Regelfrage 5 der Saison 2012/2013

  • Auch in dieser Woche gibt es wieder eine Zusatzfrage für das Forum: "Wie müssten wir entscheiden, wenn der Auswechselspieler den Ball nicht mit der Hand, sondern mit dem Fuß berührt hätte?".


    Bei der Originalfrage ist vor allem der etwas verdeckte Hinweis auf den Standpunkt des Spielers zu beachten! Die Zusatzfrage ist, wenn man die Originalfrage richtig beantwortet hat, ganz leicht, ändert sich doch die persönliche Strafe auf Verwarnung.

  • Also ich hatte die Frage falsch, aus folgendem Grund:


    Ich hätte GK/GRK und Tor gegeben, da er versucht den Ball nicht reingehen zu lassen, ihm es aber nicht 100%ig gelingt.
    Dadurch war ich der Meinung, durch die Vorteilsbestimmungen Tor zu geben, Gelb für das reinlaufen und GR für Handspiel.

  • Habe die Frage schon des Öfteren beantworten dürfen. Dadurch spätestens wusste ich, dass man in diesem Fall nicht auf Vorteil entscheiden darf. In den Regeln steht aber ja auch unter Regel 3 "Zahl der Spieler" geschrieben, dass der Schiedsrichter das Spiel unterbricht, wenn ein Auswechselspieler das Spielfeld betritt und dieser ins Spiel eingreift.


    Bei Spielfortsetzung habe ich "indirekter Freistoß wo Ball bei Pfiff" angekreuzt. Wieso das falsch sein soll, verstehe ich nicht. Klar wird der i.Fs auf der Torraumlinie ausgeführt, aber ich pfeife doch auch erst dann, wenn ich weiß, ob der Ball mit oder ohne Berührung ins Tor gegangen ist. Und dann befindet sich der Ball zum Zeitpunkt des Pfiffs im Torraum. Ob "indirekter Freistoß auf Torraumlinie" oder "indirekter Freistoß wo Ball bei Pfiff" kommt in diesem Fall m.E. aufs Gleiche heraus!

  • Moment die Persönliche Strafe ist doch falsch in der Lösung. Es steht " Bei der Persönlichen Strafe ist zu beachten, dass der Auswechselspieler durch sein regelwidriges Handspiel ein Tor verhindert hat" Der Auswechselspieler hat nicht das Tor verhindert, er hat versucht das Tor zu verhindern. Wo ich der meinung bin das eine andere Persönliche Strafe folgen müsste. Spielfortsetzung habe ich wie Timme auch gehabt. Denn ich denke hier das "falsche Vorteil" zu gewähren. Ich möchte nicht in einem Kreisliga Spiel oder Risiko Spiel das so entscheiden, denn dann hat man Kirmes auf dem Platz.

  • Eben nicht. Wenn der Ball bei Pfiff nur einen Meter vor dem Tor ist, so wird eben nicht dort ausgeführt, wo der Ball bei Pfiff war, sondern an der nächstgelegenen Torraumgrenze. Diesen Hinweis hatte ich nicht umsonst verpackt, diesbezüglich hatte ich auch nicht sorgfältig genug gelesen.

  • @ DanielB Da in der Frage beschrieben ist, dass die Berührung 1 m vor der Torlinie erfolgte, ist "wo Ball bei Pfiff" eben falsch, weil dort der IdF nicht ausgeführt werden darf.


    Theoretisch pfeifst du, sobald er den Ball berührt hat. Dass es noch eine Reaktionszeit gibt, während der der Ball weiter rollt, ist zweitrangig.


    Gewartet hast du allenfalls darauf, bis er den Ball berührt oder nicht, weshalb du das Spiel nicht schon beim Betreten unterbrichst.

  • Es steht " Bei der Persönlichen Strafe ist zu beachten, dass der Auswechselspieler durch sein regelwidriges Handspiel ein Tor verhindert hat" Der Auswechselspieler hat nicht das Tor verhindert, er hat versucht das Tor zu verhindern. Wo ich der meinung bin das eine andere Persönliche Strafe folgen müsste


    Natürlich hat er das Tor verhindert, durch sein Eingreifen mit der Hand dürfen wir das Tor schließlich nicht geben.

  • Hatte vergessen, dass das System nicht "denken" kann, meine Antwort also rein theoretisch falsch ist. Uns Schiedsrichtern ist natürlich klar, dass der iFS nicht einen Meter vom Tor entfernt ausgeführt wird, aber das System ist nun mal kein Mensch. Alles klar, Denkfehler! :hammer:

  • Den hattest nicht nur du. Ich hatte die Frage kurz vor Unterrichtsbeginn heute Nachmittag schnell beantworten wollen und hatte die Möglichkeit mit dem Torraum sogar nicht auf dem Schirm und gab einfach die Standardantwort bei AW-Spielern. Blöd gelaufen.


    Aber wir sind nicht alleine. Wenn ich mir die Grafiken anschauen, wurde die Frage, die bisher von ca. 40% der Teilnehmer beantwortet wurde, zu ca. 90% falsch gelöst, wobei der Ort die größte Fehlerquelle ist. Ein kleiner Schönheitsfleck, der bei ein wenig mehr Ruhe vielleicht sogar vermeidbar gewesen wäre.

  • Die Frage hatte ich richtig, weil wir uns in der Lehrgemeinschaft damals bei Vorstellung der Regeländerung kollektiv an den Kopf gefasst haben - siehe hier. :thumbup:


    Gerade wegen der Zusatzfrage - eigentlich ist ja jeder Trainer dumm, der in wichtigen Spielen seine Auswechselspieler nicht schon von Beginn an genau für diese Fälle hinter dem Tor warmlaufen lässt.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Mal nur angenommen, eine Mannschaft ist so unsportlich, dass sie diese Regel als taktisches Mittel nutzt und beim idF tatsächlich eine Mauer auf die Linie stellt, dann hat bei mir sich solange ein Spieler zu früh aus der Mauer bewegt, bis der Ball im Tor ist oder ich erkenne ein absichtliches Handspiel ;)

  • In der Praxis habe ich gar nicht erst gesehen, dass der Auswechselspieler noch am Ball war. Ups...;)

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Ich habe die Regelfrage auch falsch beantwortet... dabei habe ich mir extra nochmal das Regelwerk zur Hand genommen, weil ich nicht richtig wusste wie es bei einem Auswechselspieler gehandhabt wird. Und dort steht auf Seite 19 in Regel 3 unter Zahl der Spieler:


    "Auswechselspieler oder ausgewechselte Spieler


    Wenn ein Auswechselspieler oder ausgewechselter Spieler das Spielfeld ohne Erlaubnis des Schiedsrichters betritt, gelten folgende Bestimmungen:


    - Der Schiedsrichter unterbricht das Spiel nicht sofort (wenn der Spieler nicht ins Spielgeschehen eingreift oder auf Vorteil entschieden wird).


    - Der Schiedsrichter verwarnt den Spieler wegen unsportlichen Betragens.


    - Der Spieler hat das Spielfeld zu verlassen.


    Hat der Schiedsrichter das Spiel unterbrochen, wird es mit einem indirekten
    Freistoß für das gegnerische Team an der Stelle fortgesetzt, an der sich der Ball
    zum Zeitpunkt der Unterbrechung befand (siehe Regel 13 – Ort der Freistoß -
    ausführung)."


    Im ersten Punkt steht ganz klar, dass der SR das Spiel nicht sofort unterbrechen muss und wir auf Vorteil entscheiden können.
    Auf welche andere Regel muss ich mich denn noch stützen, wenn diese Auslegung nicht greift?
    Ich habe auf Tor, Anstoß und Gelb und Gelb/Rot entschieden...

  • Das hatte ich mich auch mal gefragt, weil man die Formulierung im Regeltext so interpretieren kann bzw. wurde so auch lange ausgelegt. Es gibt seit ein paar Jahren aber wohl eine FIFA-Anweisung, die besagt, dass jegliches Eingreifen (Ball oder Gegenspieler berühren) sofort abgepfiffen werden muss.

  • Zumindest aus der Erklärung habe ich heraus gelesen, dass unterbrochen wird, weil ein Auswechselspieler kein Tor erzielen kann bzw. allgemein nur Spieler Tore erzielen können, die zum Spiel gehören.


    Dazu der passende Abschnitt der Erklärung:

    Zitat

    Helfen dabei wird uns die nicht ganz unwichtige Tatsache, dass der Auswechselspieler den Ball noch vor dem Übertreten der Torlinie berührt hat. Da wir wissen, dass nur ein Spieler, welcher zum Spiel gehört, ein Tor erzielen kann, können wir "Vorteil" und Tor schon mal ausschließen.

  • Im ersten Punkt steht ganz klar, dass der SR das Spiel nicht sofort unterbrechen muss und wir auf Vorteil entscheiden können.
    Auf welche andere Regel muss ich mich denn noch stützen, wenn diese Auslegung nicht greift?
    Ich habe auf Tor, Anstoß und Gelb und Gelb/Rot entschieden...

    Da der Auswechselspieler aber den Ball berührt wird das Spiel sofort abgepfiffen.Wenn ein Auswechsel-oder ausgewechselter Spieler den Ball auf dem Spielfeld und während des Spieles berührt,gibt es keinen Vorteil mehr und dem zu Folge auch kein Tor.Und dann heisst das Spiel immer noch Fußball und nicht Handball und wenn ein Spieler,egal ob er Auswechselspieler ist,ein sicheres Tor mit der Hand absichtlich verhindert ist das nun mal :rote_karte: .

  • Die Möglichkeit der Vorteilsauslegung bei einer Berührung des Balls durch einen Auswechselspieler wurde vor ca. 2 (?) Jahren abgeschafft.

  • In diesem Teil der "Original"-Rege steht das indirektl:

    Zitat

    Wenn ein Auswechselspieler oder ein ausgewechselter Spieler das Spielfeld ohne
    Erlaubnis des Schiedsrichters betritt, unterbricht der Schiedsrichter das Spiel (greift der Auswechselspieler oder der ausgewechselte Spieler nicht ins Spielgeschehen ein, erfolgt die Unterbrechung nicht umgehend),


    Der Spieler greift aber aktiv ins Spielgeschehen ein, folglich wird sofort unterbrochen.
    In der Auslegung der Spielregeln der FIFA klingt es tatsächlich missverständlich. Die Haltung des DFB ist aber klar.

  • In diesem Teil der "Original"-Rege steht das indirektl:


    Der Spieler greift aber aktiv ins Spielgeschehen ein, folglich wird sofort unterbrochen.
    In der Auslegung der Spielregeln der FIFA klingt es tatsächlich missverständlich. Die Haltung des DFB ist aber klar.

    Linus


    Ok, das steht in der Original-Regel...
    Aber im FIFA-Teil steht, die von mit zitierte Regelauslegung und diese darf nun im DFB-Bereich keine Anwendung mehr finden...Also das finde ich ja :hammer:
    Man nimmt hier den größten Vorteil den eine Mannschaft haben kann (ein Tor), einfach so weg, weil man sich auf die erste Auslegung bezieht. Wenn man den FIFA-Teil hinzuziehen würde, wäre meine Antwort (Tor, Anstoß, Gelb und Gelb / Rot) logisch. Wenn man sich auf diesem FIFA-Teil nicht beziehen kann, dann können die Lehrwarte das Regelbuch gleich um 50 Seiten verkleinern, dann gibt es auch keine Missverständnisse...