Spielfeld ein Acker und Linien kaum sichbar

  • Tut mir leid das ich euch wegen so einem Mist belästigen muss.



    Gestern hatte ich ein D Jugend Spiel, Spielfeld sah aus wie ein matschiges Ackerfeld aus, Linien kaum sichtbar und bei jeden Schritt hab ich gedacht jetzt zerfetzt es mein Knie ( hab in letzter Zeit ein kleines Problem mit meinem Knie)


    Meine Frage ist:
    Muss ich das Spiel auf so einem Feld anpfeifen oder darf ich es verweigern?
    Gestern ist mir noch ne blöde Situation passier, die Abwehr ist sehr weit aufgerückt und der Stürmer stand nach einem Befreiungsschlag in der Höhe der Mittellinie ganz allein, ich seh das der im Abseits steht und pfeife sofort. Trainer regt sich auf weil der Junge natürlich noch kurz vor der Mittellinie stand was ich aber nicht sehen konnte weil auf dem blöden Acker man aus 20 Metern die Linie nicht mehr sah. Ich hab den Trainer gefragt ob er den Strafraum sehen kann, da hat er verneint und mir dann doch recht gegeben. Nach der Aktion hab ich direkt Hütchen aufstellen lassen. Das werde ich jetzt immer machen!

  • Das steht ja in den Regeln: Wenn die Gesundheit der Spieler gefährdet ist, oder ein ordnungsgemäßes Spiel nicht durchführbar, dann kannst du absagen. Hier trifft sogar beides zu.



    Zu den Hütchen: Ich lass mir immer Hütchen bei der D-Jugend aufstellen, gerade wegen des veränderten Spielfeldes, das hilft mir sehr, mich zu orientieren.

  • Muss ich das Spiel auf so einem Feld anpfeifen oder darf ich es verweigern?

    Wenn's irgendwie geht,würde ich spielen lassen,das dürfte bei der derzeitigen Wetterlage ja nicht das ganz grosse Problem sein.So viel Matsch dürfte da ja zur Zeit gar nicht sein.
    Das du mit deinem Knie Probleme hast dafür können ja die Vereine nichts.Wenn es nicht geht musst du halt das Spiel zurückgeben.


  • Gestern hatte ich ein D Jugend Spiel, Spielfeld sah aus wie ein matschiges Ackerfeld aus, Linien kaum sichtbar


    Klingt nach einem normalen Kreisliga Platz :D


    SCNR

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler Irgendjemand der sich für die Regeln seines Sports interessiert

  • Regel 1 Das Spielfeld: Zusätzliche Erläuterungen des DFB 2. Der Platzverein ist für die richtige Zeichnung des Spielfeldes sowie den ordnungsgemäßen Aufbau der Tore, ihre zuverlässige Befestigung und ihren unbeschädigten Zustand verantwortlich. 3. Die Linien müssen vor dem Spiel gut sichtbar aufgezeichnet sein. 4. Der Schiedsrichter prüft einige Zeit vor Spielbeginn das Spielfeld und den Platzaufbau, um sich davon zu überzeugen, dass alles in Ord nung ist. Sollte die Beschaffenheit des Platzes infolge schlechten Wetters oder Nachlässigkeit so sein, dass den Spielern Gefahr droht oder eine ordnungsgemäße Durchführung des Spieles nicht gewährleistet ist, so hat der Schiedsrichter den Platzverein aufzufordern, die Mängel zu beseitigen. Ist dies innerhalb einer angemessenen Frist nicht möglich, so fällt das Spiel aus.

  • "Nur" schwache Linien reichen definitiv nicht für mehr als eine Meldung aus, wetterbedingte Veränderungen am Rasen gehören zum Fußball dazu - wann genau der Platz unbespielbar ist, ist Ermessensssache. Persönlich: bei weichen Plätzen bin ich da tolerant wenn wir nicht gerade Wasserball spielen, harte, gefrorene Plätze sind zu gefährlich.


    Bei Grenzfällen kann man auch die Teams fragen, wenn beide sich auf spielen bzw. nicht spielen einigen hat man es einfach, wenn nicht - nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden, wobei ausfallen lassen die "sichere" Variante ist.

  • In keine Fall frage ich die Teams , denn ich Entscheide ob gespielt wird oder nicht. Und wenn die "nur" schwachen Linien kaum aus der Entfernung zusehen sind dann sollte der Platzverein diese nachzeichnen. Sonst findet kein Spielstatt! Ich muss doch aus 20 Meter klar erkennen können ob das Foulspiel im oder außerhalb des Strafraum erfolgt ist. Oder ob der Ball die Seiten- Torlinie völlig überquert hat. Bevor ich mir diesen ärger an tue lasse ich nachzeichnen und gut ist.

  • Die beiden schönsten Spiele meiner bisherigen Laufbahn hatte ich unter genau solchen Voraussetzungen - aber beide Mannschaften wollten spielen, ein ordnungsgemäßes Spiel war grenzwertig möglich, die Linien wegen Regens, der andauerte letztlich gegen Ende des Spiels mehr zu erahnen als zu sehen und mehr als ein Ball wurde per Pfütze gebremst, aber was solls (waren aber Erwachsene (einmal Damen, einmal Herren, das ist etwas anderes als Jugend). Letztlich hat man hier als Schiri einen gewissen Spielraum, den man im Sinne der Spieler auch nutzen sollte - Erwachsene muss ich nicht mehr vor sich selbst schützen, in der Jugend ist das anders, die rote Linie ist dabei die Frage, ob ich davon ausgehe, mich mit der Spielleitung zu gefährden. Meine Messlatte liegt bei gefrorenen Plätzen dabei sehr niedrig, aber Matsch, na ja, da muss die Trittsicherheit schon deutlich eingeschränkt sein.

  • Die letztliche Entscheidung liegt immer beim Schiedsrichter, aber es wäre dumm bei unseren Ermessensspielräumen nicht den Willen der Mannschaften zu erfragen. 3 praktische Beispiele von mir:


    1:Feld ziemlich verschlammt, hätte auch den Platz für unbespielbar erklären können, aber Heim und Gast wollten unbedingt die Schlammschlacht - und Heim und Gast haben eine Schlammschlacht bekommen. Kein schönes Spiel, aber beide wussten worauf sie sich einlassen und Sicherheitsbedenken gab es nicht wirklich.


    2: Alte Herren, Gastverein und ich hatten jeweils 5 Minuten Anfahrtsweg. Bremer Schietwetter, auf dem Schlackeplatz paar Pfützen, eine davon etwas größer, aber durchaus für noch bespielbar erklärbar. Auf dem Weg zum Platz schon mehrfach "keinen Bock" gehört, bei der Platzbegehung sagen mir beide Trainer wie auf so etwas kein Fußball spielbar ist etc. etc.


    Na gut, dann für 10 Minuten Weg + 5 Minuten Platzbegehung halbe Spesen und Fahrtkosten abgeholt und mit paar erleichterten Gastspielern nach Hause gefahren.


    In beiden Fällen: Warum Stress suchen? Wenn nach einer unklaren Aussituation ein Angreifer zur Eckfahne läuft und die Verteidiger alle sich kommentarlos in Erwartung einer Ecke aufstellen gebe ich auch nicht Abstoß, auch wenn das mein erster Eindruck war...


    Und 3: Winter, Heim wars relativ egal, Gast kam von weit her und wollte -unbedingt- spielen. Trotzdem, der Platz war gefroren und unbespielbar. Heim hatte Verständnis, Gast weniger - aber auch wenn hier die Mannschaften als solche für "Spielen" waren, Ermessensspielraum geht nur so weit und das war darüber hinweg.


    Wenn man den Mannschaften eine klare Präferenz gibt ("ich pfeife an, außer beide Mannschaften wollen nicht" bzw. "ich erkläre den für unbespielbar, außer sie beide wollen unbedingt spielen") gibts doch nichts was dagegenspricht wenn alles im Rahmen unseren Spielraumes ist. Genauso wie ich bei einem schwierigen Spiel eher mal ein kleines Foul pfeife, was sonst gut und gerne ein fairer Zweikampf wäre...

  • Zu 3) Bei uns ist es so ,dass der Schiedsrichter bei so einer Witterung sich den Platz vorher angucken soll und zwar bevor der Gast Zuhause losfährt.

    Einmal editiert, zuletzt von Manfred () aus folgendem Grund: Komplettzitat des vorherigen Beitrags entfernt

  • Bei uns in Bremen wird an Tagen wo viele Spielausfälle erwartet werden eh eine Generalabsage rausgehauen - und sonst lohnt sich das spesentechnisch wahrscheinlich kaum. Vielleicht in höheren Klassen, aber wenn nichtmal Geld für ein Gespann da ist...

  • Fahrtkosten abgeholt und mit paar erleichterten Gastspielern nach Hause gefahren.


    Hast du die Fahrkosten dann nicht der Gastmannschaft gegeben? Fahrtkosten sind für den Fahrer gedacht bzw. für denjenigen für den die Kosten entstehen.......

  • Hast du die Fahrkosten dann nicht der Gastmannschaft gegeben? Fahrtkosten sind für den Fahrer gedacht bzw. für denjenigen für den die Kosten entstehen.......


    Bitte was? Der SR-Spesenanteil für die Fahrtkosten sind eindeutig für den Schiedsrichter. Entweder es wird nach km abgerechnet, dann gibt es ohnehin kaum Fahrgeld, wenn der SR von "um die Ecke" kommt. Oder es gibt eine Pauschale, weil die Vereine sich ausrechnen, dass sie so billiger wegkommen. Dann ist das in dem Fall Glück für den SR, genauso wie es Pech ist, wenn er einmal durch die Stadt muss und bei km-Abrechnung mehr bekäme.


    In keinem Fall ist dieser Spesenanteil für die Gastmannschaft gedacht...

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Erstmal gibts in Bremen eh eine Pauschale, ob um die Ecke oder quer durch die Stadt (oder gar eins der fußballbremischen Dörfer im Umland) - alles gibt 6 Euro. Auch ohne Pauschale hätte Heim mir den Anteil bezahlen müssen, wie ich mich mit anderen abrechne ist meine Sache.


    Und da wir auf Fahrrädern waren (Bremen ist nach Münster Radstadt Nr.2 in Deutschland) gabs sowieso keinen "Fahrer" der Gastmannschaft :D

  • RefereePfeife: Fahrtkosten sind allein für den Schiedsrichter da. Warum sollte ich die mit den Eltern/Trainern oder Spielern teilen? Wo kommen wir denn da hin???

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

  • Hast du die Fahrkosten dann nicht der Gastmannschaft gegeben?

    Bin ich hier im falschen Film oder hast du nur das "Ironie-Smiley" vergessen?
    Also manchmal muss ich mich echt fragen.
    Kannst ja auch noch die Spesen teilen,weil die Mannschaften ja auch am Spiel teilgenommen haben. :ironie:

  • Bei uns ist es so ,dass der Schiedsrichter bei so einer Witterung sich den Platz vorher angucken soll und zwar bevor der Gast Zuhause losfährt.

    Bei uns theoretisch auch, praktisch klappt das aber nicht, wie auch? Ist der SR wirklich entsprechend früh am Platz, steht er oft genug vor verschlossenen Türen und kann den Platz nicht (wirklich) begutachten. Erschwerend kommt hinzu, dass gerade bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sich die Platzverhältnisse innerhalb einer halben Stunde massiv verändern können: Ein Platz, der um 12 Uhr noch tiefgefroren mit Reif unbespielbar im Schatten liegt kann zur Anstoßzeit um 13 Uhr hinreichend angetaut in der Sonne liegen, dann das Spiel abgesagt zu haben ist peinlich, weil der Platz bespielbar ist. Außerdem ist der Schiri nicht selten der Betroffene mit der weitesten Anreise und ich muss gestehen, wenn aus den ohnehin oft genug schon 5 Stunden Abwesenheit für ein Spiel noch mehr würden (um entsprechend früh vor Ort zu sein, wenn es denn etwas bringt, um festzustellen, dass man spielen kann), bei 6 oder 7 Stunden für ein Spiel in einer der drei untersten Leistungsklassen und dafür 2 oder gar 3 Stunden womöglich in der Kälte auf einem Platz warten, dann wäre für mich die Grenze der Zumutbarkeit überschritten, auch für den Schiri ist das nur ein Hobby und keine tagfüllende Veranstaltung.