erlaubte Benachteiligung?

  • Heute hatte ich mein Spiel in der Kreisliga A. Im Spiel geschah nichts besonderes, es endete 1:1.


    Aber nach dem Spiel unterhielt ich mich mit einem Verantwortlichen des Gastvereins. Dieser sagte mir, dass er es in Betracht zieht aus folgendem Grund Protest einzulegen.


    Er meinte, dass der Heimverein in der Halbzeitpause den Platz einseitig bewässert hätte. So soll die Hälfte des Heimvereins bewässert worden sein, die Seite des Gastvereins nicht. Dies sah er als Benachteiligung an. Das spiel fand auf einem etwas älteren "Kunstrasenteppich" statt. Meines Erachtens steht zu solchen Aktionen nichts in der Spielordnung, aber im gewissen Sinne könnte man eine solche Aktion schon als Benachteiligung ansehen.


    Des Weiteren überlegte er auch bei dem gestrigen Spiel seiner Landesligamannschaft Protest gegen die Spielwertung einzulegen. Grund hierfür ist, dass der Heimverein in diesem Spiel angeblich während des gesamten Spieles laute Musik gespielt habe.


    Zumindest im ersten Fall hat der Mann meines Erachtens nicht ganz Unrecht, wenn er sagt, dass hier keine gleichen Verhältnisse geschaffen weren.


    Was sagt Ihr dazu?

  • Aber ob der 1. Fall stattgegeben wird, ist fraglich. Kann mir aber vorstellen, dass der Verein Ärger kriegt. Denn wenn tatsächlich durch diese Bewässerung ein Vorteil für diese Mannschaft bewirkt wird und die andere Mannschaft dadurch benachteiligt wird und man es auch nachweisen kann, könnte es schon ein Urteil für die benachteiligete Mannschaft geben. Hatte aber noch nie so einen Fall gehat.


    Beim zweiten Spiel hingegen wird es schon schwieriger, denn es ist nicht verboten, lauten Lärm (Musik) zu machen.


    Ich war mal bei einer türkischen Mannschaft in Berlin gewesen, die über 90 Minuten Lärm machte (Anfeuerung mit Musikinstrumenten). Es war auch sehr laut, die Mannschaft hatte aber trozdem gut Fußball gespielt und sich nicht von dem Lärm gestört gefühlt.

  • Im ersten Fall glaube ich nicht das der Protest Erfolg hat!
    Weil sicherlich das nicht nett ist aber der Platzwart dafür verantwortlich ist und wenn der sagt das war notwendig aus welchen Gründen auch immer dann wird da nix passieren!


    Bei zweiten Fall sieht das anders aus und zwar wenn es aus einer Lautsprecheranlage kommt! Das ist nicht gestattet bei einen Spiel! Anders wenn eine Liveband spielt das ist dann gestattet! Deswegen gibt es bei uns nur Musik aus der Lautsprecheranlage wenn ein Tor fällt!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Hallo.
    Wobei man in beiden Fällen Probleme haben wird, durch die begangenen Handlungen des Heimatvereins eine eindeutige Benachteiligung nachweisen zu können.
    Und da der SR nicht eingegriffen hat, wird die Aktion mit der Musikbeschallung auch nicht viel Aussicht auf Erfolg haben, zumindest was die Spielwertung anbelangt.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Wo liegt die Benachteiligung wenn ein Teil des Kunstrasens bewässert wird? Im Prinzip dürfen aber ohne Zustimmung des Schiedsrichters keine Veränderungen am Spielfeld und Spielfeldaufbau nach Anpfiff, auch nicht in der Halbzeitpause vorgenommen werden. Von daher könnte es wohl durchaus eine Chance geben, zumindest aber eine Geldstrafe, wenn hier eine Anzeige erfolgt. Allerdings sehe ich weiterhin nicht die Benachteiligung.


    Im zweiten Fall finde ich das unproblematisch, da beide Mannschaften damit zurecht kommen müssen und wenn die Zuschauer Höllenlärm machen, dann kannst hier auch nichts machen.

  • Ich denke, beide Proteste haben keine Aussicht auf Erfolg. Noch dazu, wo z. B. bei uns der einzulegende Protest auf dem Spielformular sofort nach dem Spiel eingetragen bzw. vermerkt werden muss. Ansonsten wird er vom Sportgericht gar nicht erst zur Verhandlung angenommen. Ansonsten gibt es nur noch den Einspruch, der allerdings für den Beschwerdeführer kostenpflichtig ist.
    Ich würde mir also an der Stelle von Arbiter keine Gedanken machen.
    Wahrscheinlich hat der Trainer nur laut gedacht oder wollte sich interessant machen. Lass dich durch solche Äußerungen nicht verunsichern.

    :ironie: "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.":ironie:
    Christian Morgenstern

  • Ein Kollege aus unserem Verband hatte seitens des Beobachters einen Punktabzug bekommen, da das gesamte Spiel über die Lautsprecher laute Musik lief und er es leider versäumte, dies über den Spielführer zu unterbinden.


    Wo das steht und ob der Punktabzug berechtigt war oder nicht, kann ich leider nicht sagen bzw. beurteilen. :(


    Ob die Proteste Wirkung zeigen, bezweifle ich.
    Mich würde die Urteilsbegründung auf jeden Fall interessieren, egal wie dem Protest stattgegeben wurde !

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Das war wohl wieder einer der Beobachter, die ich nicht mag und die selber nie hoch geschiedst haben :flop:


    Zum Fall hier: Die Proteste haben meiner Ansicht nach keine Aussicht auf Erfolg, da man eine Benachteiligung nicht direkt wird nachweisen können.
    Im zweiten Fall hätte das Team es über dne Sr veranlassen können, die Musik abschalten zu lassen. Dies haben sie versäumt.

  • Außerdem werden sicher beide Mannschaften die Musik gehört haben. Das kann ja kein Nachteil für eine Mannschaft sein.

  • Bei mir hat sich mal an einem heißen Tag die Gastmannschaft beschwert, daß die Heizung die ganze Zeit voll aufgedreht war. :D

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Bei der Bewässerung wird ein Einspruch zwar wohl keine Aussicht auf Erfolg haben (es sei denn, der Gastverein kann definitiv belegen, dass und wie er dadurch (z.B. viele Ausrutscher) benachteiligt wurde), allerdings muss der Heimverein schon eine gute Begründung haben, warum so verfahren wurde, ansonsten halte ich eine Bestrafung wegen unsportlichen Verhaltens für nicht ausgeschlossen (Spielwertung bleibt aber).


    Beim Lärm kommt es sicher auf den Einzelfall an, wobei zweifellos zwischen dem Lärm zu unterscheiden ist, den Zuschauer machen und dem, der über die Platzlautsprecher gemacht wird. Letzterer ist für meine Begriffe während des Spiels zu unterlassen.

  • Zitat von Stefan;14820

    Bei mir hat sich mal an einem heißen Tag die Gastmannschaft beschwert, daß die Heizung die ganze Zeit voll aufgedreht war. :D


    Dann sollen sie sich im Freien umziehen ....:p

  • Offtopic: Bei uns gibt es den Verein WB Sechzgerstadion (TSV 1860 München-Anhänger) welche Ihren Sportplatz direkt an der Säbenerstraße haben. Da Ihr Umkleidetrakt gerade umgebaut wird, bekamen Sie den der Bayern zur Verfügung gestellt. Die Spieler haben sich aber merkwürdigerweise direkt auf dem Platz umgezogen. :confused::D

  • Zitat

    Die Spieler haben sich aber merkwürdigerweise direkt auf dem Platz umgezogen.


    Das verstehe ich, und hätte ich wahrscheinlich auch gemacht. Trotzdem finde ich es gut von den Bayern, dass sie ihre Umkleidekabinen angeboten haben.

  • Der verein hat keinen Einspruch eingelegt. Auch nicht bei der lauten Musik.

  • Wie ich es schon vermutet hatte. Viel Lärm um nichts.:rolleyes:

    :ironie: "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.":ironie:
    Christian Morgenstern

  • Er meinte ja nur, dass er es in Erwägung zieht als wir locker und gemütlich nach dem Spiel gemeinsam was gegessen haben. Mir ging es ja eher um die Sache an sich.

  • Hallo.
    Bastian, da hilft nur eines:
    In einen Verband wechseln, wo die SR angemessen entschädigt werden und die Vereine nicht so knickig sind...:ironie:

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • Zitat von jambala;15643

    Hallo.
    Bastian, da hilft nur eines:
    In einen Verband wechseln, wo die SR angemessen entschädigt werden und die Vereine nicht so knickig sind...:ironie:


    Da ich vorher in Niedesachsen war, weiss ich, wie gut man es haben kann als Sr :o