Ballkontrolle des TW

  • In den Hallenregeln des BFV heißt es wie folgt (wie ich gelesen habe, oftmals auch in den Hallenregeln anderer Verbände so geregelt)
    Bei Abstoß, Abschlag oder Abwurf muss der Ball in der eigenen Hälfte von einem weiteren Spieler berührt werden. Ist dies nicht der Fall, gibt es auf der Mittellinie einen Freistoß für die gegnerische Mannschaft. Diese Bestimmung gilt für jegliches Spiel des Torwarts aus dem Strafraum heraus, wenn er zuvor den Ball kontrolliert hatte.


    Meine Frage ist nun, wann liegt Ballkontrolle seitens des Torwarts vor.
    - Bekommt er den Ball von einem Gegner und hält ihn mit den Füßen auf und spielt ihn dann über die Mittellinie. Ballkontrolle? Freistoß?
    - Bekommt er den Ball von einem Mitspieler und hält ihn mit den Füßen auf und spielt ihn dann über die Mittellinie. Ballkontrolle? Freistoß?
    - Bekommt er den Ball von einem Gegner/Mitspieler und spielt ihn mit dem Fuß direkt über die Mittellinie. Ballkontrolle? Freistoß?


    Liegt somit nur eine Ballkontrolle vor, wenn er den Ball mit den Händen gehalten hat oder kann er auch durch Stoppen des Balles eine Ballkontrolle erhalten?

  • Zitat von djjayb;30288

    B] Diese Bestimmung gilt für jegliches Spiel des Torwarts aus dem Strafraum heraus, wenn er zuvor den Ball kontrolliert hatte.[/B]


    Dieser Passus bezieht sich darauf, dass auch dann abgepfiffen wird, wenn der TW nachdem er den Ball sicher gefangen hat, fallen lässt und ihn dann mit dem Fuß über die Mittellinie spielt.

  • Sehe ich anders. Der Torwart, der einen Ball mit dem Fuß stoppt und dann die Möglichkeit hat, diesen ohne Bedrängnis weiterzuspielen hat m.E. nach den Ball durchaus kontrolliert.


    Sinn der Regel ist es doch, das (sinnvollerweise) nicht vorhandene Abseits nicht zum Nachteil werden zu lassen.

  • Unter Ballkontrolle versteht man beim TW das Halten des Balles mit den Händen.


    Das heißt, immer wenn er den Ball auch aus dem laufenden Spiel heraus mit den Händen fängt, darf er den Ball nicht über die Mittellinie werfen (bei uns im SHFV reicht es aus, wenn der Ball vor der Mittellinie den Boden berührt; eine Berührung durch einen Spieler ist nicht zwingend erforderlich).

  • Zitat von A_Kappi;30297

    Sehe ich anders. Der Torwart, der einen Ball mit dem Fuß stoppt und dann die Möglichkeit hat, diesen ohne Bedrängnis weiterzuspielen hat m.E. nach den Ball durchaus kontrolliert.


    Sinn der Regel ist es doch, das (sinnvollerweise) nicht vorhandene Abseits nicht zum Nachteil werden zu lassen.



    Solange er den Ball nur mit dem Fuß spielt, wird er in dieser Situation wie ein Feldspieler behandelt.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Ok, ich habe nochmal in den Hallenregeln nachgeschaut. Dort steht:

    Zitat

    Diese Bestimmung gilt im übrigen für jegliches Abspiel des Torwarts, wenn er zuvor den Ball kontrolliert gehalten hat.


    Mit den Füßen kann man nix halten, deshalb habt ihr eindeutig Recht. :top:

  • Im WFV ist das wie folgt geregelt (Ich hoffe, dass ich das noch richtig zusammenbekomme; die letzte Hallensaison liegt schon lange zurück *g*):


    - Beim Abstoß (der nur durch den TW erfolgen darf) und aus dem laufenden Spiel, wenn der Torwart den Ball zuvor mit der Hand oder dem Arm berührt hat, darf der Ball nicht über die Mittellinie vom Torhüter gespielt oder geworfen werden, ohne dass ihn ein anderer Spieler noch berührt. Sonst wird ein idF an der Mittellinie verhängt.
    - Hat der Torhüter den Ball zuvor nicht mit der Hand oder dem Arm berührt, darf er den Ball über die Mittellinie schiessen.


    So mein Verständnis! :)

  • Zitat von Pfeifekopp;30300

    Solange er den Ball nur mit dem Fuß spielt, wird er in dieser Situation wie ein Feldspieler behandelt.


    Da widerspreche ich aber (schon wieder :) )


    Er darf -anders als ein Feldspieler- den Ball maximal 5-6 Sekunden kontrollieren, wenn er noch die Möglichkeit hätte, den Ball in die Hand zu nehmen. Das heißt: stoppt der TW einen Ball, den er mit den Händen aufnehmen darf mit dem Fuß, muß er ihn innerhalb von 5-6 Sekunden wieder abspielen, ansonsten gibt es IdF

  • Huch ... Das ist mir neu.


    Kann es sein, dass wir hier landesspezifische Besonderheiten haben??

  • Und ich widerspreche A_Kappi. Dies ist veraltet, da man sagt, dass der Gegner den TW nur bedrängen muss, damit er den Ball abspielt bzw. aufnimmt.

  • 1. Solange er den Ball am Fuß hat, kann er bedrängt werden und somit ist der Ball frei und im Spiel - also keinen Grund zum eingreifen. Nur wenn er den Ball länger als sechs Sekunden in den Händen hält, dann gibt es einen Freistoß.


    2. Das komische ist nur, wenn jetzt der Torwart den Ball mit den Händen gehalten hat, den Ball fallen läßt und mit dem Ball am Fuß den Strafraum verläßt, dann kann er ihn über die Mittellinie spielen.

  • Wenn dies veraltete Regeln sind, dann stehen veraltete Regeln auf der Homepage des DFB. Zitat aus den Hallenregeln:


    Zitat

    Wenn der Torwart den Ball länger als fünf bis sechs Sekunden in den Händen hält, hat der Schiedsrichter dies als unerlaubte Verzögerung zu betrachten und durch einen indirekten Freistoß zu ahnden.


    Ein indirekter Freistoß ist auch dann zu verhängen, wenn der Torwart den Ball länger als fünf bis sechs Sekunden mit dem Fuß führt, aber noch berechtigt ist, den Ball in die Hand zu nehmen. Dies gilt auch für den Fall, daß der Torwart den Ball zunächst außerhalb des Strafraums mit dem Fuß angenommen hat.



    Link

  • Rahmen-Richtlinien für Fußballspiele in der Halle
    (Stand 04.01.2000)


    Das sagt doch schon alles. Die Regeln sind veraltet.


    Außerdem könnte der Torwart dann gar nicht in seiner eigenen Hälfte mitspielen, sondern müßte immer wieder gleich abspielen.

  • Wenn diese Regeln von 2000 sind, müssen sie nicht zwangsweise veraltet sein. Wenn jemand aktuelle zur Verfügung hat, wäre ich dankbar für den Link.


    Wenn sich der Torwart außerhalb des Strafraumes befindet, darf er sehr wohl mitspielen, denn dann darf er den Ball ja auch nicht in die Hand nehmen.

  • Zitat von djjayb;30322

    ...2. Das komische ist nur, wenn jetzt der Torwart den Ball mit den Händen gehalten hat, den Ball fallen läßt und mit dem Ball am Fuß den Strafraum verläßt, dann kann er ihn über die Mittellinie spielen.


    Nicht im WFV.
    Wenn der TW den Ball zuvor mit den Armen oder Händen berührt hat, darf er genau das nicht.

  • Zitat von A_Kappi;30338

    Wenn diese Regeln von 2000 sind, müssen sie nicht zwangsweise veraltet sein. Wenn jemand aktuelle zur Verfügung hat, wäre ich dankbar für den Link.


    Für Westfalen z.B. ist die aktuelle Fassung von 2005. Jeder Verband hat eine eigene Hallenspielordnung, die DFB-Regeln sind sozusagen nur das Grundgerüst.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D