Ein Spieler gestern hat mir vor Augen geführt, dass unser Regelwerk ein Loch hat, welches einer Klärung bedarf.
Fußball ist ein schöner Sport und hat eine wunderbar integrierende Wirkung, spätestens seit ich im Sommer beim "Turnier der Herzen" (Turnier mit Mannschaften ausschließlich mit behinderten Spielern) als Schiedsrichter mitwirken durfte. Noch besser finde ich es, wenn solche Spieler auch in regulären Mannschaften mitwirken - allerdings sind für meine Begriffe dann auch die Vereine gefordert darüber aktiv zu informieren.
Was ist passiert? Ich hatte gestern einen Spieler, von dem ich per Zufall kurz vor dem Einlaufen erfuhr, dass er taubstumm ist. Damit habe ich überhaupt kein Problem, wies aber den Spielführer darauf hin, dass ein solcher Hinweis wichtig ist, denn was, wenn ich pfeife und der spielt weiter? Irritationen beim Gegner und auch bei mir, ganz schnell auch eine Verwarnung wegen unsportlichen Verhaltens, obwohl der Spieler den Pfiff nicht gehört hat. Gleiches bei der Freigabe des Balles durch Pfiff, wie schnell ist da eine Spielverzögerung im Spiel, die eigentlich gar keine ist. Nachdem das geklärt war, habe ich mich dem Spieler gegenüber durch klare Handzeichen (Ball gesperrt bzw. freigegeben) zusätzlich zum Pfiff verständlich gemacht, alles kein Problem.
Wie seht Ihr das? Müssen Vereine über so etwas von sich aus informieren? Und was, wenn sie es nicht tun? Wird der Spieler dann für Unsportlichkeiten bestraft, für die er gar nichts kann?