Torwart will Mauer stellen

  • Zitat von machee;102071

    Hier geht es nicht um Sonderrechte des TW sondern um fair-Play. schiri-ho3 hat es sehr schön geschrieben. Der BAll ist gesperrt und ich habe als SR die Pflicht den BAll erst wieder frei zu geben wenn beide Mannschaften darauf vorbereitet sind, alles andere wäre wohl zum Vorteil angreifenden Mannschaft

    Und dafür ist die Spielstrafe gedacht, sie soll einen möglichen Vorteil für die Mannschaft bringen, die durch das Foul benachteiligt wurde. Du wirst in den Regeln nichts finden, dass du warten musst bis der Torwart seine Mauer gestellt hat. Normalerweise stellt der Torwart die Mauer, wenn wir den Abstand abschreiten, dass müsste dann reichen.

  • Hallo.


    Es ist aber auch Fakt, daß sich einige Torleute ausschließlcih darauf konzentrieren die Mauser erst dann zu stellen, wenn der SR den Abstand bereits hergestellt hat. Und damit wird in meinen Augen schon Zeit geschunden, weil sie sich eben darauf verlassen, daß der SR warten wird. Und wenn er es nicht macht, ist das Geschrei groß.


    Wenn ich die Mauer gestellt habe und in Position gehe, um zu pfeifen, sollte dem TW doch eigentlich klar sein, daß es gleich weitergeht. Bis es soweit ist, hat der TW durchaus Zeit genug, seine Mauer zu dirigieren, so wie es ja auch schon angesprochen wurde.
    Und wenn er es nicht schafft, hat er immer noch die Möglichkeit mich aufmerksam zu machen, daß er nicht bereit ist. Dann warte ich eben noch.


    Grundsätzlcih sehe ich es auch so, daß beide Seiten die Möglichkeit haben sollten, zum Zeitpunkt der Ausführung bereit zu sein.
    Wenn sich eine Seite aber wiederholt so verhält, daß die Ausführung herausgezögert wird (durch das von mir o. a. Verhalten), dann muß ich auch klärend eingreifen und kann nciht einfach weiter so lange verzögern, bis die Herren (oder Damen) sich bequemen, fertig zu sein. Auch das ist angewandtes Fari Play.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Erstmal zu dem was Pfeifenkopp sagte:
    Nein, ich habe keine Beobachtungen (zumindest nicht mit "normalen" Bögen) - aber ich bin mir relativ sicher, dass ich auch unter Beobachtung warten würde, bis der TW bereit ist.
    Desweiteren habe ich schon mal geschrieben, dass ich das natürlich nur mache, wenn der Ball GESPERRT ist. Es ist auch klar, dass ich keine schnelle Ausführung verhindere!


    Natürlich steht es nicht in den Regeln, dass ich warten muss. Es steht aber auch nirgends, dass ich nicht warten muss. So könnte man ewig argumentieren...
    Ich sehe es halt ganz einfach als Fair-Play, wenn man auch noch die drei Sekunden wartet, die der TW noch benötigt.
    Macht er das natürlich absichtlich zur Zeitverzögerung warte ich sicherlich nicht mehr!
    Geschieht dies aber einmal oder zweimal pro Spiel, denke ich nicht, dass es ein Problem darstellen sollte.

  • Ich kann mich der Meinung von jambala und Markus nur anschließen.
    Daniel: Den Mauerabstand abschreiten machen eigentlich nur Neulinge oder SR ab 60, das wäre ja besonders mies, ich schreite ab, hole die Mauer her und pfeife einfach, da hat der TW gar keine Möglichkeit die Mauer zu stellen.
    Aber ihr habt ja mein Beispiel mit dem Freistoßschützen gelesen, wer gibt also hier ne gelbe Karte.

  • Zitat von machee;102078


    Den Mauerabstand abschreiten machen eigentlich nur Neulinge oder SR ab 60


    och bitte jetzt!
    Du kannst das mit Augenmaß?


    Zitat von machee;102078


    pfeife einfach, da hat der TW gar keine Möglichkeit die Mauer zu stellen.


    Der Torwart kann seine Mauer stellen während diese sich zurückbewegt.

  • machee, ich schreite auch in Tornähe den Mauerabstand ab - rückwärts - und bezeichne mich weder als Neuling, noch bin ich über 60. Und natürlich gebe ich den Ball nicht frei, sobald die Mauer auf meiner Höhe steht, sondern begebe mich erst in Position. Wenn dann der TW immer noch nicht fertig ist, ist es sein Pech. Das ist bei mir allerdings noch nie vorgekommen. I.Ü. wird der Ball freigegeben, wenn der korrekte Abstand hergestellt ist und nicht, wenn alle Spieler ihre taktisch sinnvollste Position eingenommen haben.


    Was schon eher vorkommt, ist, daß der Angreifer nicht auf das Stellen der Mauer besteht. Dann darf dieser selbstverständlich sofort den Freistoß ausführen, auch wenn der TW noch am Pfosten ist. Jede halbwegs clevere Mannschaft stellt sich aber nicht auf Anhieb auf eine Entfernung, die die sofortige Ausführung zuläßt. Wenn es doch mal vorkommt, lernt diese Mannschaft halt daraus.


    Und mit Beobachtungsbögen hat das ganze auch nichts zu tun, sondern mit der Regelanwendung nach ihrem Sinn und Geist, wie Pfeifekopp schon anmerkte.


    schiri-h03, ob du gerade mal 'ne Handvoll Beobachtungen hinter dir hast oder meinetwegen auch das Zehnfache, tut hier überhaupt nichts zur Sache. Mangelnde Erfahrung wirft dir niemand vor, aber die Meinung erfahrener Kollegen als "SCHWACHSINN" abzutun, zeugt nicht unbedingt von Reife.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Machee, ein weiterer psychologischer Aspekt des Abschreitens ist auch, daß weniger Diskussionen aufkommen, ob die Mauer richtig steht oder zu kurz. Durch das Abschreiten gebe ich klar zu erkennen, daß DAS der Abstand ist und fertig. Und das hat weder mit dem Alter noch mit der Erfahrung zu tun, man hält das Spiel schlicht einen Tick ruhiger.


    Wenn Du meinst das mit Augenmaß hinzubekommen - Bittesehr.


    Es gab aber in einem Kreislehrgang von uns vor ein paar Jahren mal eine Einlage, daß per Augenmaß gestellt werden sollte und anschließend wurde nachgemessen. Die Ergebnisse waren teilweise erschreckend in der Abweichung zu den 9,15...

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Zitat von schiri-h03;102069

    tut mir leid, aber DAS ist ausgemachter SCHWACHSINN!!! Wenn ein Spieler sich den "Vorteil" einer schnellen Ausführung haben will, kann er mir das sagen. Ansonsten hat er halt auf mich zu warten, bis ich den Ball freigebe.


    Wenn die von Dir gewählte Bezeichnung auf etwas zutrifft, so gilt dies für Deine Äußerungen. Die Lehrmeinung ist eindeutig: Die Mauer ist nur zu stellen, wenn der Schütze dies wünscht - und das muss er Dir sagen. Will er sofort ausführen, so muss er dies gerade nicht äußern. Mit der von Dir genannten Praxis schmälerst Du den potenziellen Vorteil der durch den zum Freistoß führenden Regelverstoß ohnehin "geschädigten" Mannschaft - und das auch noch entgegen des Regelwerkes. Eine explizite Freigabe des Freistoßes per Pfiff ist übrigens nur erforderlich, wenn die Mauer zu stellen oder eine persönliche Strafe auszusprechen war, ansonsten genügt die implizite Zustimmung - und genau diese Vorgabe stellst Du auf den Kopf.


    Übrigens unterstelle ich Pfeifekopp als Lehrwart eine Regelkenntnis, die mindestens so gut ist wie Deine - und auch mit Beobachtungen dürfte er wenigstens so viel Erfahrungen haben wie Du. Es würde sowohl Dir als auch dem Niveau des Forums gut tun, wenn Du Dich bei der nächsten Meinungsverschiedenheit einer gemäßigteren und sachlichen Sprache bedientest, "Kraftausdrücke" sind hier im Forum deplatziert.

  • Für mich sind die Argumente von Stefan am schlüssigsten, sowohl das Problem der Freistoß-Freigabe, als auch die Ausdrucksweise unseres schiri-h03 betreffend.
    In der Praxis ist es doch meistens so, zumindest in meiner, dass der TW die Mauer schon dirigiert, wenn ich den Abstand zum Ball herstelle.
    Wenn ich mich dann auf meine Position begeben habe, steht auch der TW in der Regel schon in freudiger Erwartung des Balles auf seinem Platz auf der Torlinie. Dies ist in den von mir geleiteten Spielen zu 90% der Ablauf vor einem Freistoß mit "Mauerstellung". Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass es dort schon mal außergewöhnliche Probleme gegeben habe.
    Auch ich unterstelle mal Pfeifekopp ein Niveau der Regelkenntnis, von dem einige unserer User noch weit entfernt sein dürften.
    Zurm Meinungsaustausch im Forum gehört eben auch, dass man sich sachlich auseinandersetzt und nicht mit "Totschlags-Argumenten" um sich wirft. Auch vorhandene und noch zu erwerbende Erfahrungswerte sind ein wichtiger Bestandteil einer guten Spielleitung. Aus diesem Grund sollten auch unsere jungen Kameraden durchaus versuchen, daran zu partizipieren, das machen meine jungen SRA's ja auch (wenn's auch manchmal nervt :-)) und das erwarte ich auch von ihnen.

    :ironie: "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.":ironie:
    Christian Morgenstern

  • Hallo, habe zum Ausführen des Freistoßes noch eine kurze Frage:


    Es kommt immer wieder mal vor, das ich ein Foul pfeife und dann zum Geschehen laufe um den Spieler noch ein Paar Takte zu sagen. Währenddessen kommt es aber immer wieder mal vor, das die andere Mannschaft bereits den FS ausführt. Da ich somit keinen Überblick über Abseits etc. habe pfeife ich den Angriff zurück und lasse den FS wiederholen.


    Meine Frage wäre nun, in wie weit ist das regeltechnisch i.O.



    Vielen Dank
    Scania8

    Samstags Mittags, geht es los, ins Stadion zum Bökelberg.
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    Ja wir schwören Stein und Bein
    auf die Elf vom Niederrhein,
    Borussia unser Dream-Team,
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  • Da eine Ermahnung in Anweisungen etc. genau vorgesehen ist, ist das meiner Meinung nach in Ordnung.
    Bei extremen Vorteilsituationen durch schnelle Ausführung würde ich davon absehen und es in einer anderen Unterbrechung oder im Vorbeilaufen machen.
    Ansonsten praktiziere ich es aber auch so.

  • Versuche ein Gespür für die Situation zu bekommen, das ist natürlich nicht so einfach. Wenn es nach einer schnellen Ausführung riecht, verzichte auf eine Ermahnung bzw. hol sie in der nächsten Unterbrechnung im vorbeigehen nach.


    Da du aber die korrekte Ausführung des Freistoßes überwachen musst, hast du bisher korrekt gehandelt.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Die Nutzung des Vorteils hat Vorrang vor der Ermahnung; vor allem, weil Du selbige - im Gegensatz zur persönlichen Strafe - ja nachholen kannst. Ansonsten stimme ich Pfeifekopp zu.

  • Zum Thema Abschreiten des Mauerabstandes. Wenn ich die Filmausschnitte von der WM 1966 oder 1970 anschaue, sieht es doch nicht gerade profesionell aus, wenn der SR den Abstand abschreitet, denn er soll doch die ganze Zeit den Ball im Auge haben. Die Durchführung von Stefan mit dem Rückwärtsgehen(laufen) ist die allgemeine Praxis, schließlich hat man als Orientierungspunkte den Teilkreis bzw. Strafstoßpunkt. Das Abschreiten des Abstandes ohne das dabei der Ball beobachtet wird entspricht also nicht mehr der angewandten Praxis und würde bei einer Beobachtung bemängelt werden. Auch habe ich Probleme, wenn ich gerade die Entfernung abschreite und jemand führt schon den Freistoß aus, wenn ich mich dann umdrehe und drei Spieler stehen am Ausführungspunkt werde ich meine Probleme bekommen wer jetzt die gelbe Karte bekommen soll.

  • Das mag sein, allerdings tue ich mich derzeit (nach 5 Spielen, und vorher nicht auf Großfeld im Verein gespielt)) noch schwer damit das richtig einzuschätzen. So gehe ich also immer noch meine Anzahl von Schritten (11) vorwärts. Ändern werde ich das denke ich sobald ich etwas mehr Erfahrung habe.

  • machee:
    Alter Schwede!
    Weißt du überhaupt noch was du schreibst?


    Zitat von machee;102078

    Den Mauerabstand abschreiten machen eigentlich nur Neulinge oder SR ab 60


    Das waren deine Worte...plötzlich versuchst du einzulenken und es gibt mehrere Methoden (das Beispiel von 1970 ist topaktuell) den Abstand zu vermessen.


    Du vermischst viele verschiedene Punkte, obwohl diese nicht im Zusammenhang stehen.


    Hier geht es ausschliesslich darum, wann ich nach einer Blockierung des Freistoßes diesen wieder freigeben kann.
    Und dies ist nun mal der Fall, wenn alle abwehrenden Spieler 9,15m vom Ball weg sind.


    Nicht um irgendwelche Beobachter, Beispiele von 1970 oder SR mit Maßbänder.

  • Zitat von schiri-h03;102069

    ..., weiß eh viel mehr und muss mir von dir nichts sagen lassen", was hier anscheinend sehr oft verwendet wird, zieht bei mir auch nicht!!!


    ...und das ist dann der Freibrief dafür, Meinungen von erfahrenen Kollegen
    als Schwachsinn abzustempeln.
    Anscheinend befinden sich manche Neulinge inzwischen auf einem Höhenflug,
    nur so kann ich mir solche Äußerungen erklären,
    die jedoch eine vernünftige Diskussion nicht zulassen.

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Moderatorenhinweis


    In Anbetracht des Umstandes, dass die eigentliche Frage schon lange und umfassend geklärt wurde und neue Erkenntnisse nicht mehr zu erwarten sind, schließe ich das Thema.


    Wer andere oder neue Aspekte diskutieren möchte, eröffnet bitte ein neues Thema.