Indirekter Freistoß Kleinfled (Rückpass)

  • Hallo,

    danke das ich im Forum dabei sein darf. Mein Sohn spielt in der U10 im Heidekreis (Niedersachsen). Nun hatten wir am letzten Wochenende folgenden Vorfall.

    Rückpass zum Torwart und dieser nimmt ihn in die Hand. Nun spielen mit Abseits und auch ist der Rückpass zum Torwart (mit der Hand) verboten.

    Der Schiedsrichter pfeift, dann ging es los. Von wo wird der Freistoß geschossen, er wollte dieses 1m vor dem Tor machen lassen. Ich konnte ihn dann aber erklären das es einen Torraum gibt beim Kleinfeld mit Hütchen. Er hat ihn dann von 3m machen lassen.

    Habe später gelesen der Torraum ist 4m. Und die Mauer muss immer 5m vom Ball entfernt sein.

    1: Frage welche Entfernung ist die Richtige.

    Nun kommt aber noch die ganz große Frage. Indirekter Freistoß ein Spieler berührt den Ball (evtk.1-3cm Bewegung). Der Schütze schießt und trifft ins Tor ohne das jemand den Ball berührt.

    Ich selbst war 10 Jahre Schiedsrichter (Mitte der 90er), aus meiner Sicht war es daher ein direkter Freistoß und kein Tor.

    Es gab etwas Streit auf dem Platz aber am Ende hatten sich alle wieder lieb.

    Aber die Frage lässt mir keine Ruhe. Im Internet kann ich keine klaren Antworten finden. Aktive Schiedsrichter waren keine Hilfe und eine Mail an den NFV war auch ohne Erfolg.

    Wenn ich es in den Regeln richtig gelesen haben steht dort. "Es muss eine deutliche Berührung stattgefunden haben".

    2: Kann mir jemand das besser und genauer Erklären und am besten belegen?

    Vielen Dank

    T.Baden

  • Also so wie ich den Text von der

    Jugendordnung

    Anhang 1 der Jugendordnung

    Modalitäten für den Spielbetrieb der

    G- bis D-Junioren /Juniorinnen

    verstehe, sollte es keine Anwenung der Rückpassregel im E-Junioren Bereich geben

  • https://www.nfv-heidekreis.de/fileadmin/Bezirke_Kreise/Kreis_Heidekreis/Inhalt/Spielbetrieb/Jugend/2023/Ausschreibung_2023_2024_finalV1.pdf

    Auf Seite 31 steht das es in unserem Landkreis anders ist.

  • Nun kommt aber noch die ganz große Frage. Indirekter Freistoß ein Spieler berührt den Ball (evtk.1-3cm Bewegung).

    Wenn du als Zuschauer diese 1-3 cm wahrgenommen hast, dann hat sich der Ball offensichtlich auch eindeutig bewegt und war vor dem Torschuss im Spiel.

  • Wenn du als Zuschauer diese 1-3 cm wahrgenommen hast, dann hat sich der Ball offensichtlich auch eindeutig bewegt und war vor dem Torschuss im Spiel.

    zu meiner aktiven Zeit musste er sich um einen Ballumfang (ca. 50-60cm) bewegen. Muss doch auch heute noch anständige Regeln und Aussagen geben.

  • zu meiner aktiven Zeit musste er sich um einen Ballumfang (ca. 50-60cm) bewegen. Muss doch auch heute noch anständige Regeln und Aussagen geben.

    1. Es war einmal…

    2. „Der Ball … ist im Spiel, wenn er mit dem Fuss gespielt wurde und sich eindeutig bewegt.“ Was ist daran unanständig bzw. ungenauer als 50- 60 cm?

  • Die Frage, wo sich der Torraum befindet, wenn bei einem Kleinfeld-Aufbau wie im Anhang eurer Auschreibung kein Torraum, sondern nur der Strafraum eingezeichnet ist, ist wirklich spannend.


    Meines Erachtens gibt es nur zwei Möglichkeiten, wenn es keine explizite Vorgabe gibt:

    a) Mangels genauerer Regelung fürs Kleinfeld gelten die 5,50m vom Großfeld weiter

    b) Der Torraum ist mit dem Strafraum identisch - so wurde es mir mal im Hamburger FV beigebracht.


    Für die genannten 3 oder 4 Meter sehe ich keine Grundlage.


    Eigentlich dürfte sich diese Frage aber auch nicht erst bei einem seltenen indirekten Freistoß im Strafraum stellen, sondern müsste schon bei jedem Abstoß relevant sein, da dieser natürlich auch nur aus dem Torraum ausgeführt werden darf.


    Nach meinen Erfahrungen wird beim Kleinfeld ohne gezeichneten Torraum die Ausführung des Abstoßes üblicherweise im gesamten Strafraum gestattet, also Variante b) praktiziert.

    Dann müsste man aber auch konsequenterweise die indirekten Freistöße auf die Strafraumlinie (also 12m entfernt) verlegen.

    Ich befürchte aber, dass dies nicht alle SR auf dem Schirm haben.

    (Wobei die Kombination geprüfter SR + Kleinfeld ohne Torraum + Rückpassregel aktiv vielleicht auch nicht so oft vorkommt...)


    Bzgl. Mauerabstand steht doch in der Ausschreibung klar, dass es 4 Meter sein sollen.

    Falls der Freistoß aus irgendeinem Grund doch von dichter ausgeführt wird, ist es den Verteidigern aber analog zum Großfeld erlaubt, sich auf der Linie zu platzieren.

  • Vorab:
    Ein Klassiker von Tante Verbandsspezifisch und hier offenkundig auch noch Onkel Kreisspezifisch.


    Unabhängig davon gilt, dass ein Freistoß im Torraum an die Torraumlinie verlegt wird, allerdings gibt es vielfach keinen Torraum, bei uns - Achtung: Verbandsspezifisch! - würde in diesem Fall der Strafraum den Torraum ersetzen, dazu steht übrigens in den von Dir verlinkten Bestimmungen kein Wort, denn der beschriebene Mindestabstand ist der Mauerabstand, hat jedoch nichts mit dem Abstand zum Tor zu tun - nebenbei sagt auch die Jugendordnung des NFV nichts zu diesem Thema ( https://www.nfv.de/fileadmin/u…-2022-Austauschseiten.pdf ). Von daher wäre es schon interessant zu wissen, wo Du das mit den 4 und den 5 Metern gelesen hast.


    Bezüglich der Ballbewegung wurde bereits alles gesagt.

  • Die 4m entstammen vermutlich dem Anhang mit den Spielfeldern dort heisst es bei der E Jugend das der mindestabstand bei anstoss, freistoß, Ecken 4m beträgt.

    Da in den Anhängen kein Torraum aufgeführt ist, würde ich bei indirekten freistoß daher 4m von vom Tor aus abschreiten.

  • Ja dann sehen wir das ins Verhältnis zum Großfeld da sind es 9,15 Meter außer bei idf im Torraum , da sind es dann ja 5,5 Meter.


    Da aber nun statt 9,15 - 4 Meter Abstand sind, sind dann 2,4 Meter


    8o

  • Hier geht es nicht um irgendwelche Rechenergebnisse, sondern darum was wo steht und wie zu interpretieren ist - und in den vom Fragesteller verlinkten Regularien habe ich weder die 4 noch die 5 Meter gefunden.

  • Was sagt denn dein KSO bzw. der KLW zu der Geschichte.


    Wenn das wie hier innerhalb des NFV auch noch innerhalb der Kreise unterschiedlich gehandhabt wird sollte dieser Personenkreis diese Frage doch beantworten können. Im Zweifel über den KSO/KLW eine Klarstellung der Durchführungsbestimmungen durch den KFW bzw. KJW in die Wege leiten lassen, wie zu Verfahren ist bei einem IdF innerhalb des Strafraums, da es ja keinen Torraum gibt den man berücksichtigen kann zur Festlegung des Ortes der Ausführung.


    Im Zweifel würde ich es so handhaben das Strafraum = Torraum ist, da in diesen Spielfeldern ja Abstöße auch von überall innerhalb des Strafraums ausgeführt werden können aufgrund fehlenden Torraums.

  • Scheint mir ein klassischer Fall zu sein, in dem ein Schiedsrichter nach Gefühl eine praktikable Lösung finden muss, weil es ganz unvermeidlich sind, dass die Regelhüter manche Tatbestände nicht vorausgesehen oder vergessen haben niederzulegen. In der U10 häufiger als in der CL. Scheint er mir in dem Fall nicht schlecht gemacht zu haben (und dass dann das Team. gegen das entschieden wurde, unglücklich ist, wird man ihm zugestehen müssen).


    Dass die Sache mit dem Ballantippen und gleich schießen von der Regel gedeckt ist, ist mir ebenfalls klar, allerdings möchte ich nostalgisch anmerken, dass die alte Regelung mit "einem Ballumfang" auch was für sich hatte. Begründung: Wenn eine kaum wahrnehmbare Ballberührung ausreicht, damit der Freistoß indirekt ist, reicht sie auch aus, dass die Verteidiger aus der Mauer stürmen dürfen. Und bei indirekten Freistößen aus Minimalentfernung ist Ausdermauerstürmen das A und O. Wenn nun ein minimales Ballantippen reicht, riskiert der Abwehrspieler eine gelbe Karte, wenn er aus der Mauer läuft und der Schiedsrichter die Ballbewegung nicht gesehen hat. Das macht diese Art Freistöße noch schrecklicher als sie eh schon ist.

  • Zu den unterschiedlichtsten Kleinfeldregeln will ich gar nichts sagen. Das wurde hier schon zu Genüge getan. Da kommt man ohne Klarstellung durch die entsprechenden Stellen nicht weiter.


    Die aktuelle Regel zu Ball im Spiel ("eindeutig bewegt") finde ich gar nicht so falsch. Wenn einem das Antippen zu wenig war pfeift man eben zurück. Vor einigen Jahren hat es ja ausgereicht wenn man den Ball, auch ohne sichtbare Bewegung, angetippt hat. An den meisten Stellen des Regelwerks finde ich auslegbare Regeln eher schwierig, aber hier passts meiner Meinung nach. Mit der einen Umdrehung (bei Ballgröße 5 ca. 70 cm) wirds schon wieder schwierig. Ob das 65 od. 75 cm waren kann man jetzt auch nicht so wirklich auseinanderhalten, was aber gemäß der Regel ziemlich entscheidend wäre, da die Regel eben nicht auslegbar ist.

  • Das macht diese Art Freistöße noch schrecklicher als sie eh schon ist.

    Bei der Argumentation wird aber mal wieder vergessen, dass (indirekte) Freistöße in der Regel dann gegeben werden, wenn die verteidigende Mannschaft gegen die Regeln verstoßen hat.

    Das die Angreifer also Vorteile haben wie sie den Freistoß ausführen ist doch richtig und gut.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler  Irgendjemand Alt-Herren Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert

  • Bei der Argumentation wird aber mal wieder vergessen, dass (indirekte) Freistöße in der Regel dann gegeben werden, wenn die verteidigende Mannschaft gegen die Regeln verstoßen hat.

    Definitiv nicht! Abseits ist ein Vergehen, bei dem nur die angreifende Mannschaft die Regel übertreten kann, beim gefährlichen Spiel ist absolut Banane, welche Mannschaft gegen die Regeln verstoßen hat, womit wir die meisten Fälle abgedeckt haben dürften. Den Kleinkram wie Beleidigungen etc., der dann noch bleibt, richtet sich übrigens auch nicht nach dem Ballbesitz.