Gut, genau genommen geht es gar nicht so sehr um einzelne Entscheidungen, sondern mehr um ein merkwürdiges Gefühl in der Bauchgegend:
Der falsche Einwurf, der gegen Deutschland gepfiffen wurde - möglicherweise vertretbar, aber diverse andere Einwürfe hätten dann ebenfalls abgepfiffen werden müssen.
Die Dauer der Ballkontrolle durch den mexikanischen Torwart überschritt mehrfach deutlich die zulässigen sechs Sekunden, mehrfach waren es zehn Sekunden, auch ohne dass dafür ein "Anlass" bestanden hätte - und es gab nicht einmal eine Aufforderung.
Die Dauer der Nachspielzeit - insbesondere in der zweiten Halbzeit - war m.E. zu gering. Da gab es nicht nur die deutliche Verletzungsunterbrechung, auch mit der Spielfortsetzung durch Abstoß ließen sich die Mexikaner zu viel Zeit. Der Abpfiff war auch sehr ungünstig, denn zweifellos war die Zeit auch schon vor der langen Flanke abgelaufen, warum also wird erst abgepfiffen, als der Ball dann schon wieder am gegnerischen Strafraum ist.
Mindestens zwei Mal kommt ein mexikanischer Spieler beim Eckstoß dem Ball deutlich zu nah (die Markierungen am Rand machen das sehr leicht nachprüfbar) - es passiert nichts.
Bereits beim Anstoß zum Spiel liegt der Ball eindeutig nicht auf dem Anstoßpunkt. Dafür steht beim anderen Anstoß (durch Deutschland) ein Mexikaner eindeutig im Mittelkreis - und das direkt vor der Nase des SR - und nichts passiert. Mit solchen kleinen Verstößen hat man in der Betonliga das Spiel gleich aus den Händen gegeben.
Die Laufwege des SR waren mehr als suboptimal, er stand mehrfach potenziellen Torschüssen im Weg (was hat ein SR mittig vor dem Strafraum an dessen Grenze verloren, wenn auch das Spiegeschehen noch in der Nähe ist).
In mindestens einem Fall gab es in vergleichbaren Szenen in anderen Spielen Strafstoß, heute nicht. Ich persönlich hätte das zwar auch nur für einen "Kann"-Strafstoß gehalten, aber die bisherige WM-Marschrichtung war da anders.
Und so weiter ... alles keine elementaren Fehler, aber irgendwie auch keine wirklich gute Leistung, so dass schon der Eindruck bleibt, als wurde hier gezielt eine Mannschaft benachteiligt. So auch beim spielentscheidenden Tor: In anderen Fällen war die Situation, die zur Angriffssituation führte, mit einem Freistoß geahndet worden, hier nicht - kann man sicher vertreten, aber Einheitlichkeit sieht anders aus, zumal Mexiko Freistöße bekam, die auch nur "kann" waren.
Wie seht Ihr das?