Artikel in der RP von heute (28.2.)

  • Was ist denn wenn die Verantwortlichen zu den Vereinen hin gehen? Ich vergleiche das etwas mit der Bundesliga wo Schiedsrichter / Verantwortliche anfang der Saison zu einem Verein fahren um über die Neuigkeiten für die Saison zu Informieren.

  • Am Niederrhein im Kreis 9 hat man im vergangengen Sommer so eine Art Dialog zwischen SR, Trainer und Spielführer in der Kreisklasse A probiert. Ähnlich wie Pfeifenkopp es beschrieb, war auch hier das Interesse, nur 6 Mannschaften, so dass der Workshop abgesagt wurde.
    Ich muss sagen, dass gerade am Anfang ein gutes Patenkonzept viel bringen könnte, um zumindest die Abbrecher im 1. Jahr mal abzufangen. Was nützt es wenn der Pate vor dem 1. Spiel 10 Minuten eher da ist und nach zwei Spielen keiner mehr kommt? Woher soll das Feedback kommen, gerade wenn die Trainer noch viel kritisieren? Ein gutes Beispiel aus meinem alten Kreis war, dass sich die Jung-SR immer 1 1/2 Stunden vorher getroffen haben und dort gerade Themen, die die Neulinge interessieren nochmals besprochen haben. Vielleicht sollte man hierfür auch jedem neuen SR einen persönlichen Ansprechpartner zur Verfügung stellen, oft übernimmt es der Jung-SR-Referent, doch sich immer an ihn zu wenden traut sich nicht jeder. Wir auf der Arbeit haben auch, jeder neue Mitarbeiter bekommt einen erfahrenen Mitarbeiter an die Seite, der für alle Fragen bereit steht. Oder was ich nur von Online-Videos kenne, ist das Durchführen von Rollenspielen. Weiterhin finde ich, dass man den Neuen so eine Art Leitfaden mit an die Hand geben könnte. Hier meine ich hier Regelbestimmungen im Jugend-Bereich, Links, Adressen. Das so ein Post, wie er vor kurzer Zeit hier war, mit der Suche nach Kleinfeldbestimmungen überflüssig wird. Man ist 14, gerade neu SR und weiß dann noch nicht mal genau, was wo gilt?
    Man könnte das auch nach flächendeckender Einführung des DFB-Net (was mir persönlich viel zu lange dauert) wunderbar dort als Modul umsetzen. Man loggt sich als SR ein und kann dort über einen Service-Link alle für seinen Kreis erforderlichen Bestimmungen runterladen/ansehen. Diese können durch die Lehrwarte zentral eingestellt werden und für die jeweilige Ebene des SR freigegeben werden. Einfach, schnell und zuverlässig.
    Aber auch insgesamt müssen wir SR enger zusammenrücken und uns entwicklen. Man sieht sich alle 4 Wochen für wenige Stunden, manche sehen es nur als Pflichtveranstaltung und haben kein Interesse sich mal wieder die Regeln anzuhören. Wenn, wie hier schon erwähnt wurde, man mehr gemeinsam macht und die Motivation des Einzelnen steigt, kann auch die Gesamtsituation verbessert werden und einige SR halten länger durch. Ebenso sehe ich das Problem der Entwicklungsmöglichkeit und des Einsatzbereiches.
    Im einen Kreis fängt ein Volljähriger mit der D-Jugend an, so wie ein 14-jähriger. In einem anderem Kreis fängt ein Volljähriger mit den Herren an. Würd das ganze einheitlich werden, hätten wir hier vielleicht auch was besseres erreicht, es mag sich natürlich die Frage stellen, ob ein Neuling nicht zum Anfang vielleicht immer im Jugend-Bereich anfangen soll, aber muss es ganz unten sein? Hier ist ja ganz klar das Problem, wer nicht mit 14 Jahren anfängt, hat doch kaum noch Chancen. Mir wurd direkt schon zu Beginn des Lehrgangs gesagt, dass ich keine Chance auf die Bundesliga mehr hab. Ich mein, es wird wohl so sein, aber als Motivation dient das Ganze gerade nicht und nicht jeder fast dann auch noch so Kleinigkeiten als Erfolg auf. Ich hab mit 19 Jahren angefangen, hab mich gefreut, als ich mein erstes C-Jgd.Spiel, nach der D-Jgd., hatte, ebenso als es hieß Bestengruppe der D-Jgd. oder dann B-Jgd.. Für mich hat noch so jede Kleinigkeit einen enormen Motivationsschub ausgelöst, auch jetzt wieder, als ich das erste Mal bei den Herren ran durfte. Genau so freue ich mich (noch) über jede Ansetzung als SRA. Es mag sich vielleicht mal ändern, aber dann sollte die Motivation von außen so hoch sein, dass man gar nicht über ein Aufhören nachdenkt. Ein weiteres Problem ist die Größe des Kreises. Als Beispiel muss nochmal mein alter Kreis herhalten, aufgeteilt in vier Gruppen. Wenn man das nun mit dem Kreis Heidelberg vergleicht, nur eine Gruppe, merkt man schon, das die Chancen ganz anders verteilt sind.
    Es gibt viele Punkte an denen man ansetzen könnte, doch wie soll man das von der Basis aus schaffen? Klar kann jeder in seinem Kreis die Neuen unterstützen, doch ich denke, dass auch hier der DFB gefordert ist. Klar einige Punkte, wie der Transport zu Spielorten durch Eltern lässt sich nie vermeiden, so dass hier drin eine Rückfallqoute begründet liegt, die aber auch wieder aufgefangen werden könnte, wenn man richtig kommuniziert. Wer weiß, dass der SR nur mit dem Fahrrad mobil ist, ja der pfeift dann halt nicht so weit weg oder geht mit an die Linie.
    Es lässt sich für fast alles eine Möglichkeit finden, doch muss dies nur mal angesprochen werden und dann muss aber auch die Umsetzung folgen. Ich denke, wenn der DFB mehr in einem Dialog mit der Basis treten würd (wie es aktuell mit "Danke Schiri!" getan wurd), könnte auch mehr nach oben getan werden, denn nur härtere Strafen werden nichts nützen. Die Vereine müssen auch ihren Spielern, Eltern und Trainern die Wichtigkeit des SR darstellen. Wer hier als Verein konsequent vorgeht und jeden Zuschauer, der unsportlich gegenüber den SR wird, entfernt, jeder Trainer seine Mannschaft entsprechend formt und eine Autorität darstellt (gerade im Jugendbereich sehe ich es als enorm wichtig an) und auch alle SR immer das Beste geben, dann machen wir einen Schritt in die richtige Richtung. Das Hobby SR muss aber auch wieder besser anerkannt werden. Wer noch ein anderes Ehrenamt (wie Feuerwehr) ausübt, kennt die Wertschätzung, die einen oftmals dort erfährt. Es darf nicht mehr der böse Mann in schwarz kommen, sondern es muss der gerechte Mann kommen.
    Ich glaube, ich könnte noch studenlang darüber schreiben, aber es reicht dann auch mal.

  • Ich weiß nicht ab welcher Klasse bei euch mit neutralen Assistenten geleitet wird, bei uns ist das erst ab der Gruppenliga (3. höchste Klasse in Hessen) der Fall. Im Juniorenbereich gibt es nur in der Hessenliga (A-C Junioren) Assistenten. Hier sind als SR aber fast nur junge Leute (16-23 unterwegs, die dort fast immer unter Beobachtung des Verbandes stehen).


    Zudem gab es in letzter Zeit öfters mal den Fall, dass Vereine sich über zu junge SRA beschwert haben. Ich denke auch nicht das es ideal ist, wenn ein 12 jähriger Neuling in seinem ersten Spiel einem 40 jährigen erzählen muss, dass er grade im Abseits stand.


    Ihr lasst wirklich 12 jährige B-Jugend (15/16 Jahre) pfeifen? Hut ab für den Mut. Bei uns würde der SR dann wohl sein letztes Spiel bestritten haben, so wie es teilweise auf den Plätzen abgeht.


    Bei uns wird die höchste Spielklasse im Kreis (Kreisliga) mit 2 SRA geleitet und die zweithöchste Spielklasse im Kreis (1. Kreisklasse) mit 1 SRA. Die neuen SR fangen als SRA in der 1.KK an. Das ist natürlich nicht einfach, auch wegen der Coachingzonen, aber ohne diese jungen SRA könnten wir für diese Spielklasse keine SRA stellen, es gibt also gar keine Alternative zu dieser Vorgehensweise. Dementsprechend würde ich einem Verein, der sich beschwert, schlicht sagen: Wir haben keine anderen bzw. die Vereine müssen uns halt mehr/andere SR melden. 12jährige pfeifen bei uns noch keine B-Jugend, 13jährige teilweise schon. Auch hier geht es nicht um Mut, sondern um mangelnde Alternativen. Allerdings sind die Spieler und Trainer auf Kreisebene in dieser Altersklasse meist vergleichsweise friedlich, es gab aber letzte Saison auch schon einen tätlichen Zuschauerangriff nach Spielende auf einen SR, der war aber - Glück im Unglück - Mitte 20.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • also ich habe die Erfahrung gemacht, daß die meisten Vereine an den SR und deren Aufgaben kein Interesse haben.
    Letzten Herbst hatten wir im Bezirk eine Informationsveranstaltung zwecks SR - Erhaltung und Gewinnung. Von 93 eingeladenen Vereinen erschien
    K e i n einziger.
    Auch haben wir einen ausländischen Verein, der frei weg sagt, wir haben einen Sponsor der die Ausfallgebühr für fehlende SR, die SR- Kosten und für die Sportstrafen übernimmt. Der Verein spielt in der untersten Klasse, und bekommt SR die einen einfachen Anfahrtsweg von 80 - 100km haben. Aber die Verantwortlichen lachen nur.
    Auch wenn ich mir manche SR - Kabine anschaue, kommt mir das große Ko.... Wenn man die Vereine auf den Missstand hinweist, und man kommt in einigen Wochen wieder dahin, hat sich überhaupt nichts geändert.

  • Wenn es anscheind so wie ich es hier lese so schlimm in Deutschland ist frage ich mich wieso tun wir uns das den immer wieder an? Wieso gehen wir nicht auf die Straße und machen bekannt was los ist? Für jeden anderen Misstand der uns auf der Arbeit entgegen kommt gehen wir zum Betriebsrat oder gehen zur Gewerkschaft im Härtefall zur Presse und Gericht. Aber bei unserem Hobby lassen wir uns so unterdrücken??? Das geht ja mal garnicht! Wenn Strafen keine Lösungen bringen und gespräche im Sand verlaufen weil keiner Interesse hat dann müssen wir Schiedsrichter und die Verantwortlichen im Kreis und Verband an die Öffentlichkeit! Wir müssen auf uns aufmerksam machen! Das wir solche Missstände nicht mehr dulden. Ich bin froh das mir solche Missstände persönlich bis jetzt nicht entgegen gekommen sind. Aber sollte das so sein, dann habe ich 2 möglichkeiten. Die erste ich gehe in die Öffentlichkeit und die zweite ich schmeiße hin. Und da sollen die Vereine mal sehen wer am Wochenende die Spiele leitet.

  • Auch wenn ich mir manche SR - Kabine anschaue, kommt mir das große Ko.... Wenn man die Vereine auf den Missstand hinweist, und man kommt in einigen Wochen wieder dahin, hat sich überhaupt nichts geändert.

    Hier sollten Vermerke im Spielbericht bzw. ggf. Verfassen eines Sonderberichts sowie ein Hinweis an den SR-Ansetzer dafür sorgen, dass die Mängel beseitigt werden.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Zum Thema dauernder Pateneinsatz.


    Wir haben bei unserem diesjährigen Neulingslehrgang ~ 25 neue SR ausgebildet. Jeder dieser SR sollte, damit er das soll schafft, 15 Spiele pfeifen:
    25*15 => 375 Spiele pro Jahr


    Bis ein talentierter SR im Herrenbereich ankommt, wo er beobachtet wird kannst du mind. 2 Jahre rechnen, also das ganze mal 2.
    Da haben wir dann aber schon wieder den nächsten neulingslehrgang mit 25 neuen SR. Also bin ich bei über 1100 Spiele die ich mit Paten besetzen müsste.


    Also wir im Lehrstab sind zu 2, die darüber hinaus auch noch selber pfeifen....


    Da der Verband uns für Paten kein Geld zur Verfügung stellt bin ich froh darüber, wenn ich es schaffe jedem Neuling in den ersten 2 Spielen jemand an die Seite zu stellen. Das ist zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, mehr ist aber leider nicht drin. Darüber hinaus kann man vielleicht nach einem Jahr nochmal jemanden vorbei schicken oder jemanden, der mit großem Engagement aufgefallen ist, gesondert fördern. Für die große Basis ist das leider nicht möglich.

  • Dieses Problem ist dort ein Problem, wo zu wenig in Sachen SR-Betreuung getan wird.


    In Hannover haben wir unheimlich viele SR! Ich sags nochmal, wir setzen bis zur F-Jugend (in der Rückrunde bis zur G-Jugend) an. Alle Herrenspiele sind besetzt!


    Dies hängt mE mit der vorbildlichen Betreuung und Motivation der Verantwortlichen im KSA und Lehrstab zsm. Der Großteil der SR fängt bei uns aus Überzeugung und vom Hörensagen an und nicht, weil der Verein ihn zwingt! Als SR muss man das Gefühl haben, dass man nicht alleine pfeift. Man muss eine Gemeinschaft sein, die auch durch andere Aktionen, wie z.B. gemeinsames Fußballspielen, Vergnügungsparkbesuche, Auswärtsfahrten...unterstützt werden muss! Dies ist hier der Fall und ich denke, dass das der Grund für unsere Masse ist!

    Dem kann ich nur zustimmen. In Hannover-Stadt gibt es nebenbei noch den großen Vorteil der kurzen Wege, bzw- gute Bus- und Straßenbahnverbindungen, so dass junge SR, die evtl. noch eine kostenlose Schülerfahrkarte haben, die Fahrtkosten voll mitnehmen können. Aber wie auch geschrieben: Auf SR-Anwärterlehrgängen sind 95 % unter 16 Jahren.

  • Zum Thema dauernder Pateneinsatz.
    [...]
    Da der Verband uns für Paten kein Geld zur Verfügung stellt bin ich froh darüber, wenn ich es schaffe jedem Neuling in den ersten 2 Spielen jemand an die Seite zu stellen. Das ist zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, mehr ist aber leider nicht drin. Darüber hinaus kann man vielleicht nach einem Jahr nochmal jemanden vorbei schicken oder jemanden, der mit großem Engagement aufgefallen ist, gesondert fördern. Für die große Basis ist das leider nicht möglich.


    Mir ist klar, dass diese Ziel nicht so von jetzt auf gleich umsetzbar ist, aber der Weg dahin wäre richtig. Je mehr du jemanden an die Seite stellen kannst, gerade im 1. Jahr, desto besser.
    Allerdings fänd ich den "Dauer-Paten" in einem anderen Sinn auch ganz gut. Und zwar, wenn du halt einen festen Ansprechpartner hast, individuell. Also einen der Kollegen, die einfach mal Fragen beantworten können. Ich denk hier an so Einsteigerfragen, die man nicht immer dem Obmann oder Lehrwart stellen will, weil man diese ja noch gar nicht kennt und als was Hohes wirken (so ging es mir zumindest). Wenn jeder Neue einen Paten bekommt und dann nach 2-3 Jahren wieder einen übernimmt, könnte das ganze auch zu einem besseren Austausch führen. Es geht nicht darum von ihm die perfekte Antwort zu hören (wäre natürlich auch toll), sondern eher, dass er seine Erfahrung teilen kann. Beispielsweise könnten sich Pate und Patenkind nach einem Spiel einfach mal austauschen und so halt voneinander lernen, weshalb auch diese ruhig in einem ähnlich Alter sein sollten.

  • Was Magicman da gerade anspricht findet bei uns im Kreis indirekt und ungewollt gerade statt. Unser Neulingslehrgang im Januar war gerade um die Ecke von mir und ich habe bis auf 2 Veranstaltungen jedem Abend beigewohnt, insgesamt mein ich 10 Sitzungen. Durch meine Anwesenheit habe ich die Neulinge kennengelernt und zu vielen schon ein "Verhältniss" aufgebaut. Viele haben mich in Facebook hinzugefügt und mir vor der Prüfung viele Fragen gestellt, was man beachten muss und ob Antworten richtig sind, vieles auch von der selben Person doppelt und dreifach. Aber ich habe ihnen geantwortet. Und auch jetzt nach der Prüfung haben sie noch fragen, die sie mir im Chat stellen und ich ihnen gerne schnell beantworte. Das entlastet unseren KSA ungemein und die Beantwortung geht um einiges schneller. Als ich das einem Gespannsführer des Kreises erzählt habe, hat dieser sich bei mir beschwert, warum die Verbandsleute des Kreises denn nicht mal zu einem Lehrgang eingeladen werden um genau so zu unterstützen.


    Ich fand den Lehrgang aus meiner Sicht wirklich gut und werde es, wenn ich es zeitlich schaffe, auch in den nächsten Jahren so versuchen, dass die Neulinge einen Ansprechpartner außerhalb des KSAs haben. Das war wirklich, denke ich, eine gute Sache.
    Leider hatten die Neulinge noch nicht ihr erstes Spiel weshalb ich da wenig zu sagen kann. Ich persönlich wurde im 2. Spiel verbal sehr heftig angegriffen und der Trainer wäre fast auf den Platz gestürmt, hätten die Eltern ihn nicht zurückgehalten. Ich war schockiert habe aber weitergemacht. Dass das nicht jeder macht ist klar. Und das hat mein Vater auch in einer Mail dem Verein mitgeteilt, welcher den Trainer sofort entlassen hat. Auch das ist nicht alltäglich!