoß geben muss. Ich würde hier auch geben, da der Spieler extrem unsportlich gehandelt hat und das auch durch dieses Fair Play nicht auszugleichen ist (denn ein Elfmeter kann verschossen werden, das Tor wäre klar gewesen!); allerdings ist es hier strafmildernd zu sehen und wäre wirklich überzogen, auch wenn das Regelwerk das so vorsieht.
Wenn ein Spieler jetzt aber schon gelb hatte, dann gibt es eben , das hat er sich dann selbst zuzuschreiben mit so einer blöden Aktion. Aber ich gehe mal davon aus, dass ein Spieler, der vorher schon auffällig war mit gelb (es sei denn, es war Kleinkram wie unerlaubtes Wiedereintreten oder Trikot ausziehen), so ein Handspiel auch nicht zugeben würde.Bei einer Tätlichkeit sieht das für mich auch differenzierbar aus: Ist es ein leichter Schlag oder Nicklichkeit, die man eigentlich mit rot bestrafen müsste, der Spieler es aber zugibt, dann würde ich es bei belassen mit einer nachdrücklichen Ermahnung.
Aber ein Spieler, der tritt, spuckt, mit Gegenständen wirft, grob beleidigt etc., der kann das von mir aus hundertmal zugeben, der gehört nicht aufs Feld und somit klar