Ansetzung in eigener Spielklasse?

  • Hallo zusammen,


    heute habe ich mir mal die DFB-Schiedsrichterordnung angesehen (www.dfb.de/fileadmin/_dfbdam/1…iedsrichterordnung_14.pdf).
    Dort bin ich auf folgendes gestoßen:


    §4 Ansetzung zu Pflichtspielen, Einteilung in Leistungsklassen


    ...
    Ein Schiedsrichter kann nicht zu Spielen einer Spielklasse eingeteilt werden, in der er selbst noch für einen Verein als Spieler aktiv ist.
    ...


    Das war bei meinem Sohn jedoch in seinen bisherigen fünf Spielen bereits einmal der Fall. Er spielt selber für die D1/2 Junioren unseres Heimvereins in der Kreisliga (sofern er dazu kommt natürlich, da die Ansetzungen oft zeitgleich sind, zumindest trainiert er aber noch mit).


    Deshalb die Frage: Hätte er selber in seinem Lehrgang dies mitteilen müssen? Gefragt worden ist er danach nicht und bei der Anmeldung mussten dazu auch keine Angaben gemacht werden. Oder hätte von ihm bei Erhalt der Ansetzung darauf hingewiesen werden müssen? Diese Regelung war uns bisher nicht bekannt. Dass man keine Spiele des eigenen Vereins pfeift, ist klar.


    Falls es nochmal zu einer Ansetzung in dieser Spielklasse kommt, sollte er den Ansetzer darauf hinweisen?

    Bin selber kein Schiedsrichter, aber Vereinsfunktionär mit Erfahrung in der Mannschafts- und SR-Betreuung.

  • Also bei uns im Kreis ist es völlig normal Spiele in der eigenen Liga zu leiten - ich leite auch häufig Spiele in der C-Jugend Kreisliga C in der meine Mannschaft spielt, dort bin ich auch noch offiziell gemeldet, schaffe es aber annähernd nie an Spielen meiner Mannschaft teilzunehmen.

  • Ich würde das dem Ansetzer mal mitteilen und falls Dein Sohn damit kein Problem hat, auch das dem Ansetzer genau so sagen.


    Er wird dann entscheiden, wie er das künftig handhabt. Ein Beinbruch sind die bisherigen Spiele jedenfalls nicht. Die Problematik ist je nach Umständen auch sehr unterschiedlich und was in der D-Jugend vielleicht noch absolut entspannt ist, sieht in der A-Jugend möglicherweise plötzlich anders aus.

  • Auf dem Land könnte es auch schwierig sein, passende Spiele zu finden, wenn die "eigene Staffel" ausgeschlossen ist. Die Ligen dürften dort eher regional eingeteilt sein, und man kann einen 13-jährigen ja schlecht jedes Wochenende 50 km weit zu den Spielen in den Nachbarkreisen schicken.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Ich werde regelmäßig in Spielklassen meines eigenen Vereins angesetzt. Das hat auch schon Kritik gegeben aber ich kann versichern, dass ich ein sehr schlichtes Gemüt bin: Ich bin froh, wenn ich im laufenden Spiel die Entscheidungen einigermaßen richtig hinbekomme- jemanden Drittes bevor- oder benachteiligten- das krieg ich nicht hin.


    Gestern hätte ich es beim 2-2 belassen sollen und fertig- das wäre für meinen Verein (spielt auch in der Staffel) das beste gewesen. Aber nein- der Herr BestRefinTown muss ja 5 Minuten nachspielen lassen und in der 4. Minute noch einen Strafstoß geben.... (Endstand 2-3). Wie gesagt- ich denke da nicht nach. Ich ahnde was ich sehe und fertig.


    Wobei unsere Ansetzer schon schauen, dass man an den letzten Spieltagen nicht Spiele in Spielklassen seines Vereins leitet, wenn es noch um Auf- / oder Abstieg geht.

  • Mitteilen solltest du es auf jeden Fall, damit der Ansetzer zumindest Spiele in denen das Ergebnis maßgeblich das abschneiden deines Vereins beeinflusst anderweitig besetzen kann. Ansonsten ist das ganze ja auch nicht weiter wichtig.

  • Danke für Eure Antworten. Ich hänge das Thema auch nicht so hoch. Mein Sohn hat da auch gar kein Problem, er will einfach nur ordentlich pfeifen egal wer da spielt. Wenn es für den Ansetzer kein Problem ist,ist es auch gut. Bei Gelegenheit fragen wir aber trotzdem mal nach.

    Bin selber kein Schiedsrichter, aber Vereinsfunktionär mit Erfahrung in der Mannschafts- und SR-Betreuung.

  • Ich denke, wir müssen hier zwei Dinge differenzieren:


    1. Spiele in der Klasse, in der der eigene Verein spielt, ohne dass man selbst aber in der Mannschaft spielt - spätestens im Jugendspielbetrieb, der bei uns nur kreisintern angesetzt wird, lässt sich so etwas überhaupt nicht vermeiden.


    2. Spiele in der Klasse, in der man als SR auch selbst spielt, d.h. morgen als SR auf den Spieler treffen könnte, der einen heute beleidigt oder einen "mitgegeben" hat. Dies sollte man zumindest insoweit vorbeugend behandeln, dass dem Ansetzer mitgeteilt wird, in welcher Mannschaft man spielt, damit hat man als SR seiner Pflicht Genüge getan. Ich erinnere mich noch an die Zeit, als meine Jungs schon pfifffen und noch gespielt haben, da kam das öter vor (ist auch kaum zu vermeiden), war aber nie ein Problem. Der Ansetzer wusste aber davon, vor allem, um Konflikte Ansetzung - eigenes Spiel als spieler zu vermeiden.

  • Ich werde regelmäßig in Spielklassen meines eigenen Vereins angesetzt.

    Es geht ja um die Mannschaft und nicht um den Verein. Markus Merk hat immer für den 1.FC Kaiserslautern gepfiffen, das wußte jeder und das war nie ein Thema. Und in der D-Jugend sollte man vielleicht auch die Kirche im Dorf lassen und sich freuen, dass ein junger Spieler sich auch für das Amt des SR begeistern kann.


    Anders verhält es sich, wenn man als Spieler und als SR in der gleichen Klasse aktiv ist. Wir hatten den Fall bei uns in der letzten Runde in der Verbandsliga, als ein SR aufgrund von Personalengpässen und an einem Samstag, als er nicht zu einem Spiel eingeteilt war, als Stürmer bei seinem Heimverein auflief und dann auch dummerweise noch ein Tor erzielte, dementsprechend war der Name in jeder Lokalzeitung zu lesen und der Aufschrei anderer Vereine entsprechend laut !