Geschlechtwechseln

  • Sch…drauf, Geschlechtwechsel ist nur einmal im Jahr…


    Ab November darf nun jeder einmal im Jahr das Geschlecht wechseln. Details kenne ich nicht. Trotzdem stellt sich jetzt schon einmal die Frage, wie die Verbände damit umgehen.


    Muss es ab November dann ermöglicht werden „männlich gelesenen Personen“ in Damenmannschaften mitzuspielen?


    Kann sich der Sport über gesellschaftliche Regelungen hinwegsetzen?


    Es wird spannend.

  • Mal abgesehen davon, dass mir die Aussage schon ein wenig polemisch klingt ...


    Laut Tante Verbandsspezifisch können schon heute Frauen in meinem Verband in Herrenmannschaften mitspielen, die Gegenrichtung ist (bisher) nicht erlaubt. Aber es mutet schon albern an zu glauben, dass ein Mann, nur um in einer Damenmannschaft spielen zu können, den Geschlechtseintrag wechselt, zumal es ja alleine deswegen kein Recht darauf gibt, in der entsprechenden Damenmannschaft aufgestellt zu werden. Ich sehe da nicht einmal eine Mücke, ergo sollte man keinen Elefanten daraus zu machen versuchen - und die Menschen, für die das wirklich ein Problem ist, sind ziemlich arm dran, wir haben da ein Muster in unseren Reihen ( mariechen ) ...


    Uns als Schiris braucht das ohnehin nicht zu interessieren, es darf spielen, wer auf dem Spielbericht steht - und wenn Tante Verbandsspezifisch erlaubt, dass auch andere Personen mitwirken dürfen, melden wir das, damit ist das für uns durch, ergo sehe ich auch hier kein Schiri-Problem.

  • Ich sehe da kein Problem für die Schiedsrichter.

    Für die Spielberechtigungen ist der Turnierveranstalter zuständig.


    Wenn dann ein biologisch männlicher Sportskamerad sich plötzlich weiblich fühlt und zu einer sie wird, ist es Veranstalterentscheidung, ob die neue sie dann für die Frauenliga eine Spielberechtigung erhält.

    Ob der Veranstalter da einen Entscheidungsspielraum hat (und ggf. welchen) muss er mit den Behörden ausmachen, die für Antidiskriminierung und Gleichstellung zuständig sind.

  • Da gibt es eine recht klare Regelung seitens des DFB. Und das schon seit der letzten Spielzeit:

    Regelung zum Spielrecht trans*, inter* und nicht-binärer Personen
    Der DFB hat eine Regelung zum Spielrecht trans*, inter* und nicht-binärer Personen verabschiedet. Sie tritt zur Spielzeit 2022/2023 in Kraft und wird für den…
    www.dfb.de


    Was vor allem für die Personen eine wesentliche Erleichterung darstellen wird, die durch eine Änderung des Geschlechts bisher gezwungen waren, in ihren angestammten Mannschaften weiter spielen zu dürfen, da es nicht zulässig war.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Und um meiner persönlichen Meinung noch Ausdruck zu verleihen: es ist eigentlich eine Frechheit, Transsexuelle generell unter den Verdacht zu stellen, sich nur anders zu kleiden und sich dadurch dann irgendwie etwas zu verschaffen, was im alten Geschlecht nicht zu erreichen gewesen wäre. Für die Betroffenen hat das nix mit Launen zu tun oder mit Schauspielerei. Sondern mit einem permanenten Gefühl, das etwas nicht stimmt, was dadurch abgestellt werden kann.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Das Ganze wäre nur ein großes Problem wenn es im Frauenfußball auch nur annähernd so viel Geld geben würde wie im Männerfußball.


    Wenn das der Fall wäre würde ich drauf wetten, dass sich relativ schnell eine "biologisch" Männermannschaft findet die sich auf dem Papier als Frauen ausgeben würden nur um dann im Frauenfußball erfolgreich zu sein.


    Sobald es um Geld geht ist immer jemand da der es machen würde. Vor allem wenn es eigentlich sonst keinerlei Auswirkungen hat.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler  Irgendjemand Alt-Herren Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert

  • Wenn das der Fall wäre würde ich drauf wetten, dass sich relativ schnell eine "biologisch" Männermannschaft findet die sich auf dem Papier als Frauen ausgeben würden nur um dann im Frauenfußball erfolgreich zu sein.


    Sobald es um Geld geht ist immer jemand da der es machen würde. Vor allem wenn es eigentlich sonst keinerlei Auswirkungen hat.

    Nein. Erstens ist ein Geschlechterwechsel nicht so einfach, schon gar nicht, wenn man nach erfolgreicher Karriere wieder auf "Mann" zurückwechseln will. Zweitens hätte das schon längst jemand praktiziert, wenn es möglich wäre. Es laufen schon heute in den unteren Ligen und im Jugendbereich genug Menschen mit krankhaftem Ehrgeiz rum. Für eine Erwähnung in der Sportschau würden sie sich schon heute plötzlich als Frau fühlen, da braucht es kein Geld für...

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Ab dem 1.11. ist es aber eben sehr einfach. Man muss einfach nur zum Standesamt/Bürgerbüro und eine Änderung beantragen.


    Alles was bislang mit mehreren psychologischen Gutachten etc gemacht werden musste, entfällt ab Ende des Jahres.


    Dementsprechend wäre es sehr wohl ein ziemlich einfacher Akt, sein Geschlecht auf dem Ausweis zu ändern.


    Und das theoretisch alle zwölf Monate.


    Einziges Hindernis um das einfach nur aus Jux und Tollerei zu machen, dürfte dann für viele noch sein, dass auch der Vorname geändert werden muss, sofern er nicht zum gewählten Geschlecht passt laut Behörde.

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt. (Dieter Hildebrandt)

  • dass auch der Vorname geändert werden muss, sofern er nicht zum gewählten Geschlecht passt laut Behörde.

    Streich da den letzten Teil.

    Aus den (Plural) Vornamen muss das Geschlecht hervorgehen. Deshalb sind in Deutschland ja auch Namen Kim, Hayden oder Taylor (paar prominente Beispiele, die mir spontan dazu einfallen) nicht zulässig.

  • Stimmt so nicht, ich kenne mehrere Bekannte mit den Namen Taylot oder Kim.


    Hab grad kurz mal gegoogelt und 2008 gab es ein Urteil vom Bundesverfassungsgericht, das sich dagegen aussprach, dass Vornamen geschlechtsbezogen sein müssen.



    Was dann aber wohl nur für den Geburtsnamen gilt, weil eben genau diese Vorgabe ja anscheinend bei der kommenden Möglichkeit der Anpassung vorgegeben wird. Also, dass bei einer Anpassung auch der Vorname angepasst werden soll.

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt. (Dieter Hildebrandt)

  • Einziges Hindernis um das einfach nur aus Jux und Tollerei zu machen, dürfte dann für viele noch sein, dass auch der Vorname geändert werden muss, sofern er nicht zum gewählten Geschlecht passt laut Behörde.

    Und das ist grandioser Unfug! Es wird allenfalls ganz wenige Menschen geben, die das aus Jux und Tollerei machen, denn es sollte sich niemand einbilden, dass das alles so einfach ist: Da wird nicht nur eine Gebühr fällig werden, nein, es schließt sich die - auch keineswegs kostenlose - Ochenstour an, weil viele Dinge geändert werden müssen, angefangen beim Personalausweis, das Bankkonto, das Rentenkonto und - für Betroffene sehr wichtig - auch ganz viele "historische" Unterlagen wie Schul- und Arbeitszeugnisse.


    Übrigens bedeutet das nur die Abschaffung ziemlich sinnfreier und entwürdigender Gutachten - aber selbst das ist nur bedingt richtig, weil die Kostenübernahme einer geschlechtsangleichenden Operation durch die Krankenkasse eben auch künftig nicht mit einer einfachen Erklärung gewährleistet ist.

    Und um meiner persönlichen Meinung noch Ausdruck zu verleihen: es ist eigentlich eine Frechheit, Transsexuelle generell unter den Verdacht zu stellen, sich nur anders zu kleiden und sich dadurch dann irgendwie etwas zu verschaffen, was im alten Geschlecht nicht zu erreichen gewesen wäre.

    Und das ergänze ich ganz bewusst: Es gibt im queeren Bereich noch mehr als die diesbezüglich schon fast eindeutigen Transsexuellen, aber der Gedanke, dass das jemand machen könnte, um eine Frauenquote, die Damentoilette oder gar die Frauensauna nutzen zu könen, ist ziemlich abwegig.

  • Streich da den letzten Teil.

    Aus den (Plural) Vornamen muss das Geschlecht hervorgehen. Deshalb sind in Deutschland ja auch Namen Kim, Hayden oder Taylor (paar prominente Beispiele, die mir spontan dazu einfallen) nicht zulässig.

    Also ich arbeite angrenzend an den Fachbereich des Personenstandsrechts. Es ist einfach nur die Vorgabe, dass der Vorname den ja die Eltern raussuchen dem Kindeswohl nicht schaden darf. Deswegen gibt es in Bayern auch Männer die als einen der Vornamen "Maria" haben und z.B. ist Chris ein Name der bei allen Geschlechtern zulässig ist und der personenstandsrechtlich / namensrechtlich nicht abgelehnt werden darf. In dem Bereich hat sich in den letzten Jahren viel getan und es kommt ja bald auch neues namensrecht. Soweit ich die aktuell anstehende Änderung kenne, KANN man den Vornamen ändern muss man aber nicht, wenn man den Geschlechtseintrag gem. dem neuen Gesetz ändert.

    Darf ich fragen wo Du die Info her hast?

  • Hab grad kurz mal gegoogelt und 2008 gab es ein Urteil vom Bundesverfassungsgericht, das sich dagegen aussprach, dass Vornamen geschlechtsbezogen sein müssen.

    Was dann aber wohl nur für den Geburtsnamen gilt, weil eben genau diese Vorgabe ja anscheinend bei der kommenden Möglichkeit der Anpassung vorgegeben wird. Also, dass bei einer Anpassung auch der Vorname angepasst werden soll.

    Interessant. Ich kenne eine Person namens Jean Maria, die 1982 geboren ist. Da spielte beim FC Bayern ein belgischer Torwart mit ähnlichen Namen.


    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Es wird allenfalls ganz wenige Menschen geben, die das aus Jux und Tollerei machen

    Das hab ich auch nicht behauptet, Ich sagte wenn man genug Geld damit verdienen könnte würde es passieren.


    Und wenn es wirklich so einfach gemacht wird, wie ich das verstanden hab wird es sicher auch den ein oder anderen Wiztbold geben der genau das macht und dann gerne bei den Frauen mitspielen will.

    Ob die ihn dann überhaupt mit spielen lassen (gerade im Amateurbereich) ist natürlich eine ganz andere Frage.

    Nein. Erstens ist ein Geschlechterwechsel nicht so einfach, schon gar nicht, wenn man nach erfolgreicher Karriere wieder auf "Mann" zurückwechseln will.

    Naja wie schon geschrieben wird es doch so einfach. Dass das aktuell wesentlich komplizierter ist ist richtig. Aber durch das neue Gesetz wird es doch so einfach oder nicht?


    Transsexuelle generell unter den Verdacht zu stellen, sich nur anders zu kleiden und sich dadurch dann irgendwie etwas zu verschaffen, was im alten Geschlecht nicht zu erreichen gewesen wäre.

    Ich hoffe das hat man aus meinem Beitrag nicht rausgelesen. Das ist nämlich ganz sicher nicht meine Absicht.


    Aber sobald jemand damit irgendwo (insbesondere finanzielle) Vorteile sieht, kannst du ganz sicher davon ausgehen, dass Leute es ausnutzen werden.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler  Irgendjemand Alt-Herren Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert

  • Interessant. Ich kenne eine Person namens Jean Maria, die 1982 geboren ist. Da spielte beim FC Bayern ein belgischer Torwart mit ähnlichen Namen.


    Also Namensrecht ist von Land zu Land unterschiedlich. Ich verrate kein Geheimnis, aber wenn man zwei Staatsangehörigkeiten hat, dann kann man sogar ganz offiziell zwei unterschiedliche Namen haben und das ist rechtskonform. Es geht soweit, dass wenn ein Kind, dass durch Geburt die dt. Staatsangehörigkeit erwirbt im Ausland eine Geburtsurkunde bekommt und die richtet sich nach dem (Namens-)Recht des jeweiligen Landes und die dt. Behörden müssen die Namen dann so übernehmen.

    Also hier jetzt Beispiele mit die nicht aus dem deutschen Rechtsraum kommen zu besprechen ist nicht besonders zielführend, bzw. zu komplex als das sie zielführend wären. Aber witzig, dass so ein Topic in einem Schiri-Forum thematisiert wird. Wir sind eben eine Zunft die breit interessiert ist. <3

    Wie gesagt, das Namensrecht ändert sich wirklich schnell und häufig, auch weil das dt. Namensrecht und Personenstandsrecht im internationalen vgl. sehr stark reguliert ist und im Zuge der EU und generellen Globalisierung passt sich das Recht der realen Welt an. Das neue Namensrecht lässt ja nun z.B. auch gezielt Namensänderungen zu die kulturell bedingt sind die früher nicht zulässig waren, die z.B. im Bereich der Sorben etc.

  • Und wenn es wirklich so einfach gemacht wird, wie ich das verstanden hab

    Es wird eben nicht so einfach sein, wie Du auch aus dem Thema hättest entnehmen können - wie erwähnt, die Erklärung beim Standesamt ist ja nur der Anfang, da muss ein neuer Ausweis her, Konten müssen umgeschrieben und Verträge geändert werden etc. pp. bis hin zu Schufa und Co., das ist ein Rattenschwanz mit viel Aufwand und Kosten, das sieht einfacher aus als es ist.


    Aber: Ich sehe hier jetzt keine besondere schiedsrichterliche Komponente, für uns zählt das Spielrecht, welches die Verbände in den Spielordnungen regeln werden oder eben so belassen, wie es heute ist - mithin wird uns das in der Praxis kaum betreffen. Und ich hatte schon mal einen Jugendlichen, der in einer "jüngeren" Mannschaft spielen durfte, weil "zurückgeblieben", das stand vom Verband bestätigt auf seinem Spielerpass und damit war das Thema durch, also auch hier wären wir wieder beim Spielrecht.


    Rollenwechsel


    Moderatorenhinweis


    Das Thema ist sehr sensibel und betrifft uns, wie dargelegt, faktisch nicht, ich sehe hier aber immer wieder diffuse Andeutungen in Richtung Stammtisch-Niveau - daher :close: .

  • Manfred

    Hat das Thema geschlossen.