Schlechtes Gewissen

  • Fakt jedenfalls ist, dass schiri_am_rhein sich wohl sicher Gedanken darüber gemacht hat (was auch zu schlaflosen Nächten führte). Auch ich hatte mal ein Spiel gehabt, wo fast alle zufrieden waren, außer ich. Dabei ist es dann wichtig, sich nicht verrückt machen zulassen und aus dem Fehler zu lernen. Dann geht es nächstes Mal sicher besser.

  • Zitat von schiri_am_rhein;42839

    in dem augenblick war ich nicht sicher ob es abseits war erst nach dem Spiel hat der Schiedsrichter vom Verband das mir gesagt als er mein Spiel analysiert hat.


    Wenn du dir nicht sicher bist pfeifen .
    In diesem Fall hat es auf der einen Seite 1nen Punkt weniger und auf der anderen Seite2 Punkte mehr gebracht.
    Hättest du es gepfiffen hätte die andere Seite 2 Punkte weniger bekommen.



    Zitat von Destop;42852

    Dann brauchst Du Dir doch auch keine Gedanken zu machen. Wenn Du in dem Augenblick nicht sicher warst, hast Du eigentlich keinen "Fehler" gemacht. Im Zweifel für den Stürmer - und so hast Du auch entschieden. :top:


    Ich kenne "im Zweifel für den Verteidiger" weil es weniger Fatal ist ein reguläres Tor zu verweigern als ein irreguläres anzuerkennen.
    Aber ist warscheinlich "Kreisspezifisch".;)

  • Zitat von Graf Björn;42867

    Da gebe ich dir recht!
    Aber ich halte es für falsch, wenn man ihm sofort unterstellt, aus Angst so entschieden zu haben.


    Unterstellen nein, aber jeder SR hatte doch in seiner Anfangszeit manchmal Muffensausen, eine unpopuläre Entscheidung zu treffen und voll durchzuziehen.
    Ich kann aus meiner Anfangszeit selbst berichten, dass sich während dem Spiel " Was-wäre-wenn-" Situationen im Kopf abspielen und man sich zu sehr innerlich mit deren Konsequenzen, bzw. mit sich selbst beschäftigt.


    Sobald die Spieler bemerken, dass die Entscheidungen aus Unsicherheit gefällt werden, hast du schon verloren !



    Daher meine Vermutung, welche jedoch keine Unterstellung darstellt ;)

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Spiel bei uns im Kreis! D-Jugend?


    Im Zweifel für den Angreifer heißt es!
    Abseits hin oder her, Tatsachenentscheidung! Jeder macht mal Fehler.

  • Ich gratuliere Dir zu Deiner ersten, sehr erfolgreichen Spielleitung !
    Du warst bei einer Abseitsentscheidung unsicher und hast -regelkonform- auf weiterspielen entschieden, was sich im Nachhinein als falsch herausstellte. Dies ist positiv, da Dir Dein Fehler von einer kompetenten Person mitgeteilt wurde (meist bleibt es bei der Unsicherheit).


    Nun zu Deiner Eingangsfrage:


    Auch ich grüble über (spielentscheidende) Fehler - die macht keiner gerne ;) und das "Mund abputzen und weiter gehts" funktioniert bei mir auch nicht immer :p


    Das "darüber Nachdenken" ist nicht negativ, zeugt es doch davon, dass Du gewillt bist, Dich mit Deinen Fehlern auseinander zu setzen.


    Ich kann Dir nur den Rat geben, das "grübeln" in die richtigen Bahnen zu lenken. Sich die gemachten Fehler vorzuwerfen bringt einen nicht weiter. Denk darüber nach, was "falsch" gelaufen ist, versuche zu ermitteln, wie Du zukünftig diesen Fehler vermeiden kannst (Stellungsspiel, Laufwege etc.) und nimm Dir einen Punkt heraus, auf den Du Dich im nächsten Spiel besonders konzentrieren willst. Stell Dir in Deinem geistigen Auge vor, wie Du die gleiche Situation durch Dein verbessertes Verhalten richtig beurteilst - Du schläfst zufriedener ein ;)

  • Eine falsche, spielentscheidende SR-Entscheidung ist also regelkonform und bringt einem nicht nur Glückwünsche für eine erfolgreiche, sondern sogar für eine sehr erfolgreiche Spielleitung ein. :confused::totlach:


    Na, wenn einem dann so viel gutes widerfährt, werde ich mal am Sonntag gleich ein paar Fehlentscheidungen einbauen :ironie:

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Man sollte es nicht übertreiben. Es war sein erstes Spiel, in dem er kaum Fehler gemacht zu haben scheint. Und über Abseits-Situationen zu befinden, wenn man allein pfeift, ist für mich müßig. Selbst wenn ich für mich selbst im Nachhinein vielleicht einschätze, es könnte doch ein Fehler gewesen sein, kann/müssen alle Beteiligten damit leben. Keiner fällt solche Entscheidungen mit Vorsatz. Ich denke, so hat es der beobachtende SR-Kamerad auch gesehen. Schiri_am_rhein und uns allen unterlaufen doch häufig solche "Fehler", bei denen man in Nachhinein unsicher ist - war es Abseits oder nicht? Für mich ist dies überhaupt kein Grund, noch lange meine Entscheidung zu hinterfragen. Und das Ganze an einem "spielentscheidenden Fehlurteil" festzumachen ist für mich ziemlich übertrieben. Wenn man allein pfeift wird mindestens jede zweite Abseitsentscheidung von den Spielern diskutiert.
    Sicherlich ist es gut, bestimmte Situationen nochmals Revue passieren zu lassen, aber bis zum nächsten sollte das mit den entsprechenden Schlussfolgerungen erledigt sein.
    Also, Glückwunsch zum ersten "unfallfreien" Spiel und viel Erfolg für die noch zahlreich folgenden Begegnungen.

    :ironie: "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.":ironie:
    Christian Morgenstern

  • Wenn ich hier lese, was einige schreiben, bin ich mir ziemlich sicher, dass er zum letzten Mal über so etwas berichtet. Hier fehlten nur noch die Noten, wie beim Kicker.


    Wenn Du Dir nicht sicher warst, ob Abseits oder nicht, und Du läßt dann weiterlaufen ist das okay. Wenn man alleine auf dem Platz steht, wird man sicher häufiger falsch entscheiden. Der Fehler war zwar spielentscheidend, aber wenn Du sonst keine Fehler gemacht hast, ist das für das 1. Spiel nicht toll, aber okay. Zum Gedanken machen über den Fehler schreibe ich jetzt nichts mehr, das haben die anderen schon ausführlich beschrieben.

  • Wie heißt es doch so schön? Nobody is perfect!


    Wir ALLE machen in jedem Spiel Fehler, egal, ob es das erste oder das tausendste Spiel ist. Es unterscheidet sich allenfalls deren Häufigkeit, Fehler selbst treten sogar in Weltklasse-Gespannen auf. Es fängt damit an, dass garantiert nicht alle Entscheidungen Ab-/Eckstoß bzw. Richtung des Einwurfes korrekt sind, geht über zweifelhafte Abseitsstellungen und fragliche (Nicht-)Ahndungen von Fouls bzw. Vorteilsentscheidungen und endet an den Stellen, wo wirkliches Spezialwissen erforderlich ist (zu viele Auswechslungen, weitere Personen auf dem Platz, Äste über dem Tor und andere Umwelteinflüsse etc.).


    Entscheidend ist, dass ich so entscheide, wie es nach meiner Einschätzung in der konkreten Situation aussah und regelkonform ist. Natürlich kann ich - eventuell sogar schon sehr kurz darauf - Zweifel oder gar die Gewissheit bekommen, dass eine Entscheidung falsch war, nur habe ich meist nicht die Gelegenheit, selbige dann noch zu korrigieren.


    Es schadet nie, das Spiel noch einmal rückblickend zu betrachten und zu analysieren, was gut und was nicht gut gelaufen ist, dazu zählen auch eventuelle Fehlentscheidungen. Das Ziel muss aber sein, daraus für die Zukunft Lehren zu ziehen, um besser zu werden, das Spiel selbst ist vorbei. Auch die gerne genannte Wahrheit, dass die Spieler weit mehr Fehler machen, ist zwar zutreffend, hilft aber nur härter gesottenen Zeitgenossen. Es ist menschlich, sich hier über eigene Fehler zu ärgern, dies ist aber müßig und kontraproduktiv.


    Darum Fehler analysieren mit dem Ziel, diese künftig nach Möglichkeit zu vermeiden - ansonsten aber wirklich: "Schwamm drüber". Der einzige Fehler, der m.E. unentschuldbar ist, sind die berühmten Konzessionsentscheidungen.

  • Zitat von almiko;42907

    Eine falsche, spielentscheidende SR-Entscheidung ist also regelkonform und bringt einem nicht nur Glückwünsche für eine erfolgreiche, sondern sogar für eine sehr erfolgreiche Spielleitung ein. :confused::totlach:


    Wenn ich mir bei Abseits nicht sicher bin, lasse ich weiterspielen. Das ist meiner Meinung nach sehr wohl Regelkonform. Und wenn beim ersten Spiel beide Mannschaften und der Beobachter zufrieden waren, spreche ich auch von einer sehr erfolgreichen Spielleitung.
    Ansonsten freue ich mich, zu Deiner Belustigung beigetragen zu haben, das hat was :)



    Zitat von almiko;42907

    Na, wenn einem dann so viel gutes widerfährt, werde ich mal am Sonntag gleich ein paar Fehlentscheidungen einbauen :ironie:


    Die wirst Du bestimmt auch ohne Deinen "guten Vorsatz" haben ;).


    Vielleicht kannst Du ja dann am Montag Schiri_am_Rhein einen Tip geben, wie Du Deine Fehlentscheidungen mental verarbeitest. Das scheint ihn zu beschäftigen und einen entsprechenden Tip von Dir konnte ich bisher nicht lesen ;)

  • Ich habe in keinem meiner Posts die Spielleitung von schiri_im_rhein zu hart kritisiert.
    So weit ich mich überhaupt zu ihr geäußert habe, schrieb ich:

    Zitat

    Nach den Schilderungen war die Leistung weder schlecht noch erfolgreich.


    Also mittelprächtig - das ist mit Sicherheit kein "Verriß".


    Kritisiert habe ich hauptsächlich, wenn man trotz eines objektiv festgestellten, schwerwiegenden Fehlers die Spielleitung als "erfolgreich" oder gar "sehr erfolgreich" bewertet (für Udo: das scheint mir den Schul-Noten 2 bzw. 1 zu entsprechen). Diese Bewertung finde ich übertrieben positiv und dabei bleibe ich.


    Sicherlich habe ich in den letzten 2 Jahren Fehlentscheidungen getroffen, aber ein objektiv irreguläres Tor war zum Glück nicht dabei. Aber auch über meine kleinen Fehler habe ich mich im Nachhinein immer geärgert, daraus meine Schlüsse gezogen, daß und wie ich es im nächsten Spiel richtig mache.
    So zu verfahren, daß ist auch der angemahnte Tipp meinerseits.
    Wenn mir nach einem Spiel, in dem ich selbst mit meiner Leistung zu Recht nicht zufrieden sein kann und bin, jemand zu einem "(sehr) erfolgreichen" Spiel gratulieren würde/wollte, wäre mir das nicht angenehm, sondern (sehr) unangenehm. Da hätte ich nämlich durch das unberechtigte Lob noch zusätzlich "ein schlechtes Gewissen".

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Grundsätzlich kann es bei einem spielentscheidenden Fehler keine erfolgreiche Spielleitung gewesen sein.


    Die Frage ist ja nun, und das war ja der Beweggrund des Themenstarters, wie gehe ich damit um:


    Wenn mir nach dem Spiel mitgeteilt wird (also von einer objektiven Person), dass ein Tor Abseits war, ärgert und beschäftigt mich das auch.
    Es kann sinnvoll sein, zu hinterfragen, ob mein Stellungsspiel in der Situation korrekt war. Oder vielleicht hatte ich das Spiel schon geistig "abgehakt", weil es so vor sich hinplätscherte und meine Konzentration hat nachgelassen.
    Wichtig-insbesondere in den ersten Spielen-aus Fehlern lernen. War es der Laufweg? Dann halt überlegen, wie man es beim nächsten Mal anders machen kann.
    Irgendwann ist es aber auch gut mit dem Grübeln-dann ist das Ding durch, man hat sich geärgert, nach Lösungen geucht und dann geht es auf zur nächsten Spielleitung.

  • Zitat von maurice;42870

    Ich kenne "im Zweifel für den Verteidiger" weil es weniger Fatal ist ein reguläres Tor zu verweigern als ein irreguläres anzuerkennen.
    Aber ist warscheinlich "Kreisspezifisch".;)


    Wohl eher Maurice-spezifisch! Der Grundsatz "Im Zweifel für den Angreifer" ist seinerzeit von der FIFA ausgegeben worden.


    Ich gehe mal davon aus, dass auch dein Kreis der FIFA angehört oder?

  • Christoph::top:
    So isser, unser Maurice!:D
    Einfach zum Piepen!:laola:

    :ironie: "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.":ironie:
    Christian Morgenstern

  • Zitat von almiko;42929

    Kritisiert habe ich hauptsächlich, wenn man trotz eines objektiv festgestellten, schwerwiegenden Fehlers die Spielleitung als "erfolgreich" oder gar "sehr erfolgreich" bewertet. Diese Bewertung finde ich übertrieben positiv und dabei bleibe ich.


    Und in dieser Kritik an den anderen Beitragschreibern schwingt unterschwellig die Kritik an Kenan mit. Lies doch Deine Beiträge "mit Kenan`s Augen" nochmal durch. Ich will jetzt keine Grundsatzdiskussion vom Zaun brechen, aber ich kann keinen "objektiv festgestellten, schwerwiegenden Fehler" erkennen. Kenan war bei einer Abseitsentscheidung unsicher und hat weiterspielen lassen. Das ist kein Fehler. Das sich seine Entscheidung im Nachhinein als falsch herausstellte ist Ärgerlich, passiert aber selbst in der Bundesliga.


    Fakt ist doch: Kenan hat sein erstes Spiel geleitet, er hatte selbst das Gefühl, gut gepfiffen zu haben, beide Trainer und ein SR-Kollege haben ihm zu der Spielleitung gratuliert - das nenne ich eine sehr erfolgreiche (erste) Spielleitung - und dabei bleibe ich auch.


    Zitat von almiko;42929


    Sicherlich habe ich in den letzten 2 Jahren Fehlentscheidungen getroffen, aber ein objektiv irreguläres Tor war zum Glück nicht dabei. Aber auch über meine kleinen Fehler habe ich mich im Nachhinein immer geärgert, daraus meine Schlüsse gezogen, daß und wie ich es im nächsten Spiel richtig mache.
    So zu verfahren, daß ist auch der angemahnte Tipp meinerseits.


    :top:


    Zitat von almiko;42929


    Wenn mir nach einem Spiel, in dem ich selbst mit meiner Leistung zu Recht nicht zufrieden sein kann und bin


    Zitat von schiri_am_rhein;42827

    Ich habe mein erstes Spiel hinter mir und habe eigentlich gut gepfiffen. Aber es gab nur diese eine kritische Szene


    Damit kann und sollte Kenan sehr wohl zufrieden sein.




    Christoph
    :top:


    Maurice ist aber anscheinend nicht der einzige ...

  • Wenn Kenan in der Abseitssituation nach bestem Wissen und Gewissen entschieden hat - wovon ich mittlerweile ausgehe, sein 1. Post war nur mißverständlich so formuliert, als ob er das Abseits bewußt ignoriert hätte -, braucht er selbstverständlich kein schlechtes Gewissen zu haben.
    Wenn es in einem von mir geleiteten Spiel ein irreguläres Tor gäbe, wäre ich nie zufrieden.
    Ob Kenan insgesamt mit dem Spiel und sich zufrieden ist bzw. vor allem zufrieden sein will, muß er selbst entscheiden.
    Wenn man zufrieden ist, dann gibt es ja eigentlich nichts mehr zu verbessern.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)