Folgende Regelfrage, bei der man die Musterlösung zwar vertreten kann, (ausgerechnet) ich mich aber schon frage, ob das wirklich so richtig ist:
Durch spielende Kinder fliegt nahe der Eckfahne ein Ball ca. 3 Meter auf das Spielfeld. Ein Verteidiger, der sich verletzungsbedingt hinter der Torlinie befindet, läuft während des laufenden Spiels ohne Einfluss auf das Spielgeschehen aufs Feld, um den Ball zu holen. Nun wird ein Angreifer angespielt, der ca. 7 Meter vor dem Tor steht und den Ball volley ins Tor schießt. Zum Zeitpunkt des Abspiels durch einen Mitspieler hatte der Torschütze nur den gegnerischen „verletzten“ Spieler und den Torwart vor sich.
Die Musterlösung lautet Tor, Anstoß und Verwarnung. Begründet wird das damit, dass der verletzte Spieler Spieler ist und damit das Abseits aufhebt, auch wenn er unberechtigt auf dem Feld ist - kann man vertreten, aber dennoch habe ich Zweifel, weil der verletzte Spieler eigentlich gerade nicht als Spieler auf das Feld will und sich damit unsportlich bzw. regelwidrig verhält, sondern eigentlich will er ja ein ordnungsgemäßes Spiel ermöglichen, denn zwei Bälle, die so nah beieinander liegen, könnten schnell zu einer Unterbrechung führen. Hier wird eine sehr sportliche Absicht doppelt bestraft, in dem einerseits die Abseitsstellung als aufgehoben gewertet wird und damit das Tor zählt und es zusätzlich noch eine Verwarnung gibt.