Beleidigung über Facebook

  • Was meint Ihr zu diesem Pressebericht ?


    Hier wurde ein Torwart gesperrt, nachdem er den Schiedsrichter via Facebook beleidigte.
    Die Verhandlung ist am kommenden Wochenende. Ich werde euch über das Ergebnis unterrichten.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Was lernen wir daraus?


    1. Halte Dich als Schiedsrichter aus sozialen Netzwerken fern und sei generell mit Deinen Daten im Internet sparsam.


    2. Schlimmer äh dümmer geht's immer! Was der Torwart macht ist an Dummheit kaum zu überbieten, alleine schon dafür gehört er bestraft.


    3. Können wir den Presseberichterstatter nicht auch bestrafen? Alleine aus dem Umstand der Feldverweise kann man nicht konstruieren, dass der SR nicht seinen besten Tag hatte. Auch die übrigen Äußerungen zum verweigerten Tor, dem Strafstoß etc. wirken eher anmaßend als kompetent, gute und objektive Berichterstattung jedenfalls sieht anders aus. Es spricht nichts dagegen, wenn Entscheidungen, die von außen nicht nachvollziehbar waren, oder im Einzelfall (Stichwort Abseits) womöglich sogar objektiv falsch waren, beschrieben werden, allerdings in angemessener Wortwahl und unter Verzicht auf wertende Kommentare.


    Aber ernsthaft:
    Da ich nicht davon ausgehe, auch wenn das Sportgericht das untersuchen sollte, dass der Torwart und der Schiedsrichter "Freunde" auf Facebook sind, muss der Spieler also durchaus "kriminelle" Energie haben. Erst muss er sich die Daten des Schiedsrichters besorgen, denn dass er selbige von der Vorstellung des SR vor Spielbeginn noch weiß, halte ich für eher unwahrscheinlich - gut, mittels fussball.de ist das nicht so wirklich schwer, aber ... zur hinreichenden Sicherheit muss er mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf die SR-Quittung, den Online-SB o.ä. Zugriff gehabt haben. Dann muss er auch auf Facebook suchen, damit er garantiert dem Richtigen und nicht etwa einem Namensdoppelgänger die Nachricht schreibt, auch das kostet Zeit. Per summa ist nach dem Spiel ausreichend Zeit vergangen, um sich zumindest soweit abzureagieren, dass man nicht mehr im Affekt handelt. Dennoch war dem Spieler das wohl egal, ergo hat er sich seine Strafe redlich erarbeitet. Wer nicht damit zurecht kommt, dass das Spiel nach dem Abpfiff vorbei ist bzw. dass es geregelte Bahnen gibt, in denen entsprechende Konflikte ausgetragen werden, der muss eben anderweitige Lernunterstützung erhalten.

  • Manfred, ich stimme Dir voll zu, bis auf einen Punkt: Es ist eine Leichtigkeit, einen SR in Facebook zu finden. Ich gucke bei fussball.de nach dem Namen (mehr Daten brauche ich nicht, wofür denn die Quittung?) und gebe ihn in die Suchmaske bei Facebook ein. Und wenn der SR nicht gerade einen Allerweltsnamen hat, hat man ihn damit schon gefunden (zumindest wäre das bei mir möglich, ich denke meine Vor-Nachname-Kombination ist einmalig in deutschland).

  • Das

    Zitat

    ... damit er garantiert dem Richtigen und nicht etwa einem Namensdoppelgänger ...

    sollte doch ganz deutlich machen, dass ich daran gedacht hatte.


    Mein Name ist übrigens auch alles andere als häufig - dank Tante Google weiß ich aber, dass es selbige Kombination mindestens 3 mal in Deutschland gibt. An der Notwendigkeit einer Prüfung, ob ich auch die richtige Person erwischt habe, komme ich also nie vorbei, es könnte ja auch sein, dass der Schiri (so wie ich) gar nicht bei Facebook ist, aber ein anderen Mensch gleich Namens. Selbst ohne Allerweltsnamen ist eine solche Prüfung dringend ratsam - und wurde sicher auch von dem betreffenden Spieler gemacht, er wollte seinen Zorn ja nicht wirkungslos verpuffen lassen.


  • 3. Können wir den Presseberichterstatter nicht auch bestrafen? Alleine aus dem Umstand der Feldverweise kann man nicht konstruieren, dass der SR nicht seinen besten Tag hatte. Auch die übrigen Äußerungen zum verweigerten Tor, dem Strafstoß etc. wirken eher anmaßend als kompetent, gute und objektive Berichterstattung jedenfalls sieht anders aus. Es spricht nichts dagegen, wenn Entscheidungen, die von außen nicht nachvollziehbar waren, oder im Einzelfall (Stichwort Abseits) womöglich sogar objektiv falsch waren, beschrieben werden, allerdings in angemessener Wortwahl und unter Verzicht auf wertende Kommentare.


    Es herrscht in Deutschland Meinungs- und Pressefreiheit.

  • Meinungs- und Pressefreiheit heißt nicht das sportrechtlich kein Vergehen vorliegt. Wenn einer über den halben Platz "Fehlentscheidung!" brüllt kriegt er auch ne Karte, egal ob das von der Meinungsfreiheit gedeckt ist. ;) Genauso ist ein Bericht, der den Schiedsrichter grundlos oder zumindest überzogen durch den Dreck zieht zumindest eine sportrechtliche Prüfung wert.

  • Es handelt sich hier um eine Online-Zeitung. Diese unterliegt keiner wie auch immer gearteten "sportrechtlichen Prüfung".


    Und selbst wenn, das geschriebene ist weder beleidigend noch ehrenrührig, allerhöchstens wertend.

  • Das ist keine reine Onlinezeitung. In der gedruckten Version ist der Artikel der Gleiche.
    Lasst aber doch mal den Reporter auf der Seite. Der ist hier das kleinste Problem.
    Für mich stellt sich die Frage, wie wir SR auf so was reagieren, bzw. diesem evtl. gleich entgegnen können.
    Gleichfalls wäre zu diskutieren, wie man Spielern klar machen kann, dass dies so nicht geht.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Ich kann da nur die SR-Zeitung 4/2012 empfehlen, denn genau da gab es ja so ein Thema mit den "Sozialen Netzwerk" u. a. wie Facebook und wie wir damit umgehen sollen.


    Ansonsten: Meinungs- und Pressefreiheit ist solange gewährt, wie sie nicht gegen die Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre verstößt.

  • Ich finde nicht, dass man als Schiedsrichter sich nicht im Sozialen Netzwerk sprich FB rumtreiben darf !!. Man möchte ja in Kontakt stehen mit Bekannten, und nicht dort als SR sich präsentieren !

  • Bei uns im Kreis hat ein Spieler einem jungen SR nach dem Spiel eine Nachricht an die Pinnwand gepostet, in der er dem SR Prügel, ich meine sogar es war das Wort "Tod" im Spiel, für den Fall, dass sich der SR nochmal in den Ort wage, androhte.


    Der Schiri hat das einzig richtige getan, Screenshot und an den KSO. Über die Spruchkammer wurde der Spieler nun knapp 2 Monate gesperrt und hat als Auflage, 2 Wochen der Sperre wurden zur Bewährung ausgesetzt, bekommen, bei Heimspielen seines Vereines als Schiedsrichterbetreuer zu fungieren.


    Deine Forderung Manfred, sich als SR aus sozialen Netzwerken fernzuhalten, ist für einen jungen Menschen mE leider weltfremd, sorry.

  • Wenn der Autor eines Berichts nicht der Sportgerichtsbarkeit unterliegt kann man nichts machen. Wenn aber ein Verein, Spieler oder Offizieller giftet kann man prinzipiell da eine Strafe aussprechen - wie hart der Bericht dafür sein muss ist ne andere Frage, aber wenns zu beleidigend wird, wird da sicher was gehen. Kritik muss erlaubt sein, aber alles hat seine Grenzen.

  • Deine Forderung Manfred, sich als SR aus sozialen Netzwerken fernzuhalten, ist für einen jungen Menschen mE leider weltfremd, sorry.


    Sorry, aber ich habe das nicht gefordert, dies war ein Ratschlag.


    Ja, ich gehöre zu der Generation, die ohne Facebook und Handy aufgewachsen ist - und ich frage mich in Anbetracht mancher Verhaltensweise der Jüngeren, wie ich so überhaupt dieses "biblische" Alter erreichen konnte. Leute, es gibt auch ein reales Leben, ein Handy hat sicher nützliche Seiten, ist aber nicht lebensnotwendig und Facebook, wohlwissend, dass jetzt einige schnauben werden, halte ich für eine reine Modewelle. Aber ich möchte hier nicht über den Sinn oder Unsinn von Facebook und Co. diskutieren, betone aber noch einmal, dass sich jeder SR zweimal überlegen sollte, ob er sich dort einen Account zulegt und was man dort von sich preisgibt. Auch wenn die jüngeren SR damit vielleicht nicht viel anfangen können: Die Stasi hätte an Facebook ihre Freude gehabt!


    Zu einem anderen Anwurf: Mir ist bekannt, dass wir in Deutschland Presse- und Meinungsfreiheit haben - und das ist auch sehr gut und notwendig. Dennoch hat auch diese Freiheit Grenzen. Im Übrigen erinnere ich daran, dass geschätzt mehr als 90 % der Presseartikel im Amateurbereich letztlich von Vereinsvertretern verfasst und von der Presse nur übernommen werden, bei mir war jedenfalls noch nie ein Reporter vor Ort, aber nach dem Spiel wurde schon oft mit der Zeitung telefoniert. Unabhängig davon unterliegen - ebenfalls zu Recht - auch die Presse- und Meinungsfreiheit gewissen Grenzen, wie hier schon zutreffend erwähnt wurde.

  • Bei uns gibt es aktuell ein ähnliches, noch laufendes Verfahren zu einer schwerwiegenden SR-Beleidigung auf facebook. Der Spieler wurde vom Sportgericht per Vorsperre b.a.w. suspendiert, Urteil steht meines Wissens noch aus.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Hey Manfred,
    die Beleidigung per facebook ist ja nur eine Auslagerung vom direkten Gegenüberstehen in das soziale Netzwerk. Es unterscheidet sich hier nur das Kommunikationsmittel. An deinem Post merkt man jedoch ein wenig, dass du dich nicht in facebook, Google+ oder ähnlichem herumtreibst (was ja absolut okay und für mich sogar eher positiv ist). Aber facebook stellt sich bei der Suche etwas schlauer an, als nur in einer Liste nach dem eingetippten Namen zu schauen und die Treffer dann so geordnet auszuspucken. Die Software schaut (sehr wahrscheinlich) auch noch, wo du wohnst und wo er wohnt (wenn das angegeben ist), wen du kennst und er auch etc. pp. Die Wahrscheinlichkeit den richtigen zu treffen ist hoch und an Hand vieler Profilbilder (ja auch hier im Forum sieht man ja genügend Köpfe) ist eine Identifikation dann nicht weiter schwer. That's it!


    Beste Grüße


    PS: Meine Vor- und Nachnamenkombination ist - glaube ich - weltweit einmalig. ;)

  • Beim direkten Gegenüberstehen bekommen eine Beleidigung maximal ein paar Umstehende mit, in sozialen Netzwerken wird die Beleidigung oftmals weltweit veröffentlicht. Außerdem bedeutet Internet Schriftform, d.h. die Beleidigung kann gespeichert, archiviert, kopiert und weitergegeben werden.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Ich dachte das passt hier am besten hin.


    2 (jetzt) Ex-Schiris hatten aus unserem Kreis über Sozialen Netzwerk u.a. FB einen Bundesliga Kollegen heftigts beleidigigt.


    Der Schiedsrichter-Ausschuss hat beschlossen, sich von diesen beiden Personen zu trennen. Solche Verhaltensweisen von “Unparteiischen” sind nicht zu akzeptieren.


    Der KSA weißt noch mal darauf hin das Schiedsrichter untereinander sich nicht so vehalten dürfen gegenüber eines Kreisliga Schiri ist oder eines Bulli Schiri.


    Mehr zum Bericht gibts unter www.schiedsrichter-mg.de

  • In Facebook ist einen soziale Netzwerk für allen!
    Alle Schiedsrichtern denken, wenn ein SR in Facebook ist und ist zuhause. Da denkt er, dass ich jetzt normale Mensch bin und darf was machen, was ich alles will.
    Nur in der Platz muss ich als SR auftreten - RICHTIG?


    Es ist vollkommen falsch:
    Ich kritisiere den SR in Facebook nicht mal, weil ich auch selbst SR bin.


    In Berliner Sportplätze gab neue Anweisungen für allen SR: Sie sollen sich in neutrale Bereich aufhalten und sich auf Distanz halten, was die Aussagen kommt.
    Da sollen sie neutral sein.


    Traurig...Traurig...Traurig...
    Der Fußballwelt ist nicht normal!

    Ich habe keine Ablenkung durch die Geräuschkulisse.
    Ich bin komplett konzentriert auf das, was ich sehe


    Gehörloser Schiedsrichter -
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.