Schlechtes Gewissen

  • Ich habe mein erstes Spiel hinter mir und habe eigentlich gut gepfiffen. Aber es gab nur diese eine kritische Szene als die Heimmannschaft das Tor zum 3-2 erzielte. Es war Abseits aber ich habe weiterspielen lassen und prompt war ein Tor erzielt. Nach dem Spiel haben die Trainer und die Spieler und ein Schiedsrichter vom Verband mich gratuliert. Aber ich konnte nicht so gut einschlafen wegen diesem Abseits-Tor. Wie ist das bei euch, könnt Ihr Fehlentscheidungen schnell vergessen oder macht Ihr euch Gedanken wenn ihr auf den Spiel Ergebnis einfluss nimmt.

  • Wenn Dir sofort klar war, daß es Abseits war, warum hast Du dann das Tor anerkannt? :confused:

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Zuerst solltest du dir merken: Fehler macht jeder. Darum ist es nicht schlimm auch mal eine Fehlentscheidung zu tätigen.


    Jetzt hat es sich für mich so angehört, dass du wusstest, dass es Abseits ist und nicht gepfiffen hast. War dem so?


    Aber ich gebe dir als Tipp, wenn du im Nachhinein feststellst, dass es eine Fehlentscheidung war (damit meine ich jetzt nicht 30 Sekunden oder so ;) ), hacke es schnellstmöglich ab, weil du dich sonst auf die folgenden Situationen nicht konzentrieren kannst.


    Nach dem Spiel kannst du dir dann nochmal die Situationen durch den Kopf gehen lassen und überlegen, was du gut gemacht hast und was du das nächste mal besser machen kannst.


    Und wenn dir alle gratuliert haben und zufrieden waren, ist doch alles wunderbar. Auf zum nächsten Spiel :top:


    Weiterhin "Gut Pfiff!"

  • Die Frage von Almiko ist berechtigt?! :D


    Aber ich gehe abends oft nochmals die Spiele oder das Tunier im Kopf durch und überlege, ob ich beim nächsten mal etwas besser machen kann oder ob alles gut war.


    Und ein schlechtes Gewissen musst du bestimmt nicht haben! Was würden dann die Spieler für ein Gewissen haben?


    Ich konnte aber bis jetzt immer gut schlafen. ;)

    :D Der Affe fällt nicht weit vom Stamm! :D


    Mir sin die wo gwinne wellet!;)

  • Ich denke mal, er meint es so, dass er viel später erst merkt, dass es wohl doch abseits gewesen sein muss. Aber das stimmt schon, was meine Vorredner schreiben: Du weißt, was du falsch gemacht hast, du lernst daraus, nochmal passiert es dir dann nicht so einfach! Und keiner hat gemeckert!
    Ich zitiere hier mal Christoph, der mir folgendes im Lehrgang beibrachte:

    Zitat

    Mund abputzen, weiter gehts!

    Wo käme man hin, wenn alle sagten:
    Wo käme man hin? und niemand ginge,
    um einmal zu schauen,
    wohin man käme, wenn man ginge

    (Kurt Marti)

  • Dann gratulier ich dir auch mal zu deinem ersten erfolgreich gepfiffenen Spiel. Macht dir wegen dieser Fehlentscheidung nichts draus.


    Du wirst dich schon daran gewöhnen und demnach kein schlechtes Gewissen mehr haben.


    Aber ich wette, wenn er tatsächlich abseits gepfiffen hätte, dann wäre der Heimtrainer wahrscheinlich ausgerastet. Ich gehe mal davon us, dass du Angst vor Reklamierungen mit der Heimmannschaft hattest und dir daher nicht getraut hast die Abseitsstellung zu bestrafen.


    Immer Mut haben und auf die andern pfeifen. :D

  • Zitat von almiko;42828

    Wenn Dir sofort klar war, daß es Abseits war, warum hast Du dann das Tor anerkannt? :confused:


    in dem augenblick war ich nicht sicher ob es abseits war erst nach dem Spiel hat der Schiedsrichter vom Verband das mir gesagt als er mein Spiel analysiert hat.

  • Zitat

    Dann gratulier ich dir auch mal zu deinem ersten erfolgreich gepfiffenen Spiel. Macht dir wegen dieser Fehlentscheidung nichts draus.
    Du wirst dich schon daran gewöhnen und demnach kein schlechtes Gewissen mehr haben.


    Er soll sich an Fehlentscheidungen gewöhnen und kein schlechtes Gewissen mehr haben? :flop:


    Ihr und der SR vom Verband gratuliert zu einem "erfolgreich gepfiffenen Spiel" bei dem ein irreguläres Tor, welches über Sieg oder Unentschieden den Ausschlag gab, anerkannt wurde?


    Ich denke schiri_am_rhein hat hoffentlich höhere Ansprüche an sich selbst, als daß man ihm zu diesem Spiel gratulieren sollte. Erfolgreich war es jedenfalls nicht.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Man darf es aber auch nicht an einer Situation, die evtl. sogar sehr knapp war, nicht festmachen, dass die sonstige Leistung schlecht war.
    Wenn scheinbar jeder (also auch die Teams) sich für die Leistung bedanken...!?

    Wo käme man hin, wenn alle sagten:
    Wo käme man hin? und niemand ginge,
    um einmal zu schauen,
    wohin man käme, wenn man ginge

    (Kurt Marti)

  • Almiko hat PN von mir bekommen, wahrscheinlich hatte er den Beitrag von schiri_am_rhein noch nicht gesehen.

  • Zitat von almiko;42841

    Er soll sich an Fehlentscheidungen gewöhnen und kein schlechtes Gewissen mehr haben? :flop:


    Ja, ich mein halt nur damit, dass ein SR früher oder später eh vom Schicksal zu einer Fehlentscheidung gezwungen wird, wenn er sich bei einigen Situationen bei der nächsten Entscheidung unsicher ist.


    Natürlich darf/muss er sich hinterher darüber Gedanken machen, aber nicht gleich sein Kopf davon zerbrechen.


    So hats mir jedenfalls ein erfahrener Schiri bei meinem Kreis erzählt, der beim Lehrgangeinmal anwesend war.

  • Wisst Ihr, es gibt da so einen tollen Spruch, den ich mir sehr zu Herzen nehme! Er lautet:

    Zitat

    Aus Fehlern wird man klug, sonst hat man schnell genug.

  • Zitat von Graf Björn;42844

    Man darf es aber auch nicht an einer Situation, die evtl. sogar sehr knapp war, nicht festmachen, dass die sonstige Leistung schlecht war.
    Wenn scheinbar jeder (also auch die Teams) sich für die Leistung bedanken...!?


    Nach den Schilderungen war die Leistung weder schlecht noch erfolgreich.


    Zitat von Daniel;42845

    Almiko hat PN von mir bekommen, wahrscheinlich hatte er den Beitrag von schiri_am_rhein noch nicht gesehen.


    Die PN habe ich bekommen, bei meiner Antwort - so wie sie jetzt da steht -
    habe ich sie berücksichtigt.


    Zitat von schiri_yalli;42846

    Ja, ich mein halt nur damit, dass ein SR früher oder später eh vom Schicksal zu einer Fehlentscheidung gezwungen wird, wenn er sich bei einigen Situationen bei der nächsten Entscheidung unsicher ist.


    Also bei Deiner Gratulation zum "erfolgreichen Spiel" bist Du - wohl zu Unrecht - davon ausgegangen, daß er aus Angst vor der Heimmannschaft das Abseits "übersehen" hätte. Also unter dieser von Dir selbst benannten Voraussetzung kann man m.E. erst Recht nicht gratulieren und das wäre dann auch kein Schicksal, das einen zu einer Fehlentscheidung zwingt.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Zitat von schiri_am_rhein;42839

    in dem augenblick war ich nicht sicher ob es abseits war erst nach dem Spiel hat der Schiedsrichter vom Verband das mir gesagt als er mein Spiel analysiert hat.


    Dann brauchst Du Dir doch auch keine Gedanken zu machen. Wenn Du in dem Augenblick nicht sicher warst, hast Du eigentlich keinen "Fehler" gemacht. Im Zweifel für den Stürmer - und so hast Du auch entschieden.


    Wenn Du danach gesagt bekommst, dass es Abseits war, ist das eben so. Da brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen. Abseits ist verdammt schwer und wenn es in den Zentimeter-Bereich geht, hast Du alleine ohne Assistenen eigentlich keine Chance, solche knappen Abseitsstellungen zu sehen. Kopf hoch! :top:

  • Von erfolgreicher Spielleitung kann hier nicht die Rede sein.
    Wenn ich selbst meine Zweifel habe, ein Spiel gut gepfiffen zu haben ( trotz der positiven Worte beider Vereine ), muss ich auf Ursachenforschung gehen.


    Ich denke, dass hier die Angst, eine Entscheidung gegen die Heimmannschaft zu treffen ausschlaggebend war, das entscheidende Abseits nicht zu pfeifen.


    Und warum ?? Weil man sich bereits im Vorfeld Gedanken über mögliche Auswirkungen macht ( Beleidigung / Reklamieren / etc. ).
    Diese Gedanken verunsichern einen Schiedsrichter noch mehr und beeinträchtigen weitere Entscheidungen im negativen Sinne !


    Ich denke, Schiri_am_rhein sollte sich verstärkt auf seine mentale Defizite konzentrieren und schnell daran arbeiten, Entscheidungen konsequent und mit eigener Überzeugung zu fällen. Erfahrene Kollegen können dich hier sicherlich unterstützen !

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Warum machst Du Dir Gedanken?? Wenn es Abseits gewesen wäre hättest Du genau so gut geschlafen wie ohne Abseits! Wenn jeder Spieler nach jedem Fehler nicht mehr schlafen könnte, würde kein Spieler mehr schlafen können!

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Zitat von SCHIRI-FT.de;42855

    Ich denke, dass hier die Angst, eine Entscheidung gegen die Heimmannschaft zu treffen ausschlaggebend war, das entscheidende Abseits nicht zu pfeifen.



    Moment! Er schrieb, dass er erst nach dem Spiel Zweifel bekam, ob das Abseits war oder nicht. Wo ist da Angst vor der Heimmannschaft? Dieses Gerücht ist in einem frühen Stadium dieses Themas entstanden!

    Wo käme man hin, wenn alle sagten:
    Wo käme man hin? und niemand ginge,
    um einmal zu schauen,
    wohin man käme, wenn man ginge

    (Kurt Marti)

  • Zitat von SCHIRI-FT.de;42855

    Von erfolgreicher Spielleitung kann hier nicht die Rede sein.
    Wenn ich selbst meine Zweifel habe, ein Spiel gut gepfiffen zu haben ( trotz der positiven Worte beider Vereine ), muss ich auf Ursachenforschung gehen.


    Schön, daß ich mit meiner Meinung nicht ganz allein dastehe.
    Mit "Friede, Freude, Eierkuchen" oder "Schwamm drüber" ist ihm m.E. nicht geholfen. Man muß auch den Mut und das Selbstbewußtsein haben bzw. entwickeln, unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Sonst erlebt man früher oder später ein Desaster.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Zitat von Graf Björn;42861

    Moment! Er schrieb, dass er erst nach dem Spiel Zweifel bekam, ob das Abseits war oder nicht. Wo ist da Angst vor der Heimmannschaft? Dieses Gerücht ist in einem frühen Stadium dieses Themas entstanden!


    Falsch!
    Zweifel hatte er bereits in der Situation, sie haben sich nur nach dem Spiel im negativen Sinne bewahrheitet:

    Zitat von schiri_am_rhein;42839

    in dem augenblick war ich nicht sicher ob es abseits war erst nach dem Spiel hat der Schiedsrichter vom Verband das mir gesagt als er mein Spiel analysiert hat.


    Und da stellt sich doch die berechtigte Frage, aus welchen bewußten oder
    un(ter)bewußten Gründen er in dem Moment weiterlaufen ließ.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Da gebe ich dir recht!
    Aber ich halte es für falsch, wenn man ihm sofort unterstellt, aus Angst so entschieden zu haben. Kritisch hinterfragen wird er sich sicherlich!
    (Oben geschriebenes unterstelle ich nicht dir, almiko, sondern war allgemein gefasst!)

    Wo käme man hin, wenn alle sagten:
    Wo käme man hin? und niemand ginge,
    um einmal zu schauen,
    wohin man käme, wenn man ginge

    (Kurt Marti)