Handspiel außerhalb mit Ball auf der Linie

  • Kurz und knackig ohne viel Schnickschnack:


    Handspiel. Der Ball berührt mit einem Teil die Strafraumlinie, der andere Teil ist außerhalb des Strafraums. Alle Berührungspunkte der Hand mit dem Ball liegen außerhalb des Strafraums. Strafstoß oder Freistoß?




    Es zählt schließlich der Ort des Kontaktes und der ist außerhalb, daher tendiere ich zu Freistoß.

  • Deine Augen sind offenbar besser als Deine Regelkenntnis. Das Handspiel ist da, wo die Hand den Ball berührt. Hier also außerhalb des Strafraumes. Spielfortsetzung dFs am Ort des Vergehens. Und bitte bei der Spielfortsetzung den Ball auch tatsächlich außerhalb des Strafraumes platzieren lassen- alles andere gibt wieder unnötige Haarspalterei-Diskussionen (selbst wenn der Ball dann weiter weg vom Tor liegt als beim eigentlichen Vergehen).

  • Ich dachte immer es kommt darauf an wo sich der Ball befindet.
    Dieser befindet sich nun mal im Strafraum, sobald er die Linie nur minimal berührt oder nicht?

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler Irgendjemand der sich für die Regeln seines Sports interessiert

  • Denkfehler ^^ - im Regelwerk ist immer die Berührung des Balles der Verstoß. Außerdem ist die Diskussion eh rein theoretischer Natur !

  • Natürlich ist das eine eher theoretische Diskussion, ändert aber nichts daran das sie trotzdem spannend ist ;)


    Gibt es denn dann auch einen Freistoß, wenn der Torwart mit dem Ball bis genau auf die Linie rutscht, er selbst dabei aber außerhalb liegt und somit den Teil des Balles berührt, der sich nicht mehr im Strafraum befindet?

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  • Ich hab das Regelwerk gerade nicht vorliegen.
    Aber gilt der Ort der Berührung oder der Ort an dem der Ball zum Zeitpunkt der Berührung ist?
    Denn das wäre hier ja entscheidend.

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  • Das Handspiel ist da, wo die Hand den Ball berührt.


    Also ist das Vergehen da, wo die Hand den Ball berührt. Löse Dich vom Gedanken, dass der Ort des Balles so wichtig ist. Das ist er bei Tor/ kein Tor und bei der Frage Ball im Spiel/ Ball nicht im Spiel. Bei Fouls zum Beispiel ist der Ort des Balles irrelevant- solange er im Spiel ist. Ebenso bei Tätlichkeiten, Beleidigungen, Unsportlichkeiten.


    Ein Blick in die Regel:


    Spielfortsetzung (Handspiel): Direkter Freistoß am Ort des Vergehens (siehe Regel 13 – Ort der Freistoßausführung) oder Strafstoß.

  • Bei solchen Dingen gibt es keinen Ermessenspielraum, auch wenn die Entscheidung hier niemals 100%ig genau zu treffen ist. Man kann ja auch nicht auf "kein Tor" entscheiden, wenn man zwar sieht, dass der Ball hinter der Linie war, es einem aber noch nicht deutlich genug war.

  • Fällt das nicht in den Ermessensspielraum des Schiedsrichters?


    Das ist die Frage nach dem Unterschied zwischen Theorie und Praxis. In der Theorie gibt es keinen Ermessensspielraum, da gibt es nur drin oder draußen. In der Praxis gibt es zwar keinen klassischen Ermessensspielraum, sehr wohl aber die Möglichkeit, wenn man sich bei knappen Sachen nicht zu 100 % sicher ist, eben auch anders zu entscheiden. Bist Du Dir bei einer Sache aber 100 % sicher - egal wie knapp sie war - dann muss auch Deine Entscheidung stehen.

  • Also ist das Vergehen da, wo die Hand den Ball berührt. Löse Dich vom Gedanken, dass der Ort des Balles so wichtig ist. Das ist er bei Tor/ kein Tor und bei der Frage Ball im Spiel/ Ball nicht im Spiel. Bei Fouls zum Beispiel ist der Ort des Balles irrelevant- solange er im Spiel ist. Ebenso bei Tätlichkeiten, Beleidigungen, Unsportlichkeiten.

    Also ganz so einfach mit dem "wo die Hand den Ball berührt" ist das ja nicht...


    Um ein Tor zu erzielen muss der Ball das Spielfeld zwischen den Torpfosten und unter der Latte verlassen. Ergo befindet sich ein Spieler, der im von den Tornetzen eingeschlossenen Raum steht, nicht im Spielfeld.
    Wenn dieser Spieler jetzt einen Ball, der die Linie teilweise überschritten hat, vom Torinnenraum aus mit der Hand berührt...warum gibt es dann Strafstoß und FaD? Immerhin befinden sich ja weder Spieler noch die Berührung im Strafraum. Wie geht es da überhaupt weiter? Klar, das ist sehr akademisch, weil man die Berührung im Zweifel halt im Spielfeld wahrgenommen hat, aber würde sich das bei 100% exakter Wahrnehmung verhalten (z. B. ein langsam kullernder Ball und ein Spieler, der zwar im Spielfeld liegt, aber den Ball mit der gestreckten Hand außerhalb des Spielfelds berührt?


    Und warum ist es dem Torwart erlaubt vom Inneren des Tores her einen Ball mit der Hand zu spielen?



    Gruß,
    Kalanndok

  • Für das Gespann sehr schwierig zu sehen. Kann man denen keinen Vorwurf machen. Aber für mich ist das ein glasklares zweimaliges Aufnehmen des Balles, also idF.

  • Wäre jetzt auch mein Einwand gewesen.
    Mindestens zweimaliges aufnehmen hätte man hier pfeifen müssen.

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  • Collinas Erben sind bei der Ausgangsfrage anderer Meinung als die Mehrheit hier:

    Zitat


    Selbst nach Betrachten der Zeitlupe - die dem Referee bekanntlich nicht zur Verfügung steht - scheint es denkbar, dass zumindest noch ein kleiner Teil des Balles auf die Linie ragte. Damit aber wäre der Ball nach den Regeln noch innerhalb des Strafraums gewesen, und dann hätte auch kein Handspiel von Leno vorgelegen - dass der Schlussmann den Teil des Balles berührte, der sich bereits außerhalb des Strafraums befand, spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle.


    Vielleicht sollte man das noch nochmal genauer klären. Hat jemand irgendwelche belastbaren Quellen dazu? Der Regeltext selbst erscheint mir in der Frage nicht eindeutig.

  • Also rein über die logische Argumentation kann man nur zu dem Schluss kommen, dass das dann ein Handspiel ist. Laut Regel darf der Torwart innerhalb des eigenen Strafraums den Ball mit der Hand spielen. Der Strafraum endet mit dem äußeren Rand der Linien. Ein Handspiel wird an dem Ort geahndet, an dem die Hand den Ball berührt. Das ist außerhalb und damit nicht mehr von der Ausnahmeregelung gedeckt. Ich würde also sagen, es bräuchte eher für die umgekehrte Argumentation eine Quelle.


    Für die Praxis dürfte das außerhalb von Extrem-Zeitlupen irrelevant sein: Soetwas kann man kaum erkennen, im Zweifel sollte man hier auf Weiterspielen entscheiden.

  • Was mir gerade noch so einfällt:
    Was ist wenn der Ball die Seitenlinie halb überquert hat, also zur Hälfte außerhalb des Feldes ist?
    Ist das überhaupt ein Handspiel?
    Wenn ja wie ist die Spielfortsetzung?


    direkten Freistoß kann es ja dann nicht geben weil außerhalb.
    Pfeif ich dann Handspiel und gebe einen SR-Ball?

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  • Diese Frage sollten wir hier nicht diskutieren, das ist ein eigenes Thema wert - ich mache das gleich mal auf: Hier

  • Ein Handspiel wird an dem Ort geahndet, an dem die Hand den Ball berührt.


    Wo steht das?
    Ich konnte dahingehend nichts genaues im Regeltext finden oder gibt es irgendeine Anweisung, Lehrbrief etc. seitens des DFB die das aufklärt?
    Ich kann hier, genau wie "Collinas Erben", argumentieren, das der Ball der Regel nach noch im Spiel (wie bei "amfa's" Beispiel) oder im Strafraum (wie bei Leno) ist.