Gab es eine Regeländerung des FIFA-Boards?

  • SR-Ball führe ich dann nur in Gegenwart des Teams aus, die den Ball zuletzt hatte. .... Beim Einwurf, wenn der Ball zurückgeworfen werden soll, pfeife ich diese konsquent als falsch ab, wenn der Ball nicht ordentlich und annehmbar auf direkten Wege zu einem Gegner gelangt. ....Den Spieler weise ich darauf auch vorher hin.


    Da werden Regelverstöße nicht nur praktiziert, sondern auch noch als "grundsätzliche Vorgehensweise" gepostet. Zudem werden die Spieler auch noch hingewiesen, dass man so vorgeht.


    Mich wundert, warum Schiedsrichter über Jahre munter solche Verstöße begehen können.


    @ almiko: Endlich mal jemand, der diese Frage stellt (Regelquelle "Trikot in der Hose"). Das sind so Dinge, die kenne ich aus den 80er Jahren von ungepflegten Sozialfällen, die als Schiedsrichter verkleidet uns Teenager anmaulten um wenigstens ein Mal in der Woche etwas zu sagen zu haben. Solange dazu nichts in den Wettbewerbsbestimmungen oder in der Regel steht, können die Spieler die Trikots haben wo sie wollen.

  • Sorry BestRefinTown, wir wissen ja schon lange, dass du der einzige hier im Forum bist, der alle seine Spiele fehlerfrei und geräuschlos über die Runden bekommt. Das du nicht verstehst, was ich mit meinen Äußerungen meine, ist ein Indiz dafür, dass du die Kreisgrenzen in deiner Karriere noch nicht überschritten hast. Mit der Zeit und den Erfahrungen in gewissen Spielklassen erweitert man seinen Horizont. Diese Erfahrung wünsche ich dir für die Zukunft.


    Wenn du jetzt mit dem Regelheft kommst, dann untermauerst du damit meine These.


    Wer sich von Spielern verarschen lässt, indem man sich das Spiel nach einem Ausball (Gegner spielt Ball ins aus wegen verletztem Gegenspieler) möglicherweise entgleiten lässt, wenn der Gegner den Ball nicht locker zurückspielt, kann dies ja gerne machen. Ich gehe da lieber in die Offensive und lasse mir nicht das Heft aus der Hand nehmen. Deshalb gab es eine solche Szene bei mir in den letzten 15 Jahren noch nicht. Es ist keineswegs so, dass ich dem Spieler sage, spiel den Ball zurück sonst pfeif ich falschen Einwurf,sondern ich fordere ihn auf ihn direkt und kontrolliert um Gegner zu spielen. Wenn er dies nicht macht, war der Ort oder Fuß nicht okay.



    mfs67227: Die Regelanpassung soll sich also nur auf einen Ausnahmefall erstrecken. Wie dies in der Praxis anzuwenden ist, bleibt mir schleierhaft. Da das Zurückspielen kein Teil der Regeln ist, sondern ein ungeschriebenes Gesetz des Spiels ist. Wie soll man darauf aufbauend eine Regel anwenden?

  • big mac: Ich kann mich da an ein gewisses Bundesligaspiel erinnern, wo es auch keinen falschen Einwurf gab.


    http://www.youtube.com/watch?v=ZuttVNZ-jK8&feature=relmfu - ab 2.40


    Ich denke der SR dieses Spiels war nun auch nicht unbedingt Kreisliganiveau, aber auch er hat sich nicht für deine mir fragwürdige Variante entschieden.


    Übrigens spielen 99% der Mannschaften eh immer den Ball unaufgefordert zurück...


    Edit: Schlimmstfall: Du teilst dem Spieler deinen Wunsch mit, er ist regelkundig und sagt Nö!. Du pfeifst ihm seinen legalen Einwurf ab, Gegner schnappt sich den Ball und erzielt nach schnellem Einwurf ein Tor. Na dann wirst du aber Rabatz haben.

  • Manfred
    Ich bitte um Angabe der Regelquellen, wonach
    a) ein Spieler während des Spiels das Trikot in der Hose haben muss und
    b) ein Spieler beim Auflaufen das Trikot in der Hose haben muss.

    Diese Diskussion hatten wir schon einmal geführt, das Regelbuch selber gibt das direkt nicht her. Genau deshalb hatte ich aber geschrieben, dass es bei uns so gelehrt wird und umzusetzen ist - und dann hat es mir als SR zunächst egal zu sein, wo genau die Regelgrundlage ist (man kann es indirekt schon aus dem Regelbuch ableiten). Aber wir kommen hier weit vom eigentlichen Thema ab.

  • Ich gehe da lieber in die Offensive und lasse mir nicht das Heft aus der Hand nehmen.


    Und da trennt sich der sehr gute SR vom Paragraphenreiter. :top:

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • mfs67227: Die Regelanpassung soll sich also nur auf einen Ausnahmefall erstrecken. Wie dies in der Praxis anzuwenden ist, bleibt mir schleierhaft. Da das Zurückspielen kein Teil der Regeln ist, sondern ein ungeschriebenes Gesetz des Spiels ist. Wie soll man darauf aufbauend eine Regel anwenden?

    Ich habe mich wohl unklar ausgedrückt, von Rückspielen habe ich nämlich gar nichts geschrieben: Heute ist es doch so, dass der SR den Ball fallen läßt, der Spieler kann den Ball beliebig oft berühren, sprich ein Dribbling starten, und es geht weiter. Und in beiden von mir geschilderten Fällen wurde aus dem "Ich spiel den Ball zum TW zurück" UNBEABSICHTIGT ein Tor erzielt. Im Fall aus der Holländischen Ehrendivision erfolgte danach der Anstoß, der Gegner griff nicht an und die Benachteiligten durften auch ein Tor schießen, danach ging es wieder "im Wettkampfmodus" weiter.


    Indirekte Spielfortzsetzung bedeutet: Nachdem der SR den Ball fallen gelassen hat und der Ball den Boden berührt hat darf der annehmende Spieler den Ball nur 1x spielen, zusätzlich kann ein Tor nicht direkt erzielt werden. Wenn der Spieler natürlich den Ball zu einem Mitspieler paßt und der dann den TW "überlupft", hast Du als SR keine Handhabe mehr.

  • Manfred
    Du selbst hast ja in diesem Thema Bezug auf "Trikot in/aus der Hose" genommen, daher frage ich nach:
    Was machst Du in der Praxis, wenn sich ein Spieler hartnäckig weigert, sein Trikot in die Hose zu stecken? Wie setzt Du dann Eure Anweisung um?

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Die Diskussion Trikot in der Hose und vorallem den Ort der Hose möchte ich mit Manfred bitte nicht führen :totlach::totlach::totlach:


    Im Ernst:
    Ich kenne diese Anweisung auch. Ich reklamiere es vorallem dann, wenn das Trikot so lang ist, dass die Hose nicht mehr sichtbar ist.
    Gerade in den unteren Ligen sind die Bäuche aber auch manchmal so groß, dass das Trikot gar nicht bis zum Hosenbund geht.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Manfred
    Du selbst hast ja in diesem Thema Bezug auf "Trikot in/aus der Hose" genommen, daher frage ich nach:
    Was machst Du in der Praxis, wenn sich ein Spieler hartnäckig weigert, sein Trikot in die Hose zu stecken? Wie setzt Du dann Eure Anweisung um?


    Theoretische Diskussion, weil sich das bei mir noch niemand gewagt hat.


    Aber selbst angenommen es käme vor: Die Weisung besteht und wird umgesetzt, wenn nicht, dann ist das ein Ausrüstungsmangel mit den entsprechenden Konsequenzen. Meinetwegen soll sich im schlimmsten Fall das Sportgericht darum kümmern, auf dem Platz ist mir das egal.


    Rein pragmatisch ist es aber durchaus so, dass die Aufforderung ergeht und ich grob nachsehe, ob alle damit anfangen, dann drehe ich mich um und laufe mit den Mannschaften ein (das Einlaufen ist bei uns auch vorgegeben), ergo merke ich natürlich nicht, ob alle ihr Trikot vollständig in der Hose haben oder ob es während des Einlaufens schon wieder aus selbiger gerutscht ist.

  • Rein pragmatisch ist es aber durchaus so, dass die Aufforderung ergeht und ich grob nachsehe, ob alle damit anfangen, dann drehe ich mich um und laufe mit den Mannschaften ein (das Einlaufen ist bei uns auch vorgegeben), ergo merke ich natürlich nicht, ob alle ihr Trikot vollständig in der Hose haben oder ob es während des Einlaufens schon wieder aus selbiger gerutscht ist.


    Praktisch gibt es also Spieler, die der Aufforderung nur pro Forma nachkommen bzw. gleich beim Auflaufen wieder herausziehen. Ob das ein guter Start einer souveränen Spielleitung ist?

  • Ich mache das mehr oder weniger genau wie Manfred. Und ich behaupte, dass 98% meiner Spielleitungen souverän sind. Und die 2% liegen nicht an irgendwelchen Trikots in Hosen oder Tapes um Handgelenken. Vielleicht hängt es einfach daran, dass ich verstanden habe, dass es im SR-Wesen sehr häufig um Sinn und Geist der Regeln und des Fußballs geht.


    Evtl. sollten einige mal anfangen sich hinter irgendwelchen Paragrafen zu verstecken, bzw. diese zu suchen und einfach mal anfangen Spiele zu leiten und nicht mit dem Regelheft auf dem Platz herumzulaufen.
    Ich kann überall den harten Bill spielen, ob ich damit aber die Akzeptanz auf dem Platz und auch bei den zuständigen Personen im Schiedsrichterwesen finde, lasse ich mal dahin gestellt.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Es ist keineswegs so, dass ich dem Spieler sage, spiel den Ball zurück sonst pfeif ich falschen Einwurf,sondern ich fordere ihn auf ihn direkt und kontrolliert um Gegner zu spielen. Wenn er dies nicht macht, war der Ort oder Fuß nicht okay.


    Ich kann hier in dem Handeln den Unterschied nicht erkennen ... Du versteckst deine regelwidrige Absicht (nämlich unzulässig in das Spiel einzugreifen) hinter dem Handeln des Spielers und offerierst dies dann als "in die Offensive gehen mit dem Heft des Handelns in der Hand" - seltsame Einstellung :wacko: Das hat wohl nichts mit Paragrafenreiterei zu tun - aber wenn man so den Regeln geltung verschafft, dann braucht man sich nicht wundern, wenn einem der Ruf voraus eilt ... und wenn man damit die Kreisgrenzen seiner Karriere überschritten hat, dann sag´ich nur "Chappeau". Wir haben bei uns ´ne Menge guter junger SR, die aber eben mit solchen Aktionen auch zeigen, wie unreif sie eigentlich noch sind!

    Hohe Bildung kann man dadurch beweisen, dass man die kompliziertesten Dinge auf einfache Weise zu erläutern versteht.
    Geistlose kann man man nicht begeistern, aber fanatisieren kann man sie.
    Gelassenheit ist die angenehmste Form des Selbstbewußtseins!

  • Praktisch gibt es also Spieler, die der Aufforderung nur pro Forma nachkommen bzw. gleich beim Auflaufen wieder herausziehen. Ob das ein guter Start einer souveränen Spielleitung ist?

    Keine Sorge, genau das bietet mir die Möglichkeit dazu. Ich bringe es sogar durchaus fertig, die Aufforderung "Trikot in die Hose" mit dem Satz zu verbinden, dass ich weiß, dass ich mich damit unbeliebt mache - und die Spieler verstehen damit durchaus die Botschaft, dass ich eben auch unpopuläre Entscheidungen durchzusetzen bereit bin, was zu diesem frühem Zeitpunkt eine durchaus klare Botschaft ist. Wenn sie mich durch frühzeitiges herauszuppeln quasi hintergehen - lass ihnen den Spaß, so lange sie damit warten, bis ich das nicht mehr sehe. Wenn die Souveränität einer Spielleitung mal entgleitet, dann hängt das stets an anderen Faktoren, da bin ich mit Pfeifekopp vollkommen einer Meinung.


  • Ich kann hier in dem Handeln den Unterschied nicht erkennen ... Du versteckst deine regelwidrige Absicht (nämlich unzulässig in das Spiel einzugreifen) hinter dem Handeln des Spielers und offerierst dies dann als "in die Offensive gehen mit dem Heft des Handelns in der Hand" - seltsame Einstellung :wacko: Das hat wohl nichts mit Paragrafenreiterei zu tun - aber wenn man so den Regeln geltung verschafft, dann braucht man sich nicht wundern, wenn einem der Ruf voraus eilt ... und wenn man damit die Kreisgrenzen seiner Karriere überschritten hat, dann sag´ich nur "Chappeau". Wir haben bei uns ´ne Menge guter junger SR, die aber eben mit solchen Aktionen auch zeigen, wie unreif sie eigentlich noch sind!



    Jedoch hat big-mac es mit seinem Stil deutlich über die Kreisgrenzen hinausgebracht - also kann seine Einstellung zur Spielleitung so falsch nicht sein.

  • edoch hat big-mac es mit seinem Stil deutlich über die Kreisgrenzen hinausgebracht - also kann seine Einstellung zur Spielleitung so falsch nicht sein.


    Was seine hier gepostete Einstellung zur Spielleitung im speziellen Einzelfal betrifft kann sie wohl so richtig nicht sein. Aber jeder hat so seine Art zu leiten ... Bleibt die Frage: Wei weit ist die Kreisgrenze? :S Auch "deutlich" ist relativ!

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  • In seinem Fall ist die Kreisgrenze die DFB-Liste


    Dann sag´ich nochmal "CHAPPEAU" - ich bin eher nicht der Fan der "pfeifenden Selbstjustiz" ... :ironie:

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    Geistlose kann man man nicht begeistern, aber fanatisieren kann man sie.
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  • Naja, was hier in meine Aussagen zu einer Situation hineininterpretiert wird, ist ja schon starker Tobak. Wie man hier von Selbstjustiz sprechen kann, ist mir schleierhaft...


    Fakt ist, dass man als Schiedsrichter das Spiel lenkt und leitet. Dazu gehören auch taktische Hilfsmittel, mit denen man vorhersehbare Probleme/Konflikte/Situationen umschiffen kann. Wer dies nicht versteht bzw. bewusst falsch verstehen will, dem kann ich nicht helfen. In jede BuLi-Spiel sind diese taktischen Entscheidungen enthalten. Wer das nicht merkt ist ein "Greenhorn" oder illusioniert. Wer kein ausgeprägtes Repertoire an Hilfsmitteln besitzt, macht keine "Karriere". Streng nach dem Regelheft zu pfeifen und auf Fehler der Spieler zu warten, ist nicht mehr zeitgemäß. Ich will niemanden bekehren und alle die es anders sehen bzw. umsetzen, können dies gerne tun.

  • @bic-mac
    Jeder, der lange genug in dieser Branche unterwegs ist, weiß, dass man ohne einen entsprechenden Gönner bei aller herausragender Leistungsfähigkeit keine große "Karriere" machen wird. Niemand hat etwas hinein interpretiert n deine Aussage - im Gegenteil, es sind die eigenen Worte Ausgangspunkt der Diskussion. Illusion hin oder her - bewußte Fehlentscheidungen (und das entnehme ich deiner Aussage) als taktisches Hilfsmittel zu verkaufen .... na gut. Aber eben dies sind genau die Probleme, die es Kollegen "innerhalb der KREISGRENZEN" schwer machen. Und da ich mich sowohl innerhalb als auch außerhalb dieser Kreisgrenzen bewegen darf, weiß ich wovon ich rede ... in dem Sinne - wir pfeifen, weil wir pfeifen wollen!

    Hohe Bildung kann man dadurch beweisen, dass man die kompliziertesten Dinge auf einfache Weise zu erläutern versteht.
    Geistlose kann man man nicht begeistern, aber fanatisieren kann man sie.
    Gelassenheit ist die angenehmste Form des Selbstbewußtseins!