Frage zum 9. Dezember

  • Übersetzung der IFAB-Stellungnahme:


    Die Spielregeln erlauben es dem Schiedsrichter, ein Vergehen nicht zu ahnden, wenn dies für die Mannschaft, die das Vergehen begangen hat, von Vorteil ist - dies gilt auch für Einwurfvergehen.


    Ist das richtig? Wenn ein Spieler von Mannschaft A einen falschen Einwurf macht und daraus für Mannschaft A ein Vorteil entsteht, muss man als Schiedsrichter dies nicht ahnden??? In dem Zitat fehlt doch zwischen den Worten "Vergehen begangen" ein "nicht". Oder irre ich mich?

  • Es folgt der Trikothalter - einerseits will der damit einen aussichtsreichen Angriff unterbinden, so dass sich durch das losreißen die Verwarnung eigentlich erledigt hätte, andererseits gelingt das dem gehaltenen Spieler nur durch eine unfaire Aktion, so dass hier schon eine Verwarnung erfolgen sollte, allemal weil die Heftigkeit des Haltemanövers diese durchaus eigenständig rechtfertigen würde.

    Um mal kurz was anderes zu Fragen auch wenn es mit der Antwort vom IFAB eigentlich unnötig ist.


    Wenn wir davon ausgehen, dass der Ball nicht korrekt ins Spiel gebracht wurde, warum gibt es dann eine gelbe Karte für die Verhinderung eines aussichtsreichen Angriff?

    Es gab ja einen solchen gar nicht, wenn der Ball nicht im Spiel ist.

    Wenn das ziehen selbst schon heftig genug war ok gelbe Karte, das geht aber aus den Ursprungspost nicht wirklich hervor.


    Dann ist es doch mal an Dir, die Einwurfregel hier und an dieser Stelle so zu formulieren, das sie zu der jetzigen geübten Praxis passt (Die Du ja offenbar anerkennst), damit auch jeder joier versteht was Du meinst.

    Naja es wäre sehr einfach die Regel da zu verbessern:


    "Der Ball ist im Spiel wenn er korrekt eingeworfen wurde und sich im Spielfeld befindet"

    Schon hätten wir das Problem gelöst.





    Jetzt kommen wir mal zur IFAB Antwort:

    1. hält der DFB sich da sowieso nicht dran.. also keine Änderung der Praxis würde ich sagen.

    2. Das würde im Extremfall ja bedeuten.. ein Spieler will den Ball von außen zum "Einwerfer" seines Teams werfen/rollen/schießen, der Ball geht aber auf's Spielfeld und landet bei einem Gegner, dass der SR in einem solchen Fall Vorteil geben könnte und das Spiel geht weiter (ähnlich wie wenn jemand den Ball mit dem Fuß zur richtigen Freistoß Position bewegen würde.)


    Aber ich mag das IFAB, die halten sich in ihren Antworten im Vergleich zu den anderen Verbänden meistens an ihr Regelwerk ;)




    In dem Zitat fehlt doch zwischen den Worten "Vergehen begangen" ein "nicht". Oder irre ich mich?

    Da fehlt ein n würde ich sagen hier:

    "offence if this benefits the non-offending team"

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler Irgendjemand der sich für die Regeln seines Sports interessiert

  • Ich glaube, da ist nur ein "n" verschkuckt worden


    es müsste wohl "non-offending" heißen

  • Ich glaube das "on-offending" sollte eher "non-offending" heissen.

    Dann ergibt das nämlich auch im Rahmen der Vorteilsregelung Sinn.


    Wenn Mannschaft A einen falschen Einwurf macht (beispielsweise ein Fuß nicht auf dem Boden) und Mannschaft B aber in Ballbesitz kommt, kann Vorteil laufen gelassen werden.

    Eigentlich das, was ich die ganze Zeit versuche zu argumentieren, jetzt zementiert durch das IFAB.


    Meine Übersetzung Mail würde lauten (man beachte, dass ich den Rechtschreibfehler mitübersetze :) ) :

    Die Spielregeln gestatten es dem Schiedsrichter von der Ahndung eines jeden Vergehens abzusehen, wenn dies für die icht-fehlbare Mannschaft vorteilhaft ist - dies schließt Vergehen beim Einwurf ein.


    Dann wird es aber schon wieder knifflig bei der Frage "wann ist ein Einwurf und wann nicht".


    Klar: Einwurf und ein Fuß nicht auf dem Boden...Vergehen, Einwurf Gegner, ggf. Vorteilsanwendung.

    Auch klar: Einwurf und beide Füße deutlich im Feld...Vergehen, Einwurf Gegner, ggf. Vorteilsanwendung.

    Eigentlich auch klar: Einwurf für Team A zugesprochen, Spieler kickt den Ball zu seinem Teamkollegen auf das Feld und ein Gegner fängt den Ball an...kein Vergehen weil ich persönlich hier gar keinen Einwurf sehe, also Einwurf durch A.


    Aber jetzt wird es knifflig:

    Der Einwerfer wirft den Ball aus der Hüfte auf das Feld in Richtung eines Teamkollegen und dieser wird durch den Gegner abgefangen.

    Da muss man sich dann entscheiden, ob das ein Einwurf war (in dem Fall Einwurf für den Gegner, ggf. Vorteilsanwendung) oder ob es noch keiner war (in dem Fall dann aber nicht Einwurf Gegner sondern überhaupt mal Erstausführung des Einwurfs). Wo da die Grenze zwischen ausgeführtem Einwurf und nicht-ausgeführtem Einwurf aber genau ist, vermag ich nicht mehr zu beurteilen.

  • . Das würde im Extremfall ja bedeuten.. ein Spieler will den Ball von außen zum "Einwerfer" seines Teams werfen/rollen/schießen, der Ball geht aber auf's Spielfeld und landet bei einem Gegner, dass der SR in einem solchen Fall Vorteil geben könnte und das Spiel geht weiter (ähnlich wie wenn jemand den Ball mit dem Fuß zur richtigen Freistoß Position bewegen würde.)

    Wo da die Grenze zwischen ausgeführtem Einwurf und nicht-ausgeführtem Einwurf aber genau ist, vermag ich nicht mehr zu beurteilen.

    Die Entscheidung, ob überhaupt ein Einwurf vorliegt, liegt natürlich weiterhin beim Schiedsrichter - ohne dass es dafür im Regelwerk Kriterien gibt. Somit gilt hier das allgemeine Verständnis von einem Einwurf, insbesondere von einem Wurf.

    Klar kann es Grenzfälle geben, wo dies nicht eindeutig ist.

    Dass der SR einen Wurf (oder sogar Pass) zum für den Einwurf vorgesehenen Mitspieler nicht als (falschen) Einwurf betrachten sollte, ist schon immer so gewesen und hat meiner Ansicht wenig mit der Frage zu tun, ob ein Vorteil möglich ist.

  • Ja, da ging es mir nur darum, dass es auch da wieder Grenzfälle geben wird, bei denen es auf eine Tatsachenentscheidung des SR rausläuft.


    Aber vielleicht sollten wir zur ursprüngliche Problemstellung des Rätsels zurückkommen:


    Ich denke der Schiedsrichter hat hier einen Ermessspielraum.

    Er kann entweder sagen "Falscher Einwurf, aber Vorteil", dann dF und der Trikotzupfer ist zu verwarnen, weil dieser den eingetretenen Vorteil zunichte macht.

    Oder er sagt "Falscher Einwurf, Wiederholung durch Gegenseite", dann hat der Trikotzupfer aber auf die gleiche Art und Weise einen aussichtsreichen Angriff verhindert wie später im Sachverhalt der Torwart, nämlich gar nicht. Bestenfalls ist dann noch zu verwarnen, wenn das Trikotziehen für sich alleine verwarnungswürdig war.

  • Es wird noch interessanter:


    Meine Rückfrage (ich bin kein „native speaker“):


    Thank you for the quick reply. In Germany, however, we were taught that if a throw-in is not taken correctly (analog to a goal kick if the ball isn‘t stationary), the ball is not in play and therefore advantage is not possible.


    So I will discuss it with my chief referee.


    Antwort:


    A throw-in is somewhat different, in reality, from a goal kick as it is rare for a goal kick to go to an opponent who is close by.


    Sometimes referees will allow a rolling ball /wrong position free kick to continue if it goes straight to a close by opponent.


    Law 5 has no restrictions on advantage for offences:


    Advantage

    • allows play to continue when an offence occurs and the non-offending team will benefit from the advantage, and penalises the offence if the anticipated advantage does not ensue at that time or within a few seconds

  • Der "wrong position free kick" ist vielleicht ein gutes Beispiel, wo auch in Deutschland bisher schon Vorteil bei falscher Spielfortsetzung durch das ausführende Team gegeben wurde?

    Also wenn Team A seinen Freistoß schnell, aber 5 Meter zu nah am gegnerischen Tor ausführt, den Ball dabei aber direkt zum Gegner passt und diesem dadurch einen aussichtsreichen Angriff ermöglicht. Hättet ihr da bisher keinen Vorteil gegeben?


    Der "rolling ball free kick" überrascht mich jetzt auch, ist aber gewissermaßen folgerichtig, wenn man der sonstigen Argumentation folgt.

  • A throw-in is somewhat different, in reality, from a goal kick as it is rare for a goal kick to go to an opponent who is close by.

    Wie war das noch gleich mit dem Torhüter der beim Abstoß ausrutscht und den Ball mit dem Unterschenkel "ins Spiel" bringt?

  • Der Ball ist im Spiel, wenn er mit dem Fuss gespielt wurde und sich eindeutig bewegt.

    Hier würde dann auch die Vorteilsregelung greifen obwohl der Ball nicht im Spiel ist und man müsste den TW bei erneuter Berührung gegebennen falls vom Platz stellen.

  • Wirts Nein, die Vorteilsregelung setzt voraus, dass der Ball im Spiel sein muss. Und die notwendige Bedingung dafür bei allen …-Stößen ist das Spielen mit dem Fuß (nicht der schwäbische).


    Der ruhende Ball und der korrekte Ort sind nur Vorraussetzungen für „kein Vergehen“ für die ausführende Mannschaft und die Abststandsvorgaben die für den Gegner.

  • Also wenn Team A seinen Freistoß schnell, aber 5 Meter zu nah am gegnerischen Tor ausführt, den Ball dabei aber direkt zum Gegner passt und diesem dadurch einen aussichtsreichen Angriff ermöglicht. Hättet ihr da bisher keinen Vorteil gegeben?

    Naja.. das wird aber auch nicht abgepfiffen, wenn der Ball im eigenen Team bleibt, zumindest mal bis zur Mittellinie und auch danach weniger streng je weiter vom Tor entfernt.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler Irgendjemand der sich für die Regeln seines Sports interessiert