Es gibt zwar schon einen Thread "Prüfungshistorie", möchte aber ausgegebenen Anlaß das nochmal aufgreifen wollen.
Mich würde interessieren, wie bei Euch die Anfänger-Lehrgänge abgelaufen sind bzw. strukturiert waren.
Bei uns laufen im Augenblick die Kurse an fünf Sonnabenden (09-14 Uhr) ab. Der Mittwochabend nach dem letzten Samstag ist theoretische Prüfung (15 Fragen à 2 Punkte). Eingebaut in die fünf Sonnabende ist die Laufprüfung (12 Minuten Laufen, min. 1400 m) sowie kleinere Außenübungen (Platzbegehung/Kontrolle, Positionen bei Eckbällen/Freistößen, Pfeifen, Karten zeigen, Rudelbildung).
Danach wird man zum Schiedsrichter erklärt.
Bei den ersten Ansetzungen wird man von einem Paten begleitet, der das Umsetzen der Theorie in die Praxis begleitet und eine Art "Schleifen & Polieren" vornimmt. Die Patenschaft sollte nach maximal 3 Monaten abgeschlossen sein. Auf Grund von drei beobachteten Spielen verfaßt der Pate einen kleinen Bericht über den Anfänger und entläßt ihn in eine ungewisse Zukunft.
Was mich nun umtreibt: Weder vor dem Lehrgang noch vor der ersten Ansetzung hat man eine Gewissheit, ob der Kandidat/Schiedsrichter überhaupt geeignet ist. Nicht immer hat der Kandidat eine Möglichkeit, dies zu testen.
Was meint Ihr dazu, so einen praktischen Eignungstest in die Ausbildung zu integrieren? Wird das bei Euch gemacht?
Der Hintergrund meiner Frage ist der, daß ich zur Zeit einen Jungschiedsrichter (15 Jahre) habe, der selbst nie Fußball gespielt hat und bei seinen ersten Spielen so massive Probleme hatte, daß seine Eignung in Frage steht.
Da ich ihn zum Lehrgang angemeldet hatte, mache ich mir nun schwere Vorwürfe, nicht einen Weg gefunden zu haben, vorher seine praktische Eignung zu testen.
Da bei uns in Berlin SR-Notstand besteht, schaut man natürlich, so viele Kandidaten anzuwerben wie es möglich ist. Doch um jeden Preis kann nicht der Weg sein...