Wie würdet ihr nach dem neuem Regelstand entscheiden?

  • habe bei Youtube eine interessante Scene gefunden.

    [Blockierte Grafik: https://3c.web.de/mail/client/attachment/view/tmai14f5c1be2f30937c/cGFydDEuMjZCRDIzMTQuRkVDNjg3MjhAd2ViLmRl;jsessionid=C2F2F1D22303C94DC6EFCDF2C0D15D03-n4.bs44b]

    Der Spieler rechts (rote Pfeile) neben dem Tor hat sich vor Ausführung der Ecke ausserhalb des Spielfeldes befunden.

    Er läuft bevor die Ecke ausgeführt ist zur irreführung mit Absicht schnell rein 2-3 Schritte ,der Ball wird gezielt in seine Richtung gespielt .

    Er macht dann Verreckungen ..Bein hoch und Ball wird unberührt von Ihm direkt von der Ecke ins Tor geschossen..

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    Situation ist was älter, aber ich finde interessant ,was würdet Ihr entscheiden ?^^

  • Ich bin doof, aber ich sehe in der zweiten Szene keinen Spieler außerhalb des Spielfeldes und auch keine Pfeile - stimmt das verlinkte Video?

  • Manfred

    Szene Nummer 2 ist die vorletzte, was du als Szene 2 ist bestimmt die Szene 9;)


    zur Szene

    Ich würde in der Betonliga wahrscheinlich wie kimsp entscheiden, also Tor + Anstoß, sonst mache ich mir da eine zu große Baustelle auf. Aber alles was höheres Niveau hat bin ich da bei SixthSCTF, da das wohl ehr den Regeln entspricht.

  • Danke für den Hinweis.


    Zum Inhalt:
    Ich bin da voll bei SixtSCTF, es kann nur indirekten Freistoß und Verwarnung geben - übrigens auch in der Betonliga. Allerdings sind - Stichwort Betonliga - Alleinpfeifer meist anders drauf, die geschickteste Variante ist es, die Ausführung des Eckstoßes erst gar nicht zuzulassen, wenn da ein Spieler außerhalb steht bzw. per "Schüttel"Pfiff gleich klar zu machen, dass hier erst noch etwas zu klären und der Freistoß auf jeden Fall zu wiederholen ist - da ist es dann egal, wo der Ball landet, weil alle Spieler stehen und jeder weiß, dass die Szene sonst ja "garantiert" anders ausgegangen wäre. Sollte es aber trotzdem passieren, bleibt nur Pfiff, indirekter Freistoß und Verwarnung, da es sich eindeutig im absichtliches und unsportliches Betreten des Feldes handelt.

  • Danke für den Hinweis.


    Zum Inhalt:
    Ich bin da voll bei SixtSCTF, es kann nur indirekten Freistoß und Verwarnung geben - übrigens auch in der Betonliga. [...]


    Nein, in der Betonlige fliegt zusätzlich noch der Trainer vom Platz und wahrscheinlich auch noch ein Spieler der angreifer..... :flieh:

    Und bei uns auf der Anlage gäbe es dann bestimmt wieder mindestens einen Zuschaer der wieder ne Kiste Bier verliert....

  • In der Betonliga schießt der den nie im Leben mit dem Außenrist direkt ins Tor... ;)


    Ansonsten bin ich bei euch, sofern man sicher ist, aus welchem Grund der Spieler das Spielfeld verlassen hat. Pragmatisch natürlich vor Ausführung des Eckstoßes die Situation klären.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Pragmatisch natürlich vor Ausführung des Eckstoßes die Situation klären.

    Nun, die Frage bezog sich aber auf eine Regelanwendung und nicht auf Pragmatismus. Wenns passiert ist, dann hilft der ganze pragmatismus nichts.


    Wobei ich Stefan recht gebe . .. vermutlich stellt sich diese Frage in der Betonlige nicht da der Ball überall hin gegangen wäre nur nicht in´s Tor - und dann kann man auch "pragmatisch" weiterspielen lassen und kein Fass aufmachen.


    Aber wie das dann manchmal ist..... als SR gibts dann auch mal Schaltsekunden. Ich hatte so eine am Freitag abend.


    Gerangel um den Ball vor der Strafraumlinie und der Stürmer liegt plötzlich auf der Schnauze. Halt Betonliga mMn war keiner schuld sondern nur einer zu Dumm. Plötzlich steht genau der mit dem Ball in der Hand vor mir und diskutiert. Es hat tatsächlich die Schaltekunde gebraucht um zu schnallen weil ich in einem anderem Modus war -> na klar, Handspiel, dF für Verteidiger und Gelb.


    Und für was jetzt gelb fragte mich der Trainer nach dem Spiel: "Absichtlicher kann ein Handspiel doch nun wirklich nicht sein. Fürs Diskutieren kann man auch nochmal Gelb geben. Er solle sich was aussuchen und froh sein das es nur 1 mal Gelb war"

  • In der Betonliga passiert's höchstens, dass der Spieler den Ball Richtung Strafraumgrenze schießen will und ausversehen in's Tor schiesst.

  • Genau. Und dann stehst du vor dem gleichen Problem. Verstehen wird die anschließende Entscheidung ( kein Tor, idF ) auch niemand.

    Ich glaube, wenn man das Tor geben würde, würde es niemand merken, dass da was nicht stimmt. Das gilt aber ausdrücklich nur für die untersten Klassen. Ausnahme: In der betroffenen Mannschaft spielt ein Schiri Kollege mit und hat aufgepasst.

    35 Jahre Schiri :saufbrüder: ( und immer noch nicht genug davon )
    1981 bis 2016

  • Hallo.


    Das Dumme an den unteren Klassen ist nur leider allzu oft die selektive Regelkenntnis und Regelwahrnehmung. Und bei genau solchen Situationen findet sich dann häufig jemand, der die passende Regelkenntnis hat, um für den Einspruch zu sorgen. Von daher ist hier die pragmatische Lösung aus meiner Sicht auch die, die vorzuziehen ist.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Von daher ist hier die pragmatische Lösung aus meiner Sicht auch die, die vorzuziehen ist.

    Über Regel-Pragmatismus darfst Du mich gerne beim "Nach-dem-Spiel-Bier" in der Schirikabine hinter verschlossenen Türen fragen.

    Genau dieser Pragmatismus führt leider in vielen fällen zu..

    selektive Regelkenntnis und Regelwahrnehmung.

    ... Der Schiri von letzte Woche hat aber.


    Ich bin dem SR von letzter Woche übrigens inzwischen Dankbar. Genau sein Verhalten beschehrt meinen Schiries nahezu jede Woche eine Kiste Bier aus einer gewonnenen Wette vom Wochenende (Jugendliche Tauschen eine ungeöffnete Flasche ersatzweise gegen einen Softdrink beim Wirt)

  • Wir wissen doch gar nicht, warum der Spieler draußen war. Hat er vielleicht den Ball geholt und zur Eckfahne gerollt, und trabte anschließend zurück in Richtung Spielfeld? Oder war er im Zweikampf?


    Oder hat er sich tatsächlich "unnötigerweise" vom Spielfeld begeben, und kommt dann wieder aufs Feld?


    Genau das macht doch den Unterschied in der Entscheidungsfindung. Und dann würde ich in jeder Liga regelgerecht gemäß meiner Wahrnehmung entscheiden.


    ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    "Jetzt wechselt Jamaika den Torhüter aus!"
    (Gerd Rubenbauer, als der FIFA-Beauftragte am Spielfeldrand eine Minute Nachspielzeit anzeigte)

  • Ich weiß nicht, was hier an der pragmatischen Lösung, vor der Eckstoßausführung einzuschreiten, falsch sein soll. Bevor ich sehenden Auges in das Unheil laufe, steuere ich lieber rechtzeitig gegen. Wir können es auch "präventives Verhalten" nennen, wenn der Ausdruck dir besser gefällt. ;)

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Ja, Präventiv gefällt mir da tatsächlich besser -sorry for dipfelescheisserrei -, da es besser beschreibt das Du bereits vorher eingreifts. - Und dies ist auch völlig Regelkonform, vor allem Vorausschauend und zeichnet mMn auch einen guten SR aus.



    Das Wort "Pragmatisch" wird leider allzu häufig falsch verstanden und führt letzten Endes zur falschen Regelanwendung, weil man es eben aus "pragmatischen Gründen anders macht" als es die Regel vorsieht.


    Ich denke Du siehst es genau so wie ich, das es nicht der Sinn von Regeln sein kann diese "aus pragmatischen Gründen" anders anzuwenden nur um seine Ruhe zu haben. In Einzelfällen mag man vielleicht einmal zu anderen Lösungen kommen - bin aber der Grundsätzlichen Überzeugung das pragmatische Regelbeugungen nichts bei einer Regelfrage zu suchen haben.


    Beispiel vom Wochenende:

    Habe wieder einmal ein Freundschaftsspiel dazu genutzt mit unseren jungen SR (naja -Jung-, einer von beiden ist an einem Gymnasium Sportlehrer) die Tätigkeit als SRA zu üben. In der Vorbesprechung in der SR Kabine bemerkte einer der SRA -richtiger Weise- das eine meiner Aussagen nicht ganz mit dem übereinstimmt was ich letzte Woche auf der Schulung gesagt habe.

    "Das was ich auf der Schulung sage ist offiziell und Regelkunde - darauf lasse ich mich auch immer Festnageln. Was ich hier in der SR Kabine sage ist eine pragmatische Lösung für den Einzelfall und für genau dieses Freundschaftsspiel. Es bleibt auch in dieser SR Kabine und ist nicht zu verallgemeinern."

  • Jetzt noch mal Haare spalten, war mein Kommentar eben doch pragmatisch


    https://www.duden.de/rechtschreibung/pragmatisch


    Worauf ich hinaus wollte: Die Denke “Betonliga = kann ich schludern, merkt schon keiner“ ist für mich eine ganz gefährliche Einstellung. Denn sie zeugt von Überheblichkeit. Und die kann in solchen Fällen ganz schnell nach hinten los gehen, in Anbetracht der immer üblicher werdenden Filmaufnahmen bei Spielen und auch nur einem einzigen Zeugen der Szene, der ausreichend Regelkenntnis besitzt.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Und für was jetzt gelb fragte mich der Trainer nach dem Spiel: "Absichtlicher kann ein Handspiel doch nun wirklich nicht sein. Fürs Diskutieren kann man auch nochmal Gelb geben. Er solle sich was aussuchen und froh sein das es nur 1 mal Gelb war"

    Du hast doch wohl hoffentlich "Unsportlicher kann ein Handspiel nicht sein" gesagt. Nicht dass der Stürmer jetzt überall rumerzählt "Der SR von letzter Woche hat gesagt, für absichtliches Handspiel gibt es Gelb"... :flieh:

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.